DE582068C - Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester

Info

Publication number
DE582068C
DE582068C DE1930582068D DE582068DD DE582068C DE 582068 C DE582068 C DE 582068C DE 1930582068 D DE1930582068 D DE 1930582068D DE 582068D D DE582068D D DE 582068DD DE 582068 C DE582068 C DE 582068C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
acid
esters
ester
cellulose esters
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930582068D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kodak GmbH
Original Assignee
Kodak GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kodak GmbH filed Critical Kodak GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE582068C publication Critical patent/DE582068C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/16Preparation of mixed organic cellulose esters, e.g. cellulose aceto-formate or cellulose aceto-propionate

Description

  • Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mehrfachcelluloseestern, insbesondere von Estern, welche wenigstens drei verschiedene, dem Cellulosemolekül zugeordnete Säuregruppen enthalten.
  • In dem Hauptpatent 577 704 ist ein Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester beschrieben, nach welchem sowohl gesättigte als auch ungesättigte aliphatische und aromatische Säuren mit der Cellulose verbunden werden. Das allgemeine Verfahren zur Herstellung dieser Ester beruht in erster Linie auf Substitution.
  • Derartige gemischte Celluloseester werden in erster Linie hergestellt, um neue Celluloseprodukte zu erzielen, deren Löslichkeit sie für Zwecke geeignet macht, für welche die bekannten Celluloscester entweder wegen ihrer begrenzten Löslichkeit oder ihrer physikalischen Eigenschaften nicht geeignet sind. Obgleich viele .der im Hauptpatent beschriebenen gemischten Ester so behandelt werden können, daß verschiedene Löslichkeiten erzielt werden, was beispielsweise durch beträchtliche Verlängerung der Reaktionsdauer oder Hydrolyse der Ester, in welcher die Substitution durchgeführt wird, erfolgen kann, haben diese gemischten Ester in vielen Fällen nicht den gewünschten Bereich der Löslichkeit.
  • Der Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zu schaffen, gemäß welchem organische Celluloseester hergestellt werden können, die wenigstens drei verschiedene Säuregruppen in dem Cellulosemolekül aufweisen. Hierdurch können Ester erzielt werden, die jede gewünschte Löslichkeit haben.
  • Überraschenderweise ist festgestellt worden, daß gemischte Celluloseester durch organische Säuren weiter esterifiziert werden können, und zwar einfach dadurch, daß der gemischte Celluloseester in ein Bad gebracht wird, welches eine organische Säure höherer Aktivität enthält als die Säuregruppen in der Cellulose. Dieses Verfahren kann auch bei der Behandlung- einfacher Celluloseester in einem Bad durchgeführt werden, welches zwei oder mehr organische Säuren enthält, die alle eine größere Aktivität haben als die an die Cellulose gebundene Säuregruppe.
  • Bei der Durchführung dieser Reaktion wird als Ausgangsstoff entweder ein gegebenenfalls hydrolysierter Celluloseester, wie Celluloseacetat, -benzoat, -propionat usw., oder ein gemischter Celluloseester, wie Celluloseacetatlactat, Celluloseacetopy ruviat oder Cellulosebenzoylpyruviat benutzt, wie solche im Hauptpatent angegeben worden sind.. Die Wahl des Esters hängt davon ab, welche Eigenschaften das zu erzielende Produkt haben soll, und davon, welches Lösungsmittel verwendet wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann beispielsweise dadurch durch-. geführt werden, daß ein beliebiger, obererwähnter, einfacher Celluloseester in einem Bad aus zwei oder mehreren organischen Säuren aufgelöst wird, welche beide eine größere Aktivität als die der an die Cellulose gebundenen Säure haben müssen. Da die Aktivität der reagierenden Säure durch ihre Ionisationskonstante gemessen werden kann, wird eine Säure mit einer höheren Ionisationskonstante als die, welche der Ionisationskonstante der an die Cellulose gebundenen Säure entspricht, substituieren. Wenn beispielsweise als Ausgangsstoff Celluloseacetat in teilweise hydrolysiertem oder unhydrolysiertem Zustand verwendet wird, müssen die Säuren, welche die Essigsäure in dem Ester substituieren sollen, eine Ionisationskonstante größer als 1,8a X io-5, die Ionisationskonstante für Essigsäure, haben. Als Säuren, die zum Substituieren -der Essigsäure in Celluloseacetat verwendet werden können, sind beispielsweise Weinstein-, Trauben-, Malein-, Glycol-, Brenztrauben-, a-Ketobutter-, a-Ketovalerian, a-Ketocapron-, Lävulin-, Toluyl-, Benzoe- und Mandelsäurzu nennen, da jede dieser Säuren eine größere Ionisationskonstante hat als Essigsäure. Diese Säuren substituierten überdies auch in anderen organischen Celluloseestern, vorausgesetzt, daß ihre Ionisationskonstante größer als die an die Cellulose gebundene Säure ist.
  • Wenn die Substitution bei einem gemischten Ester vorgenommen wird, müssen die substituierenden organischen Säuren einen größeren Ionisationsgehalt haben als eine der an die Cellulose gebundenen Säuren. Die substituierende Säure substituiert dann nur diejenige Säure, deren Ionisationskonstante kleiner ist als ihre eigene.
  • In gewissen Fällen ist es notwendig, die substituierende Säure in einem geeigneten Lösungsmittel vor der Einführung in den Celluloseester aufzulösen. Letzteres ist selbstverständlich notwendig, wenn die reagierende Säure bei der Reaktionstemperatur feste Form hat. Diese Lösung kann in einem beliebigen Lösungsmittel vorgenommen -werden, welches durch die Esterifizierüngsreaktion nicht beeinflußt wird und als ein Mittel wirkt, um den Celluloseester in innige Berührung mit der Säure zu bringen. Es hat sich herausgestellt, daß i bis 4 Dioxan, Äthylenchlorid und Propionsäure für diesen Zweck in vielen Fällen geeignet sind. Auch ist Wasser vorteilhaft. Seine Zweckmäßigkeit bei der Verwendung wird dadurch begünstigt, daß es das Bestreben hat, die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. Es muß jedoch darauf aufmerksam gemacht werden, daß eine zu starke Konzentration des Lösungsmittels das Bestreben-hat, die Reaktionsgeschwindigkeit zu verringern.
  • Eine geeignete Temperatur zur Durchführung der-Reaktion ist etwa ioo°, und es hat sich herausgestellt, daß, wenn die Stoffe in einen mit einem Dampfmantel und einem Rückflußkondensator ausgerüsteten Behälter gebracht und bei etwa dieser Temperatur er-Ritzt werden, -die Reaktion ruhig fortschreifet. Eine höhere Temperatur kann mit einer hieraus sich ergebenden Vergrößerung der Reaktionsgeschwindigkeit verwendet werden, doch muß die Temperatur genügend tief unterhalb der Abbautemperatur der Cellulose liegen, wobei erwähnt sei, daß bei der besonders Verwendung findenden Säurelösung der Abbau für gewöhnlich bei i5o° erfolgt. Bei unter ioo° liegenden Temperaturen wird die Reaktionsgeschwindigkeit beträchtlich verringert, ohne die Güte des gewonnenen Produktes zu verbessern.
  • Die nach dem neuen Verfahren erzielten Mehrfachester sind überraschend verschieden löslich.
  • Letzteres ist insbesondere bei den sowohl ein Acetyl- als auch zwei oder mehr Acylradikale der a-Hydroxy- oder a- oder y-Ketolin- oder zweibasischen Säuren- enthaltenden Mehrfachestern der Fall. Bei der Herstellung von Zweifachcelluloseestern, welche eine Acetylgruppe und eine der obererwähnten Acylgruppen enthalten, ist niemals ein Produkt erzielt worden, welches sowohl in Aceton als auch in Wasser löslich ist. Mehrfachester jedoch, welche Acetyl, Lactyl und Pyruvyl enthalten, sind in Aceton, 5o°/oigem Äthanolwasser, Methanol und in Wasser löslich. Hieraus ergibt sich, daß mit dem Verfahren neue Reihen von Celluloseestern hergestellt werden können, in welchen jede gewünschte Löslichkeit der Celluloseester erzielt werden kann. -Nachstehend sollen einige Ausführungsbeispiele zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung -gegeben werden. Beispiel i 2o g eines in 75°/oigem Äthanolwasser löslichen, 8 °1o Lactyl enthaltenden Celluloselactates können in 5o cm3 Brenztraubensäure (84 04) gelöst und durch Dampf in einem mit einem Rückflußkondensator versehenen Behälter erhitzt werden, bis ein in Wasser lösliches Produkt erzielt wird, was etwa eine Stunde dauert. Beim Fällen in Aceton und Waschen mit Aceton bis Neutralität sowie darauffolgendem Trocknen wird ein gelbweißes Pulver erzielt, welches Acetyl-, Brenztrauben- und Lactylgruppen enthält. Beispiel e 2o g eines in 75°/Qigem Äthanolwasser löslichen und 8 °1o Lactyl enthaltenden Celluloseacetolactates können in 50 cm' Brenztraubensäure c. p. gelöst werden. Nach Erhitzen in einem Dampfbad von ioo° in einem geeigneten Behälter für 51/2 Stunden und nach Fällen in einer Mischung aus Äther und Methanol sowie Waschen bis auf Neutralität in dem Fällungsmittel wird beim Trocknen ein weißes oder gelbliches Pulver gewonnen, welches alle drei Acylradikale enthält und einen Schmelzpunkt von 2,5 bis 241' hat sowie in Aceton, 5o°/oigem Äthanolwasser, Methanol und in Wasser löslich ist. Beispiel3 2o g eines 39,8 % Acetyl enthaltenden, in Aceton löslichen Celluloseacetates können in einer Mischung von 2:5 cm3 reiner Brenztraubensäure und 25 cm3 einer 85°/oigen Milchsäure gelöst werden. Diese Mischung liefert, wenn sie für 171n Stunden auf ioo° erhitzt wird, ein in Wasser lösliches Produkt, welches aus der Lösung ausgefällt und bis Neutralität in einem Äther-Aceton-Gemisch gewaschen werden kann. Das Produkt enthält ebenfalls Aeetyl-, Lactyl- und Pyruvylgruppen. Sein Schmelzpunkt beträgt 232 bis 235r°. Aus obiger Beschreibung ergibt sich, daß verschiedene Äquivalente sowohl für den Ester als auch den gemischten Celluloseester verwandt werden' können, welcher mit der substituierenden Säure behandelt wird. Weiter ergibt sich aus der Beschreibung, daß verschiedene substituierende Säuren an Stelle der genannten benutzt werden können und die Temperatur bei der Durchführung der Reaktion in mannigfacher Weise geändert werden kann, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester nach Patent 577 704, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr voneinander verschiedene organische Säureradikale in den Ester durch Substitution .gleichzeitig eingeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehr voneinander verschiedene organische Säureradikale in einem gemischten Ester durch Substitution gleichzeitig eingeführt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisationskonstante der esterifizierenden Gruppen größer ist als die der im Ester schon enthaltenen Säure.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisationskonstante der esterifizierenden Gruppen größer ist als die der beiden oder wenigstens der einen schon im Ester enthaltenen Säuren bzw. Säure.
DE1930582068D 1929-08-02 1930-08-03 Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester Expired DE582068C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US582068XA 1929-08-02 1929-08-02

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE582068C true DE582068C (de) 1933-08-08

Family

ID=22015355

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930582068D Expired DE582068C (de) 1929-08-02 1930-08-03 Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE582068C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE629518C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosemischestern
DE1947689C3 (de) Sorbitestergemisch und Verfahren zu seiner Herstellung
CH685998A5 (de) Stabile Form- bzw. Spinnmasse enthaltend Cellulose
DE966226C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinyldicarbonsaeureestern
DE582068C (de) Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester
DE528741C (de) Verfahren zur Darstellung eines wasserloeslichen Polymerisationsproduktes
DE731601C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Dicarbonsaeureradikalen in teilweise veresterte Cellulose
DE577704C (de) Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester
DE675183C (de) Verfahren zur Stabilisierung von Celluloseestern
DE588876C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Estern
DE852084C (de) Verfahren zur Herstellung von sekundaeren Celluloseestern
DE556708C (de) Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus bestaendigem hochacetyliertem Celluloseacetat
DE578212C (de) Verfahren zum Stabilisieren von Estern von Polysachariden, insbesondere von primaerenCelluloseacetaten
DE615781C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetocrotonsaeureestern hoeheren Crotonylgehaltes
DE721938C (de) Verfahren zur Erzeugung hochviskoser standoelartiger Stoffe
DE542868C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetobutyraten
DE636259C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen aus polymerisierten ungesaettigten Oxyfettsaeuren
DE1595545A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyalkylenterephthalaten
DE600979C (de) Verfahren zur Darstellung faserfoermiger Celluloseacetate
DE457235C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunsthorn aus alkoholunloeslichen Eiweissstoffen und Nitrocellulose
DE483080C (de) Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln, besonders aromatischen Kohlenwasserstoffen, loeslichen Celluloseestern der hoeheren Fettsaeuren
DE673535C (de) Verfahren zur Stabilisierung von Celluloseestern organischer Saeuren
DE587952C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern aus Cellulose und Cellulosestoffen
DE1054441B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern
DE881039C (de) Verfahren zur Herstellung des Pentaerythrit-dichlorhydrin-monoschwefligsaeureesters