DE575256C - Doppellenkerkran mit Gewichtsausgleich - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Gewichtsausgleich für Doppellenkerkrane, also Wippkrane, die zwei Lenker und einen von ihnen gehaltenen .Spitzenausleger aufweisen. Das S Neue besteht darin, daß das Seil des senkrecht bewegten Gewichtes am vorderen Lenker derart angreift, daß der Seilangriffspunkt des durch Lenker, Seil- und Ablenkrolle gebildeten Seilkurbelgetriebes um die Strecklage nach beiden Seiten auf Bogen schwingt, die dem Ausschlag des Wippsystemschwerpunktes vom Scheitelpunkt seiner Bewegungskurve verhältnisgleicli sind. Dabei wird unter Scheitelpunkt der Bewegungskurve der höchste Punkt dieser Kurve verstanden, an welchem die Bewegungsumkehr (aufwärts, abwärts) erfolgt.

Bekannt sind Wippkrane mit einfachem Ausleger, bei denen an den Ausleger ein Vierao eckslenkersystem angeschlossen ist, von dem eine Kurbel bewegt wird, an der das Gewichtsseil befestigt ist. Das Gewicht bewegt sich bei einer einsinnigen Bewegung des Auslegers ebenfalls einsinnig, d. h. nur in einer Richtung, also z. B. beim Aufrichten des Auslegers abwärts. Demgegenüber führt das Ausgleichsgewicht bei dem Getriebe nach der Erfindung bei einer Drehung des Wippsystems in dauernd demselben Drehsinn eine doppelsinnige Bewegung aus, d. h. es geht sowohl aufwärts als auch abwärts. Das Seilkurbelgetriebe ist denkbar einfach und vergrößert nicht mehr die hintere Ausladung des Kranes. Denselben Vorzug hat der· Erfindungsgegenstand vor¹ den Doppellenkerkranen, an welchen das Gegengewicht am hinteren biegungssteifen Lenker angeordnet ist.

Von den weiter vorgeschlagenen Einrichtungen mit Pufferwirkung des Gegengewichts! bei denen die Bewegung des Gewichts un- 4» mittelbar vor den Endstellungen des Auslegers umgekehrt wird oder bei denen die Ungenauigkeiten des Gewichtsausgleiches durch die Abweichung vom waagerechten Lastwippweg ausgeglichen werden sollen und die mit Viereckslenkersystemen arbeiten, unterscheidet sich der neue Kran durch die Gesetzmäßigkeit des Gewichtsausgleiches, welche es ermöglicht, die Aufundabbewegung des Auslegerschwerpunktes während einer einsinnigen Be- wegung durch eine entsprechende Gewichtsbewegung auszugleichen.

Endlich ist ein Doppellenkerwippkran mit am hinteren Lenker angreifendem Gegengewichtsseil bekannt, bei dem aus hinterem Lenker und Gegengewichtsseil ein Seilkurbelgetriebe mit Durchschlag des Seilangriffspunktes" am Lenker durch die Strecklage gebildet ist. Das Gegengewicht ist in einem noch hinter dem hinteren Lenker angeordneten hohen Aufbau geführt, der die hintere Ausladung des Kranes beträchtlich vergrößert. Das Gegengewicht ist so bemessen, daß es den Ausleger ständig in die eingezogene Stellung zu ziehen trachtet. Durch Anwendung der Erfindung kommt man ohne Vergrößerung der hinteren Ausladung des Kranes aus, die besonders dann ungünstig

ist, wenn mehrere Krane dicht nebeneinander aufzustellen sind. Auch ist ein besonderes Gerüst nicht erforderlich, da das Gerüst für die Lenkerdrehachse auch die Ablenkrolle für das Gewichtsseil trägt. Das Auslegersystem wird durch das Gegengewicht vollständig ausgeglichen.

In der Zeichnung ist ein Doppellenkerwippkran mit dem neuen Gewichtsausgleich

ίο schematisch dargestellt. Die im Krangerüst io drehbar um die Achsen 17 bzw. 23 ge>lagerten Lenker 11 und 12 tragen den Spitzenausleger 13 mit der Spitzenrolle 15. Das Hubseil ist von der Trommel 16 zur Rolle 17 und über die Rolle 18 zur Auslegerspitzenrolle 15 geführt und trägt den Lasthaken 19. Das Gegengewicht 20 hängt an einem Seil 21, das bei 22 am Lenker 11 befestigt und über die Rollen 23 und 24 geführt ist. Die Lage

ao des Punktes 22 am Lenker 11 ist derart gewählt, daß dieser Punkt durch die kürzeste Entfernung der beiden Lenkerdrehpunkte in demselben Augenblick hindurchschwingt, in dem der Schwerpunkt des ganzen Wippsystems seine höchste Lage erreicht hat, also sich auf dem Scheitel seiner Bewegungsbahn befindet. Der Hebelarm des Lenkers 11 vom Drehpunkt bis zum Seilangriffspunkt und das zur Rolle 23 geführte Seil bilden eine Art Kurbelgetriebe, das bei der höchsten Stellung des Wippsystemschwerpunktes durch die Totlage geht und damit die Bewegung des Gegengewichtes 20 umkehrt. Die Winkelausschlage zu beiden Seiten der Totlage des Seilkurbelgetriebes entsprechen den Ausschlägen des Auslegerschwerpunktes auf seiner Bahn vom Scheitelpunkt an gerechnet. Setzt man die Rolle 23 auf die Drehachse des Lenkers Ϊ2, so kann auf diese Weise eine zweite Drehachse erspart werden.

Claims (1)

1. Patenta nspku ch :

   Doppellenkerkran mit Gewichtsausgleich, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil des senkrecht bewegten Gegengewichtes am vorderen Lenker derart angreift, daß der Seilangriffspunkt des durch Lenker, Seil und Ablenkrolle gebildeten Seilkurbelgetriebes um die Strecklage nach beiden Seiten auf Bogen schwingt, die dem Ausschlag des Wippsystemschwerpunktes vom Scheitelpunkt seiner Bewegungskurve verhältnisgleich sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen