DE577704C - Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester

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Description

  • Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung gemischter organischer Celluloseester, welche zwei oder mehr verschiedene, je mit der Cellulose verbundene Säuregruppen enthalten.
  • Es gibt nur eine beschränkte Anzahl von organischen Celluloseestern, die in der Praxis als brauchbar sich erwiesen haben. Celluloseacetat ist seit einer Reihe von Jahren bekännt, und seit der Arbeit von M i 1 e s , nach welcher das Triacetat bis zur Acetonlöslichkeit hydrolysiert wurde, ist es bei der Herstellung von Kinofilmen und künstlicher Celluloseacetatseide ausgiebig benutzt worden. In den letzten Jahren hat es infolge der Möglichkeit; die Löslichkeit des Acetats in geeigneten Lösungsmitteln zu erhöhen, auch bei der Herstellung von Lacken Bedeutung erhalten. In allen Fällen wird die Verwendung des Celluloseacetats und anderer Celluloseester durch den Grad der Löslichkeit begrenzt. Es lag daher das Bestreben vor, wenn möglich Celluloseester und insbesondere organische Celluloseester zu erzielen, deren Löslichkeit ihre Anwendung auf anderen Gebieten zuläßt.
  • Da die bekannten einfachen organischen Celluloseester den Bedingungen der Löslichkeit oder anderen physikalischen oder chemischen Eigenschaften nicht genügen, sind gemischte Celluloseester mit zwei mit dem Cellulosemolekül vereinigten organischen Säureradikalen vorgeschlagen worden. In der französischen Patentschrift 435 507 ist ein Celluloseacetobenzoat beschrieben worden. Dieser gemischte Celluloseester wird dadurch erhalten, daß die Esterifizierung der Cellulose in einem Bad durchgeführt wird, welches eine Mischung aus Anhydriden der Essigsäure und Benzoesäure enthält. C r o s s und B e v a n haben bei ihren Versuchen über den Aufbau und die Derivate der Cellulose durch Acetylierung von Celluloseformiat ein Cellulosediacetylmonoformiat erhalten. Diese Ester sind jedoch scheinbar niemals benutzt worden.
  • Der Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester zu schaffen, die unvorauszusehende Eigenschaften haben und insbesondere außerordentlich lösungsfähig in verschiedenen Lösungsmitteln sind. Weiter bezweckt die Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung dieser Ester sowohl mit zusätzlichen Lösungsmitteln als auch ohne solche zu schaffen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die gewünschten gemischten Celluloseester durch Erhitzen oder Digerieren eines organischen Celluloseesters mit einer geeigneten organischen Säure erzielt werden können, welche die an die Cellulose gebundene Säure verdrängen und ersetzen kann. Die Substituierung kann bei irgendeinem der üblichen organischen Celluloseester, z. B. Celluloseacetat, Cellulosebenzoat, Cellulosebutyrat USW., durch viele organische Säuren erzielt werden, welche die im nachstehenden besprochenen Eigenschaften aufweisen.
  • Diese Substitutionsreaktion scheint ein Austausch des organischen, an die Cellulose gebundenen Radikals gegen das Radikal der reagierenden Säure zu sein. Bekanntlich besteht ein Cellulosemolekül aus Aggregationen, von denen die einfachste durch die empirische Formel (C@Hlo05) oder einem Vielfachen -C-OH -C-OH -C-OOCCH3 -[- HOOCR =-C-OOCR+ CH3COOH .-C-OOC# CH.i -C-OOCH3 Die Reaktion kann umkehrbar sein, doch liegt das Gleichgewicht weit nach rechts, insbesondere unter den Bedingungen, daß der Celluloseester in der im großen Überschuß vorhandenen Reaktionssäure gelöst worden ist, wodurch die Bildung des gemischten Celluloseesters begünstigt wird. Die hier oder im nachfolgenden angeführte Theorie wird hauptsächlich angegeben, um das Verfahren zur Esterifizierung gemischter Celluloseester deutlicher zu erklären. Selbstverständlich ist es für das erfolgreiche Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung unwesentlich, ob diese Theorie richtig ist oder nicht. Die nachstehend beschriebenen Beispiele erläutern die Herstellung dieser Ester.
  • Bekanntlich haben gewisse Gruppen in der Struktur einer organischen Säure einen nennenswerten Einfluß auf die Reaktionsfähigkeit der Säure, welcher durch die Ionisationskonstante der Säure angedeutet wird. In der oben angegebenen Gleichung wird das organische Radikal der Säure durch R dargestellt. Durch die Beschaffenheit dieses Radikals wird bestimmt, ob es in einem organischen Celluloseester substituiert, und durch die Beschaffenheit dieses Radikals wird weiter die Ionisationskonstante im wesentlichen in dem gleichen Maße beeinflußt. So haben beispielsweise bestimmte Gruppen, wie -C-0, ON, OH, O, Phenyl-C== C-, C: O O H, N 02, N O H und die Halogene, alle das Bestreben, die Ionisationskonstante und mithin die Aktivität der organischen Säure und ihre Fähigkeit, für eine schwächere Säure zu substituieren, zu erhöhen. Je'näher diese Gruppe der reagierenden Carboxylgruppe liegt, um so größer ist ihr Einfluß hinsichtlich Erhöhung der Substitutionsgeschwindigkeit und der Erhöhung des von dieser dargestellt wird. Weiter ist es bekannt, daß für jede C, Hio 05 Einheit drei Hydroxylgruppen vorhanden sind, die durch viele der üblichen Esterifizierungsverfahren und insbesondere durch Acetylierung esterifiziert werden können. In der nachstehenden, die Substitution erläuternden Gleichung stellt das erste Produkt denjenigen Teil des hypothetischen Moleküls Ca Hio 0S dar, der an die organischen Säureradikale gebunden worden ist, von welchen eines abhydrolysiert worden ist. Der Rest des hypothetischen Moleküls ist der Deutlichkeit halber fortgelassen. R stellt ein organisches Radikal dar, welches später besprochen werden wird. numerischenWertes der Ionisationskonstante. Je mehr diese Gruppen sich von der Carboxylgruppe entfernen, sinkt die Fähigkeit der Säure, in dem Celluloseester zu substituieren, bis die Substitution sehr gering oder selbst so gering wird, daß sie vernachlässigt werden kann.
  • Durch verschiedene chemische oder physikalische Eigenschaften wird die Fähigkeit einer Säure, für die Esterifizierungsgruppe in der Cellulose zu substituieren, begrenzt. Diese Begrenzungen können. wie folgt gruppiert werden: i. Die organische Säure ist zweckmäßig ein Lösungsmittel für den Celluloseabkömmling.
  • a. Die Säure muß entweder bei der Reaktionstemperatur im flüssigen Zustand oder in einem Lösungsmittel, in dessen Gegenwart die Reaktion leicht durchgeführt werden kann, genügend löslich sein.
  • 3. Die Reaktivität der organischen Säure muß größer als die der an die Cellulose gebundenen Säure sein, d. h. ihre Ionisationskonstante, welche ein Maß für ihre Reaktivität ist, muß größer sein als die Ionisationskonstante der Säure, die ersetzt werden soll. Unter anderen genügen diesen Bedingungen die Oxal-, Malon-, Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuren. Die übrigen 'Säuren dieser Gruppe sind weniger reaktiv, und obgleich sie substituieren, um gemischte Ester zu bilden, ist ihre Verwendung nicht besonders empfehlenswert.
  • Ferner sollen auch aromatische Säuren eingeschlossen werden, die den gleichen Bedingungen genügen. Erwähnt sollen insbesondere werden Ortho-, Meta- und Paratoluylsäure, Benzoesäure und Mandelsäure. Ebenso sind auch ungesättigte Säuren im Rahmen der Erfindung verwendbar. Bei der Herstellung gemischter Celluloseester besteht der Ausgangsstoff gewöhnlich aus einer vollständig esterifizierten Celluloseverbindung, beispielsweise Cellulosetriacetat, Celluloseformiat, Cellulosebutyrat, Cellulosebenzoat usw. Bei der Herstellung dieser Ester unter Verwendung von Celluloseacetat als Ausgangsstoff hat es sich jedoch oft als vorteilhaft herausgestellt, mit Celluloseacetat in teilweise hydrolysiertem Zustande zu beginnen, wenn ein gemischter Ester besonderer Lösungsfähigkeit erzielt werden soll. Beispielsweise hat sich herausgestellt, daß das in Aceton lösliche Celluloseacetat, welches etwa 39 °%o Acetyl enthält, sich für diesen Zweck besonders gut eignet. Celluloseacetate mit mehr oder weniger weit getriebener Hydrolysierung können ebenfalls benutzt werden, wie dies ausführlich in den Beispielen angegeben ist.
  • Bei einer Untersuchung oben angegebener Säuren, die bei Zimmertemperatur oder unter roo° flüssig sind, ergibt sich, daß alle diese Säuren Lösungsmittel insbesondere für das teilweise hydrolysierte oder unhydrolysierte Celluloseacetat sind. Tatsächlich ist in diesem Zusammenhang bis heute keine organische Säure festgestellt worden, die nicht Lösungsmittel für diesen Cellulosecster ist. Als Ergebnis dieser Löslichkeit hat sich herausgestellt, daß jede beliebige organische Säure, die ein Lösungsmittel für Celluloseacetat ist und höhere Reaktivität als Essigsäure hat, wenigstens einen Teil der Acetylgruppen in dem Celluloseacetatinolekül substituiert.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die bei der Temperatur, die sich als geeignet für die Reaktion ergeben hat, nichtflüssigen organischen Säuren ebenfalls durch Lösung in einem geeigneten, in keiner Weise die Substitutionsreaktion beeinflussenden Lösungsmittel verwendet werden können. In gewissen Fällen ist Wasser ein geeignetes Lösungsmittel für diese nichtflüssigen Säuren; doch kann jedes beliebige Lösungsmittel für die Säure benutzt werden, welches bei der Reaktionstemperatur den Celluloseester nicht schädlich angreift. Es hat sich herausgestellt, daß f, 4-Dioxan, Propionsäure und Ä thylenchlorid sich besonders eignen; doch gibt es zahlreiche andere Lösungsmittel, die, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen, verwendet werden können. Das Lösungs- oder Verdünnungsmittel darf nur in genügender Menge vorhanden sein, um die Reaktionsstoffe zu lösen, zum Zweck, die günstigsten Bedingungen für die Reaktion zu erzielen. Obgleich selbstverständlich die substituierende Säure gewünschtenfalls weiter verdünnt werden kann und dennoch die Substituierung in den Celluloseabkömmlingen zur Folge haben kann, wird jedoch die für diese Substitutionen erforderliche Zeitdauer mehr oder weniger verlängert.
  • Durch den Zusatz von Wasser zu der substituierenden Säure wird außer der Lösungseigenschaft die Fähigkeit der Säure in vielen Fällen wesentlich erhöht, die esterifizierende, an die Cellulose gebundene Gruppe zu substituieren. Für gewöhnlich ergibt sich jedoch ein großer Verlust der gesamten gebundenen Säure, wenn ein wässeriges Bad Verwendung findet. Dennoch ist in gewissen Fällen die Gegenwart von Wasser für eine sehr ruhige Substitutionsreaktion erforderlich, die mit viel größerer Schwierigkeit vor sich geht, wenn Wasser nicht vorhanden ist.
  • Die zur Durchführung dieser Reaktion erforderliche Temperatur beträgt zweckmäßig ungefähr roo°. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Celluloseacetat und die reagierende Säure in einem geeigneten, in ein etwa auf oben angegebene Temperatur gehaltenes Dampfbad untergetauchten Behälter zu digerieren. Zur Verhinderung eines Verlustes an flüchtigeren Stoffen in dem Reaktionsgemisch findet zweckmäßig ein Rückflußkondensator Verwendung. Selbsverständlich kann die Temperatur oberhalb von roo° gesteigert werden, ohne die sich ergebenden Produkte merklich abzubauen; doch darf die Temperatur nicht soweit erhöht werden,, daß ein Verkohlen oder vollständiger Abbau der Cellulose sich ergibt. Weiter kann die Temperatur unterhalb roo° gehalten werden; doch wird bei Verwendung einer noch niedrigeren Temperatur die für die Durchführung der Reaktion erforderliche Zeitdauer wesentlich verlängert, ohne die Güte der hieraus sich ergebenden Produkte nennenswert zu verbessern. Schließlich kann auch Druck mit entsprechender Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit unter oben angegebenen Temperaturen verwendet werden, doch ist letzteres nicht erforderlich.
  • Die Ionisationskonstante, die im nachfolgenden für Essigsäure benutzt wird, ist 1,82 ,X ro-5 und für Benzoesäure 7,2 X ro--s. Wenn auch diese Konstanten nicht unbedingt richtig sind, bilden sie dennoch Anhaltspunkte, auf Grund welcher die Fähigkeiten anderer Säuren, deren Ionisationskonstanten nach der gleichen Skala bewertet werden, Säuren geringerer Aktivität in der Cellulose zu ersetzen, bestimmt werden können.
  • Bei der Herstellung gemischter Celluioseester, welche einen Dicarbonsäurerest enthalten, wird angenommen, daß nur eine CarbGxylgruppe an die Cellulose gebunden ist. Letzteres scheint auf Raumwirkungen zurückzuführen zu sein, die man mit sterische Behinderung bezeichnen kann. Es wird. bei einer unsymmetrischen zweibasischen Säure aus der allgemeinen Hypothese der Substituierung der Säuregruppen angenommen, daß die Carboxylgruppe der aktivierenden oben beschriebenen Gruppe am nächsten liegt und mithin diejenige ist, welche mit der Hydroxylgruppe in der Cellulose, die vorher von der Essigsäure eingenommen wurde, sich verbindet. Bei Celluloseacetat wird die Richtigkeit dieser Annahme weiter dadurch bestätigt, daß in einer zweibasischen Säure die Ionisationskonstante des reaktiveren Wasserstoffs höher ist als die der Essigsäure, während die für den zweiten Wasserstoffteil geringer ist. Bei geeigneter Regelung der Reaktionsdauer können gemischte Ester erzielt werden, deren Löslichkeit von Aceton- bis Wasserlöslichkeit sich ändert. In vielen Fällen kann es wünschenswert sein, für einen besonderen Zweck andere zur Verfügung stehende Lösungsmittel zu verwenden. Es haben sich daher zahlreiche Lösungsmittel für die Ester in verschiedenen Hydrolysierungs- undloder Substitutionsgraden ergeben. Bei der Herstellung von gemischten Acetylgruppen enthaltenden Estern, von welchen einTeil derAcetylgruppen durch eine a-Hydroxy- oder a- oder y-Ketonsäure substituiert worden ist, sind die in geeigneter Weise hydrolysierten gemischtenEster in75prozentigem wässerigem Äthanol, 5oprozentigem wässerigem Äthanol oder Mischungen aus Äthan-, Äthylen- oder Acetylenchloriden mit anderen aliphatischen oder aromatischen Alkoholen, welche selbst nicht Lösungsmittel für das Celluloseacetat sind, löslich und gleichzeitig Lösungsmittel für gemischte Celluloseester, die sowohl Acetyl- als auch a.-Hydroxy- oder a- oder y-Ketoradikale enthalten. Diese gemischten Ester sind selbstverständlich weniger hydrolysiert als die in Wasser und in Alkohol löslichen obenerwähnten gemischten Ester.
  • Als weitere Lösungsmittel für gemischte Celluloseester, welche sowohl Acetyl- als auch a-Hydroxy- oder a- und y-Ketoradikale enthalten, seien genannt: Kresol, Phenol, Formanilid, Acetanilid und Pyridin. Diese gemischten Celluloseester und insbesondere die weiter hydrolysierten und substituierten Stoffe lassen sich in wässerigen Mischungen lösen, welche nachstehende Prozentsätze organischer Lösungsmittel nach Volumen enthalten: i-9oprozentiges Aceton, i-9oprozentiges D-iacetin, i-5oprozentiges Äthylenglykol, i -5oprozentiges Äthanol, i -75prozentiges Methanol, i -5oprozentiges Propanol, i-iooprozentiges Pyridin, i-iooprozentiges Phenol, i - iooprozentiges Kresol, i-9oprozentigesTriäthanolamin, i-iooprozentiges i, 4-Dioxan. Tatsächlich können für diesen- Zweck alle organischen Flüssigkeiten verwendet werden, die sich sowohl mit Wasser mischen als auch in Wasser in hohem Maße löslich sind. Viele dieser Lösungsmittel können auch als Lösungsmittel für andere gemischte Celluloseester sowohl für aromatische als auch für aliphatische Ester benutzt werden, welche die obenerwähnten organischen Säuren enthalten, die in dem Ester für einen Teil der esterifizierenden Gruppe substituiert worden sind. Es muß jedoch ausdrücklich ,darauf hingewiesen werden, daß, obgleich diese Flüssigkeiten oder flüssigen Mischungen allgemein als Lösungsmittel für die gemischten Celluloseester nach der Erfindung bezeichnet worden sind, sie nicht notwendigerweise Lösungsrizittel jedes beliebigen hydrolysierten Esters sind.
  • Nachstehend sollen einige Beispiele des oben beschriebenen Verfahrens gegeben wer= den, doch soll die Erfindung nicht auf die hier angedeuteten Verhältnisse oder Einzelheiten beschränkt werden, da Abänderungen mannigfacher Art getroffen werden können, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.
  • Beispiel i io g eines in Aceton löslichen Celluloseacetats werden in 75 cms einer a, 4 Dioxanlösung gelöst, welche io g Oxalsäure (C204 H= # 2 H-0) enthält. Die Lösung wird durch Dampf unter einem Rückflußkondensator für 2 Stunden in einem geeigneten Behälter erhitzt. Das Produkt ist in i, q.-Dioxan löslich, und wenn die ganze Reaktionsmischung in Aceton gegossen wird, ergibt sich ein Faserniederschlag. Beim Waschen in Aceton, bis das Gemisch von Säure frei ist, ergibt sich ein Produkt, welches in Wasser, Soprozentigem wässerigem Äthanol und 75prozentigem wässerigem Äthanol löslich ist. Beispiel e 2o g eines in Aceton löslichen, etwa 39/o Acetyl enthaltenden Celluloseacetats werden in einem geeigneten Behälter mit Rückflußkondensator für 69 Stunden bei ungefähr ioo° mit ioo cms eines i, q.-Dioxan digeriert, in welchem io g Weinsteinsäure gelöst worden sind. Nachdem Ausfällen in. Aceton und Waschen mit Aceton, bis die Reaktionssubstanzen entfernt worden sind, ist das Produkt in Mischungen aus Aceton und Wasser löslich.
  • Beispiel 3 5 g eines 34,1 °% Acetyl enthaltenden Celluloseacetats werden mit 25 g einer 85prozentigen Glycerinsäure gemischt. Es ergibt sich alsdann ein dicker zäher Teig, der auf ioo° in einem geeigneten Behälter erhitzt wird. Die Erhitzung wird für 12'/2 Stunden fortgesetzt, und beim Fällen in Aceton und Waschen mit der gleichen Lösung, bis die Waschlösung gegenüber Lackmus neutral ist (wenn der Versuch in einer wässerigen Lösung durchgeführt wird), ergibt sich ein klares Produkt, welches Glyceryl- und Acetylradikale enthält und in Wasser löslich ist.
  • Beispiel 4 io g eines 32 % Acetyl enthaltenden Celluloseacetats werden in 59 g einer Metatoluylsäure o. p., enthaltend 5 g Wasser, gelöst, und das Ganze wird für io-Stunden auf einer Temperatur von ioo° gehalten. Beim Fällen in Aceton und beim Auswaschen der Säure mit der Ausfällungsflüssigkeit ergibt sich alsdann ein Produkt, welches in kaltem 75prozentigem wässerigem i, 4-Dioxan löslich ist. - Der Schmelzpunkt dieses neuen gemischten Cellulosecsters beträgt 215 bis 232°. Beispiel s 2 g eines 34,1 0/0 Acetyl enthaltenden Celluloseacetats werden in einem geeigneten Behälter mit Rückflußkondensator mit io g Mandelsäure (a-Hydroxyphenylessigsäure) bei einer Temperatur von i2o bis 13o° für 313 Stunden digeriert. Nach dem Extrahieren und Waschen mit Äther bis auf Neutralität ergibt sich ein Celluloseacetatmandelat, welches in Chloroform, Aceton und 85 0/0 Chloroformalkohol löslich ist. Dieses Produkt ist weiter in Äthylenchlorid, Metanol oder anderen aliphatischen halogenierten Kohlenwasserstoffen mit den niedrigen aliphatischen Alkoholen löslich.
  • Beispiel 6 5o g eines 401/, Acetyl enthaltenden, in Aceton löslichen Celluloseacetats werden in einer Lösung aus 5o g einer o. p. Salicylsäure und 250 cms Äthylenchlorid gelöst. Die Lösung wird in einem geeigneten, zweckmäßig mit einem Rückflußkondensator versehenen Behälter bei einer Temperatur von etwa ioo° für 26o Stunden erhitzt. Es wird hierbei ein gemischter Celluloseester erzielt, der sowohl Acetat- als auch Salicylatgruppen enthält, und welcher nach dem Fällen und Waschen in 75prozentigem wässerigem Äthanol, 75prozentigem wässerigem Aceton, 75prozentigem Chloroformalkohol und 75prozentigem Äthylenchloridalkohol löslich ist. Dieser gemischte Ester ist in Aceton, 1, 4-Dioxan, Wasser und Benzinalkohol unlöslich. Sein Schmelzpunkt liegt bei 248 bis 271°, und er enthält einen wahrnehmbaren Acetylgehalt von 36,5 %.
  • Aus der großen Anzahl der gemischten Celluloseester, die mit dem neuen Verfahren erzielt werden können, ergibt sich, daß viele Änderungen in den als Substitutionssäuren benutzten Äquivalenten oder in dem Celluloseester, in welchem die Substitution erfolgt, getroffen werden können. Auch kann die Durchführung der Reaktion geändert werden, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ' i. Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester, dadurch gekennzeichnet, daß ein einfacher organischer Celluloseester mit einer organischen, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelösten, an der Esterifizierung teilnehmenden Säure behandelt wird, deren Ionisationskonstante größer als die der im behandelten Ester schon gebundenen Säure ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisationskonstante der benutzten Säure größer ist als 1,82 X io--5.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Esterifizierung nicht teilnehmendes und diese auch nicht beeinflussendes Mittel zur Lösung der Säure verwendet wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Säure bei einer Temperatur von etwa ioo° durchgeführt wird.
DE1930577704D 1929-08-02 1930-08-03 Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester Expired DE577704C (de)

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