DE58344C - Weichenverschlufs - Google Patents

Description

AISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

OTTO ARLT in GÖRLITZ. Weichenverschlurs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1891 ab.

Der Weichenverschlufs besteht in seinen ,Hauptbestandteilen aus einem zweiarmigen Hebel und einem Verschlufsbolzen. Der Hebel ist in einem Kasten aus Eisenblech mit gewölbtem Deckel in horizontaler Lage angebracht und besteht aus zwei über einander liegenden Eisenschienen α¹ α², welche durch eine Klemmschraube c zusammengehalten werden. Das Verhältnifs der Länge der Hebelarme ist wie 5 : 2. Am kurzen Ende ist der .Hebel keilförmig zugespitzt, während sich an dem längeren Ende ein rundes Loch zur Aufnahme eines Dornes d befindet, welcher mit einem Theile der Weiche verbunden wird. In dem Kasten dieses Apparates sind oberhalb in den Ecken der Langseiten zwei Winkeleisen angebracht, welche beiderseitig als Befestigungsmittel durch den Kasten hindurchreichen. Zwischen beiden Winkeleisen ist ein U-fÖrmiger Bügel e mit einem dazwischen befindlichen Steg befestigt, worin der Drehbolzen f für den Hebel gelagert ist. In einen zweiten Steg wird in dessen Mitte der Verschlufsbolzen g eingesteckt. Ueber der Einstecköffnung des Versc'hlufsbolzens steht eine Kapsel h, in welcher der Bolzenkopf so versenkt liegt, dafs er ohne die dazu gehörige Zange z, Fig. 4, nicht herausgenommen werden kann.

Ist der Verschlufs zum Einbinden in ein Signalstellwerk und nicht zur Handbedienung bestimmt, so befindet sich der Verschlufsbolzen g in einem Riegelrade k, Fig. 5 und 6, welches durch Kettenzug mit dem Stellwerk verbunden wird und zeitweise mit dem Bolzen g eine höhere Lage einnimmt.

Der Hebel reicht mit dem längeren Ende, an welchem derselbe mit der Weiche verbunden wird, durch die Stirnfläche des Kastens hindurch und besteht deshalb aus zwei Theilen, um den Verschlufs durch Verkürzen oder Verlängern des Hebels reguliren zu können.

Die Umstellung der verschlossenen Weiche wird durch den Dorn d, welcher an der Verbindungsstange der Weiche, an der Zugstange oder auch am Weichenbock u. s. w. durch Klemmen / oder durch Gabelgelenke befestigt wird, dadurch verhindert, dafs derselbe einen Druck gegen den Hebel am längeren Hebelende ausübt, das kürzere Hebelende hierdurch gegen den Verschlufsbolzen g drückt und die Umstellung der Weiche nicht zuläfst.'

Bei genügend grofser Kraft, welche nur beim Aufschneiden der Weiche durch Fahrzeuge verursacht werden kann, bricht der Bolzen g, welcher auf Biegung beansprucht wird, und verhindert somit die Entgleisung des Fahrzeuges oder eine Beschädigung der Weiche.

Die Verschlufseinrichtung wird zwischen zwei Schwellen befestigt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Weichenverschlufs, gekennzeichnet durch einen aus zwei gegen einander verschiebbaren Theilen α¹ α² bestehenden und um einen Zapfen/ drehbaren Hebel, dessen eines Ende mit der Weiche in Verbindung steht und dessen anderes keilförmig zugespitztes Ende während des Weichenschlusses sich gegen einen Verschlufsbolzen g anlegt, der durch seinen Bruch das Aufschneiden der Weiche nur durch Fahrzeuge gestattet und zur ordnungsmäfsigen Oeffnung der Weiche durch eine Zange entfernt werden kann.