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Uhr mit Schlagwerk mit Vorrichtung zum Angelusläuten Gegenstand der
Erfindung ist 'ein Uhrwerk mit Schlagwerk mit Vorrichtung zum Angelusläuten. Wie
bekannt, soll das Angelusläuten an drei verschiedenen Zeitpunkten während eines
Tages stattfinden.
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Es sind schon Uhren bekannt, bei denen beispielsweise zu den vollen
Stunden verschiedene Töne gegeben werden, was durch Anwendung eines von einer besonderen
Feder getriebenen, zusätzlichen Schlagwerkes und mehrerer gternräder erzielt wird.
Das Angelusläuten, welches um 7, i2 und 18 Uhr erfolgen soll, kann aber nicht durch
Anwendung mehrerer Sternscheiben erhalten werden, weil man nach dem Schlagen der
Stundenzahl eine Pause von etwa 5 Sekunden haben muß, worauf erst das Läuten des
Angelus bzw. das Geben mehrerer Töne stattfinden soll. Zweck der Erfindung ist nun
ein Uhrwerk mit Vorrichtung zum Angelusläuten zu schaffen, bei dem keine Hilfsfedern
notwendig sind.
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Nach der Erfindung ist außer der für das gewöhnliche Schlagen vorgesehenen
Zählscheibe (Schlußscheibe oder Rechen) eine in an sich bekannter Weise während
eines Tages eine Umdrehung ausführende zweite Scheibe angeordnet, deren Kranz von
Erhöhungen oder Zähnen und Ausnehmungen senkrecht auf dem Kranz der ersten Zählscheibe
steht. Diese zweite Scheibe dient dazu, einen oder beide der Schlaghämmer zeitweilig
ein- und auszuschalten. Dies kann dadurch erreicht werden, daß mit dem genannten
Zahnkranze ein die beiden Schlaghämmer steuernder Hebel derart zusammenwirkt, daß
beide Schlaghämmer in Tätigkeit treten, wenn der Hebel in eine Ausnehmung des Zahnkranzes
greift, dagegen beide Schlaghämmer des Schlagwerkes ausgeschaltet werden, wenn der
Hebel sich auf eine Erhöhung legt. Die Verschiebung einer Hammerwelle zur Schlagänderung
ist an und für sich bekannt.
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Hat die Uhr ein Schlagwerk mit Schlußscheibe, die während eines Tages
eine Umdrehung ausführt, so können die beiden Schlußscheiben als eine einzige Schlußscheibe
mit zwei Kränzen von Ausnehmungen und Erhöhungen ausgebildet sein.
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Der mit dem zweiten Zahnkranze zusammenwirkende Hebel kann an seinem
anderen Ende mit auf den Steuerwellen der Schlaghämmer angeordneten Stiften o. dgl.
in Berührung stehen, so daß diese Wellen, wenn das eine Ende des Hebels auf eine
Erhöhung des zweiten Kranzes gelangt, in ihrer Längsrichtung verschoben werden und
die Hebel der Schlaghämmer aus der Bahn der zugehörigen Sternräder treten. Infolgedessen
werden bei einer Umdrehung dieser Sternräder keine Schlaghämmer des Schlagwerkes
gehoben. .
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Ist das Schlagwerk als Rechenschlagwerk ausgebildet, so kann die verwendete
Schlußscheibe aus zwei einzelnen Scheiben mit Erhöhungen und Ausnehmungen zusammengesetzt
sein, deren eine die Ausschaltung des Rechenschlagwerkes während des Angelus-
Läutens
herbeiführt, während die andere dazu dient, die Schlaghämmer zeitweilig ein- oder
auszuschiffen. "` `'In 'einer Uhr mit einem Rechenschlagwerk kann die Schlußscheibe
aber auch mit zwei Kränzen von Ausnehmungen und Erhöhungen versehen sein, wobei
dann der eine Kranz senkrechtauf dem anderen steht und die Ausschaltung des Rechenschlagwerkes
während des Angelusläutens herbeiführt, während der zweite Kranz dazu dient, die
Schlaghämmer zeitweilig ein= oder auszuschalten.
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An Hand der Zeichnung möge die Erfindung näher erläutert werden. Auf
der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Angelusläuten an einer gewöhnlichen Hausuhr
in zwei Ausführungsformen angegeben, wobei die Teile, welche für die Erfindung an
und für sich keine Bedeutung haben, klarheitshalber fortgelassen sind.
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Fig. i stellt die Vorrichtung für eine Uhr mit Schlußscheibenschlagwerk
dar.
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Fig.2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. i.
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Fig. 3 zeigt die Vorrichtung zum Angelusläuten in einer zweiten Ausführungsform,
und zwar für eine Uhr mit Rechenschlagwerk in Seitenansicht.
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Auf einer Bodenplatte i sind die beiden Platinen 2 angeordnet, zwischen
welchen sich die bekannten Teile des Uhrwerkes befinden. An der Außenseite der einen
Platine befindet sich eine Schlußscheibe 3 für das gewöhnliche Schlagorgan des Schlagwerkes,
welches jede volle und jede halbe Stunde in Tätigkeit tritt. Diese Schlußscheibe
3 macht, da die Uhr für das Angelusläuten eingerichtet sein soll, in 24 Stunden
eine Umdrehung. Sie ist am Umfang mit Ausnehmungen 4 versehen, in die der .Hebel
5 des Stundenschlagwerkes eingreifen kann. Gelangt das Ende dieses Hebels 5 auf
den äußeren Umfang der Scheibe 3, so findet ein regelmäßiges Schlagen der Uhr statt,
bis das Ende wieder in eine Ausnehmung 4 fällt. Je länger die Länge des zurückgelegten
Teiles des Umfanges ist, um so mehr Schläge werden gegeben.
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Zur Steuerung des zweiten Schlagorganes ist senkrecht auf der Scheibe
3 ein zweiter Kranz 6 mit Ausnehmungen 7 angeordnet, der nach der Zeichnung mittels
vier Schrauben 8 an der Scheibe 3 befestigt ist. Dieser Kranz 6 ist außerdem mit
Erhöhungen g versehen. Mit dem Kranz 6 wirkt ein Hebel 1o zusammen, welcher drehbar
um eine an der einen Platine 2 des Uhrwerkes befestigten Welle i i angeordnet ist.
Der eine Arm 12 des Hebels 1o ist hakenförmig umgebogen und liegt auf dem oberen
Rand des Zahnkranzes 6. Das andere Ende 13 des Hebels 1 o steht mit auf den Wellen
14., 15 angeordneten Stiften in Berührung. Die Wellen 14, 15 sind an ihren freien
Enden m-it den Hämmern der beiden Glocken verbunden und zwischen den beiden Platinen
mit Sperrhebeln versehen, die mit den entsprechenden -Sternrädern des Uhrwerkes
zusammenwirken.
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Sind die beiden Schlußscheiben 3 und 6 in eine Stellung gelangt, in
der das Angelus geläutet wenden soll, beispielsweise morgens um 7 Uhr, so wird zunächst
der Hebel 5 aus einer Ausnehmung.der Scheibe 3 gehoben und auf den äußeren Umfang
der Scheibe gebracht. Nachdem das gewöhnliche Schlagorgan sieben Schläge gegeben
hat, wird das Ende 12 des Hebels io auf eine Erhöhung g des Kranzes 6 gehoben. Die
Folge dieser Bewegung ist, daß der Hebel fo um die Achse i i eine Drehung um einen
bestimmten Winkel ausführt, wobei die Wellen 14 und 15 vom
Ende
13 des Hebels io in Längsrichtung verschoben werden. Die Hebel gelangen außerhalb
der Bahn der Sternräder, und ein Schlagen der beiden Schlagorgane wird verhindert.
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Nach einer Zeitdauer von etwa 5 Sekunden greift das Ende 12 .des Hebels
io in eine Ausnehmung 7 ein, wobei die Wellen 14, 15 unter der Wirkung von Federn
16, 17 in die ursprüngliche Lage zurückgeführt werden. Die beiden Schlagorgane werden
nun in Tätigkeit treten, und zwar abwechselnd, da ihre Sternräder gegeneinander
verschoben angeordnet sind.
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Bezeichnet man die Schläge, welche von jedem der beiden Schlagorgane
gegeben werden, mit a bzw. b, so gibt die Uhr beim Angelusläuten jetzt die
Schläge a, b, a. Darauf gelangt das Ende 12 des Hebels io aufs neue auf eine
Erhöhung von bestimmter Länge, wodurch eine Pause von etwa 15 Sekunden eintritt.
Durch Anordnung von Ausnehmungen und Erhöhungen in bestimmter Länge auf dem Kranz
6 erhält man nach dieser Pause hintereinander die Schläge a, b, a,
15 Sekunden
Pause, die Schläge a, b, a,
15 Sekunden Pause, und schließlich zehnbis zwanzigmal
die Schläge a, b, womit das Angelusläuten beendigt ist. Das Ende 1a des Hebels
io liegt dann wieder auf dem normalen Umfang des Kranzes 6, wodurch das zusätzliche
Schlagorgan b bis zum folgenden Angelusläuten um 12 Uhr ausgeschaltet ist.
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Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung für ein Rechenschlagwerk unterscheidet
sich von derjenigen gemäß Fig, i und 2 nur dadurch, daß der Zahnkranz 3 viel einfacher
ausgebildet ist, weil er nicht die Ausnehmungen 4 für das Stundenschlagwerk enthält,
welches ohne weiteres von-dem Rechen betätigt wird. Dieser Zahnkrane 3, -der die
Ausschaltung des Rechenschlagwerkes während des Angelusläutens
herbeiführt,
kann auch auf einer besonderen Scheibe v urgesehen sein, welche beispielsweise in
unmittelbarer Nähe des Rechens angeordnet ist, während eine zweite Scheibe den zweiten
Zahnkranz 6 enthält und an der Hinterseite der Uhr gelagert ist.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die an Hand der Zeichnung
beschriebene Ausführungsform beschränkt. Auch kann man eine ähnliche Vorrichtung
für andere Uhren als Hausuhren verwenden.