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Druckluftfördervorrichtung zum Fördern von Schnittabak zu einerTabakverarbeitungsmaschine
DieErfindungbetrifft eine Druckluftfördervorrichtung zum Fördern von Schnittabak
zu einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere zür Zigarettenmaschine. Gemäß der Erfindung
ist eine vollkommen automatische Zuführung des Tabaks zur Tabakverarbeitungsmaschine
gegeben. Gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser Art, die mit einer kontinuierlichen
Förderung durch Saug oder Druckluft niederen Druckes arbeiten, unterscheidet sich
die Vorrichtung dadurch, daß eine absatzweise Förderung des Tabaks erzielt wird
unter Anwendung höherer Druckverhältnisse. Durch die absatzweise Förderung, die
infolge Verwendung von Förderluft hohen Druckes bzw. Unterdruckes sehr schnell vor
sich geht, wird erreicht, daß ein einziger Ventilator für die absatzweise und wechselweise
Förderung von Tabak nach mehreren Maschinen verwendet werden kann. Außerdem kommen
durch die besondere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes Bedienungspersonen, die
bei den bisher bekannten Einrichtungen für die Bedienung der einzelnen Schalt- und
Regelorgane da sein mußten, in Wegfall.
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Diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die an
dem für das Ausscheiden des Tabaks vorgesehenen Abscheider angeordnete Auslaßöffnung
durch die Druckluft durch An- und Abstellen dieser mittels einer in bekannter Weise
zwischen dem Ventilator und die. Tabakaufgabestelle angeordneten Regelvorrichtung
beeinflußt wird. Der Unterdruck bzw. Überdruck der Luft innerhalb der Förderleitung
ist so groß, daß die zusammenhängenden Tabakfasern mit größerer Geschwindigkeit
absatzweise in Knäueln gefördert werden. Die Druckluft treibt die in der Leitung
sitzendenTabakpfropfen bzw. dieTabakbuschen kolbenartig vor sich her bis nach dem
Ausscheider der Maschine. Die Zeit für die Beschickung einer Maschine ist etwa q.
Sekunden, wobei diese Förderung etwa alle 3 Minuten stattzufinden hat. Während dieser
3 Minuten können also eine ganze Anzahl verschiedener anderer an das Fördersystem
angeschlossener Maschinen beschickt werden.
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Die Förderluftbedienterfmdungsgemäß gleichzeitig die Auslaßöffnung
des Abscheiders. Die Auslaßöffnung des Abscheiders ist vorzugsweise als beweglicher
Boden ausgebildet, der durch die Druckluft geschlossen gehalten wird, dagegen bei
Abschalten des Luftstromes, d. h. bei Umschalten des Ventilators auf eine andere
Förderleitung, sich' unter dem Einfluß des auf ihm befindlichen Tabaks öffnet. Erfindungsgemäß
wird der Boden des Abscheiders durch einen von der Druckluft bewegten Kolben in
der Schlußlage gehalten, während bei Unterbrechung des Luftstromes der Boden unter
dem Einfluß seines Eigengewichtes, des Gewichtes des Kolbens und des auf ihm befindlichen
Tabaks die Austrittsöffnung freigibt, so daß der Tabak auf den Ausbreiter der Maschine
gelangen kann.
Erfindungsgemäß ist beiAusbildung der Druckluftfördervorrichtung
mit zwei oder mehreren Förderleitungen entsprechend dem Vorhandensein von ebenso
vielen Aufgabestellen und Tabakverarbeitungsmäschinen eine gemeinsame Regelvorrichtung
für die Druckluftströme sämtlicher Förderleitungen vorgesehen, mittels der jeweils
der Druckluftstrom von einer Förderleitung an-oder abstellbar ist, so daß die Auslaßvorrichtungen
der verschiedenen an das Fördersystem angeschlossenen Abscheider wechselweise beeinflußt
werden können.
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Der Erfindungsgedanke, der noch andere konkrete Ausführungsmöglichkeiten
zuläßt, ist in der beiliegenden Zeichnung gekennzeichnet, und zwar zeigen Fig. i
eine Vorrichtung zum Fördern des Tabaks vermittels Druckluft in Seitenansicht, Fig.
2 eine Fördereinrichtung für mehrere Maschinen bei Verwendung eines einzigen Ventilators
in Ansicht von oben, Fig. 3 und 4 Ansichten einer besonderen Ausführungsart des
Tabakausscheiders, Fig. 5 eine Ausführung des Regelorgans, mit dessen Hilfe die
Anschlußleitung des einen Ventilators mit den@verschiedenen Förderleitungen in Verbindung
gebracht werden kann, und Fig. 6 eine von der Förderluft bediente Regeleinrichtung
zum Abschließen der Förderluft bzw. der Einführungsstelle des Tabaks.
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i ist die Tabakverarbeitungsmaschine mit dem A-usbreiter 2. 3 ist
der Ventilator, der die Förderluft für die Förderleitung 4 liefert. 5 ist die Einführungsstelle
des Tabaks. 6 ist der in die Förderleitung der Maschine oberhalb des Ausbreiters
2 eingeschaltete Tabakabscheider. Zwecks Ableitung der Förderluft sind die Leitungen
4 beispielsweise an eine gemeinsame Hauptleitung 7 angeschlossen. In den Zeichnungen
sind nur Fördervorrichtungen gekennzeichnet, die mit Druckluft arbeiten. Beim Arbeiten
mittels Saugluft entsteht eine entsprechende Ausbildung.
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In Fig. i der Zeichnung wird ein Tabakabscheider 6 verwendet, der
mittels eines Druckkolbens 8 arbeitet. Dieser Druckkolben 8 ist mit einem Abschlußventil
9 starr verbunden, welches den Boden des Abscheiders 6 bildet. Zu beiden Seiten
des Abscheiders ist die Förderleitung angeschlossen, wobei vor der Ableitung der
Luft ein Sieb io angeordnet ist, durch welches der Tabak abgefangen wird. Bei Druckluft
sitzt der Kolben 8 oben und hält den Boden 9 geschlossen. Die Tabakknäuel werden
absatzweise gefördert und durch das Sieb io aus dem Luftstrom ausgeschieden. Durch
Umschalten des Ventilators 3 auf eine andere Förderleitung wird der Luftstrom unterbrochen,
so daß der Kolben 8 nach unten gleitet und den Boden des Abscheiders 6 öffnet. Der
Tabak kann demzufolge aus dem Abscheider herausfallen und in den Ausbreiter 2 der
Maschine gelangen.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine besondere Ausbildung des Abscheiders
6 gezeigt. Dieser Abscheider ist durch ein Sieb ii in der Mitte unterteilt, während
das Sieb an seinem unteren Ende eine Lagerstelle 12 für eine Doppelklappe 13 trägt.
Der rechte Flügel der Klappe 13 ist größer als der linke, so daß bei Druckluft auf
der rechten Seite der größere Druck wirkt und die Klappe dadurch geschlossen ist.
Steht die Leitung unter Druck, so wird derTabakknäue114 gefördert und durch das
Sieb i= festgehalten. Beim Unterbrechen des Luftstromes fällt der Tabak vom Sieb
ab und auf die kurze Seite der Klappe 13. Diese öffnet sich infolge des Gewichtes
des Tabaks (Fig. 4), so daß dadurch der Tabak in die' Verarbeitungsmaschine gelangen
kann. Hat der Tabakknäuel die Klappd verlassen, so dreht der rechte Teil der Klappe
infolge seines höheren Gewichtes sich im Uhrzeigersinne und schließt dadurch den
Abscheider wieder.
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In Fig. 2 ist die Anordnung wiedergegeben, bei der ein Ventilator
3 mehrere Maschinen i, i', i" über die entsprechend gleiche Zahl Förderleitungen
4, 4', 4" bedient. Über den Maschinen sind wieder die Abscheider 6, 6', 6" und in,
den Förderleitungen die Einführungsstellen für den Tabaks, 5',5" angeordnet. Die
Leitungen4,4',4'' vereinigen sich vor dem Ventilator zu einer einzigen Anschlußstelle
i5. An der Vereinigungsstelle sitzt ein Regelorgan 16, mittels dem jeweils der Ventilator
3 abwechselnd mit den Förderleitungen 4, 4', 4" in Verbindung gebracht werden kann.
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Um ein sicheres Umstellen des Ventilators auf die einzelnen Förderleitungen
zu gewährleisten, ist eine Regelvorrichtung für den Luftstrom in einem vom Tabak
nicht durchströmten Teil der Förderleitung vorgesehen. Die Anordnung des Regelorgans
in einem vom Tabak nicht durchströmten Teil der Förderleitungbietet den Vorteil,
daß niemals Verstopfungen o. dgl. eintreten können. Gleichzeitig ist mit diesem
Regelorgan noch eine Abschlußklappe für die Einführungsstelle zwangsläufig verbunden.
In Fig. i ist die Anordnung beider Organe schematisch wiedergegeben. Die Drosselklappe
17 sitzt vor dem Ventilator und trägt einen Schalthebel 18. Die Bewegung des Schalthebels
18 beim Verstellen der Drosselklappe 17 wird durch eine Stange ig auf einen Doppelhebel
2o übertragen, der wiederum einen Abschlußschieber 2i verschiebt. Die Anordnung
ist so getroffen, daß bei geschlossener Drosselklappe r7 der Abschlußschieber 21
zurückgezogen ist, während bei geöffneter Drosselklappe die Einführungsstelle 5
durch denAbschlußschieberzi verschlossenwird. Die Übertragung der Bewegung von der
Drosselklappe nach dem Abschlußschieber ist vorzugsweise so ausgebildet, daß derAbschlußschieber2z
gegenüber
der Drosselklappe 17 immer eine gewisse Voreilung hat, d. h. daß die Einführungsstelle
5 schon geschlossen ist, wenn die Drosselklappe geöffnet wird und umgekehrt.
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Die gleiche Abhängigkeit des Verschließens der Einführungsstelle von
dem Anschließen der Förderleitung kann auch durch ein einziges Regelorgan erzielt
werden, welches ausschließlich nur von der Förderluft bedient wird. In Fig. 6 ist
ein derartiges Regelorgan dargestellt. Die Regelung wird hierbei durch eine einfache
Klappe 22 herbeigeführt, die so gelagert ist, daß sie entweder die Förderleitung
oder die Einführungsstelle 5 abschließt. Beim Einschalten der Förderluft wird die
Klappe 22 nach oben gedrückt und schließt die Aufgabestelle 5 ab, während sie beim
Wegbleiben der Förderluft nach unten fällt und die Leitung 4 verschließt. Man erreicht
damit eine vollkommen automatische Regelung. Vorzugsweise kann ein derartiges Regelorgan
Anwendung finden bei einer Anordnung der einzelnen Förderleitungen, wie sie in Fig.
2 wiedergegeben ist, wobei die Umschaltung des Ventilators nur durch das Regelorgan
16 herbeigeführt wird. Dieses Regelorgan 16 kann beispielsweise so ausgebildet werden,
wie es in Fig. 5 wiedergegeben ist. Die Leitungen 4, 4', 4" endigen in einem als
Ventilsitz ausgebildeten Körper 23, in dem das Regelorgan 16 derart verdreht werden
kann, daß entweder die Luft nach der Leitung 4, 4' oder 4" geführt wird.
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Soll von der Verwendung eines solchen Regelorgans 16 und des automatischen
Regelorgans 22 abgesehen werden, so kann beispielsweise in jede der einzelnen Leitungen
eine solche Regeleinrichtung eingebaut werden, wie sie in Fig. _ schematisch dargestellt
ist. In Fig. 2 sind ebenfalls derartige Regeleinrichtungen gestrichelt eingezeichnet.
Hierbei ist es jedoch erforderlivh, daß die einzelnen Regeleinrichtungen 17,17',17"
von einem gemeinsamen Schaltbrett 24 aus bedient werden können. Dies läßt sich beispielsweise
sehr gut damit erreichen, daß die einzelnen Regelorgane mit elektrischen Einrichtungen
verbunden sind.
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Die Arbeitsweise ist folgende: (Vgl. Fig. 2) Sämtliche Einführungsstellen
5, 5', 5" sind mit Tabak beschickt. Der Ventilator 3 wird auf die Förderleitung
4 eingestellt. Infolge des hohen Druckes wird in kurzer Zeit, beispielsweise in
3 Sekunden, die Tabakmenge (2 bis 3 kg) nach der Maschine i gefördert. Nach Ablauf
dieser 3 Sekunden wird der Ventilator umgeschaltet auf die Leitung 4' und hier wiederum
3 Sekunden angeschlossen, bis auch hier der Tabak nach der Maschine i' gefördert
ist. Während des Förderns des Tabaks nach der zweiten Maschine wird die Einführungsstelle
5 erneut wieder gefüllt. Nach dem Fördern des Tabaks nach der zweiten Maschine wird
der Ventilator auf die dritte Maschine umgestellt und so fort. Sind sämtliche Maschinen
beschickt worden, so ist entweder so viel Zeit verflossen, daß der Ventilator wieder
auf die erste Maschine umgeschaltet und dort wieder gefördert werden kann, oder
es ist noch Zeit vorhanden, den Ventilator eine gewisse Zeit stillzusetzen.
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Die gesamte Anlage kann dabei so aufgestellt werden, daß der Tabak
über mehrere Räume bzw. mehrere Stockwerke gefördert wird, wobei in einem einzigen
Schaltraum die sämtlichen Einrichtungen bedient werden können.