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Vorrichtung zum Anheben und Vereinzeln des obersten Bogens von einem
Flach- oder Rundstapel Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Anheben
und Vereinzeln des obersten Bogens von einem Flach- oder Rundstapel mittels Blasdüsen
und als Trenndüsen wirkender, schwingender, teleskopartig ausgebildeter Saugdüsen,
durch deren Hub die Druckluftzufuhr zu den Blasdüsen eingeschaltet wird.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art besteht ein kinematischer
Zusammenhang zwischen der Bewegung der Saugdüsen und der Steuerung der Blasluft
in der Weise, daß beim Auf- und Absteigen der Saugdüsen ein als Anschlag wirkender
Hebel bewegt und hierdurch eine die Druckluftzufuhr zu den Blasdüsen regelnde Klappe
gesteuert wird. Bei einer anderen bekannten Bauart wird das Ein- und Abschalten
der aus den Blasdüsen strömenden Druckluft in folgender Weise durch das Auf- und
Absteigen des schwingend angeordneten kolbenförmigen Teils einer teleskopartig ausgebildeten
Trenndüse gesteuert.
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Wenn der am schwingenden Saugfuß haftende oberste Bogen vom Saugfuß
abfällt, kehrt dieser in eine Stellung zurück, in welcher Außenluft einströmt, so
daß der Kolben niedergehen kann. Erst bei dieser Kolbenbewegung wird die aus den
Blasdüsen ausströmende Druckluft abgeschaltet. Die Folge davon ist, daß ein Nachblasen
gegen die Hinterkante des bereits vorher vom Saugfuß freigegebenen Bogens stattfindet
und der Bogen dadurch zusammengefaltet werden kann.
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Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil mit Sicherheit zu vermeiden,
und erreicht dies dadurch, daß die in an sich bekannter Weise ausschließlich durch
die Förderbewegung des an den Saugringen der teleskopartigen Düsen anhaftenden obersten
Bogens ausschwingende Trenndüse gegen Ende des Ausschwingens unmittelbar einen die
Blasluft selbsttätig abschaltenden Steuerhebel freigibt. Dies hat zur Folge, daß
das Abschalten der Blasluft in unmittelbarer Abhängigkeit von der Bogenbewegung
stattfindet. Daher entfällt nicht nur jegliche vom Antrieb der Maschine abgeleitete
Betätigung bzw. Steuerung bei der Abschaltung der Blasdüsen, sondern es wird auch
erreicht, daß die Blasluft in einem beliebig wählbaren Augenblick kurz vor der Freigabe
des obersten Bogens von den Trenndüsen durch die Bogenbewegung selbst abgeschaltet
wird.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist der untere,
auf dem Kolben senkrecht bewegliche Teil des Hubzylinders der Trenndüse mit Rollen
zur Führung desselben an einer senkrechten Schiene, Gabel od. dgl. während der Hubbewegung
versehen.
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Mit Hilfe der Erfindung können sehr hohe Fördergeschwindigkeiten
bis zu 10000 Bogen und mehr in der Stunde erzielt werden. Durch den Fortfall fast
sämtlicher bisher erforderlicher mechanischer An-
triebsmittel für die Steuerung
der Blasdüsen wird gleichzeitig eine erhebliche bauliche Vereinfachung erreicht.
Auch die Bedienung der Vorrichtung ist wesentlich vereinfacht. Der die Druckmaschine
bedienende Maschinenmeister kann das Arbeiten, Funktionieren und Ablaufen der Arbeitsweise
gut überblicken und behandeln.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele zur Veranschaulichung
der Erfindung dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Trennvorrichtung von der Bedienungsseite; Abb. 2
zeigt die Vorrichtung in der Draufsicht (Pfeil A); Abb. 3 zeigt die Vorrichtung
vom Stapel her in Stisrnantsicht (Pfeil B); Abb. 4 zeigt eine Trennvorrichtung mit
Lockerungsbläser in Seitenansicht; Die Abb. 5 bis 10 und 12 bis 13 zeigen in verschiedenen
Betriebsstellungen den die Trenndüsen tragenden Saugkolben in senkrechtem Schnitt
und teilweise auch eine hiermit zusammenwirkende Blasdüse. Die einzelnen Betriebszustände
sind folgende: Abb. 5 zeigt den Saugkolben und Saugzylinder am Beginn des Ansaugvorganges;
Abb. 6 zeigt den angesaugten, leicht angehobenen Bogen und läßt die Wirkungsweise
einer von Blattfedern gebildeten Abstreifvorrichtung erkennen; Abb. 7 zeigt den
angehobenen Bogen in der Stellung, in welcher der Saugzylinder beginnt, die Blasluft
einzuschalten; Abb. 8 zeigt den Bogen völlig angehoben bei strömender Blasluft;
Abb.
9 zeigt den etwas näch vorn bewegten Bogen mit noch anhaftenden, teilweise ausgeschwenkten
Trenndüsen bei beginnender Unterbrechung der Saugluft und beginnendem Einlaß der
Frischluft; Abb. 10 zeigt Saugkolben und Saugzylinder am Ende der Ausschwenkung
bei völlig geöffneter Frischluftzufuhr, so daß der Bogen abgefallen ist; Abb. 11
ist eine Draufsicht auf den im Hubzylinder gelagerten Schieber; Abb. 12 zeigt den
Saugzylinder am Ende der Rückschwenkung noch in angehobener Stellung nach Unterbrechung
der Frischluftzuführung und Anstellen der Saugluft; Abb. 13 zeigt den Saugzylinder
nach dem Absinken in seine tiefste Stellung und läßt außerdem die Anordnung eines
in der Höhe verstellbaren Anschlagfußes erkennen; Abb. 14 ist eine Stirnansicht
der Vorrichtung von der Rückseite des Stapels (Pfeil D) und zeigt die Wirkungsweise
des verstellbaren Anschlagfußes.
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Der im Gehäuse 1 fest lagernde einseitige Hohlbolzen 2 hat eine nach
unten gerichtete Bohrung 3 und bildet die Drehachse des Saugkolbens 4, der infolgedessen
nur eine Schwingbewegung um den Hohlbolzen 2 ausführen kann. An seinem unteren Ende
führt der Kolben 4 den Saugzylinder 5. Um das Herunterfallen des Saugzylinders 5
und ein Drehen um seine Längsachse zu verhindern, ist im Saugkolben 4 eine Längsnut
6 eingefräst, in die ein Stift 7 des Saugzylinders 5 eingreift. Dieser Stift 7 sitzt
an einem auf den Saugzylinder 5 aufklemmbaren Federring 8 und kann durch Abnehmen
des Federringes entfernt werden, so daß dann der Saugzylinder 5 zum Reinigen abgenommen
und wieder aufgesetzt werden kann. Am unteren Teil des Saugzylinders 5 ist eine
Verstärkung vorgesehen, die so ausgebildet ist, daß durch einen Stopfen 9 sowohl
ein gewisser Raum für einen quer beweglichen Schieber 10 als auch eine Bohrung für
das die Saugdüsen 15 tragende Rohr 11 freigegeben ist. Der Stopfen 9 ist fest im
Saugzylinder 5 befestigt, so daß das Rohr starr gelagert ist. Das Rohr 11 mit einer
an der Oberseite befinddlichlen Bohrung 12 und zwei an der Unterseite befindlichen
Bohrungen 13 ist an beiden Enden durch eingesetzte Rundlinge 14 abgeschlossen. An
den Enden des Rohres 11 sind die Saugdüsen 15 aufgesetzt und durch die Bohrungen
13 miteinander verbunden. An der Außenseite des Saugzylinders 5 ist dem Gehäuse
1 zugewandt außerdem eine Bohrung für einen Stift als Achse 16 für die Rollen 17
vorgesehen, die an der Führung 18 am Gehäuse 1 abrollen. In der Führung 18 ist eine
entsprechende Aussparung für den Durchtri,tt des Schiebers 10 berücksichtigt. Am
oberen Teil des Saugzylinders 5 ist eine Eindrehung vorhanden, die einen als Anschlag
dienenden Ring 19 aufnimmt. Der am Gehäuse 1 einseitig aufgesetzte Gehäusedeckel
20 trägt einen Anschlußbolzen 21 mit Winkelstück 22 zu dem Zuführungsrohr 23.
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Die abzusaugende Luft verläuft vom Stapel beginnend durch die auf
dem Rohr 11 sitzenden Saugdüsen 15, durch die Bohrungen 13, das Rohr 11, die Bohrung
12 und den Schlitz 30 des Schiebers 10 in den Saugzylinder 5 mit Saugkolben 4 und
weiter durch den Hohlbolzen 2, den Anschlußbolzen 21 und über das Winkelstück 22
in das Zuführrohr 23.
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Der nach dem Ansaugen des Bogens entstandene Unterdruck im Saugzylinder
5 hebt diesen augenblicklich zusammen mit dem anhaftenden obersten Bogen 24 vom
Stapel 25 bis in die höchste Stellung und bleibt hier so lange, bis das am Apparat
befindliche
Saugrad 26 den Bogen 24 nach vorn abzieht. Der im Saugzylinder 5 bewegliche
Schiel>er 10 macht die Aufwärtsbewegung mit, ohne seine Lage im Zylinder 5 zu
verändern. Bei Beginn der durch den Transport des Bogens verursachten Schwingbewegung
des Saugzylinders 5 wird der Schieber 10 durch die Ecken 27 in der Führung 18 gehalten
und gehindert, die Schwenkbewegung nach vorn taktmäßig mitzumachen.
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Infolgedessen wird durch die im Schieber 10 eingearbeitete Vertiefung
28 mit Bohrung 29 eine Verbindung mit der Atmosphäre hergestellt (s. Abb. 10).
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Gleichzeitig wird die durch den Schlitz 30 bestehende Verbindung mit
der Saugluft unterbrochen, so daß der Bogen von den Düsen 15 abfällt. Sofort nach
Freigabe des Bogens 24 schwingt der Saugkolben 4 mit Saugzylinder 5 und Düsen 15
durch sein Eigengewicht wieder in die senkrechte Lage zurück und fällt auf den Stapel
25 herunter. Der Schieber 10 kann jedoch diese Rückwärtsbewegung nicht mitmachen,
da er durch die Ecken 27 und die Führung 18 daran gehindert wird. Somit stellt sich
durch den Schlitz 30 zwangläufig wieder eine Verbindung mit der Saugluft her, und
der nächste Bogen vom Stapel 25 wird angesaugt. Während des Ablaufes dieser Funktionen
vollzieht sich ebenfalls selbsttätig das Ein- und Ausschalten der Blasluft in folgender
Weise: Sobald bei der Aufwärtsbewegung des Saugzylinders 5 der daran angebrachte
Anschlagring 19 die Klinke 31 erreicht hat, wird durch die Mitnahme derselben das
Einschalten der Blasluft bewirkt. Der weitere Hub öffnet durch gänzliches Anheben
der Klinke 31 und dadurch bewirktes Drehen der Steuerhülse 32 den Durchgang 33 zur
Steuerbüchse 34, so daß Blasluft unter den bereits angehobenen obersten Bogen 24
strömt. Die Blasluft bleibt so lange angestellt, als die Schwingbewegung des Zylinders
5 nach vorn ausgeführt wird und der Schieber 10 das Vakuum unterbrochen hat. Durch
die Vertiefung 28 und Bohrung 29 kann jetzt Frischluft einströmen und der Bogen
24 von den Düsen 15 abfallen. Währenddessen fällt die vom Anschlagring 19 angehobene
und darauf rastende Klinke 31 in ihre Ausgangsstellung zurück, und die Blasluft
wird wieder abgeschaltet. Eine leichte Feder 35 ist zur Unterstützung des Schließens
der Steuerhülse 32 eingebaut. Die Klinke 31 ist fest durch Bolzen 36 mit Steuerhülse
32 verbunden. Die Steuerbüchse 34 ist wiederum fest mit dem Gehäuse 1 verbunden.
Die gesteuerte Blasluft nimmt vom Zuführungsrohr 37 ihren Weg durch das Winkelstück
22, den Anschlußbolzen 21, Gehäusedeckel 20, von hier aus in den Drehschieber, bestehend
aus Steuerhülse 32 und Durchgang 33 und Steuerbüchse 34, durch die weitere Gehäusebohrung
38 zum Blasrohr 39 und unter dem obersten Bogen 24 des Stapels 25 hindurch.
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Außer der gesteuerten Blasluft wird eine nicht gesteuerte Blasluft
angewendet, die lediglich die Aufgabe hat, die Bogen in der Gegend der Düsen 15
am Stapel vorzulockern. Diese Blasluft wird als sogenannte Lockerungsluft bezeichnet.
Sie wird ebenfalls aus dem Zuführungsrohr 37 entnommen, strömt durch das Winkelstück
22 und Anschlußbolzen 21 über den Seitenkanal 41 und die Schrägbohrung 42 in das
Blasrohr 43 und dann durch die Lockerungsbläser 44 zwischen die Bogen des Stapels
25.
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Die Stärke der Saug- und Blasluft kann durch zusätzliche Hähne 45,
die am besten auf die Anschlußbolzen 21 aufgesetzt sind, reguliert werden. Der Seitenkanal
41 wird durch einen flachen Deckel 45 von außen her abgedeckt.
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Zur Unterstützung der Bogentrennung durch die Düsen 15 sind an einem
Halter 46 noch zwei verschieden lange Blattfedern 47 und 48 angebracht, die einen
etwa angesaugten zweiten Bogen abstreifen.
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Die Trennvorrichtung kann mittels einer Knebelschraube 49 auf der
Welle 50 vor- und rückwärts geschoben werden, je nach Höhe des zu verarbeitenden
Papierformats. Die Zuführungsrohre 23 für die Sangluft und 37 für Blasluft sind
drehbar durch die Winkelstücke 22 an den Anschlußbolzen 21 befestigt, so daß jederzeit
ein Verschieben der Vorrichtung möglich ist, ohne einen Einfluß auf die Luftzuführung
ausüben zu müssen.
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Die Höhe der Saugdüsen 15 gegenüber dem Stapel kann durch einen verstellbaren
Anschlag 51 mit Arretierung 52 in gewissen Grenzen reguliert werden. Dies hat den
Vorteil, daß sich die Düsen 15 nicht unmittelbar auf den Stapel aufsetzen können,
sondern in dem Abstand gehalten werden, der notwendig ist, um die in der näheren
Umgebung der Saugdüsen 15 vorgelockerten Bogen nicht zusammenzudrücken. Damit ist
eine weitere Vorkehrung getroffen, die verhindert, daß schon beim Ansaugen und Trennen
ein zweiter oder dritter Bogen mitgenommen werden kann. Der Anschlag 51 kann durch
die Arretierung 52 so eingestellt werden, wie es jeweils erforderlich ist.
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Das feststehende Blasrohr 39 bleibt stets in seiner eingestellten
Lage. Dagegen kann der Halter 46 mit seinen Blattfedern 47 und 48 am Blasrohr 39
verstellt werden. Im Gegensatz zu den bekannten Abhebevorrichtungen des obersten
Bogens, bei denen das Blasrohr 39 mit Streumundstück und als Taster aus-
gebildet
war, wird eine wesentliche bauliche Vereinfachung erzielt.