DE576214C - Verfahren zur Herstellung von Celluloseloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Celluloseloesungen

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DE576214C
DE576214C DE1930576214D DE576214DD DE576214C DE 576214 C DE576214 C DE 576214C DE 1930576214 D DE1930576214 D DE 1930576214D DE 576214D D DE576214D D DE 576214DD DE 576214 C DE576214 C DE 576214C
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DE
Germany
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cellulose
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pyridine
solutions
mixture
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
BASF Schweiz AG
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
Gesellschaft fuer Chemische Industrie in Basel CIBA
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/003Preparation of cellulose solutions, i.e. dopes, with different possible solvents, e.g. ionic liquids

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Celluloselösungen Es wurde gefunden, daß verflüssigte quaternäre Ammoniumsalze für sich oder in Gegenwart von geeigneten Lösungsmitteln die überraschende Eigenschaft besitzen, die Cellulose unter Bildung von Lösungen von höherer oder geringerer Viscosität zu lösen. Solche Flüssigkeiten sind vor allem wasserfreie stickstoffhaltige Basen, wie wasserfreies Ammoniak, oder organische Basen, die die qua= ternären Ammoniumsalze nicht zersetzen, wie Alkylamine (z. B. Mono-, Di- oder Trimethylamin), Anilin, Monomethylanilin, Dimethylanilin, Pyridin, Picolin, Lutidin, technische Pyridinbasen, Gemische dieser Verbindungen usw.
  • Unter den Ammoniumsatzen sind die Halogenide, wie die Chloride, Bromide und Jodide am günstigsten. Man kann auch andere Salze verwenden, z. B. Sulfate, Nitrate oder organische Salze, wie Formiate, Acetate usw. Ferner sind unter den Ammoniumsalzen besonders diejenigen günstig, die sich von Estern der Halogenwasserstoffsäuren, die bis 8 Kohlenstoffatome enthalten, wie Benzylchlorid, Äthyl-, Propyl- oder Butylchlorid, oder auch von Hexylhalogeniden und Octylhalogeniden ableiten. Es können aber auch brauchbare Ergebnisse mit anderen Halogeniden erzielt werden, z. B. mit Estern von Halogenfettsäuren, wie Chloressigester, oder mit ungesättigten Produkten, wie Alkylhalogenide. Die Cellulose kann aus den so hergestellten Lösungen durch geeignete Fällungsmittel wieder abgeschieden werden, wobei, je nach den gewählten Bedingungen, Kunstfäden, Filme, Kunstmassen usw, erhalten werden können.
  • Die neuen, nach der vorliegenden Erfindung erhaltenen Celluloselösungen enthalten -die Cellulose in sehr reaktionsfähiger Form. Diese Lösungen können unbegrenzt lange haltbar sein, indem diese Lösungen in der Kälte je nach der verwendeten Menge des Verdünnungsmittels mehr oder weniger leicht erstarren und dann feste Lösungen der Cellulose ergeben. Anderseits können den Lösungen gegebenenfalls neben Verdünnungsmitteln auch geeignete Zusätze beigefügt werden, die den ErstarrLmgspunkt der Lösungen herabsetzen und die Eigenschaften der Celluloselösungen verbessern. Solche Zusätze sind z. B. reduzierend wirkende Stoffe, wie z. B. Paraforrnaldehyd, Glukose, Lactose usw. Andere geeignete ZusUze sind ferner Produkte, wie Stärke, Dextrin, geringe Mengen Wasser usw. Beispiel i Zoo Teile wasserfreies Benzylpyridiniumchlorid, dem zur Erniedrigung des Schmelzpunktes i bis 2 % trockenes Pyridin zug(#'-setzt werden, werden in einem Rührgefäß geschmolzen und auf iio bis 115° erhitzt. Bei dieser Temperatur werden io Teile Cellulose (zweckmäßig in Form von regenerierter Cellulose) eingerührt und das Gemisch unter fortwährendem Rühren bei dieser Temperatur gehalten, bis eine homogene Lösung entstanden ist.
  • Beispiel e Ein Gemisch aus i2oo Teilen trockenem Pyridin und 7oo Teilen Benzylchlorid wird unter gleichzeitigem Rühren auf 85 bis 9o° erwärmt, worauf durch evtl. Kühlen die Selbsterwärmung des Gemisches so reguliert wird, daß dieselbe nicht über 95° steigt, bis die Bildung des Benzylpyridiniumchlorids beendet ist und eine klare Lösung resultiert.
  • In die so erhaltene Pyridinlösung des Benzylpyridiniumchlorids werden ioo Teile fein verteilte regenerierte Cellulose eingetragen und das Gemisch unter Steigerung der Temperatur bis i io° gerührt, bis eine homogene Celluloselösung entstanden ist. Beispiel 3 ioo Teile Benzylpyridiniumchlorid werden bei I io bis 115' mit 2o Teilen Pyridin vermischt und der homogenen Lösung .6 Teile Cellulose. (zweckmäßig in Form von regenierter Cellulose) zugefügt. Unter _ fortwährendem Rühren wird das Gemisch auf der Temperatur von 115' gehalten, wobei die Cellulose unter Bildung einer viscosen Flüssigkeit in Lösung geht. Beispiel q. In ein Rührgefäß werden ioo Teile trockenes Pyridin, 6o Teile Behzylchlorid und 11,2 -Teile trockene Cellulose (zweckmäßig in Form von regenerierter Cellulose) eingefüllt und das Gemisch unter stetem Rühren so lange erhitzt, bis die Temperatur ohne weitere Wärmezufuhr steigt. Man sorgt dann durch Kühlung, daß dieselbe nicht über 115' steigt. Mit der Bildung des Benzylpyridiniumchlorids quillt die Cellulose gleichzeitig stark auf. Nachdem keine Selbsterwärmung -mehr stattfindet, hält man das Gemisch unter stetem Rühren bei 115°, wobei, je nach der Art der verwendeten Cellulose, letztere nach wenigen Minuten bis mehreren Stunden zu einer hochviscosen, rötlichbraun gefärbten Flüssigkeit dispergiert ist. Das Pyridin kann durch andere tertiäre Basen oder Gemische derselben ersetzt werden, z. B. durch ein Gemisch aus 75 Teilen Pyridin und 25 Teilen Picolin usw. Durch Verspinnen der so erhaltenen Lösungen, z. B. in Wasser, verdünnten Säuren, Alkoholen usw., werden Cellulosefäden von besonderer Festigkeit erhalten.
  • Beispiel 5 In ein Gemisch.von Allylpyridiniumchlorid und Pyridin, das erhalten werden kann, indem 5o Teile Mlylchlorid und i oo Teile Pyridin am Rückfiußkühler auf dem Wasserbade erhitzt werden, bis die Bildung der Pyridiniumverbindung völlig stattgefunden hat, werden 8 Teile trockener gebleichter Zellstoff eingetragen. Das Gemisch wird bei io5 bis iio° gerührt, bis die Cellulose sich völlig gelöst hat, wobei eine viscose Lösung erhalten wird, die beim Ausgießen in Wasser die Cellulose in zusammenhängenden Gebilden abscheidet. Beispiel 6 i oö Teile Athylpyiidiniumchlorid werden in 5oTeilen Pyridin gelöst, worauf in die klare Lösung bei 9o bis 95° 7,5 Teile trockene Linters eingetragen werden. Das Gemisch wird bei der angegebenen Temperatur gerührt, wobei die Cellulose rasch aufquillt und eine zähe Masse bildet, die bei weiterem Rühren sich in eine hochviscose, völlig klare Lösung verwandelt, die sich ausgezeichnet verspinnen läßt. Die Eigenschaften der Gespinste können dadurch verbessert werden, daß man beim Lösungsprozeß der Cellulose Zusätze, wie Paraformaldehyd, Glukose, Lactose, Stärke, Dextrin usw., einverleibt. Die Viscosität der- Celluloselösung kann durch Steigerung der Lösungstemperatur oder durch längeres Erhitzen des Gemisches nach Wunsch vernundert werden.
  • Celluloselösungen erhält man auch, wenn man die 5o Teile Pyridin durch g2 Teile Anilin oder 37 Teile Methylanilin ersetzt. Beispiel? 75 Teile Monochloressigsäureäthylester und ioo Teile Pyridin werden unter stetem Rühren auf 9o bis i oo° erwärmt, worauf bei eintretender Reaktion durch Kühlung Sorge getragen wird, daß sich das Gemisch nicht wesentlich höher erhitzt, bis die Bildung des Pyridiniumchloressigsäureäthylesters sich vollzogen hat.
  • In die so erhaltene gelbgefärbte Pyridinlösung des Pyridiniumchloressigsäureäthyl-, esters werden ioTeile fein zerschnittene und trockene, aus Viscose regenerierte Cellulose eingetragen, worauf das Gemisch bei io5 bis iio° gerührt wird, bis -die Cellulose sich völlig gelöst hat, was i/2 bis i Stunde dauert. Es resultiert eine braungefärbte viscose Celluloselösung, die beim Verspinnen in Wasser die Cellulose in kaum gefärbten fadenförmigen Gebilden abscheidet.
  • Ganz allgemein empfiehlt es sich, die in vorliegender Erfindung beschriebenen Vorgänge unter Luftabschluß oder in Gegenwart eines merten Gases durchzuführen. In allen diesen Beispielen ist es gleich, ob das als Lösungsmittel verwendete Pyridin reines oder trockenes technisches Pyridin ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSC'RUC11 . Verfahren zur Herstellung von Celluloselösungen, dadurch gekennzeichnet, daß Cellulose in verflüssigten quaternären Ammoniumsalzen gelöst wird.
DE1930576214D 1930-09-27 1930-11-16 Verfahren zur Herstellung von Celluloseloesungen Expired DE576214C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH576214X 1930-09-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE576214C true DE576214C (de) 1933-05-08

Family

ID=4521218

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930576214D Expired DE576214C (de) 1930-09-27 1930-11-16 Verfahren zur Herstellung von Celluloseloesungen

Country Status (1)

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DE (1) DE576214C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744414C (de) * 1939-08-18 1944-01-15 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Loesen von Cellulose

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE744414C (de) * 1939-08-18 1944-01-15 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zum Loesen von Cellulose

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