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Registrierkasse für Warenhäuser Die Erfindung betrifft eine Warenhauseinzelkasse,
die es ermöglicht; die Kontrolle des Zahlungsvorganges, Warenumsatzes und Geschäftsganges
in Warenhäusern zu verbilligen. Hierzu soll jeder Verkäuferin bzw. jedem Verkaufsstand
eine Kasse zugewiesen werden, wodurch das lästige Warten der Käufer an den Warenhauskassen,
von denen jede bisher einer größeren Anzahl von Verkäuferinnen zugeordnet war, das
Ausschreiben von Zetteln und der Transport der verkauften Waren nach der Kasse vermieden
wird. Gegenüber den bisher verwendeten Kassen müssen diese Einzelkassen in Anbetracht
der erforderlichen Anzahl in ihrer Herstellung billig, also in ihrem Aufbau einfach
sein und Einrichtungen besitzen, die trotz des Ausfalls der Kontrolle durch die
Verkäuferzettel eine einfache und übersichtliche Kontrolle aller verkauften Waren
gewährleisten.
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Die bekannten Einrichtungen dieser Art registrieren mittels eines
auf die einzelnen Warenarten einstellbaren Hebels und eines zusätzlichen Antriebsgliedes
die während einer Verkaufsperiode ausgegebene Stückzahl auf Zählwerken, welche Abdrucke
der nach Warenarten getrennten Teilsummen auf einem Kontrollstreifen und auf einem
nur einer Maschine zugeordneten Beleg ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß bei der Warenhauseinzelkasse
die je einem bestimmten Wareneinheitspreis zugeordneten Tasten bei ihrem Niederdrücken
je einen ihr zugeordneten Zähler, einen Gesamtzähler und einen ablesbaren Kontrollzähler
um eine Einheit weiterschalten, wobei der Kontrollzähler die Zahl der Tastenhübe
zur Kontrolle der Stückzahlen eines Verkaufs fortlaufend anzeigt, während die übrigen
Zähler ihre Angaben auf nebeneinander gelagerten Typenrädern aufsammeln, von denen
sie beim Geschäftsabschluß auf eine allen Einzelkassen- gemeinsame Abrechnungskarte
übertragen werden.
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Die Verwendung von Einheitspreistasten und ihre direkte Einwirkung
auf die ihnen zugeordneten Zähler gestattet im Verein mit dem Kontrollzähler ein
rasches Registrieren der einzelnen Verkäufe und eine übersichtliche Kontrolle der
Stückzahlen jedes Verkaufes.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Warenhauskasse
in der Anwendung auf das Einheitspreissystem dargestellt, und zwar zeigt Fig. r
eine Oberansicht der Kasse bei abgenommenem Deckel, Fig. a eine dazugehörige Seitenansicht,
teilweise im Schnitt, nach II-II der Fig. r, Fig. 3 eine teilweise im Schnitt gehaltene
Vorderansicht der Kasse, Fig. q. und 5 eine Ober- und eine Seitenansicht des Farbbandes
und Fig. 6 das Schema -einer Abrechnungskarte:
Die Kasse besteht
aus einem unteren Gehäuseteil i, in welchem .die Geldschublade 2 untergebracht ist,
und einem oberen Teil 3, welcher die Registrier- und Druckvorrichtungen enthält.
An zwei mit den Seitenwänden des oberen Gehäuseteiles verbundenen Traversen 4.,
5 ist ein Rahmen 6 befestigt, der eine Welle 7 für die Typenräder io und eine Welle
i i trägt. Durch die Vorderwand i2 sind Tastenarme 13 hindurchgeführt, welche außen
die Tastenknöpfe 14 tragen, die mit einer Bezeichnung für die Warenarten bzw. dem
Einheitspreis versehen sind. Der hintere Teil des Tastenarmes 13 ist mit einem auf
der Welle i i drehbaren Bügel 15 vernietet, der mittels Zapfens 16 (Fig. 2) mit
einer Schaltklinke 17 verbunden ist, die sich unter der Wirkung einer um den Zapfen
16 gewickelten Feder 2o gegen die Schalträder 21 der zugehörigen Typenräder io legt.
Jeder Taste 14 sind drei einen Zähler 9 bildende Typenräder io zugeordnet, welche
durch eine Zehnerschaltung miteinander in Verbindung stehen. Bei jedesmaligem Drücken
einer Taste 14 wird der zugehörige Zähler 9 um eine Einheit weitergeschaltet. Die
Zehnerschaltung wird in bekannter Weise durch die stufenförmige Ausbildung der Schaltklinken
17 und durch Anordnung je einer Tiefennut 22 (Fig. 2) in denSchalträdern21bewirkt.
Auf einerWe11e23 gelagerte, unter der Wirkung von Federn 24 stehende Gegenklinken
25 sichern die Schalträder 21 gegen Rückdrehung. Die Tasten 14 werden samt den Schaltklinken
17 durch Federn 26 (Fig. 2) in ihren oberen bzw. unteren Lagen gehalten.
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Um das vollständige Niederdrücken der Tasten 14 zu erzwingen, ist
für jede Taste ein Vollhubgesperre vorgesehen, das aus einem an dem Tastenarm 13
mittels Zapfens 27 gelagerten -Sperrkegel 3o besteht, der durch eine Feder 31 in
der Mittellage gehalten wird und durch einen Stift 32 mit einem an einer Traverse
33 befestigten, mit Rasten 34 versehenen Sperrstück 35 in bekannter Weise zusammenarbeitet.
Auf der Welle i i ist mittels der Arme 36, 37 ein Hauptbügel 4o (Fig. 2) gelagert,
.der sich unter den Tastenarm 13 erstreckt. Die vorderen Enden der Bügel 15 tragen
Stellschrauben 41, die mittels Muttern 4-2 festgestellt werden können und gegen
welche sich der Bügel 4o unter der Wirkung seiner Feder 39 anlegt, die um das linke
Ende der Welle i i gewickelt ist. Sobald eine Taste 14 gedrückt wird, wird also
auch der Bügel 40 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne verschwenkt. Der Hub des Bügels
4o ist durch eine Stellschraube 43 begrenzt, die in einem an dem Rahmen 6 befestigten
Arm 44 gelagert ist.
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Neben den vier Zählern 9, die den vier Tasten 14 zugeordnet sind,
ist ein weiterer Zähler, der Gesamtzähler 45, gelagert (Fig.1). Der diesem Zählei.
zugehörige Bügel 15' ist mit dem Hauptbügel 4o starr verbunden. Bei dem Drücken
einer der Tasten 14 wird er daher mit dem Hauptbügel 4o ausgeschwungen und der Gesamtzähler
45 um eine Einheit weitergeschaltet, so daß dieser die Gesamtzahl der Tastenhübe
aller Tasten 14 anzeigt, also die Gesamtstückzahl der verkauften Waren.
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Um nicht gleichzeitig zwei oder mehr Tasten 14 drücken zu können,
was eine fehlerhafte Registrierung der Gesamtzahl der Tastenhübe zur Folge hätte,
ist zwischen den Tasten 14 ein Ausschließgesperre angeordnet, welches bewirkt, daß
jeweils nur immer eine Taste 14 niedergedrückt werden kann. Dieses Aussehließgesperre
besteht aus zwischen den Tastenarmen 13 (Fig. 2, 3) angeordneten. an der Traverse
4 mittels Schrauben 46 drehbar gelagerten und durch Schienen 47 der Bodenplatte
50 seitlich geführten Lamellen 51, die etwa in ihrer Mitte auf Zapfen 52
drehbar gelagerte runde Scheiben 53 tragen. Der Ausschlag der beiden äußeren Pendel
51 ist durch das an der Bodenplatte 5o befestigte Querstück 49 derartig begrenzt,
daß jeweils nur immer ein Tastenarm i3 zwischen die Scheiben 53 treten kann und
die übrigen gesperrt sind.
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Auf dem rechten Ende der Welle 7 befinden sich noch zwei Typenräder
54 (Fig. i), die durch eine Schraube 55 festgestellt werden können und zum Abdruck
der Kassennummer bestimmt sind.
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Auf der rechten Seite besitzt der Bügel 40 einen Fortsatz 56 (Fig.
2), an den mittels Zapfens 57 eine Stange 6o angelenkt ist, die am vorderen Ende
an einem auf einer Welle 61 gelagerten Klinkenträger 62 angreift. Auf der Welle
61 sind die Räder 63 eines Kontrollzählers 64 gelagert, die durch eine Schauöffnung
65 von der Verkäuferin ablesbar sind. Der Klinkenträger 62 trägt eine Klinke 68,
die bei jeder Schwenkbewegung des Trägers den Zähler 64 in bekannter Weise um eine
Einheit weiterschaltet. Dieser Kontrollzähler 64 ist für die Verkäuferin bestimmt,
die durch ihn festzustellen vermag, wieviel Tastenhübe sie ausgeführt hat.
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Auf dem rechten Ende der Welle i i (Fig. i) ist mittels einer Nabe
66 ein Tastenarm 67 gelagert, der an seinem vorderen Ende die Wechseltaste
70 trägt und durch die Nabe 66 mit dem nach hinten gerichteten Sperrarm 71
für die Geldschublade 2 starr verbunden ist. Wird die Taste 7o entgegen der Wirkung
ihrer Feder 72 (Fig. i), die sie nach oben zu ziehen versucht, gedrückt, so gibt
der Arm 71 einen Sperransatz 73 (Fig.2) der Geldschublade 2 frei, und die letztere
gleitet
unter der Wirkung ihrer Vorholfeder 69 nach vorn. Die Taste 7o beeinflußt also keinen
der Zähler 9, 45 und dient nur dazu, die Geldschublade zwecks Wechselns o. dgl.
zu öffnen. Die Stange 6o (Fig. 2) ist über den Zapfen 57 hinaus nach hinten verlängert
und trägt dort eine Rolle 74, welche mit einem Ansatz >,5 des Sperrarms 71 zusammenwirkt.
Bei Ausschwingung des Hauptbügels 4o, d. li. bei jedesmaligem Drücken einer der
Tasten 14, wird daher auch die Geldschublade 2 freigegeben, indem die Rolle 74 auf
den Ansatz 75 trifft und den Sperrarm 71 nach oben dreht. Wird die Geldschublade
2 wieder nach innen geschoben, so legt sich der Sperrarm 71 unter der Wirkung der
Feder 72 (Fig. i) vor den Sperransatz 73 (Fig. 2) und sperrt die Geldschublade in
der geschlossenen Stellung.
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Um die Kasse gegen unbefugte Benutzung zu sperren, ist an der rechten
Seite ein Schloß 76 (Fig. i) angebracht, das mit einem Stift 77 in die Bahn des
Tastenarms 67 der Wechseltaste ragt. In der Arbeitsstellung nimmt der Stift 77 seine
untere, in Fig. 2 mit 77' bezeichnete Lage ein. Soll die Kasse gesperrt werden,
so wird er um i8o° gedreht und gelangt in die obere, in Fig. 2 mit 77" bezeichnete
Stellung, in welcher er den Tastenarm 67 und damit die Taste 70, den Sperrarm 71,
die Geldschublade 2 und durch den Ansatz 75 auch den Hauptbügel 4o und die Tasten
14 in ihren Ruhelagen sperrt.
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In der oberen Gehäuseplatte 8ö (Fig. 2) ist ein Schlitz 81 angeordnet,
in welchen die eingestellten Typen der Typenräder io und 54 hineinragen. Diese Typenräder
sind für den Abdruck der aufgesammelten Beträge bestimmt. Das Gehäuse ist gewöhnlich
durch eine als Zahlteller dienende Deckplatte 82 abgedeckt, die mit zwei Laschen
83 unter die vordere Kante der Öffnung 8i greift und durch ein Schloß 84 an der
Rückwand des Gehäuses in ihrer Lage verriegelt wird. Zu diesem Schloß hat nur der
Abrechnungsbeamte Zugang, der nach Geschäftsschluß den Abdruck der aufgesammelten
Beträge vornimmt. Hierdurch wird die Möglichkeit eines betrügerischen Zurückstellens
von Typenrädern io durch die Verkäuferin ausgeschlossen.
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Um den Abdruck zu bewerkstelligen, wird ein Farbband 85 (Fig. 4, 5),
das an seinen Enden in zwei mit je einem Loch 86 versehenen Winkelstücken 87 befestigt
ist, über die eingestellten Typen gelegt, indem die Winkelstücke 87 mit ihren Löchern
86 auf an den Seitenwänden des Gehäuses befindliche Stifte 9o (Fig. i bis 3) gesteckt
werden. Nachdem das zu bedruckende Papier über das Farbband 85 gelegt worden ist,
erhält man den Abdruck, indem man mit einer Druckrolle oder auch mit dem -Finger
leicht in Richtung des Farbbandes auf dem Papier entlangfährt.
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Im vorliegenden Falle besteht der Abdruckträger aus einer Abrechnungskarte
9i der in der Fig.6 dargestellten Art. Diese ist mit horizontalen Feldern versehen,
die für die Abdrucke der einzelnen Kassen mit den Nummern i bis 15 usw. bestimmt
sind. Auf der rechten und linken Seite besitzt die Karte Löcher 92, mittels welcher
die Karte über die Stifte 9o einer Kasse gesteckt werden kann, um ein bestimmtes
horizontales Feld über die eingestellten Typen zu bringen. Zur Erleichterung dieser
Maßnahme sind die Löcher 92 auf der Rückseite der Karte mit der Nummer der dem Felde
zugeordneten Kasse bezeichnet. Jedes horizontale Feld besteht aus zwei Teilen, von
denen der obere Teil zur Aufnahme der Abdrücke der Typenräder io und der untere
zur Eintragung der Geldbeträge dient, welche aus den Angaben der Typenräder berechnet
werden. Die Bedeutung der einzelnen vertikalen Felder der Karte ist aus der Beschriftung
der Karte unmittelbar zu ersehen und bedarf keiner Erklärung. An Stelle der einen
Warenstückzahlen könnten bei einer gewissen Abänderung der Zehnerschaltung der Zähler
natürlich auch unmittelbar die vereinnahmten Geldbeträge aufaddiert werden, wodurch
man die besondere Errechnung der Geldbeträge aus den Stückzahlen ersparen würde.
Dies hätte jedoch den Nachteil, daß die Kasse auf bestimmte Einheitspreise festgelegt
wäre. Die Verrechnung der reinen Warenstückzahlen bietet sonach den Vorteil, daß
bei Änderung der einzelnen Einheitspreise nur die Bezeichnungen der Tasten 14 geändert
zu werden brauchen.
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Beim Gebrauch der Kasse ist die Deckplatte 82 durch das Schloß 84
verschlossen, so daß die Typenräder io unzugänglich sind. Beim Drücken einer Taste
14 wird der zugehörige Zähler 9, der Gesamtzähler 45 und der Kontrollzähler 64 um
je eine Einheit weitergeschaltet und die Geldschublade :2 geöffnet. Werden bei einem
Kauf mehrere Stücke einer Warensorte entnommen, so ist die betreffende Taste 14
entsprechend öfter zu drücken. An dem Stand des Kontrollzählers 64 kann die Verkäuferin
jeweils erkennen, ob -in einem solchen Falle die richtige Anzahl von Tastenhüben
erfolgt ist. Mit Rücksicht auf die Kontrolle der Stückzahlen eines Verkaufs kann
der Kontrollzähler 64 auch so ausgebildet sein, daß er bei jedesmaligem Zurückkehren
der Geldschublade 2 auf Null gestellt wird, etwa dadurch, daß die Welle 61 bei dem
Zurückkehren der Schublade 2 eine vollständige Umdrehung erhält. In diesem Falle
würde
in einem Zähler 64 jeweils die Anzahl der Tastenhübe eines Verkaufs, von Null beginnend,
gezählt werden. Die Welle 7 besitzt an ihrem linken Ende (Fig. i) einen Schlitz
94, mittels dessen sie durch einen von außen durch ein Loch 9,5 der linken Seitenwand
einführbaren Schlüssel in Umdrehung versetzt werden kann, wobei die Zähler 9 und
45 in bekannter Weise auf Null gestellt werden. Da das Loch 95 durch ein an der
Deckplatte 82 befestigtes Blech96 (Fig. i und 3) verdeckt ist, solange die Deckplatte
82 aufliegt, kann eine Nullstellung nur von dem Abrechnungsbeamten vorgenommen werden.
Diese erfolgt, nachdem der Beamte bei seinem Rundgang nach Geschäftsschluß an der
betreffenden Kasse den Abdruck auf die Abrechnungskarte vorgenommen hat. Bei Beginn
des nächsten Geschäftstages stehen also die Zähler 9 und 45 auf Null.
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Eine Zusammenrechnung der Angaben der senkrechten Spalten der Abrechnungskarte
ergibt unmittelbar den Gesamttagesumsatz des Warenhauses nach Geldbetrag und Stückzahl,
so daß die Leitung des Warenhauses in verhältnismäßig kurzer Zeit über den täglichen
Geschäftsgang unterrichtet wird.