AT159570B - Verfahren zur Herstellung hochbeständiger Cellulosefettsäureester. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochbeständiger Cellulosefettsäureester.

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  Verfahren zur Herstellung   hochbeständiger     Cellulosefettsäureester.   



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung hochberständiger   Cellulosefett8äure-   ester in Gegenwart von Sulfofettsäure als Katalysator, die durch kurzes Erhitzen von   Fettsäure   und Schwefelsäure auf Temperaturen oberhalb   1000 hergestellt   wird, welches darin besteht, dass die Sulfofettsäure nach Bildung, z. B. durch Eingiessen in einen kalten Nichtlöser für den Celluloseester, rasch abgekühlt und die Veresterung in Gegenwart eines   Nichtlösungsmittels   für den Celluloseester ausgeführt wird. Die so hergestellten beständigen Cellulosefettsäureester halten eine Erhitzungsprobe von weit über   2000 aus   und weisen analytisch kaum nachweisbar Spuren von Schwefelsäure auf. 



   Das Verfahren kann auf verschiedenste Weise ausgeübt werden und ist auch brauchbar zur Gewinnung von gemischten Cellulosefettsäureestern. Man kann bei der Herstellung der Sulfofettsäuren die gleichen Anhydride oder nur einen Teil oder völlig andere oder erstere mit letzteren gemischt verwenden, wie sie zur Herstellung der betreffenden Celluloseester dienen. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass man nach Ingangkommen der Aeylierung noch eine Sulfofettsäure mit weniger Kohlenstoffatomen als anfangs verwendet zugibt, da auf diese Weise die   Aeylierung   in kürzerer Zeit zu Ende geführt werden kann. Es werden dadurch besonders stabile Produkte erhalten. 



   Es ist an sich bekannt, Sulfoessigsäure durch Erhitzen von Essigsäureanhydrid und Schwefelsäure herzustellen und sie als Katalysator bei der Veresterung zu verwenden. Es wurde jedoch nicht erkannt, dass wesentlich beständigere Cellulosefettsäureester erhalten werden, wenn die Sulfofettsäure   ra seh abgekühlt wird und   die Veresterung in Gegenwart eines   Niehtlösungsmittels   für den Celluloseester ausgeführt wird.

   Dies geht aus folgenden Vergleichsversuchen hervor :
Es wird in bekannter Weise zu einem Gemisch von 50 Teilen Eisessig und 50 Teilen Essigsäureanhydrid der aus   1'25   Teilen konzentrierter Schwefelsäure und   3'75   Teilen Essigsäureanhydrid durch Erhitzen auf 1300 hergestellte Katalysator Sulfoessigsäure gegeben und dieses Gemisch mit 10 Teilen Cellulose, die vorher mit 7'5 Teilen Eisessig im Vakuum einige Stunden vorbehandelt wurde,   I',   bis 2 Stunden auf 60 bis   700 erhitzt.   Die Masse wird   allmählich   immer   dünnflüssiger,   bleibt aber bis zum 
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 mit Wasser und Trocknen wird eine   10%ige Lösung   in einem Gemisch von Methylenehlorid und 10% Alkohol angesetzt.

   Die so erhaltene Lösung ist stark durch gequollene Teilchen verunreinigt. Die in   l% iger Losung   in Ameisensäure im Ostwald-Viseosimeter bestimmte   Viseosität   dieses Produkts beträgt   3'60   (= Durchlaufzeit der Lösung geteilt durch die Durchlaufzeit der Ameisensäure). Die Zersetzungstemperatur = 230 . 



   Zum Vergleiche sei im folgenden eine Arbeitsweise nach dem erfindungsgemässen Verfahren angeführt :
Zu 10 Teilen Cellulose, die vorher mit   7'5   Teilen Eisessig im Vakuum einige Stunden vorbehandelt   waren, werden zunächst   40 Teile Essigsäureanhydrid und hierauf 50 Teile Benzol mit Sulfoessigsäure als Katalysator, die wie oben hergestellt, aber durch Eingiessen in Benzol rasch abgekühlt war, zugefügt. 



  Nach 40 Stunden (bei Zimmertemperatur etwa   20 )   ist eine Probe des faserigen Produkts in einem Gemisch von   methylenchlorid   und Alkohol glatt und   klarloslich.   Das Produkt wird durch Abpressen und Auswaschen isoliert und getrocknet. Eine   10%ige Lösung   in Methylenchlorid mit 10% Alkohol und auch noch eine   20%ige Lösung   waren ganz glatt ohne Gallertenbildung löslich. Die Viskosität in   1 piger   Lösung in Ameisensäure im   Ostwald-Viseosimeter   beträgt   9'6 ,   also über das   2%face   wie beim Vergleiehsversueh. Die Zersetzungstemperatur ist 230 . 



   Beispiel 1 : Zur Herstellung von Cellulosetriacetat unter Strukturerhaltung vermischt man 100 Teile einer nach irgendeinem bekannten Verfahren vorbehandelten Cellulose mit 350 Teilen Essigsäureanhydrid. Man lässt dann 20 Teile Schwefelsäure auf 50 Teile Essigsäureanhydrid etwa 1 bis   1%   Minuten bei etwa 130 bis   1400 einwirken,   bis eine   rötlichbraune   ölige Flüssigkeit entstanden ist. 



  Dieselbe   schüttet   man zwecks schneller Abkühlung in 500 Teile Benzol. Sie scheidet sich am Boden als   rötlichbraunes   Öl ab, das sich nur zum Teil mit dem Benzol vermischt. Man lässt nun beide Flüssigkeiten langsam unter Rühren und Kühlung in das vorher bereitete Gemisch aus 100 Teilen Cellulose und 350 Teilen Essigsäureanhydrid einfliessen und hält die Temperatur auf 15 bis   20 .   Nach 2 bis 4 Tagen ist ein sehr hochviskoses in Methylenchlorid-Alkoholgemischen klarlösliehes Cellulosetriacetat entstanden, das nach einfachem Waschen und Trocknen erst bei etwa   2300 leichte   Braunfärbung annimmt und nur sehr geringe Spuren von Schwefelsäure enthält.

   Setzt man dagegen die Schwefelsäure gleich zusammen mit der ganzen Menge Essigsäureanhydrid und Benzol zu, so erhält man ein Cellulosetriacetat, das schon bei 140 bis   1500 Zersetzungserscheinungen   zeigt, bei 170 bis   1800 meist schon   fast völlig zersetzt ist und einen Sehwefelsäuregehalt von etwa 0'8% besitzt. Dasselbe muss dann noch durch kostspielige und umständliche Operationen stabilisiert werden, wobei in der Regel die Viskosität oder auch die Löslichkeit geschädigt wird. 

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   Beispiel 2 : Zur Herstellung von Cellulosepropionalen oder   Cellulosebutyraten   unter Strukturerhaltung vermischt man 100 Teile einer nach irgendeinem bekannten Verfahren vorbehandelten Cellulose mit 450 Teilen Propion-bzw. Buttersäureanhydrid und lässt 20 Teile Schwefelsäure auf 50 Teile dieser Anhydride wie in Beispiel 1 angegeben, einwirken. Die Veresterung erfolgt in Gegenwart von Petroleum bei einer Temperatur von 15 bis   20 ,   bis eine Probe des faserförmigen Materials in Aceton-oder in Benzol-Alkohol-Acetongemisehen klarlöslich geworden ist. 



   Beispiel 3 : Zur Herstellung von Cellulosepropionaten oder-butyraten kann man auch in analoger Weise wie dies im Beispiel 1 beschrieben ist, auf die vorbehandelte Cellulose zuerst Sulfoessigsäure einwirken lassen. Die Dauer der Reaktion ist in diesem Falle etwas kürzer als unter den in Beispiel 2 angegebenen Bedingungen. 



   Man kann aber auch zunächst die Reaktion mit dem Einwirkungsprodukt von 10 Teilen Schwefelsäure auf 25 Teile Propion-bzw. Buttersäureanhydrid in Gang bringen und nach einiger Zeit, z. B. nach 15 bis 20 Stunden, die Reaktion durch das Einwirkungsprodukt von 10 Teilen Schwefelsäure auf 25 Teile Essigsäureanhydrid beschleunigt zu Ende führen. 



   Beispiel 4 : Zur Herstellung von Celluloseaeetopropionat unter Strukturerhaltung vermischt man 100 Teile einer nach irgendeinem bekannten Verfahren vorbehandelten Cellulose mit 400 Teilen Propionsäureanhydrid und 100 bis 150 Teilen Essigsäureanhydrid. Man lässt dann 10 Teile Schwefel- 
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 zusammen langsam unter Kühlen und Rühren in das vorher bereitete Gemisch aus Cellulose, Propionsäureanhydrid und Essigsäureanhydrid eingetragen. Nach etwa 15 bis 20 Stunden fügt man noch ein in gleicher Weise bereitetes aus 10 Teilen Schwefelsäure, 25 Teilen Essigsäureanhydrid und 50 Teilen Petroleum bestehendes Gemisch zu. Nach 2 bis 4 Tagen, während welcher Zeit die Temperatur auf 15 bis 20'gehalten wird, erhält man ein in Aceton klarlösliches   Celluloseacetopropionat   mit sehr guter Beständigkeit. 



   In gleicher Weise kann man auch Celluloseacetobutyrat erhalten, wenn man anstatt Propionsäureanhydrid Buttersäureanhydrid verwendet und im übrigen wie oben angegeben verfährt. 



   Beispiel 5 : Zur Herstellung von Celluloseacetobutyrat unter Strukturerhaltung vermischt man 100 Teile einer nach irgendeinem bekannten Verfahren vorbehandelten Cellulose mit 450 Teilen Buttersäureanhydrid und 100 Teilen   Essigsäureanhydrid.   Man lässt dann 10 Teile   Schwefelsäure   auf etwa 25 Teile Buttersäureanhydrid etwa 1 bis   11., Minuten   bei etwa 130 bis   140  einwirken,   bis ein rötlichbraunes Öl entstanden ist. Dasselbe wird in 500 Teile Petroleum   geschüttet   und mit diesem zusammen langsam unter Rühren und Kühlung in das vorher bereitete Gemisch aus Cellulose, Buttersäureanhydrid, Essigsäureanhydrid eingetragen.

   Nach etwa 10 bis 20 Stunden fügt man noch ein Gemisch aus 10 Teilen Schwefelsäure und 25 Teilen Essigsäureanhydrid und 50 Teilen Petroleum zu, das man vorher auf die oben beschriebene Weise erhalten hat. Nach 2 bis 4 Tagen, während welcher Zeit die Temperatur auf 15 bis 20  gehalten wird, erhält man ein in Aceton   klarlösliches   Acetobutyrat von sehr guter Beständigkeit, wie in Beispiel 1 beschrieben. 



   PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zur Herstellung hochbeständiger Cellulosefettsäureester in Gegenwart von Sulfofettsäure als Katalysator, die durch kurzes Erhitzen von Fettsäure und Schwefelsäure auf Temperaturen oberhalb   100  hergestellt   wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Sulfofettsäure nach Bildung rasch abgekühlt und die Veresterung in Gegenwart eines   Nichtlösungsmittels   für den Celluloseester ausgeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rasche Abkühlung der Sulfofettsäure durch Eingiessen in einen kalten Nichtlöser für den Celluloseester bewirkt wird.
AT159570D 1938-05-14 1938-05-14 Verfahren zur Herstellung hochbeständiger Cellulosefettsäureester. AT159570B (de)

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