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Einrichtung zum lesegerechten Aufstellen rechteckiger, flacher Sendungen
in eine einheitliche Lage Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum lesegerechten
Aufstellen rechteckiger flacher Sendungen, wie Briefe, in eine einheitliche Lage
bezüglich eines auf ihnen aufgebrachten Markierungsmerkmals, wie z. B. einer Briefmarke.
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Derartige Einrichtungen sind bereits bekanntgeworden. Eine solche
Einrichtung enthält beispielsweise zwei durch einen einzigen Förderkanal miteinander
verbundene Abschnitte, wobei jeder Abschnitt aus der Parallelschaltung eines Umwegkanals
und einer Lagekorrektureinrichtung besteht. Als Lagekorrektureinrichtung wird im
ersten von den Sendungen zu durchlaufenden Abschnitt eine sogenannte Wendeeinrichtung,
welche die Sendungen um eine Achse in Förderrichtung dreht, verwendet und im zweiten
von den Sendungen zu durchlaufenden Abschnitt wird eine sogenannte Dreheinrichtung
verwendet, welche die Sendungen um eine senkrecht auf der Sendungsebene stehende
Achse dreht. Vor jedem Abschnitt sind Abtasteinrichtungen angeordnet, welche prüfen,
ob eine vorbeilaufende Sendung auf der ihnen zugewandten Seite eine Briefmarke trägt
oder nicht und welche diese Sendung in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Prüfung
durch Steuerung einer Weiche am Eingang jedes Abschnittes entweder der Lagekorrektureinrichtung
oder dem Umwegkanal zuführen. Mit dieser bekannten Einrichtung ist es möglich, Sendungen,
die bezüglich ihrer Briefmarke vier verschiedene Lagen einnehmen können, am Ausgang
des zweiten Abschnittes in eine einheitliche Lage zu bringen. Vor den ersten Abschnitt
der Aufstelleinrichtung ist in der Regel ein puffernder Zwischenspeicher, ein sogenannter
Zwischenstapler, vorgeschaltet, welcher den bei automatischen Briefverteilanlagen
von der Formattrennmaschine herkommenden unregelmäßigen Sendungsstrom kurzzeitig
stapelt und in gleichmäßiger Folge wieder vereinzelt und an die Aufstelleinrichtung
abgibt.
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Ausgehend von einer Aufstelleinrichtung der eingangs beschriebenen
Art wird durch die Erfindung versucht, den baulichen Aufwand der bekannten Einrichtungen
zu verringern und die Zahl der Lagekorrektureinrichtungen zu verkleinern. Letzteres
hat seinen Grund darin, daß Lagekorrektureinrichtungen mit Ausnahme der sehr einfachen
Wendeeinrichtung die Fördergeschwindigkeit der Sendungen abbremsen und wegen der
schnellen Lageänderung der Sendungen ein gewisses Risiko für die Betriebssicherheit
einer Aufstelleinrichtung darstellen.
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Das Wesen einer solchen erfindungsgemäßen Einrichtung besteht nun
darin, daß eine Einrichtung
zum Stapeln der aufzustellenden Sendungen vorgesehen
ist, daß ein mit der der Einstapelstelle gegenüberliegenden Seite des Stapels zusammenwirkender
Vereinzeler vorhanden ist, welcher die Sendungen nach zwei entgegengesetzten Richtungen
vereinzelt, daß im Bereich des Vereinzelers eine Abtasteinrichtung angeordnet ist,
welche einen vorbestimmten Bereich auf der vorderen Seite der vordersten Sendung
des Stapels auf das Vorhandensein eines Markierungsmerkmals abtastet und eine Vereinzelung
dieser Sendungen in Abhängigkeit von dem Abtastergebnis nach der einen oder der
anderen Richtung veranlaßt, daß ferner die beiden Ausgangsförderkanäle des Vereinzelers
hinter diesem wieder zusammengeführt werden, wobei in dem einen Förderkanal eine
Lagekorrektureinrichtung zum Drehen der Sendungen um eine Achse in Förderrichtung
(Wendeeinrichtung) vorgesehen ist, daß weiterhin an dem letztgenannten Förderkanal
noch vor der Lagekorrektureinrichtung eine zweite Abtasteinrichtung vorgesehen ist,
welche den übrigen Bereich auf der Vorderseite einer Sendung abtastet, daß ferner
nach dieser Abtasteinrichtung von diesem Förderkanal über eine Weiche ein weiterer
Förderkanal abzweigt, in welchen alle jene Sendungen gelangen, auf deren bisher
abgetasteter Seite kein Markierungsmerkmal festgestellt wurde, daß an diesem Förderkanal
eine dritte Abtasteinrichtung angeordnet ist, welche die bisher noch nicht abgetastete
hintere Seite der Sendung auf das Vorhandensein eines Markierungsmerkmals prüft,
daß nach dieser Abtasteinrichtung über eine Weiche ein Äusfallkanal von dem Förderkanal
abzweigt,
in welchen jene Sendungen gelangen, welche überhaupt kein Markierungsmerkmal aufweisen,
und daß schließlich der letztgenannte Förderkanal in den Zuführkanal zu der Einstapelstelle
zurückgeführt ist.
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Die erfindungsgemäße Erkenntnis besteht somit darin, den an sich
bereits vorhandenen Zwischenstapler durch eine Vereinzelung der Sendungen nach zwei
einander entgegengesetzten Förderrichtungen in Abhängigkeit von dem Vorhandensein
eines Markierungsmerkmals an einer bestimmten Stelle der Sendung als wesentlichen
Teil der Aufstelleinrichtung selbst zu benützen. Da die beiden Förderkanäle hinter
dem Vereinzeler nach einer relativ kurzen Weglänge wieder zusammengeführt werden
können, vermindert sich die Baulänge der Maschine nach vorn ganz entscheidend. Durch
den zurückgeführten Förderkanal wird die Baulänge der Maschine nach rückwärts nur
in geringem Maß verlängert, da dieser Förderkanal ziemlich nahe der Einstapelstelle
in den Zuführkanal für den Zwischenstapler einmünden kann.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die im Bereich
des Vereinzelers angeordnete Abtasteinrichtung die im Bereich der Stapelwand liegende,
untere Ecke der vordersten Sendung im Stillstand abtastet und daß Steuermittel vorhanden
sind, welche bei Vorhandensein eines Markierungsmerkmals an der abgetasteten Stelle
bewirken, daß die betreffende Sendung in Richtung an der Stapelwand vorbei von dem
Vereinzeler abgezogen wird, während sie bei Nichtvorhandensein eines solchen Merkmals
bewirken, daß die Sendung in der entgegengesetzten Richtung abgezogen wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Vereinzeler
von zwei gegenläufigen Saugbändern gebildet, welche mit der vordersten Sendung des
Stapels zusammenwirken. Weiterhin sind zwei steuerbare Saugkammern vorhanden, von
denen jede auf einen Vereinzelungsbefehl hin Unterdruck an das ihr-zugeordnete Saugband
anlegt, und die beiden Saugkammern sind derart angeordnet, daß die jeweils vorderste
Sendung des Stapels die Öffnung der gerade arbeitenden Saugkammern während ihres
Einwirkens in solchem Maße abdeckt, daß die zweite Sendung des Stapels nicht mit
der vordersten Sendung zusammen vereinzelt wird, und es ist im Bereich der vordersten
Sendung des Stapels in der Nähe der Unterkante ein Abtastorgan vorgesehen, welches
feststellt, ob an dieser Stelle ein Markierungsmerkmal auf der vordersten Sendung
vorhanden ist. Schließlich sind Steuermittel vorgesehen, welche abhängig von dem
Abtastergebnis über Betätigungsorgane Unterdruck an die in der einen oder in der
anderen Vereinzelungseinrichtung wirksame Saugkammern anlegen. Dabei ist noch an
den beiden Ausgängen des Vereinzelers jeweils ein Fördermittel vorgesehen, welches
die von einem der Saugbänder beschleunigte Sendung wegführt. Die Erfindung ist dabei
weder auf die Bearbeitung eines bestimmten Sendungsformates beschränkt, noch ist
es notwendig, daß die Sendungen eines Stapels einheitliches Format aufweisen. Die
zu verarbeitenden Sendungsformate können sich beispielsweise in ihrer Länge wie
etwa 1 : 2 verhalten. Im Sinne der Erfindung ist es wichtig, daß die Saugkammeröffnungen
eine solche Länge aufweisen, daß auch das kürzeste zu verarbeitende Sendungsformat
eine gerade einge-
schaltete Saugkammer während der Dauer ihrer Wirksamkeit von der
zweiten Sendung des Stapels abdeckt.
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Als Saugbänder können vorzugsweise Lochgruppenbänder Verwendung finden,
die ständig angetrieben sind und wobei die Lochgruppen eine solche Länge aufweisen,
daß auch bei Vereinzelung einer Sendung mit dem kürzesten zulässigen Format die
nächste Sendung des Stapels nicht mitbewegt wird. Zur Bemessung der Länge einer
Lochgruppe hat es sich wegen des Schlupfes als günstig erwiesen, etwa die halbe
Länge der kürzesten zu verarbeitenden Sendung vorzusehen.
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Um die Sendungen in Abhängigkeit von irgendwelchen äußeren Kriterien
wahlweise in der einen oder der anderen Förderrichtung vereinzeln zu können, wird
der Unterdruck an den beiden mit den gegenläufigen Bändern zusammenwirkenden Saugkammern
gesteuert. Es werden Steuermittel vorgeschlagen, welche feststellen, wann eine Lochgruppe
die ihr zugeordnete Saugkammer erreicht und welche dann, wenn für diese Saugkammern
ein Vereinzelungsbefehl vorliegt, Unterdruck an die Saugkammer anlegen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß zwischen den beiden gegenläufigen
Saugbändern eine dritte Saugkammer angeordnet ist, welche immer dann Unterdruck
an die vorderste Sendung anlegt, wenn keine der beiden anderen Saugkammern in Tätigkeit
ist und daß die wirksame Öffnung dieser Saugkammer kürzer ist als die kürzeste zu
verarbeitende Sendung.
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Diese dritte Saugkammer dient dazu, die vorderste Sendung des Stapels
zu der Zeit, in der die beiden anderen Saugkammern unwirksam sind, festzuhalten
und ein Drehen der Sendung durch die gegenläufigen Bänder zu verhindern. Somit wird
durch diese Saugkammer der Vereinzelungsvorgangs günstig beeinflußt.
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Um die Vereinzelungssicherheit der Einrichtung zu erhöhen, sind die
mit den Saugbändern zusammenwirkenden Saugkammern gegeneinander in der jeweiligen
Förderrichtung des mit ihnen zusammen wirkenden Saugbandes versetzt. Die Länge der
Saugöffnung jeder Saugkammer, welche eine Vereinzelung in herkömmlicher Richtung,
d. h. an der Stapelwand vorbei, bewirkt, ist vorzugsweise so bemessen, daß sie etwa
die Hälfte der Länge der kürzesten zu verarbeitenden Sendung beträgt, und sie schließt
mit ihrem Ende in etwa mit der Stapelwand ab. Die mit dem gegenläufigen Band zusammenwirkende
Saugkammer beginnt, in Laufrichtung dieses Bandes gesehen, etwa eine halbe Sendungslänge
- des kürzesten Formates - nach der Stapelwand hin und ist in der Bemessung ihrer
Länge nicht genau festgelegt, vorzugsweise wird sie aber etwa der Länge einer solchen
Sendung entsprechen. Die Lochgruppen der gegenläufigen Bänder sind vorteilhaft in
der Weise gegeneinander versetzt, daß sie die ihnen zugeordnete Saugkammer zu verschiedenen
Zeitpunkten erreichen, wobei die Lochgruppe jenes Saugbandes, das die Sendungen
in Richtung nach der Stapelwand hin vereinzelt, die ihr zugeordnete Saugkammer kurz
vor der entsprechenden Lochgruppe des gegenläufigen Bandes erreicht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 in schematisierter Form die Aufstelleinrichtung in einer Draufsicht,
F
i g. 2 eine Einrichtung zum Vereinzeln von Sendungen nach zwei Förderrichtungen,
F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III gemäß Fig. 2, Fig. 4 eine Draufsicht
auf die Einrichtung nach Fig. 2 und F i g. 5 die Steuerschaltung für den Vereinzeler.
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In F i g. 1 ist der Zuführkanal 1 bezeichnet, durch den die Sendungen
in Pfeilrichtung in regelmäßiger Folge einem Stapler 2 zugeführt werden. Mit 3 sind
die eingestapelten Sendungen bezeichnet, die an der Stapelwand 4 des Staplers 2
ausgerichtet sind. Zum Verteilen der Sendungen nach zwei Förderrichtungen dient
der Vereinzeler 5, in dessen Wirkungsbereich eine Abtasteinrichtung 6 angeordnet
ist. Letztere tastet die Sendungen in ihrer unteren vorderen Ecke - in Einstapelrichtung
betrachtet - auf das Vorhandensein von Briefmarken ab. Die beiden Ausgangsförderkanäle
des Vereinzelers sind mit 7 und 8 bezeichnet, wobei sich der Förderkanal 8 an einer
Weiche 9 in zwei Förderkanäle 10 und 11 verzweigt.
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Vor der Weiche 9 ist am Förderkanal 8 eine zweite Abtasteinrichtung
12 angeordnet, welche den übrigen, von der Abtasteinrichtung 6 nicht überwachten
Bereich der Vorderseiten der Sendungen abtastet und entsprechend dem Abtastergebnis
die Weiche 9 steuert. Im Förderkanal 10 ist eine Wendeeinrichtung 13 angeordnet,
welche die in dem Förderkanal 10 befindlichen Sendungen um 1800 um eine in ihrer
Förderrichtung liegende Achse dreht. Da solche Wendeeinrichtungen allgemein bekannt
sind, braucht hier nicht näher auf sie eingegangen zu werden. Die Förderkanäle 7
und 10 laufen nach der Wendeeinrichtung in einem gemeinsamen Förderkanal 14 zusammen.
Ihre Längen sind dabei so bemessen, daß eine Sendung des größten zu verarbeitenden
Formates mit ihrer jeweiligen Vorderkante in beiden Förderkanälen bis zu der Zusammenführung
den gleichen Weg zurückzulegen hat. An die Zusammen führung schließt sich an dem
Förderkanall4 eine Stempeleinrichtung 15 an, welche die jetzt in einer einheitlichen
Lage aufgestellten Sendungen 3 - die verschiedenen Lagen dieser Sendungen bezüglich
ihrer Briefmarke sind mit a bis e bezeichnet - im Durchlauf stempelt. Das Stempeln
erfolgt zweckmäßigerweise bei einer solchen Lage der Sendungen, daß sich die Briefmarke
in der Nähe der Unterkante befindet. Mit 16 ist schließlich eine zweite Wendeeinrichtung
bezeichnet, welche die Sendungen lesegerecht aufstellt.
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Wird ein Stempeln der Sendungen aus irgendwelchen Gründen nicht gewünscht,
so fallen die Stempelmaschinen 15 und die Wendeeinrichtung 16 weg. Die Wendeeinrichtung
13 müßte für diesen Fall in den Förderkanal 7 eingebaut werden. Die Sendungen würden
dann bereits bei der Zusammenführung der Kanäle 7 und 10 die gewünschte Lage 3 c
einnehmen.
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Im Förderkanal 11 ist eine dritte Abtasteinrichtungl7 angeordnet,
welche die bisher noch nicht geprüfte Seite der vereinzelten Sendungen über ihre
ganze Breite hinweg auf das Vorhandensein einer Briefmarke abtastet. Stellt sie
keine Briefmarke fest, so steuert sie eine nachgeordnete Weiche 18, an welcher ein
Förderkanal 19 zu einem Ausfallbehälter 20 für nicht frankierte Sendungen abzweigt.
Der Förderkanal 11 mündet schließlich wieder in den Förderkanal 1 ein. Zwischen
dieser Einmündung
und dem Stapler 2 ist noch ein Durchlaufvereinzeler 21 angeordnet.
Dieser dient dazu, die durch die Einmündung von Sendungen aus dem Förderkanal 11
gestörte einzelne Anförderung der Sendungen in dem Zuführkanal 1 wiederherzustellen.
Sonst könnte es passieren, daß zwei Sendungen, die an der Einmündestelle aufeinandergeprellt
waren, in der falschen Oberlappung aneinanderliegend den Einstapelvorgang am Stapler
2 stören würden.
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Die Einrichtung hat folgende Wirkungsweise. Es sei angenommen, daß
sich ein Stapel von Sendungen 3 in dem Stapel befindet und daß laufend Sendungen
über Zuführkanal 1 zugeführt werden. Stellt die Abtasteinrichtung 6 eine Briefmarke
auf der vordersten Sendung des Stapels fest - Lage der Sendung gemäß 3 d - so wird
diese Sendung in den Förderkanal 7 vereinzelt und an die Stempeleinrichtung 15 und
die Wendeeinrichtung 16 abgegeben. Stellt die Abtasteinrichtung hingegen keine Briefmarke
in der unteren Ecke der vordersten Sendung fest, so wird die Sendung in den Förderkanal
8 vereinzelt. Stellt anschließend die Abtasteinrichtung 12 eine Briefmarke im noch
nicht abgetasteten Bereich der Sendung auf deren Vorderseite fest, so stellt sie
die Weiche 9 und läßt die Sendung in den Förderkanal 10 gelangen, wo sie gewendet
und anschließend gestempelt und lesegerecht aufgestellt wird.
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Stellt auch die Abtasteinrichtung 12 keine Briefmarke auf der Sendung
fest, so wird die Weiche 9 in ihre andere Stellung gerückt, und die Sendung gelangt
in den Förderkanal 11, wo die Abtasteinrichtung 17 die zweite Seite der Sendung
über die ganze Breite hinweg prüft. Stellt auch die dritte Abtasteinrichtung keine
Briefmarke fest, so wird die Sendung - da unfrankiert - in den Ausfallbehälter 20
ausgeschleust. Ist hingegen eine Briefmarke auf der Sendung vorhanden, so wird die
Sendung wieder in den Zuförderkanal 1 eingeschleust und wieder eingestapelt. Jetzt
erfolgt aber die Einstapelung gegenüber dem vorhergehenden Mal seitenverkehrt, da
der Förderkanal 11 nämlich in einer Schleife in den Zuführkanal mündet, so daß die
Sendung bei der zweiten Abtastung in jedem Fall erkannt und lesegerecht aufgestellt
wird. Auf diese Weise werden alle Sendungen zum Teil mit einem, zum Teil mit zwei
Durchläufen lesegerecht aufgestellt.
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Mit 31 ist in F i g. 2 die Vorderseite der Anlagefläche des Vereinzelers
bezeichnet, in welcher in zwei nutartigen Ausnehmungen zwei gegenläufige Saugbänder
32 und 33 laufen. Letztere weisen entlang ihres Umfanges je zwei in gleichem Abstand
voneinander entfernte Lochgruppen 34 und 35 auf und laufen über Umlenkrollen 36
bis 39, von denen die Rollen 36 und 38 über Hohlachsen ständig in einem einander
entgegengesetzten Drehsinn angetrieben sind. Mit 40 ist ein an ein ständig laufendes
Saugaggregat angeschlossener Unterdruckraum bezeichnet, an den sich Saugkammern
41, 42 und 43 anschließen. Die Saugkammern 41 und 43 wirken mit den Lochgruppen
der Saugbänder 32 und 33 zusammen, die Saugkammer 42 dient dazu, die vorderste Sendung
des Stapels 44 während der Zeit, in welcher die beiden anderen Saugkammern nicht
wirksam sind, festzuhalten. Zur Steuerung des Unterdrucks in den Saugkammern 41
bis 43 dient ein beweglicher Schieber 45. Dieser enthält drei Öffnungen, die so
angeordnet sind, daß jeweils immer nur die eine der drei Saugkammern mit dem Unterdruckraum
in Verbindung
steht. Zur Betätigung des Schiebers 45 dienen zwei
mit dessen Ober- bzw. Unterseite in Verbindung stehende Magnete 46 und 47. Jeder
der beiden Magnete zieht bei Erregung den Schieber 45 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
(nicht dargestellt) in seine Richtung; sind beide Magnete nicht erregt, so nimmt
der Schieber die in der Zeichnung dargestellte Ruhelage ein; in der Saugkammer 42
herrscht dann Unterdruck. Mit den Umlenkrollen 36 und 39 an den beiden Ausgängen
des Vereinzelers wirken Transportrollen 48 und 49 zusammen, welche jeweils eine
an einem der beiden Ausgänge ankommende Sendung zwischen sich erfassen und zwangsweise
aus dem Vereinzeler wegfördern.
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Mit 50 und 51 sind in Fig. 2 zwei Sendungen angedeutet, welche in
ihrem Größenverhältnis das kleinste und das größte zu verarbeitende Format angeben.
Diese Sendungen sind, wie alle Sendungen des Stapels 44, auf der Auflagefläche 52
ausgerichtet.
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Auf der dem Stapel abgewandten Seit des Vereinzelers sind im Bereich
der beiden Saugbänder 32 und 33 zwei Lichtschranken 53 und 54 angeordnet, von denen
jede den Vorbeilauf der Lochgruppen des ihr zugeordneten Saugbandes anzeigt. Diese
Lichtschranken sind so angeordnet, daß sie den Beginn der einen Lochgruppe anzeigen,
wenn die andere Lochgruppe des gleichen Saugbandes gerade die anndere Saugkammer
erreicht hat. Die beiden Saugbänder sind bezüglich ihrer Lochgruppen so gegeneinander
versetzt, daß die Lochgruppen 34 des Saugbandes 32 einige Zeit vor den Lochgruppen
35 des Saugbandes 33 ihre Saugkammer erreichen. Um die Verzögerung, die durch den
Aufbau des Unterdruckes in der Saugkammer 41 bzw. 43 nach einem Signal von einer
der Lichtschranken entsteht, auszugleichen, sind die Lichtschranken entgegen der
Förderrichtung ihres Saugbandes etwas verschoben.
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Dadurch wird gewährleistet, daß der volle Unterdruck in einer Saugkammer
herrscht, wenn der Anfang einer Lochgruppe dieses Saugbandes die Saugkammeröffnung
erreicht hat. Mit 55 ist die UV-Lichtquelle der Abtasteinrichtung bezeichnet, welche
die Briefmarken auf den Sendungen zur Lumineszenz anregen. Zur Übertragung dieser
Strahlung auf einen hierfür empfindlichen Photowiderstand 56 dienen die drei Lichtleiter
57 a bis 57 c.
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In F i g. 5 ist die Schaltungsanordnung zur Steuerung des Unterdruckes
in den Saugkammern 41 bis 43 gezeigt. Mit 53 und 54 sind die beiden Lichtschranken
zur Überwachung der beiden Saugbänder 32 und 33 bezeichnet, 56 ist der Photowiderstand
für die Abtastung der Briefmarken, mit 46 und 47 sind die beiden Betätigungsmagnete
für den Schieber 15 bezeichnet. An den Ausgängen der beiden Elemente 53 und 56 liegt
ein konjunktives Verknüpfungsglied 60, dessen Ausgang mit einem abschaltverzögernden
Zeitglied 61 verbunden ist. Dessen Ausgang steht zum einen mit dem Betätigungsmagnet
46 in Verbindung, zum anderen mit dem negierten Eingang eines zweiten konjunktiven
Verknüpfungsgliedes 62, dessen anderer Eingang an den Ausgang der Lichtschranke
54 angeschlossen ist. Der Ausgang dieses zweiten Verknüpfungsgliedes 62 liegt an
einem zweiten abschaltverzögernden Zeitglied 63, welches zum Ein- und Ausschalten
des Betätigungsmagnets 47 dient. Die abschaltverzögernden Zeitglieder schalten auf
ein Signal ihrer Lichtschranke den ihnen nachgeordneten Betätigungsmagnet für den
Schieber 45
unverzögert ein, und sind in ihrer Verzögerungszeit bis zum Abschalten
desselben so bemessen, daß in den ihnen zugeordneten Saugkammern 41 bzw. 43 so lange
ein Unterdruck herrscht, wie eine Lochgruppe 34 bzw. 35 an der betreffenden Saugkammeröffnung
vorbeiläuft. Da die Saugkammer 43 eine längere Saugöffnung besitzt als die Saugkammer
41, muß auch das Zeitglied 61 eine größere Verzögerungszeit bis zum Abschalten aufweisen
als das Zeitglied 63.
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Die Wirkungsweise ist nun folgende. Sobald die Einrichtung eingeschaltet
ist, laufen die Bänder 32 und 33 ständig in einander entgegengesetzten Richtungen.
Weiterhin herrscht in der Unterdruckkammer 40 Unterdruck und infolgedessen - der
Schieber 45 ist in seiner Ruhestellung - auch in der Saugkammer 42. Außerdem ist
die Abtasteinrichtung eingeschaltet und tastet die vordere hintere Ecke der vordersten
Sendung des Stapels auf das Vorhandensein einer Briefmarke ab. Stellt sie das Vorhandensein
einer Briefmarke auf der Sendung fest, so entsteht an dem Photowiderstand 56 ein
Ausgangssignal, das sich bis an dem einen Eingang des Verknüpfungsgliedes 60 fortpflanzt.
Sobald die Lichtschranke 53 den Beginn einer Lochgruppe 34 des Bandes 32 feststellt
- die Lochgruppen dieses Saugbandes erreichen immer vor den entsprechenden Lochgruppen
35 des Saugbandes 33 die ihnen zugeordnete Lichtschranke - wird von ihr ebenfalls
ein Signal an das Verknüpfungsglied 60 abgegeben. Das an dem letzteren entstehende
Ausgangssignal schaltet über das abschaltverzögernde Zeitglied 61 sofort den Magnet
46 ein und sperrt gleichzeitig das Verknüpfungsglied 62. Durch das Verstellen des
Schiebers 45 wird Unterdruck in die Saugkammer 41 gegeben und die vorderste Sendung
des Stapels in der dargestellten Förderrichtung des Saugbandes 32 nach rechts vereinzelt.
Während des Vereinzelungsvorganges hat die entsprechende Lochgruppe 35 des Saugbandes
33 die Lichtschranke 54 erreicht, das entstehende Signal kann jedoch über das gesperrte
Verknüpfungsglied 62 den Magnet 47 nicht betätigen, so daß sich ein Unterdruck in
der Saugkammer 43 nicht aufbauen kann. Nachdem die Lochgruppe 34 die Saugöffnung
der Saugkammer 41 passiert hat, ist auch das Zeitglied 61 abgelaufen und schaltet
die Erregung des Magnets 46 ab; der Schieber 45 kehrt in seine Ruhelage zurück.
In der Zwischenzeit ist die vereinzelte Sendung der gegen das Saugband 32 sich auflegenden
Transportrolle 48 am Ausgang des Vereinzelers erfaßt und weiterbewegt worden.
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Bis wieder eine neue Lochgruppe der Bänder 32 bzw. 33 an der Lichtschranke
53 bzw. 54 erscheint, hat die Abtasteinrichtung genügend Zeit, die nächste Sendung
des Stapels auf das Vorhandensein einer Briefmarke abzutasten. Trägt diese Sendung
keine solche Briefmarke in ihrer unteren vorderen Ecke, so gibt die Abtasteinrichtung
kein Signal und sperrt dadurch das Verknüpfungsglied 60. Das Verknüpfungsglied 62
erhält an seinem negierten Eingang ebenfalls kein Signal und ist dadurch vorbereitet
für das Durchschalten eines Signals der Abtasteinrichtung 54. Erreicht jetzt zuerst
eine Lochgruppe 34 die Lichtschranke 53, so löst sie keine Betätigung des Magnets
46 aus. Erst die etwas später bei Lichtschranke 54 eintreffenden Lochgruppe 35 bewirkt
eine Erregung des Magnets 47 und in der Folge eine Vereinzelung der vordersten Sendung
des Stapels in Förderrichtung nach links.
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Wenngleich der Vereinzeler im vorstehenden immer unter Verwendung
von zwei gegenläufigen Saugbändern beschrieben wurde, so ist es doch selbstverständlich,
daß auch mehr als zwei gegenläufige Bänder Verwendung finden können. Wichtig ist
dabei nur, daß die Wirksamkeit aller Saugbänder in der einen Förderrichtung in etwa
gleich ist der der Saugbänder in der entgegengesetzten Förderrichtung.