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Rohrpostempfangsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Rohrpostempfangsvorrichtung,
bei der die Rohrpostbüchsen durch einen aufrechten Förderst rang von unten ber in
eine Kippkammer gelangen und dann ausgeschleust werden.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art fallen die Büchsen nach Durchfahren
einer Kurve infolge der geräumigen Gestaltung der Kammer in beliebiger Stellung
zur Auslaßklappe auf den Boden der Kammer, wo sie von Hand entfernt werden.
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Dabei dient eine Abschrägung des Kammerbodens dazu, die Büchsen in
der Nähe der Entleerungsklappe zu sammeln.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen werden die durch einen Kippvorgang
in eine waagerechte Lage gebrachten Büchsen durch eine angetriebene Trommel ausgeschleust.
Schließlich ist eine Empfangsvorrichtung bekannt, bei der die von unten her ankommende
Büchse in einer Kippkammer eine Schwenkung von 1800 ausführt, um dann erneut in
Fahrtrichtung weiterbefördert und ausgeschleust zu werden.
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Die Erfindung bezweckt, eine Rohrpostempfangsvorrichtung dieser Art
zu schaffen, die bei gedrängter Bauweise eine selbsttätige Ausschleusung der Büchsen
in waagerechter Lage ermöglicht.
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) Von der Patentsucherin sind als die Erfinder angegeben worden:
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einfachen Mitteln dadurch erreicht, daß die Büchsen
unmittelbar, d. h. ohne weiterzulaufen, durch die Kippbewegung auf den schräg abfallenden
Boden der Kippkammer gelegt werden, an die sich unmittelbar eine Ausschleusvorrichtung
mit ebenfalls schräg abfallendem Boden anschließt, so daß die Büchsen durch die
Schleusenkammer hindurchrollen, wobei die Schleusenklappen durch das Gewicht der
Büchse nacheinander vorübergehend geöffnet werden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert, in der Fig. 1 eine Schnittansicht einer Empfangsvorrichtung
und Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig. I zeigt.
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Es bezeichnet I das Förderrohr, 2 die Saugleitung. 36 ist ein Gehäuse,
in welchem mit Hilfe der Kammern 10 und II pneumatisch gesteuerte Greifvorrichtungen
angeordnet sind. Von hier aus werden die Büchsen durch Treibluft, die von dem Rohr
I abgezweigt wird, in eine Kammer 7I (Fig. 1) gehoben, wo sie auf die Rollbahn 56
(Fig. 1 und 2) kippen und hierdurch in eine waagerechte Lage kommen. Über die schräge
Rollbahn gelangen die Büchsen durch eine Schleusenklappe 4 in die Schleuse 3 (Fig.
2) und von dort durch eine weitere Schleusenklappe 5 in den Sammelbehälter 58.
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Die Einrichtung wirkt in folgender Weise: Während der Betriebsbereitschaft
hält das Ventil 6 die Kammern 3 (Fig. 2), I0, II über die Wege 8, 33, 6, 9, 35,
50 mit der Außenluft verbunden.
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Dadurch, daß die Außenluft auch in der Kammer 3 herrscht, ist die
Klappe 5 pneumatisch entlastet.
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Dabei wirkt infolge der Saugwirkung, die mittels der Leitung 2 ausgeübt
wird, Unterdruck in den Rohren I, 2. Dieser Unterdruck herrscht über die Wege 7,
6, 49, 57 auch in den Kammern I3, 19.
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Wenn die Klinke 23 in der punktierten Lage ist, also keine Büchse
auf sie wirkt, sind die Hebel 37, 45 so gestellt, daß eine in dem Rohr I ankommende
Büchse zwischen ihnen hlindurchfährt. Diese Büchse wird durch den Hebel I6 gegen
die Schulter 5I geleitet, wobei sie die Klinke 23 umlegt. Die Hebel 16, 42 sind
so gegeneinandergestellt, daß die Büchse mit einer gewissen Reibung zwischen diese
Hebel gelangt. Hierdurch wird die Kraft gemildert, mit welcher die Büchse sonst
gegen die Schulter 51 treffen würde. Beim Umlegen der Klinke 23 wird in nicht dargestellter
Weise über ihren Kontakt der Schaltmagnet 26 des Ventils 6 elektrisch betätigt.
Dieser verstellt den Ventilkörper 24 so, daß das Rohr 7 an das Rohr 9, das Rohr
34 an die Rohre 49, 57 angeschlossen werden.
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Infolgedessen wird über die Wege 7, 6, 9, 35, 50 Unterdruck wirksam
in den Kammern 3, I0, II, während über die Wege 8, 34, 6, 49, 57 Außenluft in die
Kammern I3, 19 strömt.
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Die Kammer 19 wird sofort mit Luft gefüllt.
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Die Membran I8 wird mithin sofort in die jetzt vom Unterdruck beherrschte
Kammer II hineingewölbt und kippt so mittels des Armes 21 die Hebel 37 und 45 um.
Eine Büchse, die sich gerade bei 37 befindet, wird daher durch den Hebel 37 gegen
die Schulter 66 geführt, sobald sich vor ihr eine andere Büchse 52 in dem Rohr I
befindet und infolgedessen die Klinke 23 umgelegt, das Ventil 6 also mit der beschriebenen
Wirkung umgesteuert ist. Auch hier kann die Kraft, mit welcher die Büchse gegen
die Schulter 66 zu treffen strebt, dadurch gemildert werden', daß die Hebel 37,
45 die Büchse zwischen sich einklemmen.
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Die Kugel des Ventils 35 wird durch die Luft, die jetzt aus der Kammer
10 gesaugt wird, gegen ihren Sitz gedrückt, so daß diese Luft nur durch die Nebenwege
des Ventils entweichen kann. Die Luft der Kammer 10 entweicht also mit einer gewissen
Verzögerung. Durch die jetzt in die Kammer I3 strömende Außenluft kann daher die
Membran 12 nur allmählich in die Kammer 10 hineingewölbt werden. Die Membran 12
verstellt hierbei mittels des Stößels 15 die Vorrichtung I6, 41, 42 so, daß der
Hebel 42 die Büchse 52 von der Schulter 51 herabschiebt. Die Büchse wird hierauf
durch die Treibluft zwischen den Hebeln I6 und 42 hindurch in die Kammer 7I getrieben,
kippt dort um, rollt auf der schiefen Ebene 56 gegen die Klappe 4 und stößt sie
auf. Der Büchse gelingt dies, weil die Klappe 4 pneumatisch entlastet ist, denn
der Unterdruck herrscht jetzt nicht nur in dem Rohr I, sondern, wie oben gezeigt
worden ist, auch in der Kammer 3.
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Die Büchse fällt also in die Kammer 3, rollt dann auf der schiefen
Bodenfläche 56 gegen die Klappe 5 und öffnet sie. Wenn die Weichenzunge 53 die mit
vollen Linien gezeigte Stellung hat, rollt die Büchse auf der Bodenfläche 59 in
den Sammelbehälter 58 und fällt in den Schacht 60, aus dem sie durch die Öffnung
6I herausgenommen werden kann.
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Die Klappe 5 zu öffnen gelingt der Büchse deshalb, weil in der Kammer
3 wieder der Druck der Außenluft herrscht. Die Büchse hat nämlich bei ihrem Übergang
in die Kammer 7I die Klinke 23 freigegeben, so daß letztere zurückkippte und über
ihren Kontakt den Stromkreis für den Schaltmagnet 26 des Ventils 6 öffnete. Hierdurch
ist der in Abb. I dargestellte Zustand wiederhergestellt, wodurch die Kammer 3 über
9, 6, 33, 8 wieder an die Außenluft angeschlossen, die Klappe 5 also pneumatisch
entlastet ist.
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Dadurch, daß das Ventil 6 in den dargestellten Zustand zurückkehrt,
gelangen auch die Membranen I2, I8 und mithin auch die Hebel i6, 42, 37, 45 wieder
in die gezeichnete Lage. Eine von den Hebeln 37, 45 gehaltene Büchse rutscht daher
in der beschriebenen Weise und mit der beschriebenen Wirkung zwischen die Hebel
I6, 42.
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Die Rückkehr der Membranen I2, I8 in die gezeigte Lage ist eine Folge
davon, daß durch das Ventil 6 die Außenluft nicht nur, wie soeben beschrieben, in
die Kammer 3, sondern durch das Rohr g auch in die Kammern I0, II strömt,
Wenn
die Büchsen nicht aus dem Behälter 58 entfernt werden, entsteht ein Büchsenstapel,
wie er in Abt, 2 gezeigt ist. Dadurch, daß die Büchsen dieses Stapels waagerecht
liegen, ist es möglich, sie in kleinem Raum in der Reihenfolge zu sammeln, wie sie
den Empfänger verlassen. In der gleichen Reihenfolge werden die Büchsen entnommen,
weil sie durch die Öffnungen 6r hindurch entfernt werden.
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Der Behälter 58 kann lediglich in einer schrägen Ebene, wie der Boden
59 es ist, oder in einem Schacht, d. h. dem Teil 60, bestehen. Bildet er nur eine
schräge Ebene, dann braucht eine Entnahmeöffnung, wie sie z. B. in den Öffnungen
6I besteht, nicht vorgesehen zu werden, Dadurch, daß die Büchsen geordnet aus dem
Empfänger kommen, ist es möglich, durch einen Büchsenstapel gewisser Länge ein Alarmzeichen
zu geben. Es kann z. B. die Klappe5 einen elektrischen Kontakt und hierdurch einen
Zeitschalter beherrschen, d. h. eine Vorrichtung, die nur dann anspricht, wenn in
dem Behälter 58 so viele Büchsen gestapelt sind, daß die Klappe5 sich nicht schließen
kann und infolgedessen mittels jenes Kontaktes den Zeitschalter eingeschaltet hält.
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Wenn die Büchse nicht ausgeschleust, d. h. nicht in den Behälter
58 geleitet werden soll, muß die Weichenzunge 53 in die punktierte Lage gestellt
werden. Dies kann geschehen mittels der bekannten Druckknopfsteuerung oder durch
selbsttätig wirkende Einrichtungen, z. B. solche, in denen die Büchsen mit Kennzeichnungsmitteln
versehen sind, z. B. Kontaktringen oder Hochfrequenzmitteln. In diesem Falle gelangt
die Büchse in das Rohr 63, das für ihre Weiterfahrt sorgt.
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Es ist auch erreichbar, daß bei vollem Behälter 58 die Hebel I6,
42 nur die Büchsen festhalten, welche für den Behälter 58 bestimmt sind, nicht aber
diejenigen Büchsen, die in dem Rohr 63 weiterfahren sollen.