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Vereinzeler mit einer Einrichtung zur Verhinderung von Doppelabzügen
Die Erfindung betrifft einen Vereinzeler für rechteckige flache Sendungen, wie beispielsweise
Briefe, mit einer Einrichtung zum Zurückhalten von Doppelabzügen und einem Überwachungsorgan,
dessen Abstand vom Bereich der Vereinzelung kleiner ist als die kürzeste zu verarbeitende
Sendung und dessen während des Durchgangs einer Sendung abgegebenes Signal die Vereinzelung
stillsetzt.
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Solche Einrichtungen sind bereits bekanntgeworden. Bei ihnen ist
am Förderweg, dem Vereinzeiger auf der Seite des Stapels nachgeordnet, ein Rückhalteorgan,
wie beispielsweise ein Saugluftabstreifer, vorgesehen, das ständig betriebsbereit
ist. Auf der anderen Seite des Förderweges ist ein Förderband angeordnet, das eine
höhere Mitnahmekraft gegenüber den Sendungen besitzt als das Rückhalteorgan.
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Nach dem Rückhalteorgan schließen sich in Förderrichtung noch zwangsweise
miteinander zusammenwirkende Fördermittel an, die zum Abtransport der das Rückhalteorgan
verlassenden Sendungen dienen.
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Die Wirksamkeit dieser Rückhalteorgane war bisher dadurch begrenzt,
daß die Rückhaltekraft kleiner sein mußte als die Mitnehmerkraft des Förderbandes,
um den Weitertransport einer einzelnen Sendung zu ermöglichen. Dadurch konnten,
wenn zufällig zwei oder mehrere Sendungen vom Stapel abgezogen wurden, die fest
aneinanderhingen, an dem Ausgangsfördermittel Doppelabzüge auftreten. Auch war es
mit den bisher bekannten Einrichtungen nicht möglich, falsch überlappte Sendungen
zu trennen, bei denen sich die zweite Sendung im Förderweg nicht auf der Seite des
Stapels, sondern auf der Seite des Förderbandes an der ersten Sendung anliegend
befand.
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An anderer Stelle wurde es auch bereits bekannt zur Erzielung und
Sicherung eines bestimmten gegenseitigen Abstandes der Sendungen die Vereinzelung
durch ein Überwachungsorgan im Bereich des Fördermittels, das auf das Vorhandensein
einer Sendung anspricht, zu steuern.
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Die Erfindung zeigt nun eine Möglichkeit auf, die Rückhaltekraft
am Rückhalteorgan wesentlich zu erhöhen und dadurch eine sichere Trennung auch von
zwei und mehr aufeinanderliegenden Sendungen zu erzielen, sowie auch falsch überlappte
Sendungen sicher zu vereinzeln.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß bei einem Vereinzeler
der eingangs genannten Art zwischen dem Bereich der Vereinzelung und dem obere wachungsorgan
beiderseits des Förderweges je ein bezüglich seiner Rückhaltewirkung steuerbares
Rückhalteorgan angeordnet ist; daß die Rückhaltewirkung durch das Signal des Überwachungsorgans
derart ge-
steuert wird, daß nur während der Dauer dieses Signals die volle Rückhaltekraft,
im übrigen aber im wesentlichen keine Rückhaltekraft ausgeübt wird, und daß im Bereich
des Oberwachungsorgans ein an sich bekanntes Fördermittel am Förderweg angeordnet
ist, dessen Mitnahmekraft größer ist als die Rückhaltekraft der Rückhalteorgane.
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Bei dieser Ausbildung der Erfindung wird eine einzelne Sendung -
oder die vorderste Sendung eines Doppelabzuges - an den Rückhalteorganen vorbei,
ohne daß diese eine wesentliche Rückhaltekraft auf sie ausüben, bis an das Üherwachungsorgan
bewegt.
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Letzteres kann beispielsweise als Lichtschranke ausgebildet sein.
Sobald diese verdunkelt wird, wird die hohe Rückhaltekraft der Rückhalteorgane eingeschaltet.
Gleichzeitig wird die vorderste Sendung, die sich bereits im Wirkungsbereich des
Fördermittels befinddet, entgegen dieser Rückhaltekraft weitergefördert.
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Ist ein Doppelabzug vorhanden, so wird die zweite Sendung von den
Rückhalteorganen festgehalten, bis die erste und vordere Sendung das Fördermittel
verlassen hat. Dann erst wird die Rückhaltekraft abgeschaltet und die zweite Sendung
bis an das Fördermittel herangeschoben.
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Wenngleich die erfindungsgemäße Einrichtung nicht auf eine besondere
Gattung von Vereinzelern beschränkt ist, kann sie jedoch mit Vorteil bei auf Abruf
steuerbaren oder bei getakteten Vereinzelern Verwendung finden.
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Ein sehr zweckmäßiger Aufbau bei Saugluftvereinzelern besteht darin,
daß der Vereinzeler eine Saugwanne besitzt, über die ein durchgehend perforiertes,
ständig angetriebenes Förderband läuft und
daß entweder die Saugluft
gesteuert wird und das Förderband ständig angetrieben wird oder daß die Saugluft
konstant gehalten und das Förderband gesteuert wird. Im Rahmen der Erfindung ist
es jedoch auch möglich, ein Lochgruppenband anstatt einem durchgehend perforierten
Förderband zu verwenden, wobei es freigestellt ist, auch dabei den Umständen entsprechend
zusätzlich die Saugluft oder aber das Lochgruppenband zu steuern.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß als Rückhalteorgane
beweglich gelagerte Saugluftabstreifer dienen, die abhängig davon, ob von dem Überwachungsorgan
kein Signal oder aber ein Signal abgegeben wird, entweder einen gegenseitigen Abstand
besitzen, der den Durchtritt einer Sendung gestattet und außerdem im wesentlichen
keine Saugwirkung aufweisen, oder aber - bei Vorliegen eines Signals - eine starke
Saugwirkung aufweisen. Als günstig im Sinne einer hohen Vereinzelungsgeschwindigkeit
hat es sich dabei erwiesen, an den Saugluftabstreifern ständig einen geringen Unterdruck
anzulegen, da der Aufbau des starken Unterdruckes zum Zwecke des Zurückhaltens von
Sendungen dann wesentlich schneller erfolgen kann.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung, alternativ zu der vorgenannten,
besteht darin, daß als Rückhalteorgane beweglich gelagerte Friktionsabstreifer dienen,
die, abhängig davon, ob von dem Überwachungsorgan kein Signal oder aber ein Signal
abgegegeben wird, entweder einen gegenseitigen Abstand besitzen, der den Durchtritt
einer Sendung gestattet, und außerdem im wesentlichen keine Rückhaltekraft auf die
Sendungen ausüben oder aber - bei Vorliegen eines Signals - die zwischen ihnen befindliche(n)
Sendung(en) mit großem Druck festhalten.
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Das Fördermittel im Bereich des Überwachungsorgans kann im Sinne
der Erfindung entweder aus zwei zusammenwirkenden, ständig angetriebenen Rollen,
von denen zumindest eine nachgiebig ausgebildet ist, oder aus einer Rolle und einem
dieser auf der anderen Seite des Förderweges gegenüberliegenden, nicht angetriebenen
Andruckorgan bestehen. Als Andruckorgan der genannten Art kommt entweder ein beweglich
gelagerter Friktions- oder Saugluftabstreifer oder aber eine frei laufende fest
gelagerte Rolle in Betracht. Bei einer Ausbildung der Erfindung unter Verwendung
eines solchen Andruckorgans ist Bedingung, daß die Anpreßkraft des letzteren gegen
die angetriebene Rolle so gewählt ist, daß die Reibungskraft zwischen Andruckorgan
und einer Sendung größer ist als die zwischen zwei Sendungen, aber wesentlich kleiner
als die zwischen der angetriebenen Rolle und einer Sendung; die Reibungskraft der
letztgenannten Elemente muß ja auch die Reibungskraft des Rückhalteorgans auf eine
Sendung und die Reibungskraft zweier Sendungen im Bereich des Rückhalteorgans in
genügendem Maße übertreffen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, daß in einem Abstand
von dem Fördermittel, der kleiner ist als die kürzeste zu verarbeitende Sendung,
ein zweites Fördermittel vorgesehen ist, das eine höhere Geschwindigkeit als das
erste besitzt, wobei dieses Fördermittel aus zwei zusammenwirkenden Rollen besteht,
die ständig angetrieben sind. Durch diese Maßnahme erreicht man eine Vergrößerung
der Lücke zweier aufeinanderfolgender Sendungen.
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Um auch Doppelabzüge sicher trennen zu können, deren Vorderkanten
keinen Abstand haben, also eine vollkommene Überlappung darstellen, schlägt die
Erfindung eine Ausführung derart vor, daß das erste Fördermittel aus einer angetriebenen
Rolle und einem beweglich gelagerten Friktionsabstreifer der schon genannten Art
besteht, daß weiterhin ein zweites Überwachungsorgan im Bereich des zweiten Fördermittels
angeordnet ist, das ein Signal beim Vorbeilauf einer Sendung abgibt und daß die
Steuerung der Einrichtung so ausgebildet ist, daß der Vereinzeler nur in Tätigkeit
gesetzt wird, wenn das Überwachungsorgan keine Sendung feststellt, daß die Einschaltung
der vollen Rückhaltekraft des Friktionsabstreifers und des Rückhalteorgans durch
ein Signal des ersten Überwachungsorgans und die Ausschaltung dieser Rückhaltekraft
durch ein Signal des zweiten Überwachungsorgans ausgelöst wird.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführung wird vorgeschlagen,
daß die Abschaltung der Rückhaltekraft des Friktionsabstreifers bereits erfolgt,
wenn ein Signal von dem ersten und dem zweiten Überwachungsorgan vorhanden ist.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist es, durch Vorsehen einer einfachen Doppelabzugserkennungseinrichtung
zwischen Vereinzeler und Rückhalteorgan eine Steuerung der Abstreifer so vorzunehmen,
daß ihre volle Rückhaltekraft beim Vorbeilauf einer - oder gegebenenfalls mehrerer
- Sendungen nur kurzzeitig zur Wirkung gelangt, so lange nämlich, bis erkannt ist,
ob es sich um eine einzelne Sendung oder um einen Doppelabzug handelt. Im ersten
Fall wird die volle Rückhaltekraft sofort wieder abgeschaltet.
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Durch diese Maßnahme kann eine entscheidende Erhöhung der Lebensdauer
der Rückhalteorgane erzielt werden, da Sendungen, die von vornherein richtig vereinzelt
sind, zwischen ihnen nicht mit Kraft herausgezogen werden müssen. Die Abstreifer
werden in dem zuletzt genannten Fall also jeweils nur kurzzeitig gebraucht, während
sie bei den bekannten Einrichtungen während des ganzen Vorbeilaufes einer Sendung
zur Verfügung stehen mußten.
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Eine Einrichtung zur Erkennung von Doppelabzügen kann nach einem
Vorschlag der Erfindung dadurch gekennzeichnet sein, daß auf jeder Seite des Förderweges
eine frei drehbare Rolle angeordnet ist und daß eine Auswerteschaltung vorgesehen
ist, die ein Signal als Kennzeichen eines vorhandenen Doppelabzuges abgibt, wenn
sich eine Rolle dreht und die andere stillsteht, und die kein Signal abgibt, wenn
sich beide Rollen oder keine der beiden Rollen drehen.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher beschrieben
werden.
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Fig. 1 zeigt in einer schematisierten Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Einrichtung in einer Ansicht von oben, F i g. 2 zeigt ein
zweites Ausführungsbeispiel einer solchen Einrichtung zum Vereinzeln von Sendungen,
deren Vorderkanten genau aufeinanderliegen, ebenfalls in schematisierter Darstellung
von oben gesehen.
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Mit 1 ist ein Stapel von Postsendungen bezeichnet, die hochkant auf
einer - nicht dargestellten -Unterlage ruhen und deren Vorderkanten an der Stapelwand
2 ausgerichtet sind. Der Vereinzeler enthält ein durchgehend perforiertes Förderband
3, das über die ständig angetriebene Rolle 4 und die Umlenkrolle
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läuft, sowie eine Saugwanne 6, deren Unterdruck von einer durch ein Kästchen angedeuteten
Auswerteschaltung 7 über die Leitung 7 a gesteuert wird. Um zu verhindern, daß die
Sendungen 1 mit dem ständig umlaufenden Förderband 3 in unerwünschter Weise in Berührung
kommt, ist eine feste Platte 8 vorgesehen, die einen Teil des Förderbandes gegenüber
den Sendungen abdeckt, so daß die letzteren nur bei eingeschaltetem Unterdruck an
der Saugwanne 6 im Bereich der Vereinzelung 9 mit dem Förderband in Berührung kommen
können. Der Rolle 4 auf der anderen Seite des Förderweges gegenüberliegend ist die
ständig angetriebene Rolle 10 angeordnet, die einen nachgiebigen Belag besitzt.
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Mit 11 ist ein Überwachungsorgan (Lichtschranke) bezeichnet, das beim
Vorbeilauf einer Sendung ein Signal an die Auswerteschaltung abgibt. Der Abstand
der Lichtschranke 11 und des Rollenpaares 4, 10 von dem Vereinzelungsbereich 9 ist
so gewählt, daß die kürzeste zu verarbeitende Sendung - eine solche ist mit 12 bezeichnet
- die die Lichtschranke 11 mit ihrer Vorderkante gerade verdunkelt, sich mit ihrem
hinteren Ende noch auf der festen Platte 8 befindet und somit den Vereinzelungsbereich
9 abdeckt.
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Zwischen der Lichtschranke 11 und dem Vereinzelungsbereich 9 befinden
sich, oberhalb des Bandes 3, die erfindungsgemäßen Rückhalteorgane, die durch beweglich
gelagerte Saugluftabstreifer 13, 14 realisiert sind. Die Pfeile 15 und 16 zeigen
die Richtung dieser Beweglichkeit an. Die Saugiuftabstreifer 13, 14 werden durch
zwei nicht dargestellte Federn in einem solchen Abstand voneinander gehalten, daß
sie den Durchtritt einer Sendung zwischen ihnen ermöglichen und bei Ankunft mehrerer
Sendungen gegebenenfalls entsprechend auseinanderbewegt werden können, jedoch niemals
mit ihren Saugfiächen ganz zusammenrücken können. Befinden sich die Saugluftabstreifer
in ihrer Ruhestellung, so ist ein geringer Unterdruck an ihre Saugöffnungen angelegt.
Befinden sie sich hingegen in ihrer Arbeitsstellung (in Fig. 1 dargestellt), so
wird auf ein Signal über die Steuerleitung 7 b, 7c hin ein starker Unterdruck an
ihre Saugöffnungen angelegt, der durch Pfeile 17 und 18 symbolisch angedeutet ist.
Im vorliegenden Fall wird die Sendung 12 an den Abstreifer 14, eine zweite Sendung
19 - ein Doppelabzug - an den Abstreifer 13 gesaugt. Wäre keine zweite Sendung 19
vorhanden, so würde der Abstreifer 13 an der Sendung 12 anliegen.
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Die Wirkungsweise ist folgende. Die Rollen 4 und 10 sind ständig
angetrieben, es befinden sich alle Sendungen im Stapel. Soll eine Sendung vereinzelt
werden, so wird Unterdruck an die Saugkammer 6 angelegt und die vorderste Sendung
des Stapels an das Band 3 angesaugt und vom Stapel abgezogen.
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Die Sendung wird zwischen den nur geringen Unterdruck aufweisenden
Saugluftabstreifern 13, 14 hindurchgeschoben, bis sie die Lichtschranke 11 verdunkelt.
In diesem Augenblick gibt diese ein Signal an die Auswerteschaltung 7 ab, die einerseits
den Unterdruck an der Saugkammer 6 abschaltet und andererseits starken Unterdruck
an die Saugluftabstreifer 13, 14 anlegt, welch letztere sofort eine starke Rückhaltekraft
auf die zwischen ihnen befindliche Sendung ausüben. Diese wird jedoch von den Förderrollen
4 und 10 mit hoher Mitnahmekraft zwischen den Abstreifern herausgezogen. Sobald
ihre Hinterkante die Lichtschranke passiert hat, wird ein
weiteres Signal an die
Auswerteschaltung gegeben, die daraufhin einerseits den Unterdruck an die Saugluftabstreifer
abschaltet und andererseits den Unterdruck an der Saugkammer wieder einschaltet.
Es wird jetzt eine weitere Sendung vereinzelt. Ist dies beispielsweise ein Doppelabzug,
so wird die Vorderkante der zweiten Sendung dieses Doppelabzugs in aller Regel gegenüber
der der ersten Sendung ein Stück zurückliegen. Wenn die vordere der beiden Sendungen
12 die Lichtschranke erreicht hat und sie verdunkelt, so ergeben sich die in F i
g. 1 dargestellten Verhältnisse. Die Sendung 12 wird in der Folge zwischen den Abstreifern
13, 14 herausgezogen, die Sendung 19 wird am Abstreifer 14 festgehalten.
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Sobald die Sendung 12 die Abstreifer verlassen hat, so wird auf Grund
des entstehenden Lichtschrankensignals der Unterdruck an den Abstreifern weggenommen
und der Vereinzeler eingeschaltet, so daß jetzt als nächstes die Sendung 19 zur
Lichtschranke 11 gefördert wird. Die Auswerteschaltung ist nun so ausgebildet, daß
sie jene von der Lichtschranke 11 kommenden Signale, die eine »Einschaltung« des
Vereinzelers und eine Abschaltung der Saugluftabstreifer 13, 14, also die erneute
Vereinzelung einer Sendung bedeuten, so lange speichert, bis von einem Taktgeber
oder von einer Abrufstelle ein Signal zum Abzug einer neuen Sendung vorliegt. Auf
diese Weise ist es möglich, sowohl normal vereinzelte Sendungen wie auch Doppelabzüge
in genau dem gewünschten Rhythmus am Ausgang der erfindungsgemäßen Einrichtung zu
erhalten. Die letztere arbeitet genauso exakt auch für den Fall, daß drei oder sogar
vier Sendungen auf einmal von dem Stapel abgezogen werden, da jeweils immer nur
eine, und zwar die in Förderrichtung vorderste Sendung, von den Förderrollen 4 und
10 zwischen den Abstreifern herausgezogen wird.
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Mit einer Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß F i
g. 2 können auch Doppelabzüge noch vereinzelt werden, bei denen die Vorderkanten
beider Sendungen genau übereinanderliegen und die in einer Einrichtung gemäß F i
g. 1 nicht vereinzelt werden können.
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Da diese Einrichtung nach F i g. 2 sehr ähnlich der nach Fig. 1 ist,
wurden für gleiche Bauteile die gleichen Bezugszeichen übernommen. Anstatt der Saugluftabstreifer
als Rückhalteorgane wurden bei dieser Ausführung beweglich gelagerte Friktionsabstreifer
20 und 21 verwendet, deren Beweglichkeit durch die Pfeile 22 und 23 angedeutet ist
und die durch Betätigungsorgane, wie z. B, Drehmagnete 24, 25 in den Pfeilrichtungen
26, 27 mit großem Druck aufeinander zu bewegt werden können (Arbeitsstellung). In
der Ruhestellung werden diese Friktionsabstreifer durch nicht dargestellte Federn
in einem solchen Abstand voneinander gehalten, daß sie den Durchtritt einer Sendung
ermöglichen und bei mehreren Sendungen entsprechend auseinandergedrückt werden.
Im Bereich der Lichtschranke 11 ist die ständig angetriebene Rolle 28 angeordnet,
die mit einem weiteren Friktionsabstreifer 29 zusammenwirkt.
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Der letztere ist ebenso aufgebaut wie die Abstreifer 20 und 21; er
ist entsprechend den Pfeilrichtungen 30 beweglich gelagert und wird von einem Drehmagnetee
31 in der Arbeitsstellung mit großem Druck in Pfeilrichtung 32 an die Rolle 28 gedrückt.
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In einem Abstand von der Lichtschranke 11, der kleiner ist als die
kürzeste zu verarbeitende Sendung,
befinden sich eine zweite Lichtschranke
33 und ein ständig mit größerer Geschwindigkeit als die Rolle 28 angetriebenes Förderrollenpaar
34 und 35 am Förderweg. Die Lichtschranken 11 und 33 wirken auf eine Auswerteschaltung
36, die über die Steuerleitung 36 a den Unterdruck an der Saugkammer 6 ein- und
aus-
schaltet, über die Steuerleitungen36b und 36c die Drehmagnete 24 und 25 und
über die Steuerleitung 36d den Drehmagnet 31 betätigt.
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Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise dient folgendes Diagramm,
das nach den Nummern 1 bis 4 durchlaufen wird:
Lichtschranke 11 hell Lichtschranke 33 hell Lichtschranke 33
dunkel |
1. Saugluft am Vereinzeler: ein 4. Saugluft am Vereinzeler:
ein |
Abstreifer 29 1 Abstreifer 20, 21 Abstreifer 29 1 Abstreifer
20, 21 |
auf (Ruhe) auf auf (Ruhe) auf |
Lichtschranke 11 dunkel 2. Saugluft am Vereinzeler: aus 3.
Saugluft am Vereinzeler: aus |
Abstreifer 29 l Abstreifer 20, 21 Abstreifer 29 ! Abstreifer
20, 21 |
zu (Arbeit) zu auf (Ruhe) zu (Arbeit) |
Der Vereinzeler wird eingeschaltet, d. h. Unterdruck an die Saugkammer gegeben,
die erste Sendung läuft bis zur Lichtschranke 11. Das dort entstehende Signal bewirkt
über die Auswerteschaltung 36, daß der Unterdruck am Vereinzeler abgeschaltet wird
und daß alle drei Friktionsabstreifer 20, 21, 29 durch ihre Drehmagnete in Arbeitsstellung
gebracht werden. Die Sendung wird zwischen ihnen eingeklemmt. Die Rolle 28 kann
auf Grund des Gegendruckes des Abstreifers 29 eine hohe Mitnahmekraft auf die Sendung
ausüben und zieht sie zwischen den Abstreifern 20, 21 hindurch. Sobald die Sendungsvorderkante
die Lichtschranke 33 erreicht hat, bewirkt das dort entstehende Signal über die
Auswerteschaltung 36, daß der Drehmagnet 31 abgeschaltet wird und der Friktionsabstreifer
29 in seine Ruhelage zurückkehrt. Die Rolle 28 kann jetzt keine Mitnahmekraft mehr
auf die Sendung ausüben - sie soll dies jetzt auch gar nicht mehr -, da die Sendung
von nun ab mit der erhöhten Geschwindigkeit der Rollen 34 und 35 weitergefördert
und von diesen zwischen den Abstreifern herausgezogen wird. Sobald die Hinterkante
der Sendung die Lichtschranke 11 passiert, werden die Drehmagnete 24, 25 der Abstreifer
20, 21 abgeschaltet und der Unterdruck am Vereinzeler wieder eingeschaltet. Eine
weitere Sendung wird vereinzelt.
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Werden jetzt beispielsweise zwei genau übereinanderliegende Sendungen
abgezogen, so laufen diese in der bekannten Weise bis zur Lichtschranke 11. Nachdem
die Friktionsabstreifer auf Grund des Lichtschrankensignals in Arbeitsstellung gegangen
sind, wird nur die mit der Rolle 28 im Eingriff stehende Sendung weitergefördert,
die andere Sendung hingegen bleibt auf Grund der Rückhaltekraft des Abstreifers
29 stehen. Erreicht die erste Sendung die Förderrollen 34, 35 und die Lichtschranke
33, so wird sie mit erhöhter Geschwindigkeit abtransportiert, und gleichzeitig wird
der Abstreifer 29 geöffnet. Die zweite Sendung bleibt nach wie vor zwischen den
Abstreifern 20, 21 eingeklemmt. Da die Lichtschranke 11 durch die erste Sendung
nicht freigegeben werden kann, weil sich die zweite Sendung bereits in deren Überwachungsbereich
befindet, kann jetzt der Vereinzeler nicht eingeschaltet und die Friktionsabstreifer
können nicht geöffnet werden. Auf den nächsten Abrnfbefehl oder den nächsten Takt
wird jetzt durch die Auswerteschaltung 36 nicht der Vereinzeler in Tätigkeit gesetzt,
sondern nur der Friktionsabstreifer 29 durch Einschalten des Drehmagnets 31 geschlossen.
Die zweite Sendung des Doppelabzugs wird jetzt in der
schon beschriebenen Weise den
Förderollen 34, 35 übergeben.
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Das Nacheinanderabziehen von Sendungen, deren Überlappung in Fig.
2 durch die Sendungen 12 und 19 dargestellt ist, an den Abstreifern 20, 21, 24 ist
auf Grund der obigen Erläuterung wohl ohne weitere Erklärungen verständlich, da
es im wesentlichen so erfolgt wie der Abzug zweier normal, d. h. nicht überlappt,
vereinzelter Sendungen und diese Art des Abziehens bereits weiter oben erläutert
wurde.
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Es ist auf Grund des Obengesagten ganz klar, daß die Art der Überlappung
- d. h. ob die zweite Sendung sich auf der dem Stapler oder der dem Vereinzeler
zugewandten Seite der ersten Sendung befindet - bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
keine Rolle spielt, da immer die führende Sendung zuerst zwischen den Abstreifern
herausgezogen wird.