AT239806B - Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad

Info

Publication number
AT239806B
AT239806B AT913861A AT913861A AT239806B AT 239806 B AT239806 B AT 239806B AT 913861 A AT913861 A AT 913861A AT 913861 A AT913861 A AT 913861A AT 239806 B AT239806 B AT 239806B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
acylation
starch
degree
products
preparation
Prior art date
Application number
AT913861A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Snia Viscosa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Snia Viscosa filed Critical Snia Viscosa
Application granted granted Critical
Publication of AT239806B publication Critical patent/AT239806B/de

Links

Landscapes

  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit   mittle-   rem Acylierungsgrad, insbesondere von Stärkediacetat. 



   Wenn man die bekannten Acylierungsmethoden zur Anwendung bringt, indem man die Stärke, beispielsweise in einem aus Essigsäure, Methylenchlorid od. ähnl. Lösungsmitteln bestehenden Milieu, mit Essigsäureanhydrid behandelt, dann ist es nicht möglich, unmittelbar einen beliebigen gewünschten Acetylierungsgrad zu erreichen. Die Umsetzung vollzieht sich praktisch bis zur Bildung des Triacetats. Will man Produkte mit einem mittleren Acetylierungsgrad, beispielsweise das Diacetat, erhalten,. dann. muss man das zunächst erhaltene Triacetat hydrolysieren. 



   Für verschiedene praktische Anwendungen ist es hingegen äusserst erwünscht, unmittelbar ein Produkt mit mittlerem Acetylierungsgrad, insbesondere das Diacetat, erhalten zu können. So sind   z. B.   in einem andernVorschlag derPatentinhaberinGespinste auf der Basis von Acrylnitrilpolymerisaten beschrieben, denen das Stärkediacetat verbesserte Färbeeigenschaften verleiht. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet es, Diacylate, beispielsweise das Diacetat bzw. ein Acetylierungsprodukt der Stärke, mit beliebigem gewünschtem Acylierungsgrad unmittelbar zu erhalten. 



    Unter"Acylierungsgrad"wird   hier die mittlere, ganzzahlige oder gebrochene Anzahl von je Stärkemolekül gebundenen Acylgruppen verstanden und umfasst er daher einen Bereich von Bruchteilen von 3 bis 3. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad, insbesondere von Stärkediacetat durch Umsetzung von Stärke mit einem Acylierungsmittel, wie einem Anhydrid einer niedrigen Fettsäure, vorzugsweise der Essig-, Propion-, Butter- oder Monochloressigsäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators, wie Kaliumacet, ist dadurch gekennzeichnet, dass man einer Lösung von Stärke in vorzugsweise wasserfreiem Formamid, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 : 3, innerhalb eines Zeitraumes von ungefähr 1 bis 3 h, das gewünschte Acylierungsmittel in geringen Mengen pro Zeiteinheit bei einer Temperatur von ungefähr 60 bis 850C bis zur Erreichung des gewünschten Acylierungsgrades zusetzt und sodann das Reaktionsprodukt in üblicher Weise isoliert. 



   Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die Acylierung von Stärke unter Eintragung kleiner Mengen an Acylierungsmitteln vorzunehmen, jedoch gelingt es gemäss diesem bekannten Vorschlag nicht, Acylierungsprodukte der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad in reproduzierbarer Weise herzustellen, da es zur Lösung dieser Aufgabe erforderlich ist, die Stärke in Formamid zu lösen. Zum Erfolg des erfindunggemässen Verfahrens ist die Verwendung von Formamid als Lösungsmittel ausschlaggebend. Bei Verwendung des bereits   für Acylierungen   als Lösungsmittel vorgeschlagenenDimethylformamids ist es nichtmöglich, den Acylierungsgrad der Stärke in ausreichender Weise zu reproduzieren. 



   Ferner wird vorzugsweise wasserfreies Formamid verwendet. 



   Das folgende Beispiel erläutert das erfindungsgemässe Verfahren näher :
Beispiel : 100 g wasserfreie Maisstärke (im Ofen bei   1000C   getrocknet wird unter Rühren während 1 h   bei 70-800C   in 300 g Formamid gelöst, in welchem vorher 10 g Kaliumacetat als Acylierungskatalysator gelöst wurden. Die Masse ist danach völlig klar, was ein Anzeichen dafür ist, dass sich die ganze 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Stärke aufgelöst hat. Gewünschtenfalls kann die Kontrolle der Stärkelösung im Mikroskop durchgeführt werden. 



   Man beginnt sodann mit dem tropfenweise Zusatz von 160 g Essigsäureanhydrid für die Dauer von   1 h,   wobei die Temperatur etwa auf 700C gehalten wird. Nach dem Anhydridzusatz wird weitere 2 h lang bei etwa 700C gerührt, um die Vervollständigung der Acetylierung zu gestatten und um der erhaltenen viskosen Masse eine gewisse Reife zu verleihen. Dann wird die Masse in 900 cm3 warmes Wasser   (60-700C)   geschüttet, wodurch das Stärkediacetat in Form eines weichen, plastischen Teiges ausfällt, der dann mit warmem Wasser bis zum Verschwinden der Acidität gewaschen wird. 



   Das Produkt wird anschliessend mit kaltem Wasser behandelt, damit sich die teigige Masse verfestigt. 



  Man erhält auf diese Weise 230 g des feuchten Produktes, das etwa   605to   Stärkediacetat enthält. Durch nachfolgendes Trocknen im Ofen bei 800C unter Vakuum erhält man 138 g   trockenes Stärkediacetat   als glasige durchsichtige Masse, die nach vierstündigem Mahlen in der Kugelmühle in ein Pulver übergeführt wird, das in organischen Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid, leicht löslich und in Wasser unlöslich ist. Das Produkt enthält   471o   Essigsäure. 



   Wenn man das Formamid, die Essigsäure und das Kaliumacetat, die verwendet wurden bzw. sich bei der Umsetzung bildeten, rückgewinnen will, dann braucht man nur das Waschwasser nach der ersten Fällung und das nach der zweiten Waschung des Teiges erhaltene Waschwasser im Vakuum (15 mm Hg) zu destillieren. Es destilliert dabei ein Wasser-Essigsäuregemisch ab, während wasserfreies Formamid mit   10 Kaliumacetat   als Rückstand übrigbleibt, der nach Reinigung mit Kohle für eine weitere Acetylierung verwendbar ist. 



   Es sei bemerkt, dass hier   unter "Stärkediacetat" kein   Produkt mit absolut fixem Acylierungsgrad, sondern nur ein Produkt zu verstehen ist, dessen Acylierungsgrad näher bei 2 als bei 1 oder 3 liegt. 



   In der Praxis wurden sehr nützliche Produkte, insbesondere zur Anwendung bei der Herstellung von Kunstfäden, mit einem Acylierungsgrad zwischen 1, 5 und 2 erhalten, bei denen im   Mittel l,   5-2 oder 3 Hydroxylgruppen eines jeden Stärkemoleküls verestert waren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad, insbesondere von Stärkediacetat durch Umsetzung von Stärke mit einem Acylierungsmittel, wie einem Anhydrid einer niedrigen Fettsäure, vorzugsweise der Essig-, Propion-, Butter oder Monochloressigsäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators, wie Kaliumacet, dadurch gekennzeichnet, dass man einer Lösung von Stärke in vorzugsweise wasserfreiem Formamid, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis von ungefähr 1 : 3. innerhalb eines Zeitraumes von ungefähr 1 bis 3 h, das gewünschte Acylierungsmittel in geringen Mengen pro Zeiteinheit bei einer Temperatur von ungefähr 60 bis 850C bis zur Erreichung des gewünschten Acylierungsgrades zusetzt und sodann das Reaktionsprodukt in üblicher Weise isoliert.
AT913861A 1960-12-02 1961-12-01 Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad AT239806B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT2084960 1960-12-02

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT239806B true AT239806B (de) 1965-04-26

Family

ID=11172978

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT913861A AT239806B (de) 1960-12-02 1961-12-01 Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad

Country Status (3)

Country Link
AT (1) AT239806B (de)
BE (1) BE610875A (de)
ES (1) ES272861A1 (de)

Also Published As

Publication number Publication date
BE610875A (fr) 1962-05-28
ES272861A1 (es) 1962-04-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE629518C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosemischestern
AT239806B (de) Verfahren zur Herstellung von Acylierungsprodukten der Stärke mit mittlerem Acylierungsgrad
DE624210C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, insbesondere von Faeden aus Celluloseacetaten
DE619019C (de) Verfahren zur Herstellung von sauren Phosphorsaeureestern hochmolekularer aliphatischer Alkohole
DE551754C (de) Verfahren zur Acetylierung von Cellulose
AT134811B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylcellulose.
DE615781C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetocrotonsaeureestern hoeheren Crotonylgehaltes
DE592660C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosebuttersaeureestern
DE888686C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Celluloseester
AT159570B (de) Verfahren zur Herstellung hochbeständiger Cellulosefettsäureester.
DE859445C (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenhydratmischestern
AT159836B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischestern der Cellulose.
DE663154C (de) Verfahren zur Herstellung hochbestaendiger Cellulosefettsaeureester
AT204170B (de) Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Viskose
DE612910C (de) Verfahren zur Nachbehandlung von Celluloseesterfaeden durch Streckung in Gegenwart von Quellungsmitteln
DE664645C (de) Verfahren zum Verestern von Cellulose und aehnlichen Stoffen in Anwesenheit von AEther und unter Erhaltung der Faserform
DE542868C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetobutyraten
DE718070C (de) Verfahren zur Acetylierung von Cellulose unter Erhaltung der Faserstruktur
DE529191C (de) Verfahren zur Herstellung von Salpetersaeure-Fettsaeure-Mischestern der Cellulose oder ihrer Umwandlungsprodukte
DE541097C (de) Verfahren zur Herstellung verbesserter Celluloseacetatseide
DE554764C (de) Verfahren zur Herstellung von loeslichen Celluloseestern
DE955141C (de) Verfahren zur Acylierung von Cellulose unter Erhaltung der Faserstruktur
DE710307C (de) Verfahren zum Acetylieren von Cellulose unter Erhaltung der Faserform
DE805640C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Cellulosemischestern
DE578706C (de) Verfahren zur Veresterung von Cellulose