DE1054441B - Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern

Info

Publication number
DE1054441B
DE1054441B DEE6795A DEE0006795A DE1054441B DE 1054441 B DE1054441 B DE 1054441B DE E6795 A DEE6795 A DE E6795A DE E0006795 A DEE0006795 A DE E0006795A DE 1054441 B DE1054441 B DE 1054441B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
parts
acid
acetate
dicarboxylic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEE6795A
Other languages
English (en)
Inventor
Gordon Dale Hiatt
John Warren Mench
John Emerson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eastman Kodak Co
Original Assignee
Eastman Kodak Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Eastman Kodak Co filed Critical Eastman Kodak Co
Publication of DE1054441B publication Critical patent/DE1054441B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/12Preparation of cellulose esters of organic acids of polybasic organic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern, bei dem Cellulose bzw. Cellulosederivate unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in einem Veresterungsbad, das im wesentlichen aus einem Dicarbonsäureanhydrid, einem Katalysator und einem Lösungsmittel für den herzustellenden Cellulosedicarbonsäureester besteht, verestert wird.
  • Es sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern bekannt. Dabei werden zum Teil Veresterungsbäder verwendet, die große Mengen Pyridin als Lösungsmittel und Katalysator enthalten. Solche Verfahren sind nicht besonders befriedigend, weil sie einerseits kostspielig sind und andererseits die Verwendung von Pyridin eine Reihe bekannter Nachteile mit sich bringt. Die Giftigkeit des Pyridins ist bekannt, sein schlechter Geruch stört nicht nur beim Herstellungsverfahren, sondern haftet auch hartnäckig an den Produkten, die außerdem in vielen Fällen verfärbt sind. Bei der Herstellung von Maleinsäureestern der Cellulose reagieren außerdem Pyridin und Maleinsäureanhydrid miteinander, wodurch eine weitere Schwierigkeit auftritt. Aus diesen Gründen wurden andere Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern vorgeschlagen, bei denen ein leichtflüchtiges, organisches I,ösungsmittel verwendet wird, das das Pyridin ersetzen soll und das in bestimmten Fällen gleichzeitig als Lösungsmittel für das als Ausgangsmaterial verwendete Cellulosederivat dient.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern zu entwickeln, bei dem keine Substanzen, mit denen schwierig umzugehen ist, wie Pyridin und keine flüchtigen oder leicht entflammbaren Lösungsmittel erforderlich sind.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Dicarbonsäureanhydrid als Acylierungsmittel in einemVeresterungsbad und unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen dadurch gelöst, daß in dem Veresterungsbad als Lösungsmittel eine niedermolekulare Fettsäure und als Katalysator ein säurelösliches, in wasserfreier Lösung basisch reagierendes Salz verwendet werden.
  • Die gute Löslichkeit der meisten Cellulosederivate in Essigsäure ist zwar schon bekannt. Es wurde davon auch mehrfach Gebrauch gemacht. Es wurde aber allgemein die Auffassung vertreten, daß, wenn beispielsweise Cellulose unter wasserfreien Bedingungen mit Essigsäure als Verdünnungsmittel durch andere Säuren verestert werden soll, eine nicht zu vernachlässigende Menge Acetyl in die Cellulose aufgenommen würde und die Essigsäure aus diesem Grunde in einer derartigen Reaktion kein inertes Lösungsmittel darstellen würde. Man arbeitet daher bisher nach Verfahren wie dem der USA.-Patentschrift 2 285 536, bei dem in einem ersten Verfahrensschritt Cellulose in einem Bad aus Essigsäureanhydrid, Essigsäure und Schwefelsäure als Katalysator acetyliert wird. Dann wird überschüssiges Essigsäureanhydrid abgestumpft, und es werden Wasser und ein Salz zugegeben, um die Schwefelsäure teilweise zu neutralisieren und um ein Hydrolysebad zu erzielen. Nach der Hydrolyse oder dem Reifen des Celluloseacetats wird die übrige Schwefelsäure durch Zugabe von weiterem Salz, beispielsweise Natriumacetat, vollständig neutralisiert. Anschließend wird Phthalsäureanhydrid zugegeben und dann 2 bis 6 Stunden bei 600 C gerührt, wobei ein nur geringfügige Anteile Phthalylreste enthaltendes Celluloseacetat erzielt wird. Zwar heißt es an einer Stelle der erwähnten Patentschrift, daß Phthalylgehalte bis zu 27 ovo erreicht werden könnten; doch haben Versuche ergeben, daß es nach dem dort angegebenen Verfahren nicht möglich ist, einen Phthalylgehalt von über 6,60/0 zu erzielen, und zwar weder, wenn die in dem dortigen Beispiel 3 angegebenen Reaktionszeiten eingehalten noch wenn wesentlich verlängerte Phthalylierungszeiten angewendet werden.
  • An der niedrigen Phthalyleinlagerung ändert sich auch nichts, wenn man Natriumacetat in größeren Mengen als angegeben zusetzt, offenbar weil das Wasser mit den Hydroxylgruppen des Cellulose acetats hinsichtlich der Umsetzung mit den Phthalyl-,gruppen des Phthalsäureanhydrids konkurriert.
  • Im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der gelannten Patentschrift und zu den oben dargelegten ~nvartungen der Fachwelt gelingt es nun unter den m wesentlichen wasserfreien Reaktionsbedingungen les Verfahrens gemäß der Erfindung, sehr hohe Phthalylgehalte von bis zu 37,50/0 zu erzielen. Der lohe Phthalylgehalt der so erzielten Produkte ist von besonderer Bedeutung, da diese dadurch alkalilöslich verden, welche Eigenschaft den nur geringfügig hthalylierten Produkten des zuletzt erwähnten bespannten Verfahrens fehlt. Gemäß der Erfindung soll las Bad zweckmäßigerweise entweder vollständig wasserfrei sein oder nur eine so kleine Menge Wasser enthalten, daß das verwendete Anhydrid nicht meßbar beeinflußt wird. \07esentlich ist, daß nach der Zugabe Ses Anhydrids das Bad wasserfrei ist und daß die zur Verfügung stehende Menge an Anhydrid zur Versterung der Cellulose ausreicht.
  • Zur Herstellung der Cellulosedicarbonsäureester können Cellulose oder Celluloseäther odler ein teilweise hydrolisierter Celluloseester als Ausgangsmaterial venvendet werden. Wenn Cellulose selbst verwendet wird, ergibt sich ein Endprodukt, das für zlle praktischen Zwecke mit genügender Reinheit ein einfacher Cellulosedicarbonsäureester ist, während, wenn ein Cellulosederivat als Ausgangsmaterial verwendet wird, das Celluloseendprodukt wahrscheinlich eine gewisse Anzahl von Gruppen enthält, die bereits mit diesem eine feste Verbindung eingegangen waren.
  • Durch die Verwendung einer niederen aliphatischen Carbonsäure als Lösungsmittel ergibt sich bei der Herstellung der Cellulosedicarbonsäureester der Vorteil, daß eine Reihe der als Ausgangsmaterial verwendeten, Hydroxylgruppen enthaltenden Cellulose derivate in diesen Säuren löslich sind. Aus diesem Grunde kann auch das Ausgangsmaterial zuerst in der aliphatischen Säure gelöst werden, wodurch die Durchführung der Reaktion wesentlich erleichtert wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist jedoch auch anzuwenden, wenn Cellulose selbst als Ausgangs material verwendet wird. In diesem Falle löst sich die Cellulose in dem Veresterungsbad mit fortschreitender Umsetzung.
  • Zur Umsetzung der Cellulose oder des Cellulose derivates wird insbesondere das verwendete Dicarbonsäureanhydrid mit einem säurelöslichen Salz versetzt, das der Lösung eine basische Reaktion verleiht.
  • Als Anhydride sind in dem Verfahren gemäß der Erfindung Phthalsäureanhydrid, Nitrophthals äureanhydrid, SuccinsäureanhJ,tdrid und Maleinsäureanhydrid od. dgl. geeignet. Als Katalysatoren sind besonders geeignet die Acetate der Alkalimetalle oder der Erdalkalien oder der organischen Amine, wie z. B.
  • Natriumacetat, Kaliumacetat, Calciumacetat, Magnesiumacetat, Monomethylaminaretat, Pyridinacetat und Ammoniumacetat. Der Katalysator kann in verhältnismäßig kleinen Mengen venvendet werden, obwohl auf der anderen Seite, wenn erwünscht, größere Mengen nicht nachteilig sind. Im allgemeinen ist eine Menge von 100°/o Katalysator, bezogen auf das Gewicht des Celluloseausgangsmaterials, ausreichend. Es kann natürlich eine Menge von 5 bis 1500/a, bezogen auf das Gellulosegewicht, venvendet werden, wobei in jedem Falle die Veresterung beschleunigt wird. Bei Verwendung größerer Mengen Katalysatoren wird eine größere Menge der aliphatischen Säure benötigt, als dies der Fall ist, wenn kleinere Mengen Katalystatoren benutzt werden. - Die Menge der als Lösungs- mittel verwendeten niederen aliphatischen Säuren kann je nach ihrer Art schwanken. Als allgemeine Regel kann angesehen werden, daß bei der Herstellung eines Celluloseesters mit großer Viskosität mehr Verdünnungsmittel in Form der aliphatischen Säure verwendet werden soll als in den Fällen, bei denen niedere viskose Produkte hergestellt werden sollen. Die Menge des verwendeten Dicarbonsäure anhydrids soll ausreichend sein, daß alle die in dem Celluloseausgangsmaterial verfügbaren Hydroxylgruppen mit Phthalyl- oder anderen Dicarbonsäuregruppen versorgt werden können. Wenn beispielsweise ein Cellulosederivat als Ausgangsmaterial verwendet wird, ist im allgemeinen weniger Phthalsäureanhydrid erforderlich als in dem Falle, wenn Cellulose selbst als Ausgangsmaterial venvendet wird.
  • Ebenso muß das Phthalsäureanhydrid in ausreichender Menge vorhanden sein, daß gegebenenfalls vorhandene Feuchtigkeit die Menge desselben nicht unter den Betrag herabsetzt, der erforderlich ist, den gewünschten Carbonsäureradikalanteil sicherzustellen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist in den folgenden Beispielen im einzelnen beschrieben: Beispiel 1 a) 1 Teil Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 32,1 0/o wurde mittels eines Bades, das aus 1,2 Teilen Phthalsäureanhydrild, 2,4 Teilen Essigsäure und 0,1 Teilen Natriumacetat bestand, verestert.
  • Das gewonnene CeLluloseacetatphthalat hatte einen Phthalylgehalt von 26,10/0. b) 1 Teil Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 32,1 0/o wurde in einem Bad verestert, das aus 1,2 Teilen Phthalsäureanhydrid, 2,25 Teilen Essigsäure und 0,25 Teilen Natriumacetat als Katalysator bestand. Das gewonnene Celluloseacetatphthalat hatte einen Phthalylgehalt von 27,7 O/o. c) 1 Teil Celluloseacetat, das einen Acetylgehalt von 32,1 0/o hatte, wurde in einem Bad verestert, das aus 1,2 Teilen Phthalsäureanhydrid, aus 2 Teilen Essigsäure und aus 0,5 Teilen Natriumacetat bestand.
  • Das anfallende Celluloseacetatphthalat hatte einen Phthalylgehalt von 28,9°/o. d) 1 Teil Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 32,10/0 wurde in einem Bad verestert, das aus 1,2 Teilen Phthalsäureanhydrid, 1,2 Teilen Essigsäure und 1 Teil Natriumacetat bestand. Das anfallende Celluloseacetat hatte einen Phthalylgehalt von 320/0.
  • Wie eine Analyse ergab, wurde in keinem der Verfahren gemäß den Beispielen 2 und 3 Acetyl während der Phthalsäurereaktion angelagert.
  • Beispiel 2 1 Teil Äthyleellulose mit einem Äthoxylgehalt von 45,20/0 wurde bei erhöhter Temperatur in einer Mischung gelöst, die aus 1 Teil Phthalsäureanhydrid, 2 Teilen Essigsäure und 0,5 Teilen Natriumacetat bestand. Die Reaktionsmischung wurde 21/2 Stunden auf etwa 1000 C gehalten. Die Isolierung des anfallenden Produktes gemäß Beispiel 1 lieferte ein Äthylcellulosephthalat mit 19,6 ovo gebundenein Phthalyl.
  • Beispiel 3 Es wurden 50 Teile Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 31 0/o mit 65 Teilen Phthalsäureanhydrid und 50 Teilen Natriumacetat, beide zusammen in 175 Teilen Propionsäure, gemischt. Die Reaktionsmischung wurde 6 Stunden auf einem Dampfbad erhitzt und das anfallende Produkt in Wasser gefällt. Das gereinigte Produkt hatte einen Phthalylgehalt von 33,40/0 und einen Acetylgehalt von 21,6°/o.
  • Beispiel 4 In dem obengenannten Verfahren wurde an Stelle von Propionsäure Buttersäure verwendet. Das anfallende Reaktionsprodukt hatte nach der Reinigung einen Phthalvlgehalt von 37,40/0 und einen Acetylgehalt von l9,2°/o.
  • Beispiel 5 Es wurden 50 Teile wasserfreies Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 32% mit 175 Teilen Essigsäure und 50 Teilen Phthalsäureanhydrid gemischt. Eine Reihe von derartig hergestellten Mischungen wurde unter Verwendung von einem anderen Salz als Katalysator weiterbehandelt. In jedem Falle wurde dabei die Veresterungsmfschung 5 Stunden erhitzt. Die verwendeten Katalysatorenmengen und die Analysen der jeweils anfallenden Produkte sind in der folgenden Aufstellung zusatz mengestellt.
    Salz Phthalyl Acetyl
    17,5 Teile wasserfreies
    Trinatriumphosphat . . . . . . . . 25,1 % 23,10/0
    10,0 Teile wasserfreies
    Trinatriumphosphat ........ 26,1% 23,3 °/o
    50,0 Teile Calciumacetat 20,9 °/o 25,70/o
    30,0 Teile Magnesiumacetat 22,2°/o 24,10/o
    25,0 Teile Ammoniumacetat ..... 12,3%
    Ohne Katalysator 7,4°/o 30,30/0
    Beispiel 6 Es wurden 40 Teile Äthylcellulose, die einen Äthoxylgehalt von 25 0/o hatten, mit einer Mischung aus 63 Teilen Nitrophthalsäureanhydrid, 20 Teilen Natriumacetat und 140 Teilen Essigsäure gemischt.
  • Eine sechsstündige Erhitzung der Reaktionsmischung auf einem Dampfbad lieferte ein Produkt, das einen Nitrophthalylgehalt von 29,7% hatte.
  • Beispiel 7 Es wurden zwei Proben von je 75 Teilen Athylcellulose, die einen Äthoxylgehalt von 490/0 aufwiesen, mit je 60 Teilen Natriumacetat und 225 Teilen Essigsäure gemischt. Der einen Probe wurden 51 Teile Succinsäureanbydrid und der anderen Probe 54 Teile Maleinsäureanhydrid zugegeben. Nach Erhitzung der Proben auf einem Dampfbad wurden die Produkte gefällt und gewaschen. Die erste Probe hatte, wie eine Analyse zeigte, 120/0 Succinylgruppen, die zweite Probe 10,8% Maleylgrnppen.
  • Die Phthalylreaktion gemäß der Erfindung wird vorzugsweise durch Erhitzen der Reaktionsmischung auf einem Dampfbad bei Temperaturen in der Gegend von 1000 C durchgeführt. Bei diesen Temperaturen sind im allgemeinen 5 bis 6 Stunden ausreichend. Die Masse läßt sich leicht mischen, auch wenn nur verhältnismäßig kleine Mengen Lösungsmittel verwendet werden. Es können natürlich auch andere Temperaturen je nach den Umständen angewendet werden, beispielsweise von 600 C an bis hinauf zur Rückflußtemperatur des in der Reaktion verwendeten Lösungsmittels. Die Reaktionszeit wird durch Erhöhung der Temperatur verkürzt, und umgekehrt. Die niederen Fettsäuren werden bei der Reaktion zweckmäßigerweise in solchen Mengen verwendet, daß die Veresterungsmasse noch ausreichend flüssig ist. Im allgemeinen ist die Menge des Lösungsmittels von den jeweils vorliegenden Verhältnissen und dem verwendeten Ausgangsmaterial abhängig. Es ist im allgemeinen, wenn beispielsweise Cellulose verestert wird, eine größere Menge Essigsäure erforderlich, als wenn Cellulosederivate, die in der niederen aliphatischen Säure löslich sind, verarbeitet werden.
  • Die in den Beispielen angeführte Fällung des hergestellten Esters mit Wasser wird vorzugsweise so ausgeführt, daß die Reaktionsmischung auf etwa 35 bis 130 C gekühlt und als Fällungsmittel Wasser zugesetzt wird. Dabei können die Natrium- oder Pyridinjonen, die in der fertigen Veresterungsmasse vorhanden sind, neutralisiert werden. Für diese Neutralisation wird eine entsprechende Säure verwendet, beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure, die dem Wasser in einer entsprechenden Menge zugegeben werden, so daß das basische Jon abgehunden wird. Die Neutralisation kann jedoch auch unterbleiben. In einigen Fällen, wenn beispielsweise Celluloseätherphthalate mit einem Äthoxylgehalt von weniger als 45% hergestellt werden sollen, ist die Neutralisation der basischen Jonen jedoch zweckmäßig.
  • Bei der Abtrennung des Celluloseätherphthalats von der Reaktionsmischung hängt die günstigste Konzentration der in der Fällungsflüssigkeit verwendeten Säure von dem Phthalylgehalt des zu fällenden Produktes ab. Wenn beispielsweise ein Celluloseätherphthalat mit einem Phthalylgehalt von 20 bis 500/0 hergestellt werden soll, ist es günstig, wenn der Masse so viel Wasser zugegeben wird, daß ihre Säurekonzentration nicht höher als 40 bis 500/0 ist. Bei der Fällung eines Celluloseätherphthalats mit einem Phthalylgehalt im Bereich von 19 bis 250/0 ist es günstig, den Säuregehalt auf eine Größenordnung von 30 0/o zu vermindern. Bei der Herstellung von Celluloseätherphthalaten mit einem Phthalylgehalt von 19% oder weniger ist es vorteilhaft, wenn so viel Wasser der Masse zugegeben wird, daß die Säurekonzentration derselben nicht höher als 20 bis 400/0 ist. Eine 20 0/oige Säurekonzentration liefert dabei die besten Ergebnisse. Bei allen diesen Möglichkeiten ist in die berechnete Gesamtsäuremenge das Phthalsäureanhydrid eingeschlossen, jedoch zahlenmäßig auf die Essigsäure bezogen.
  • Bei der Abtrennung der Celluloseesterphthalate (Dicarbonsäureester), wie Celluloseacetatphthalat sollte der Reaktionsmischung so viel Wasser zugegeben werden, daß die Säurekonzentration auf einen Wert von unter 300/0 Säure (zahlenmäßig errechnet als Essigsäure) absinkt. Die günstigsten Ergebnisse bei der Fällung der Cellulosephthalatester ergeben sich, wenn mit Säurekonzentrationen im Bereich von 5 bis 250/o gearbeitet wird In den folgenden Beispielen ist die Fällung der Cellulosedicarbonsäureester entsprechend dem angegebenen Verfahren erläutert.
  • Beispiel 8 Es wurden 500 Teile Äthylcellulose mit einem etwa 440/oigen Äthoxylgehalt mit 1500 Teilen Phthalsäureanhydrid, 1000 Teilen Essigsäure und 500 Teilen wasserfreiem Natriumacetat in einem mit einem Kühlmantel und mit einem S-förmigen Mischblatt versehenen Mischer gemischt. Die Reaktionsmischung wurde 5 Stunden lang auf 840 C gebracht. Danach wurde durch den Kühlmantel des Mischers Salzsole etrieben und in die Reaktionsmischung innerhalb on 15 Minuten 2000 Teile destilliertes Wasser einerbracht, währenddem die Temperatur der Reaktionslasse auf 320 C abfiel. Darauf wurden 1000 Teile estilliertes Wasser, die milt 304 Teilen Schwefelsäure ersetzt waren, innerhalb von 1/2 Stunde in den 4wischer eingebracht. Die Kühlung wurde unter rühren der Reaktionsmasse weitere 15 Minuten beigehalten, wonach die Reaktionsmischung auf 70 C car. Auf diese Art und Weise wurde ein feinkörniger {iederschlag gewonnen. Der Niederschlag wurde so ange gewaschen, bis er im wesentlichen frei von zweien Säuren war. Eine Analyse des Produktes zeigte folgende Ergebnisse: Virtueller Phthalylgehalt = 29,9 0/G.
  • Viskosität bei 3 0/obiger Konzentration in Athanol-Isopropanol-n-Butanol = 70: 90: 10°/o bei 250 C = 5,9 cP.
  • Beispiel 9 Es wurden 500 Teile Celluloseacetat, deren Acetyl-;ehalt etwa 330/n betrug, mit 600 Teilen Phthalsäuremhydrid, 700 Teilen Natriumacetat und 1500 Teilen Essigsäure in einen mit einem Kühlmantel und einem ;-förmigen Mischblatt versehenen Mischer eingeracht. Die Reaktionsmischung wurde 8 Stunden bei 73 bis 780 C gerührt und dann mit einer auf 80 C ,ebrachten Salzsole gekühlt. Es wurden 5700 Teile lestilliertes Wasser in den Mischer eingebracht und 40 Minuten gerührt, wobei das Produkt ausfiel. Die Reaktionsmasse wurde auf 27° C gebracht und dann das Waschwasser abgezogen und der Niederschlag unter Rühren zweimal 30 Minuten je mit 5700 Teilen destilliertem Wasser gewaschen. Der feinkörnige Niederschlag wurde beim mehrmaligen Wechseln des Waschwassers mit destilliertem Wasser nach- gewaschen, bis er im wesentlichen frei von ungebundenen Säuren war. Danach wurde das Produkt getrocknet. Eine Analyse des Produktes ergab: Phthalylgehalt = 35,5 O/o.
  • Viskosität bei 150/criger Konzentration in Aceton bei 250 C = 125 cP.
  • PATENTANSPRt CISE 1. Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsäureestern, bei dem Cellulose bzw. Cellulosederivate unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in einem Veresterungsbad, das im wesentlichen aus einem Dicarbonsäureanhydrid, einem Katalysator und einem Lösungsmittel für den herzustellenden Cellulosedicarbonsäureester besteht, verestert wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Veresterungsbad als Lösungsmittel eine niedermolekulare Fettsäure und als Katalysator ein säurelösliches, in wasserfreier Lösung basisch reagierendes Salz verwendet werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Cellulosedicarbonsäureester in dem Veresterungsbad durch Zugabe von Wasser bei 13 bis 350 C gefällt wird.
    3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel in dem Veresterungsbad Essigsäure verwendet wird.
    4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Veresterungsbad ein säurelösliches Acetat, insbesondere Natriumacetat, verwendet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 731 601 USA.-Patentschriften Nr. 1 812 790, 2 245 208, 2285536.
DEE6795A 1952-02-20 1953-02-19 Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern Pending DE1054441B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1054441XA 1952-02-20 1952-02-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1054441B true DE1054441B (de) 1959-04-09

Family

ID=22305882

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEE6795A Pending DE1054441B (de) 1952-02-20 1953-02-19 Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1054441B (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1812790A (en) * 1931-06-30 Wolfgang jaeck
US2245208A (en) * 1938-10-29 1941-06-10 Eastman Kodak Co Process of preparing mixed esters of cellulose containing dicarboxylic acid groups
US2285536A (en) * 1940-10-14 1942-06-09 Celanese Corp Mixed cellulose esters
DE731601C (de) * 1932-08-09 1943-02-11 Kodak Ag Verfahren zur Einfuehrung von Dicarbonsaeureradikalen in teilweise veresterte Cellulose

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1812790A (en) * 1931-06-30 Wolfgang jaeck
DE731601C (de) * 1932-08-09 1943-02-11 Kodak Ag Verfahren zur Einfuehrung von Dicarbonsaeureradikalen in teilweise veresterte Cellulose
US2245208A (en) * 1938-10-29 1941-06-10 Eastman Kodak Co Process of preparing mixed esters of cellulose containing dicarboxylic acid groups
US2285536A (en) * 1940-10-14 1942-06-09 Celanese Corp Mixed cellulose esters

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE629518C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosemischestern
CH632773A5 (de) Verfahren zur herstellung von reinem steringlykosid aus rohem steringlykosid.
DE966226C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinyldicarbonsaeureestern
DE951865C (de) Verfahren zur Herstellung von AEthylenglykolestern der Terephthalsaeure
DE2626429B2 (de) Verfahren zum Chromgerben von Häuten oder Nachgerben von Leder in Gegenwart von Carbonsäuren als Komplexbildner
DE1054441B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosedicarbonsaeureestern
DE731601C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Dicarbonsaeureradikalen in teilweise veresterte Cellulose
DE1468406A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsaeurediestern
DE582068C (de) Verfahren zur Herstellung gemischter Celluloseester
DE940680C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylestern aus hydroxylgruppen-haltigen Polyvinylverbindungen und Diketen
DE1914056A1 (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen delta-Hydroxycarbonsaeureestern
DE965230C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Katalysatoren und Nebenprodukten aus den Mutterlaugen der Adipinsaeuregewinnung
DE1768328C3 (de) Verfahren zum Hydrolysieren von Cellulosetriestern
DE575660C (de) Verfahren zur Herstellung tuerkischrotoelartiger Praeparate
DE1103910B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosemischestern
DE533463C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Mischestern organischer Saeuren
DE1443805C3 (de)
DE542868C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetobutyraten
DE1011411B (de) Verfahren zur Gewinnung reiner tert. Butylbenzoesaeuren
DE635049C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosefettsaeuremischestern
DE577284C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Polymerisationsprodukte
AT221278B (de) Verfahren zur Herstellung von oberflächenaktiven Mitteln auf Basis von Derivaten von Polyalkylenglykolen
DE840994C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Amidabkoemmlingen
DE656600C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern, die sich von hoehermolekularen ungesaettigten Fettalkoholen ableiten
DE720935C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Celluloseestern unter Strukturerhaltung