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Schlagwerk für Uhren mit selbstregelndem Stunden- und Viertelstundenschlagwerk
Die Erfindung bezieht sich auf Uhren mit selbstregelndem Stunden- und Viertelstundenschlagwerk,
wobei der Auslösehebel durch einen vierzackigen Auslösestern verschieden weit angehoben
wird und wobei der Sperrhebel mit einem Hilfshebel versehen ist. Ein derartiges
Schlagwerk ist durch die Erfindung derart verbessert worden, daß die Herstellung
und die Montage der einzelnen Hebel gegenüber vorbekannten Einrichtungen weit einfacher
ist. Die richtige Einstellung der Teile zueinander braucht nicht mehr von einem
geübten Uhrmacher, sondern kann von einer ungeübten Hilfskraft vorgenommen werden.
Auch ist eineVerstellung der Teile durch unsachgemäße Behandlung desWerks oder auf
demTransport nicht möglich.
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Das Neue besteht darin, daß der Auslösehebel je nach Stellung der
Viertelschlußscheibe entweder die in die Rasten dieser Scheibe einfallende Nase
des Sperrhebels oder die Nase eines drehbar mit dem Sperrhebel verbundenen Regulierhebels
berührt, dessen Nase sich etwa weiter nach unten erstreckt als die erwähnt; Nase
des Sperrhebels. Vorzugsweise ist der Regulierhebel derart angeordnet und gestaltet,
daß er, sei es durch sein Eigengewicht oder sei es durch ein zusätzlich mit ihm
verbundenes Gewicht, gegen einen Anschlag des Sperrhebels gedrückt wird und zwei
Nasen aufweist, von denen die eine in dem Bereich des Auslösehebels und die andere
in dem Bereich eines auf der Viertelscheibe sitzenden Stiftes liegt. Der Anschlag
für den Regulierhebel ist zweckmäßig durch die Nase 22 des Sperrhebels gebildet.
Um ein vollständiges Umschlagen des Regulierhebels, beispielsweise beim Transport
der Uhr, zu verhindern, ist der Regulierhebel mit einem Langloch versehen, das seine
Bewegungen durch Anschlag an einen im Sperrhebel befestigten Bolzen begrenzt.
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Um zu verhindern, daß der Auslösehebel die Nase des Regulierhebels
in dessen ausgeschwenkter Stellung berührt, ist die obere Kante des Auslösehebels
an einer Stelle mit einer Aussparung versehen, die sich im Anschluß an diejenige
Stelle der oberen Auslösehebelkante befindet, an der der Auslösehebel die Nasen
von Sperr- bzw. Regulierhebel berührt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei von dem Uhrwerk alle nicht zum Verständnis erforderlichen Teile
weggelassen sind. Fig. z zeigt einen Teil des Uhrwerkes von vorn gesehen, wobei
die vordere Werkplatine durchsichtig gedacht ist. Die Teile befinden sich in der
Stellung, die sie nach Beendigung des Stundenschlags einnehmen. In Fig. 2 ist eine
Seitenansicht des Sperrhebels dargestellt. Fig.3 zeigt den Auslösehebel von oben
gesehen, wobei der Auslösestern und die Viertelscheibe mitgezeichnet sind. Fig.
4. entspricht der Fig. Z und zeigt die Lage der Teile nach Beendigung des Dreiviertelschlages.
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Die Schlageinrichtung der Uhr besteht aus dem auf der Zeigerwelle
z sitzenden Auslösestern 2, der mit drei gleich hohen Zacken 3, 4, 5 und einem höheren
Zacken 6 versehen ist. Der auf einer Welle 7 drehbar gelagerte Auslösehebel
8
teilt sich in zwei Arme, von denen der untere S' an seinem Ende die mit dem Auslösestern
2 zusammenarbeitende Nase 9 aufweist. Der obere Arm 8" weist an seinem Ende die
Nase io auf. Vor dem Auslösehebel 8 liegt die Viertelscheibe ii, die in bekannter
Weise auf" einer Welle 12 des Viertelwerks sitzt. Die Viertelscheibe ii ist mit
den Rasten 13, 14, 15 und 16 versehen. Der zwischen den Rasten 15 und 16 gelegene
Kamm der Viertelscheibe ii weist eine nockenartige Erhöhung 17 auf, die zur Auslösung
des . Stundenwerkes dient. Die Viertelscheibe 1i ist ferner mit einem Stift 18 versehen,
der sich, in ihrer Drehrichtung gesehen, hinter der Raste 15 befindet. Oberhalb
des Auslösehebels 8 ist auf einer in der Werkplatine i9 gelagerten Welle 2o der
Sperrhebel 2i drehbar gelagert. Dieser Hebel weist einen nach unten gerichteten
Arm 21' auf, dessen Ende zu der Nase 22 nach vorn umgebogen ist. Der Sperrhebel2i
weist weiter an seiner Unterseite eine Nase 23 und an seinem vorderen Ende eine
nach oben gerichtete Nase 24 auf. Die sich schräg nach unten erstreckende Verlängerung
21" des Sperrhebels dient zur Auslösung des Stundenwerkes. Es sei an dieser Stelle
erwähnt, daß sämtliche Nasen durch einfache Umbiegung der Enden bzw. der Verlängerungen
der Hebel 8 und 21 gebildet sind. Mit dem Sperrhebel 21 ist mittels des Bolzens
25 der Regulierhebel 26 drehbar verbunden, der mit einem Gewicht 27 versehen ist,
das bestrebt ist, den Regulierhebel stets nach unten zu drücken. Das untere Ende
28 des Regulierhebels 26 ist winklig nach vorn umgebogen und in zwei Nasen 29,
30 gegabelt, von denen die Nase 29 an der Nase 22 anliegt. In den zwischen
den Nasen 29, 30 liegenden Ausschnitt erstreckt sich die Viertelscheibe 1i. Im Regulierhebel26
befindet sich ein kreisbogenförmiges Langloch 38, durch das sich eine im Sperrhebel
21 befestigte Schraube 39 hindurch erstreckt. Dieses Langloch begrenzt die Drehbewegung
des Regulierhebels 26 und verhindert z. B. beim Transport ein vollständiges Zurückschlagen
des Hebels 26.
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Vom Viertelwerk sind in Fig. i ferner zwei Wellen 31, 32 angegeben.
Auf der Welle 31 sitzt hinter der Werkplatine i9 eine mit einem Ausschnitt versehene
Scheibe 33. Das auf der Welle 32 sitzende, zum Antrieb des Windfangs dienende Zahnrad
34 trägt einen Stift 35. Vom Stundenwerk ist nur das den Stundenwindfang antreibende
Zahnrad 36 dargestellt, das gleichfallsmiteinem Stift37versehenist. DieNasenio,
23 und 24 erstrecken sich durch Ausschnitte in der Werkplatine ig nach hinten durch
und arbeiten mit den Anschlägen 35, 33, 37 zusammen. Die Vorrichtung arbeitet wie
folgt: Beim Lauf des großen Uhrzeigers von seiner Vollstellung bis zum ersten Viertelstundenschlag
hebt der 1/4 Zacken 3 die Nase 9 und damit den Auslösehebel 8 an. Hierbei berührt
die obere Kante a des Auslösehebels 8 die untere Kante der Nase 29 des Regulierhebels
26. Wie aus Fig.2 ersichtlich, erstreckt sich nämlich die Nase 29 etwas weiter nach
unten als die Nase 22 des Sperrhebels 21. Der Sperrhebel 21 hebt sich bzw. dreht
sich gleichfalls so weit, bis seine Nase 23 aus dem Ausschnitt 33' der Scheibe 33
heraustritt, so daß die Scheibe 33 von der Nase 23 frei wird und sich in
der eingezeichneten Richtung (Fig. i) drehen kann. Das Viertelwerk beginnt zu laufen,
jedoch nur so weit, bis sich der Stift 35 des Zahnrades 34 gegen die gleichfalls
gehobene Nase io des Auslösehebels 8" legt. In dieser Stellung ist das Viertelwerk
zunächst festgehalten. Die bis hierher erfolgte kleine Drehung der Scheibe 33 hat
den Umfang dieser Scheibe etwas unter die Nase 23 treten lassen, so daß sich der
Sperrhebel mittels seiner Nase 23 auf dem Umfang der Scheibe 33 abstützt und so
am Abfallen gehindert ist. Ist die 1/4-Stellung erreicht, so fällt der Auslösehebel
8 vom 1/4 Zacken 3 ab, die Nase 1o gibt den Stift 35 frei, und das Viertelwerk beginnt
zu schlagen. Hierbei dreht sich die Viertelscheibe ii in der eingezeichneten Pfeilrichtung
und der Sperrhebel wird durch den 1/4 Kamm der Viertelscheibe etwas weiter angehoben,
bis seine Nase 22 in die Raste 13 der Viertelscheibe, einfällt. Im gleichen Augenblick
fällt die Raste 23 des Sperrhebels :2i in den Ausschnitt der Scheibe 33 ein und
sperrt so das Viertelwerk. Der gleiche Vorgang wiederholt sich, wenn der 1/r Zacken
4 des Auslösesternes 2 zur Wirkung kommt. Am Ende des 1/2 Schlages ist die Nase
22 in die Raste 14 der Viertelscheibe ii eingefallen. Während des durch den 3/4
Zacken 5 des Auslösesterns ausgelösten 3/4 Schlages legt sich der Stift 18 gegen
die Nase 3o des Regulierhebels 26 und schwingt diesen Hebel nach rechts aus. Am
Ende des 3/4 Schlages fällt die Nase 22 in die Raste 15 der Viertelscheibe ein,
und der Regulierhebel 26 nimmt die in Fig. 4 dargestellte schräge Lage ein. Beim
4/4 und Stundenschlag bewirkt der größere 4/4 Zacken 6 ein weiteres Anheben des
Auslösehebels 8, der aber nunmehr nicht die untere Kante der Nase 29, sondern die
untere Kante der Nase 22 berührt. Falls erforderlich, kann in der Kante a des Auslösehebels
8 eine Aussparung 40 vorgesehen sein, die sich unterhalb der Nase 29 in ihrer ausgeschwenkten
Stellung (Fig. 4) befindet, damit in dieser Stellung ein Berühren von Kante a und
Nase 29 ausgeschlossen ist. Während des 4/4-Schlages dreht sich der Stift 18 unter
der Nase 3o durch, die nunmehr in ihre alte Stellung zurückfällt, in der die Nase
29 neben der Nase 22 liegt. Durch die Erhöhung 17 des zwischen den Rasten 15, 16
liegenden 4/4 Kammes der Viertelscheibe
ii wird unter Vermittelung
der Nase 22 der Sperrhebel 2i weiter als vorher angehoben und bewirkt die Auslösung
des Schlagwerkes. Die Verlängerung 21" hebt den mit dem Stundenrechen zusammenarbeitenden
Fallenliebel an, während die Nase 24 des Sperrhebels 21 in den Bereich des Stiftes
37 am Zahnrad 36 gelangt. Erst nach dem erfolgten Abfallen des Sperrhebels 2i gibt
die Nase 24 den Stift 37 frei, worauf das Schlagwerk in an sich bekannter Weise
die in Betracht kommende Anzahl von Stundenschlägen ausführt.
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Ist das Schlagwerk aus irgendeinem Grunde in bezug auf die Zeigerstellung
in Unordnung geraten, so bewirkt der Regulierhebe126 eine selbsttätige Richtigstellung
des Schlagwerkes. Das Viertelwerk schlägt so lange falsch weiter, bis die in Fig.
4. gezeichnete Stellung der Teile erreicht ist. Kommt in dieser Stellung der Teile
einer der niedrigeren Zacken 3, .1, 5 des Auslösesterns 2 zur Wirkung, so genügt
der Hub des Auslösehebels 8, der ja in diesem Falle nur die Nase 22 des Sperrhebels
21 berühren kann, nicht, um den Sperrhebel 2i so weit zu heben, daß die Sperrung
bei der Scheibe 33 aufgehoben wird. Es erfolgt also kein Schlagen. Erst bei der
Vollstellung der Zeigerwelle bewirkt der größere ii,7 Zacken 6 ein genügend weites
Anheben des Sperrhebels 2i, so daß nunmehr der 'il-,-Schlag. und anschließend der
Stundenschlag erfolgen kann. Von diesem Augenblick an ist die richtige Zuordnung
der Schläge zur Zeigerstellung wieder erreicht.