DE581827C - Verfahren zur Veresterung von Cellulose - Google Patents

Verfahren zur Veresterung von Cellulose

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DE581827C
DE581827C DEB154309D DEB0154309D DE581827C DE 581827 C DE581827 C DE 581827C DE B154309 D DEB154309 D DE B154309D DE B0154309 D DEB0154309 D DE B0154309D DE 581827 C DE581827 C DE 581827C
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DE
Germany
Prior art keywords
acid
cellulose
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esterification
methionic
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Expired
Application number
DEB154309D
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English (en)
Inventor
Dr Richard Mueller
Dr Martin Schenck
Dr Wilhelm Wiobatz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roche Diagnostics GmbH
Original Assignee
Boehringer Mannheim GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/02Catalysts used for the esterification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veresterung von Cellulose Bekanntlich ist mit der Verwendung von Schwefelsäure als Katalysator bei der Veresterung von Cellulose der Nachteil verbunden, daß die Schwefelsäure selbst eine Bindung mit dem Cellulosemolekül eingeht, aus der sie nur schwer wieder in Freiheit gesetzt werden kann. Dies äußert sich in einer -Instabilität der Veresterungsprodukte, indem diese, insbesondere wenn der Veresterung keine weitgehende, normalerweise zu den sogenannten acetonlöslichen Celluloseestern -führende Verseifung folgt, sich unter dem Einfluß der zurückgehaltenen Schwefelsäurereste allmählich zersetzen, was eine Qualitätsminderung der aus ihnen hergestellten Kunstprodukte, wie Kunstseide, Filme usw., bedingt. " Trotz dieser Nachteile ist die Schwefelsäure auch heute noch der gebräuchlichste Katalysator für die Herstellung von Celluloseestern, weil :die meisten der großen Zahl von Katalysatoren, die als Ersatz für die Schwefelsäure schon vorgeschlagen wurden, entweder auch keine stabilen Produkte geben, zu geringe Wirksamkeit zeigen und daher- in sehr großen Mengen angewandt werden müssen oder schädlich hohe Veresterungstemperaturen erfordern oder schlecht auswaschbar sind und Trübungen der aus den Estern herzustellenden Lösungen ergeben usw.
  • Es wurde nun gefunden, daß MethiQnsäure [Methandisulfosäure: CH2(SOBH)2] als Katalysator bei der Veresterung alle die Eigenschaften aufweist, die an der Schwefelsäure. geschätzt werden, darüber hinaus aber frei ist von den Nachteilen der Schwefelsäure und der als Ersatzmittel- für sie empfohlenen Katalysatoren. Methionsäure ist billig und in denselben -und geringeren Mengen bei.der Veresterung der Gellulose wirksam wie Schwefelsäure. Da sie wie diese eine zweibasische Säure ist und Schwefelsäureradikale. enthält, ist es besonders überraschend, daß sie keine fesjen Verbindungen mit dem Cellulosemolekül eingeht, sondern vollständig und leicht auswaschbar ist. Demgemäß sind auch Kunstprodukte, die aus mittels Methionsäure als Katalysator erhaltenen Celluloseestern hergestellt wurden, vollkommen ßtabil, auch dann, wenn keine Überführung .der primären Veresterungsprodukte- in die soggenannten Sekundärprodukte öder acetonlöslichen -Ester stattfand. Im Gegensatz'zu den sich der Schwefelsäure "als -Katalysator bedienenden- Acidy-. lierungsver£ahYen .erhält -:man ferner -mit Methionsäure- Celluloseester; die den theoretisch für einen Triester höchstmöglichen Säure=-gehalt besitzen.
  • Sulfosäuren, wie Benzolsulfosäure, auch ali"-.. phatische Sulfosäuren, wie Methanmonosulfosäure, -wurden als Katalysatoren für die Her--$telirrng -von Celluloseestern bereits vorgeschlagen. Methionsäure zeichnet sich vor den genannten Sulfosäuren durch eine vielmal stärkere Wirksamkeit aus. Während z. B. von Methanmonosulfosäure bei gewöhnlicher Temperatur etwa i 2o %- vom Gewicht der Cellulose verwandt werden müssen, bei etwa 6oo noch rund 50 % vom Gewicht der Cellulose, kommt man bei der Veresterung mittels Methionsäure - selbst in Form des nicht besonders gereinigten Rohprodukts - auch bei gewöhnlicher Temperatur mit wenig Prozent aus. Die Unterstützung der Wirkung dieses Katalysators bei der Veresterung durch andere Katalysatoren ist nicht erforderlich. Selbstverständlich können aber auch andere Katalysatoren, insbesondere solche, die an sich oder in den geringen Mengen, in denen sie anwesend sind, ebenfalls nicht gebunden im Cellulosemolekül zurückbleiben, gleichzeitig zugegen sein. Ebenso kann die Veresterung mit den sonst für diese Reaktion bekannten Variationen erfolgen. So kann -die in den Beispielen beschriebene Vorb-ehandlung der Gellulose weggelassen oder durch andere geeignete Methoden ersetzt werden; es kann auch die V eresterung selbst unter Zusatz besonderer Lösungs- oder Quellungsmittel durchgeführt werden. In allen Fällen zeigt sich die überlegene Wirkung der Methionsäure. Beispiele i. ioo Teile Gellulose werden nach einer der üblichen Methoden, z. B. durch 4stündiges Einlegen in Eisessig bei Zimmertemperatur, vorbehandelt und nach dem Abpressen bei 15' in ein Gemisch eingebracht, das aus 33o Teilen Essigsäureanhydrid (9o bis 92 %ig), 2ooo Teilen Methylenchlorid und 6 Teilen 86%iger Methionsäure besteht. Unter guter Durcbmischung läßt man die Temperatur allmählich rauf 30° ansteigen. Nach etwa q.1/2 Stunden fällt man das gebildete C:elluloseacetat; man wäscht aus und trocknet. Das Reaktionsprodukt ist in Methylenchlorid klar löslich, besitzt den für ein Cellulosetriacetat errechneten Essigsäuregehalt und ist frei von Schwefeh Es kann für sich, mit oder ohne Zusatz von Plastifizierungsmitteln, oder nasch bekannter Überführung in ein Acetat anderer Löslichkeitseigenschaften auf übliche Weise zu Kunstprodukten verarbeitet werden. 2. iooTeile gemäß Beispieli vorbehandelter Baumwolle werden in einem aus 570 Teilen Essigsäure@anhydrid (67%ig), 8oo Teilen Benzol und 2 bis 3 Teilen 86%iger Methionsäure bestehenden Gemisch acetyliert. Die Reaktion ist bei einer Temperatur von 2o bis 30° nach etwa 20 Stunden beendet. Das durch Abpressen von der Acetylierungsflüssigkeit befreite, in wolliger Form vorliegende Acetat ist in Methylenchlorid mit oder ohne Zusatz von Alkohol und in einem Chloroform-Alkohol-Gemisch klar löslich. Beim Erhitzen auf 27o° zeigt es nur geringe Gelbfärbung, während .eine unter Verwendung von Schwefelsäure hergestellte Vergleichsprobe sich schon bei 200° stark braun färbt.
  • 3. ioo Teile Linters, vorbehandelt gemäß Beispiel i, werden in ein bei 15 bis 20° mit schwefliger Säure gesättigtes Gemisch eingetragen, das aus i oo- Teilen Essigsäureanhydrid (9o bis 92%ig), -3 15 Teilen i-Valeriansäureanhydrid, q.2o Teilen Benzol, q.2o Teilen Ligroin und 2 Teilen 86%iger Methionsäure besteht. - Man läßt die Temperatur unter dauernder Durchmischung der Reaktionsmasse zuerst auf 25°, zuletzt auf etwa 3o° ansteigen. Nach etwa 6o Stunden wird die erhaltene Acidylcellulose von der Flüssigkeit abgetrennt, gewaschen und mit Wasserdampf bis zur Geruchsfreiheit behandelt. Das in schön wolliger Form vorliegende Produkt ist löslich in Methylacetat, Chloroform, Aceton, nichtlöslich in Tetrachlorkohlenstoff, Dichlorbenzol, Ligroin. Es ergibt stabile Kunstprodukte.
  • q.. iooTeile Linters, vorbehandelt gemäß Beispiel i, werden bei etwa 25° mittels eines aus 57o Teilen Essigsäureanhydrid (67 %ig), 8oo Teilen Benzol, o,5 Teilen 86%iger Methionsäure und o,8 Teilen -Natriumperchlorat bestehenden Gemisches acetyliert. Nach etwa io Stunden 'wird von dem faserförmigen Acetylierungsprodukt abgesehleudert, gewaschen und getrocknet. Das Produkt zeigt die gleichen Eigenschaften wie das nach Beispiel e erhaltene.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Veresterung von Cellulose mittels Fettsäureanhydride, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Methionsäure (Metha,'ndisulfosäure) verwendet wird.
DEB154309D 1932-02-09 1932-02-09 Verfahren zur Veresterung von Cellulose Expired DE581827C (de)

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