DE664645C - Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform - Google Patents

Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform

Info

Publication number
DE664645C
DE664645C DEK128891D DEK0128891D DE664645C DE 664645 C DE664645 C DE 664645C DE K128891 D DEK128891 D DE K128891D DE K0128891 D DEK0128891 D DE K0128891D DE 664645 C DE664645 C DE 664645C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
esterification
ether
cellulose
parts
preserving
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK128891D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kodak GmbH
Original Assignee
Kodak GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kodak GmbH filed Critical Kodak GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE664645C publication Critical patent/DE664645C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verestern von Cellulose und ähnlichen Stoffen in Anwesenheit von Äther und unter Erhaltung der Faserform Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Esterifizierung von Cellulosematerialien unter Erhaltung der Faserstruktur. Es zeichnet sich dadurch aus, daß in dem Esterifizierungabad als Nichtlösungs- oder Verdünnungsmittel ein Äther verwendet wird, der einen Siedepunkt von mehr als 7o° aufweist.
  • Zahlreiche bekannte Verfahren zur Herstellung von Celluloseestern unter Erhaltung der Faserstruktur haben keine praktische Anwendung gefunden, weil das erzielte Produkt in seiner Oualität nicht mit dem Produkt zu vergleichen war, das bei den Esterifizierungsverfahren erhalten wurde, die unter Lackbildung vor sich gingen. Andererseits haben die Esterifizierungsverfahren unter Lackbildung den Nachteil, daß sie durchweg eine größere Anzahl von Verfahrensphasen erforderlich machen, um zu dem gleichen Endprodukt zu gelangen als bei einer Veresterung unter Erhaltung der Faserstruktur.
  • Bei den Verfahren unter Erhaltung der Faserstruktur wurde im allgemeinen so vorgegangen, daß bestimmte Nichtlösungsmittel, vorzugsweise Benzol und Tetrachlorkohlenstoff, den Mischungen zugesetzt wurden. Diese Mittel besitzen jedoch ausgesprochen schädliche physiologische Effekte für die Arbeiter, wenn sie in ausreichenden Mengen angewandt werden, um das geschilderte Verfahren einwandfrei durchzuführen.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die aliphatischen Äther mit einem Siedepunkt von über 70°, beispielsweise n-Propyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, Isoamyl- und n-Amyläther, in geigneten Zusätzen zum Veresterungsbad die Durchführung der Veresterung unter Erhalt der Faserstruktur gestatten. Diese aliphatischen Äther zeichnen sich dadurch aus, daß sie ihre Wirkung schon in wesentlich geringeren Mengen ausüben als alle bisher schon bekannten Nichtlösungsmittel, insbesondere wie die aromatischen Äther Anisol und Phenetol. Die erzielten Produkte entsprechen dabei in ihren Eigenschaften durchaus den nach dem Lackverfahren erzielten Estern.
  • Besonderen Vorzug besitzt das neue Verfahren dadurch, daß es leicht unter Verwendung von Perchlorsäure als Katalysator durchgeführt werden kann. Perchlorsäure ist in den höher siedenden Äthern leicht löslich und besitzt als Katalysator bekannte Vorzige. Unter Verwendung von Perchlorsäure und höher siedenden Äthern als Nichtlösungsmittel im Veresterungsbad läßt sich nach dein neuen Verfahren die Veresterung zu technisch wertvollen Produkten leicht durchführen, ohne daß irgendwelche Sulfatgruppen eingeführta; werden, die bekanntlich äußerst schwierig"'ztt: entfernen sind und die häufig Anlaß zu ener@. allmählichen Wertverminderung des erzielten, Produktes geben. Die unter 70° siedenden Äther, beispielsweise Athyläther und Isopropyläther, sind zwar als Nichtlösungsmittel für Celluloseester bekannt, aber es zeigte sich, daß sie als Nichtlösungsmittel in Veresterungsbädern wenig Wert besitzen, beispielsweise weil der Äthyläther zu leicht flüchtig ist und weil der Isopropyläther anscheinend als Puffersubstanz für den Kata-Iv_ sator wirkt.
  • Ein besonderes Merkmal der neuen Nichtlösungsmittel für ein Veresterungsverfahren ist darin zu finden, daß die Veresterung in praktisch den gleichen Zeiträumen durchgeführt werden kann wie ohne Verdünnungsmittel.
  • Als Ausgangsprodukt für das neue Veresterungsverfahren können beliebige Cellulosematerialien dienen, d. h. unvorbereitete Cellulose. Wesentlich ist, daß die zum Verfahren verwendete Cellulose noch freie und veresterungsfähige Hydroxylgruppen enthält. Dementsprechend ist es auch möglich, schon teilweise veresterte oder verätherte Produkte nach diesem Verfahren weiter zu behandeln. Ferner kann das Verfahren derart abgestimmt werden, daß man das Nichtlösungsmittel erst nach einer Vorbereitungspause, aber vor Beginn der Esterifizierung zusetzt, oder auch dadurch, daß das NTichtlösungsmittel von vornherein den Behandlungsbädern beigefügt wird.
  • Alle diese Abänderungen halten sich jedoch im Rahmen der üblichen Esterifizierungstechnik, ohne daß sie von dem Wesen der Erfindung abweichen.
  • Es sei insbesondere noch bemerkt, daß es möglich ist, das neue Verfahren auch auf solche Esterifizierungsverfahren anzuwenden, die mit Chloressigsäureanhydrid oder Alkoxyessigsäureanhy driden arbeiten, ferner auch mit solchen, bei denen die in dem Veresterungsbad verwendeten Anhydride unsubstituiert sind und selbst an der Esterifizierung teilnehmen.
  • Beispiel i 5o Teile Baumwollinters wurden 4 Stunden lang bei einer Temperatur von 27° in einer Mischung von 3oo Teilen Eisessig, 15o Teilen eines n-Propyläthers (Siedepunkt 89°) und 4 Teilen einer :Mischung, bestehend aus 3 Teilen Phosphorsäure und i Teil Schwefelsäure, stehengelassen. Es wurden dann 15o Teile Essigsäureanhydrid (85011o), die etwas weniger als i Teil Schwefelsäure enthielten, hinzugefügt, und das Ganze wurde Stunden lang auf einer Temperatur von -gehalten. Das entstandene fasrige Cellu-"eacetat wurde aus dem Reaktionsbad entfernt, mit n-Propyläther gewaschen, bis alle Säure entfernt war, und dann getrocknet. Es wurde festgestellt, daß es in Chloroformalkohol löslich war, was ein Zeichen für eine vollkommene acetylierte Cellulose ist.
  • Beispiel 2 Hier wurde dasselbe Verfahren befolgt wie bei dem vorhergehenden Beispiel, nur wurde an Stelle der Essigsäure in der Vorbehandlung Propionsäure benutzt. Es Wurde ein Celluloseacetatpropionat erhalten, welches in Lösungen wie Aceton, Äthylenchlorid usw. ohne Vornahme einer Hydrolyse löslich war, so daß die Bildung von Filmen, Fäden usw. aus einem unhydrolysierten Celluloseester möglich war: Beispiel 3 5o Teile Baumwoilinter wurden 4 Stunden lang bei 27° mit einer Mischung von 30o Teilen Buttersäure, i 5o Teilen n-Buthyläthers (Siedepunkt 142°) und 5/1s Teile 7o°/oiger Perchlorsäure vorbehandelt. Dieser Masse wurde dann eine Mischung von i 5o Teilen Essigsäureanhydrid (850;o) und 1/2 Teil Perchlorsäure (70 %) hinzugefügt und das Ganze 4 Tage bei 38° stehengelassen. Das Produkt, das sich gebildet hatte, wurde dann vom Reaktionsbad entfernt, mit einem Äther gewaschen und getrocknet. Es war ein Celluloseacetatbutyrat, welches in Aceton löslich war und gegenüber den in den bisher bekannten Verfahren erzielten fasrigen Celluloseestern eine ungewöhnliche Stabilität gegen Hitze und Hydrolyse aufwies.
  • Beispiel ¢ 5o Teile Baumwollinter wurden 4 Stunden lang bei 27' mit einer Mischung von 3oo Teilen Essigsäure, i5o Teilen eines n-Propyläthers und 5/1s Teilen Percnlorsäure (70%) behandelt. Dieser Masse wurde dann eine Mischung von i 5o Teilen 85°/Qigen Essigsäureanhydrids und 1/.. Teil Perchlorsäure (7o °/o) hinzugefügt und das Ganze bei 380 18 Stunden lang stehengelassen. Es bildete sich ein Celluloseacetat, welches -eine größere Stabilität gegenüber Hitze zeigte als ein in der üblichen Weise erzieltes fasriges Celluloseacetat.
  • Beispiel 5o Teile Cellulose wurden 3 Stunden lang bei ungefähr 66° mit einer Mischung von 175 Teilen ioo°/piger Propionsäure und 5o Teilen Eisessig vorbehandelt. Die Masse wurde sodann auf etwa 2i° abgekühlt und darauf eine Mischung von ioo Teilen 85o/oigem Essigsäureanhydrid, 75 Teilen iooo/oigem Propionsäureanhydrid und o,2 Teilen 7oo/oiger Perchlorsäure zugesetzt. Das Ganze wurde etwa i Stunde lang auf 24.° gehalten, worauf i 5o Teile Isoamyläther eingemischt wurden. Die Temperatur wurde dann gleichmäßig von ° auf q.9° gesteigert, und zwar innerhalb eines Zeitraums von 4.1/2 Stunden. Nach etwa bis 5 weiteren Stunden Erwärmung auf 49 ° oder nachdem Acetonlöslichkeit erzielt war, wurde das Celluloseacetatpropionat gefällt und mit Isoamyläther von Säure frei gewaschen. Etwaige Ätherrückstände wurden durch Hitze ausgetrieben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verestern von CeIlulose und ,ähnlichen Stoffen in Anwesenheit von Äther und unter Erhaltung der Faserform, dadurch gekennzeichnet, daß .dem Veresterungsbad über 70° siedende .aliphatische Äther bis einschließlich der Amyläther zugesetzt werden.
DEK128891D 1932-02-02 1933-02-03 Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform Expired DE664645C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US664645XA 1932-02-02 1932-02-02

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE664645C true DE664645C (de) 1938-08-31

Family

ID=22069662

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK128891D Expired DE664645C (de) 1932-02-02 1933-02-03 Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE664645C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE629518C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosemischestern
DE664645C (de) Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform
DE615781C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetocrotonsaeureestern hoeheren Crotonylgehaltes
DE542868C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetobutyraten
DE731601C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Dicarbonsaeureradikalen in teilweise veresterte Cellulose
DE529191C (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure-Fettsaeure-Mischestern der Cellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte
DE624210C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, insbesondere von Faeden aus Celluloseacetaten
DE550119C (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure-Fettsaeure-Mischestern der Cellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte
DE859445C (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenhydratmischestern
DE636868C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseestern
DE883746C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Estern pentosanhaltiger Cellulosen
AT159836B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischestern der Cellulose.
DE527736C (de) Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen aus primaeren Celluloseacetaten
DE858695C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser organischer Celluloseester
AT158419B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylcellulose mit niedrigem Essigsäuregehalt.
DE581954C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischestern der Cellulose
DE805639C (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylcellulosen
DE560037C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseestern
DE600979C (de) Verfahren zur Darstellung faserfoermiger Celluloseacetate
DE520411C (de) Verfahren zur Herstellung fester Kunstgebilde, z. B. Filme, Fasern o. dgl., aus Celluloseaethern und -estern
DE579652C (de) Verfahren zur Herstellung eines teilweise hydrolysierten Celluloseacetats
DE805640C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Cellulosemischestern
DE582068C (de) Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester
DE909093C (de) Verfahren zur Verbesserung der Stabilitaet von organischen Celluloseestern
DE888686C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Celluloseester