CH153446A - Verfahren zur Herstellung einer neuen Zelluloselösung und neue Zelluloselösung. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer neuen Zelluloselösung und neue Zelluloselösung.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung einer neuen Zelluloselösung und neue Zelluloselösung. Es wurde gefunden, dass verflüssigte qua- ternäre Ammoniumsalze für sich oder in Ge genwart von geeigneten Lösungsmitteln die überraschende Eigenschaft besitzen, die Zel lulose ohne chemische Veränderung unter Bildung von Lösungen von höherer oder ge ringerer Viskosität zu lösen. Solche Lösungs mittel sind vor allem wasserfreie stickstoff haltige Basen, wie wasserfreies Ammoniak, oder organische Basen, die die quaternären Ammoniumsalze nicht zersetzen, wie Alkyl- amine (z. B. Mono-, Di- oder Trimethylamin), Anilin, Monomethylanilin, Dimethylanilin, Pyridin, Picolin, Lutidin, technische Pyridin- basen, Gemische dieser Verbindungen usw. Unter den Ammoniumsalzen sind die Halogenide, wie die Chloride, Bromide und Jodide am günstigsten. Man kann auch an dere Salze verwenden, zum Beispiel Sulfate, Nitrate oder organische Salze, wie Formiate, Acetate usw.. Ferner sind unter den Am moniumsalzen besonders diejenigen günstig, die sich von Estern der Halogenwasserstoff- Säuren, die bis 8 gohlenstoffatome enthalten wie Benzylchlorid, Äthyl-, Propyl- oder Bu- tylchlorid, oder auch von Hegylhalogeniden und Octylhalogeniden ableiten. Es können aber auch brauchbare Ergebnisse mit anderen Halogeniden erzielt werden, zum Beispiel mit Estern von Halogenfettsäuren, wie Chlor essigester, oder mit ungesättigten Produkten, wie Allylhalogenide. Die Zellulose kann aus den so hergestellten Lösungen durch ge eignete Fällungsmittel wieder abgeschieden werden, wobei je nach den gewählten Be dingungen, Kunstfäden, Filme, Kunstmassen usw. erhalten werden können. Die wieder abgeschiedene Zellulose hat die Eigenschaf ten der regenerierten Zellulose. Die neuen nach dem Verfahren der vor liegenden Erfindung erhaltenen Zelluloselö- sungen enthalten die Zellulose in sehr reak tionsfähiger Form. Diese Lösungen können unbegrenzt lange haltbar sein, indem diese Lösungen in der Kälte je nach der verwen deten Menge des Verdünnungsmittels mehr oder weniger leicht erstarren und dann feste Lösungen der Zellulose ergeben. Anderseits können den ,Lösungen gegebenenfalls neben Verdünnungsmitteln auch geeignete Zusätze beigefügt werden, die den Eratarrungspunkt der Lösungen herabsetzen und die Eigen schaften der- Zelluloselösungen verbessern. Solche Zusätze sind zum Beispiel redu zierend wirkende Stoffe, wie z. B. Parafor- maldehyd, Glukose, Lactose usw.. Andere geeignete Zusätze "sind ferner Produkte, wie Stärke, Degtrin, geringe Mengen Wasser usw. <I>Beispiel<B>1:</B></I> 200 Teile wasserfreies Benzylpyridinium- chlorid, dem zur Erniedrigung des Schmelz punktes 1 bis 21/o trockenes Pyridin zu gesetzt werden, werden in einem Rührgefäss geschmolzen und auf<B>110-116'</B> erhitzt. Bei dieser Temperatur werden 10 Teile Zellulose (zweckmässig<B>-</B>in Form von regenerierter Zel lulose) eingerührt und das Gemisch unter fortwährendem. -Rühren bei dieser Tempera tur gehalten, bis eine homogene Lösung entstanden ist. <I>Beispiel 2:</I> Ein Gemisch aus 1200 Teilen trockenem Pyridin und 700 Teilen Benzylchlorid wird unter gleichzeitigem Rühren auf 85-90 0 er wärmt, worauf durch eventuelles Kühlen die Selbsterwärmung des Gemisches so reguliert wird, dass dieselbe nicht über 95 0 steigt, bis die Bildung des Benzylpyridiniumchlorids beendet ist, und eine klare Lösung resultiert. In die so erhaltene Pyridinlösung des Benzylpyridiniumchlorids werden 100 Teile fein verteilte regenerierte Zellulose einge tragen und das Gemisch unter Steigerung der Temperatur bis<B>110"</B> gerührt, bis eine homogene Zelluloselösung entstanden ist. Beispiel <I>3:</I> 100 Teile Benzylpyridiniumchlorid werden bei<B>110-1150</B> mit 20 Teilen Pyridin ver mischt und der bomogenen Lösung 6 'feile Zellulose (zweckmässig in Form von regene- rierter Zellulose) zugefügt. Üi_ter fortwähren dem Rülirln wird das Gemisch auf der Tem peratur 6n <B>1150</B> gehalten, wobei die Zel lulose unter Bildung einer viskosen Flüssig keit in Lösung geht. <I>Beispiel 4:</I> In ein Rührgefäss werden 100 Teile trockenes Pyridin, 60 Teile Benzylchlorid und 11,2 Teile trockene Zellulose (zweck mässig in Form von regenerierter Zellulose) eingefüllt und das Gemisch unter stetem Rühren solange erhitzt, bis die Temperatur ohne weitere Wärmezufuhr steigt. Man sorgt dann durch Kühlung, dass dieselbe nicht über <B>115'</B> steigt. Mit der Bildung des Benzylpy- ridiniumohlorids quillt die Zellulose gleich zeitig stark auf. Nachdem keine Selbster wärmung mehr stattfindet, hält man das Ge misch unter stetem Rühren bei<B>1150,</B> wobei je nach der Art der verwendeten Zellulose, letztere nach wenigen Minuten bis mehreren Stunden zu einer höchviskosen, rötlichbraun gefärbten Flüssigkeit diapergiert ist. Das Pyridin kann durch andere tertiäre Basen oder Gemische derselben ersetzt werden, zum Beispiel durch ein Gemisch aus 75 Tei len Pyridin und 25 Teilen Picolin usw. Durch Verspinnen der so erhaltenen Lösun gen, zum Beispiel in Wasser, verdünnten Säuren, Alkoholen usw. werden Zellulose fäden von besonderer Festigkeit erhalten. Beispiel <I>5:</I> In ein Gemisch von Allylpyridinium- ehlorid und Pyridin, das erhalten werden kann indem 50 Teile Allylchlorid und 100 Teile Pyridin am Rückflusskühler auf dem Wasserbade erhitzt werden, bis die Bildung der Pyridiniumverbindung völlig stattgefun den hat. werden 8 Teile trockener gebleichter Zellstoffeingetragen. Das Gemisch wird bei 105-1100 gerührt, bis die Zellulose sich völlig gelöst hat, wobei eine viskose Lösung erhalten wird, die beim Ausgiessen in Wasser die Zellulose in zusammenhängenden Gebil den abscheidet. <I>Beispiel 6:</I> 100 Teile Äthylpyridiniumchlorid werden in 50 Teilen Pyridin gelöst, worauf in die klare Lösung bei 90-95 7,5 Teile trockene Linters eingetragen werden. Das Gemisch wird bei der angegebenen Temperatur ge rührt, wobei die Zellulose rasch aufquillt und eine zähe Masse bildet, die bei weite rem Rühren sich in eine hochviskose, völlig klare Lösung verwandelt, die sich ausge zeichnet verspinnen lässt. Die Eigenschaften der Gespinste können dadurch verbessert werden, dass man beim Lösungsprozess der Zellulose Zusätze, wie Paraformaldehyd, Glu- kose, Lactose, Stärke, Degtrin usw. einver leibt. Die Viskosität der Zelluloselösung kann durch Steigerung der Lösungstempera tur oder durch längeres Erhitzen des Ge misches, nach Wunsch vermindert werden. Zelluloselösungen erhält man auch, wenn man die 50 Teile Pyridin durch 32 Teile Anilin oder 37 Teile Methylanilin ersetzt. <I>Beispiel 7:</I> 75 Teile Monochloressigsäureäthylester und 100 Teile Pyridin werden unter stetem Rühren auf<B>90-1000</B> erwärmt, worauf bei eintretender Reaktion durch Kühlung Sorge getragen wird, dass sich das Gemisch nicht wesentlich höher erhitzt, bis die Bildung des Pyridiniumebloressigsäureäthylesters sich voll zogen hat. In die so erhaltene gelb gefärbte Pyridin- lösung des Pyridiniumchloressigsäureäthyl- esters werden 10 Teile fein zerschnittene und trockene aus Viskose regenerierte Zel lulose eingetragen, worauf das Gemisch bei 105-110 gerührt wird, bis die Zellulose sich völlig gelöst hat, was eine halbe bis eine Stunde dauert. Es resultiert eine braun gefärbte, viskose Zelluloselösung, die beim Verspinnen in Wasser die Zellulose in kaum gefärbten fadenförmigen Gebilden abscheidet. Ganz allgemein empfiehlt es sich, das Verfahren- unter Luftabschluss oder in Ge genwart eines inerten Gases durchzuführen. In allen diesen Beispielen ist es gleich, ob das als Lösungsmittel verwendete Pyri- din reines oder trockenes technisches Pyri- din ist.
Claims (1)
- <B>PATENTANSPRÜCHE</B> I. Verfahren zur Herstellung einer Zellulose lösung, dadurch gekennzeichnet, dass Zellulose in einem verflüssigten quater- nären Ammoniumsalz gelöst wird. II. Lösung, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass sie Zellulose in einem verflüssigten quaternären Ammoniumsalz gelöst enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH153446T | 1930-09-27 |
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CH153446D CH153446A (de) | 1930-09-27 | 1930-09-27 | Verfahren zur Herstellung einer neuen Zelluloselösung und neue Zelluloselösung. |
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-
1930
- 1930-09-27 CH CH153446D patent/CH153446A/de unknown
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