DE612910C - Verfahren zur Nachbehandlung von Celluloseesterfaeden durch Streckung in Gegenwart von Quellungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur Nachbehandlung von Celluloseesterfaeden durch Streckung in Gegenwart von QuellungsmittelnInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/10—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
- D06M13/184—Carboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
- D06M13/188—Monocarboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
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Description
Die Kunstfäden aus Celluloseestern werden bekanntlich nach zwei grundsätzlich verschiedenen
Verfahren hergestellt. Die eine Methode besteht darin, daß lösliche Celluloseester,
in geeigneten Lösungsmitteln gelöst, versponnen werden. Die andere Methode besteht
darin, daß Cellulosefäden aus sogenannter regenerierter Cellulose, mit Esterifizierungsmitteln
behandelt werden.
ιό Versucht man regenerierte Cellulose nach
den für native Cellulosefasern vorgeschlagenen Verfahren zu acidylieren, so werden bei
weitgehender Veresterung ebenfalls in organischen Lösungsmitteln lösliche Celluloseester
mit ähnlichen Eigenschaften erhalten oder Gemische solcher Ester mit unveränderter regenerierter
Cellulose.
Wird dagegen regenerierte Cellulose in Abwesenheit von hydrolysierend wirkenden
Agenzien z. B. nach den Verfahren der französischen Patentschriften 678 747 oder
711 513 verestert, so entstehen auch bei weitgehender
Veresterung in organischen Lösungsmitteln unlösliche Ester der unabgebauten Cellulose, welche von den löslichen Celluloseestern
vollkommen verschieden sind und eine Reihe sehr wertvoller Eigenschaften besitzen.
Es wurde nun gefunden, daß solche unlöslichen Celluloseesterfäden, die mindestens
eine Säuregruppe je CeH10O5-Einheit enthalten,
trotz ihrer Unlöslichkeit, durch geeignete Quellungsmittel in einen derart plastischen
Zustand übergeführt werden können, daß sie einem Streckungsvorgang unterworfen werden können, wodurch ihr Titer
verfeinert wird und eine ganz erhebliche Verbesserung ihrer sonstigen Eigenschaften, wie
.Griff, Festigkeit usw., eintritt.
Dieses Streckungsverfahren kann anschließend an die Veresterung oder an der fertigen
Ware ausgeführt werden.
Es ist zwar bereits bekannt, daß handelsübliche, in organischen Lösungsmitteln lösliche
Acetatkunstseide sich strecken läßt. Indessen unterscheidet sich dieses Material derart
grundsätzlich von dem in der vorliegenden· Erfindung verwendeten Ausgangsmaterial,
daß nicht ohne weiteres sämtliche für gewöhnliche Acetatkunstseide üblichen Behändlungen
auf unlösliche Acetatkunstseide übertragen werden können.
Die prinzipiellen Unterschiede, die zwischen der löslichen und der .unlöslichen Acetatkunstseide
bestehen, liegen in folgendem: Während unlöslicheKunstseideweder durch
Wärme noch durch Quellungsmittel in den Zustand vollkommener Plastizität übergeführt
wird, stellt sich dieser Zustand bei der üblichen löslichen Kunstseide leicht ein.
Bei Anwendung von Ouellungsmitteln verliert die lösliche Kunstseide ihren Glanz,
außerdem verkürzt sie sich, während unlösliche Kunstseide unverändert bleibt.
Auch durch Wärme kann gewöhnliche lösliche Acetatkunstseide in den plastischen Zustand
übergeführt werden, indem sie unter dem Einfluß von Wärme schmilzt. Ganz anders verhält sich unlösliche Kunstseide; das
Material schmilzt auch bei solchen Temperaturen nicht, bei denen bereits Verfärbung eintritt.
Endlich können Erzeugnisse aus löslicher Acetatseide auch in der Kälte durch geeignete
Lösungs- oder Quellungsmittel in einen plastischen Zustand übergeführt werden, in
welchem sie praktisch beliebig, z. B. auf 100, 2OO°/0 ader mehr, gedehnt werden können.
Auch dies trifft für die Erzeugnisse aus unlöslicher Acetatkunstseide nicht in vollem
Maße zu, indem letztere nur bis zu einem bestimmten, verhältnismäßig niedrigen Strekkungsgrade
(etwa 20 bis 6o°/0) gedehnt werden kann. Während jedoch bei gleicher
Streckung sowohl von löslicher als auch von unlöslicher Acetatkunstseide, z. B. auf 260J0,
die Festigkeit des Fadens bei der löslichen Kunstseide abnimmt, bleibt die Festigkeit des
Fadens bei der unlöslichen Kunstseide bestehen oder nimmt sogar zu, wie aus folgender
Tabelle ersichtlich ist:
Material
lösliche Acetatkunstseide . nicht gestreckt.
dgl. auf 26°/0 gestreckt
unlösliche Acetatkunstseide nicht gestreckt
dgl. auf 26% gestreckt
255
202
202
85
69
Festigkeit in g
trocken
304 (1,19)
183 (0,90)
103 (i,2i)
103 (1,49)
naß
85
147 (o,58) ;;Ο·
99 (°.49) %■'·,
52 (o,6i) go %L
59 (0,85)
(Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Festigkeiten, ausgedrückt
in Gramm pro Denier.)
.95
Das vorliegende Verfahren, dessen Erfolg keineswegs vorauszusehen war, stellt daher
zweifellos einen bedeutenden technischen Fortschritt dar.
Von den geeignetsten Quellungsmitteln seien u. a. genannt: organische Säuren, wie
verdünnte Essigsäure oder Ameisensäure, Basen, wie Pyridin, Salzlösungen, wie wässerige
Ammoniumrhodanidlösungen usw.
Butyryliertes Kunstseidengarn aus Visoosekunstseide hergestellt nach Beispiel 6 der
französischen Patentschrift 711 513 wird in eine 50°/Oige Ameisensäure eingelegt und danach
gestreckt, bis die Dehnung etwa 20 bis 6o°/0 der ursprünglichen Länge beträgt. Nach
dem Auswaschen und Trocknen wird ein Material erhalten, das im Vergleich zu der ungestreckten
butyrylierten Viscose einen erheblich feineren.· Titer3 einen viel weicheren Griff und
erhöhte Festigkeit sowohl in trockenem wie in nassem Zustande aufweist. Auf das Anderthalbfache
der ursprünglichen Länge gestrecktes Material besaß z. B. eine um, etwa 500/0
höhere Naßfestigkeit als ■ vor der Streckung.
Cellulosekunstseide (Viscose-, Chardonnet-
oder Kupferseide) wird nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 711 513 mit
einer 55°/oigen EJaliumacetatlösung imprägniert,
getrocknet und mit der zehn-bis zwölffachen Menge Essigsäureanhydrid 1 Stunde
auf dem Wasserbade erwärmt. Die Flüssigkeit wird noch heiß abgelassen und das * Kunstseidenmaterial mit kaltem Eisessig
extrahiert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es wird eine acetylierte Kunstseide
erhalten, die gegenüber dem Ausgangsmaterial einen um etwa 40 bis 45°/0 höheren
Titer besitzt.
Durch Einlegen dieser acetylierten Kunstseide in 6o°/0ige Essigsäure und Strecken auf
etwa das Anderthalbfache der ursprünglichen Länge wird die Titerzunahme wieder aufgehoben.
Außerdem erhält die Kunstseide einen weicheren Griff und bessere mechanische Eigenschaften, indem die Trockenfestigkeit
um etwa 3o°/0 und die Naßfestigkeit um etwa
6o°/0 im Vergleich zu dem nicht gestreckten Material zunimmt Anstatt die fertige acety-
lierte Kunstseide zur Streckung in wässerige Essigsäure einzulegen, kann man auch die
Streckung unmittelbar nach der Acetylierung und Extraktion mit Eisessig folgen lassen,
indem letzterer nach -Entfernung des Essigsäureanhydrids
und des Kaliumacetats aus der Faser mit wässeriger Essigsäure verdrängt oder durch Verdünnen mit Wasser auf die
zur Streckung geeignete Konzentration gebracht wird. = Erst nach erfolgter Streckung
wird dann die Kunstseide mit Wasser ausgewaschen und getrocknet.
Viscosekunstseide wird gemäß Beispiel 2 acetyliert, ausgewaschen und getrocknet. Die
erhaltene Esterkunstseide wird in einer 40°/Oigen wässerigen Pyridinlösung gestreckt,
bis die Dehnung 20 bis 5o°/0 der ursprünglichen Länge beträgt. Es wird ein ähnliches
Material wie nach Beispiel 2 erhalten. An Stelle von Pyridin kann auch z. B. eine
20°/Oige wässerige Lösung von Rhodanammo- ;
nium verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Nachbehandlung von Celluloseesterfäden durch Streckung in Gegenwart von Quellungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß solche Celluloseesterfäden verwendet werden, die durch Acylieren von Kunstfäden aus regenerierter Cellulose unter solchen Bedingungen hergestellt worden sind, daß unter Erhaltung der Faserstruktur in organischen Lösungsmitteln unlösliche, über die Monoacidylstufe hinaus veresterte Celluloseesterfäden entstehen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH363284X | 1930-06-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE612910C true DE612910C (de) | 1935-05-08 |
Family
ID=4513269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930612910D Expired DE612910C (de) | 1930-06-02 | 1930-06-05 | Verfahren zur Nachbehandlung von Celluloseesterfaeden durch Streckung in Gegenwart von Quellungsmitteln |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1995804A (de) |
BE (1) | BE380211A (de) |
DE (1) | DE612910C (de) |
FR (1) | FR717998A (de) |
GB (1) | GB363284A (de) |
-
0
- BE BE380211D patent/BE380211A/xx unknown
-
1930
- 1930-06-05 DE DE1930612910D patent/DE612910C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-05-27 US US540506A patent/US1995804A/en not_active Expired - Lifetime
- 1931-06-01 FR FR717998D patent/FR717998A/fr not_active Expired
- 1931-06-02 GB GB16086/31A patent/GB363284A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE380211A (de) | |
GB363284A (en) | 1931-12-17 |
US1995804A (en) | 1935-03-26 |
FR717998A (fr) | 1932-01-16 |
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