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Kuckucksuhr mit Stunden- und Viertelstundenschlaglauf Kuckucksuhren
mitStundenschlaglauf undViertelstundenschlaglauf, welche beispielsweise die vollen
Stunden durch Kuckucksruf und die Viertelstunden durch Wachtelruf anzeigen, sind
bisher nur mit (Schloßscheibensteuerung beider Schlagläufe bekannt. Diese Schlagsteuerung
hat bekanntlich den Nachteil, daß bei Nichtübereinstimmung zwischen optischer und
akustischer Zeitangabe die mannigfaltigen Funktionen gerade bei Kuckucksuhren (Stunden@gongsrahlag,Kuckucksbewegung,Kuckucksruf,
Viertelstundengongschlag, Wachtelbewegung, Wachtelruf) nur schwer mit der Zeigerstellung
wieder in Einklang gebracht werden können. Der Laie ist gewöhnlich überhaupt nicht
in der Lage, eine solche Wiedereinregulierung vorzunehmen.
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Aus diesem Grunde und infolge der erwähnten Mannigfaltigkeit der Funktionen
und der dadurch bedingten tatsächlichen oder vermeintlichen Kompliziertheit des
Mechanismus hat man auch im Kuckucksuhrenbau (zumal bei dem steigenden Wert, den
man auf die Wohlfeilheit legte, und bei der oft vorhandenen überbetonung des Spielzeughaften
der Kuckucksuhren) bisher stets davon abgesehen, Kuckucksuhren mit Viertelstundenschlaglauf
überhaupt mit Rechensteuerung auszurüsten, geschweige denn solche Uhren mit rechengesteuertem
(Stundenschlagwerk und von diesem überwachten Korrektionsvorrichtungen zu versehen,
wie sie seit Jahrzehnten :bei Großuhren mit Westminsterschlagwerk bekannt sind.
Aus Scheu vor zu großer Kompliziertheit hat man bei Kuckucksuhren, die an sich ebenfalls
seit langem schon mit Rechenwerken für den Stundenschlag ausgerüstet werden, lieber
auf den Viertelstundenschlag verzichtet,
d. h. man hat entweder
Kuckucksuhren nur mit (rechengesteuertem) Stunden- oder Halbstundenschlag gebaut,
oder aber man hat für Kuckucksuhren mit Viertelstundenschlag die alten Schloßradwerke
beibehalten.
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Demgegenüber wurde nun gefunden, daß bei sinngemäßer Ausgestaltung
und Anpassung der verschiedenen Konstruktionsmöglichkeiten an die Besonderheiten
der Kuckucksuhren, und zwar auch solcher mit besonderem Schlag der Viertelstunden,
die erwarteten Schwierigkeiten nicht auftreten bzw. zu meistern sind, wenn die .Anordnung
so getroffen wird, daß der Stundenschlaglauf unter Rechensteuerung und der Viertelstundenschlaglauf
unter 4Schloßscheibensteuerung steht.
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Die auf diese Weise den praktischenBedürfnissen weitgehend entgegenkommende
Verbesserung, die nicht mit Nachteilen bedienungstechnischer, fertigungsmäßiger
oder wirtschaftlicher Art verbunden ist, besteht zunächst darin, daß allein durch
die Anwendung der Rechensteuerung auf den Stundenschlaglauf bei diesem die zwangsläufige
und federzeitige Übereinstimmung zwischen optischer und akustischer Zeitangabe gewährleistet
wird. Wie die der Erfindung zugrunde liegende neue Erkenntnis und Überlegung aber
zeigen, ist damit der weitere Effekt verbunden, der für die Bedienbarkeit der Uhr
auch von Laienhand von ausschlaggebender Bedeutung ist. Durch unzeitige Schlagauslösung
beim Viertelstundenschlaglauf wird die Übereinstimmung mit der Zeigerstellung nur
bei diesem (dem Viertelstundenschlaglauf) gestört. Aber im Gegensatz zu den eingangs
erwähnten, vom Laien gewöhnlich überhaupt nicht wieder einzuregelnden Kuckucksuhren,
ist das Wiedereinregulieren nun in so leichter und schneller Weise möglich, daß
es jeder Laie ausführen kann. Denn da sich bei dem V iertelstundenschlaglauf entsprechend
seinemWesen die gleiche Schlagzahl schon nach vier Schlagauslösungen wiederholt
(bei dem .Stundenschlaglauf erst nach zwölf), ist der tArbeitsaufwand, um von außen
jene Übereinstimmung wiederherzustellen, verhältnismäßig gering.
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Eine weitere Verbesserung dieser noch gewisser einfacher Reguliermaßnahmen
von Hand bedürftigen Konstruktion führt zu vollautomatisch zu erreichender Übereinstimmung.
Diese weitgehend vollkommene Erfüllung aller praktischen Bedürfnisse wird dadurch
erzielt, daß eine solche Kuckucksuhr mit in bekannter Weise rechengesteuertem Stundenschlaglauf
mit einer beispielsweise von modernen Wand- und Kaminuhren mit 4/4-Westminsterschlagwerk
bekannten Korrigiervorrichtung ausgestattet wird, welche die Schloßscheibensteuerung
des Viertelstundenschlaglaufes überwacht. Bei einer solchen Kuckucksuhr ist, wie
oben bemerkt, bei dem Stundenschlaglauf zwangsläufig und jederzeit Übereinstimmung
zwischen optischer und akustischer Zeitangabe gewährleistet; bei dem Viertelstundenschlaglauf
kann zwar, da er Schloßscheibensteuerung hat, diese Übereinstimmung gestört werden,
jedoch nur vorübergehend, da sie von der überwachenden Korrigiervorrichtung selbsttätig
innerhalb einer kurzen, für die praktischen Bedürfnisse bedeutungslosen Zeitspanne
wiederhergestellt wird. Eine derartige Kuckucksuhr mit Stundenschlaglauf und Viertelstundenschlaglauf
steht im Rang einer vollwertigen und im Gebrauch narrensicheren ,Großuhr, bringt
also gegenüber dem bisher Bekannten einen sehr wesentlichen und sehr bedeutenden
Fortschritt.
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In der Zeichnung ist in Fig. i ein Ausführungsbeispiel einer derartigen
Kuckucksuhr dargestellt, und in Fig. 2 sind zur Verdeutlichung einige Teile der
Korrektionsvorrichtung für denViertelstundenschlaglauf (Wachtelschwenk- und -rufmechanismus
usw.) noch einmal herausgezeichnet. Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel.
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Der Aufbau eines modernen 4/4-Schlag@verkes für Großuhren mit rechengesteuertem
Stundenschlag und schloßscheibengesteuertem selbstkorrigierendem Viertelstundenschlag,
der Aufbau eines Halbstundenschlagwerkes (ein solches besitzt nur einen sowohl die
halben als auch die vollen Stunden anzeigenden Schlaglauf) für Kuckucksuhren und
der Aufbau einen 4!4-Kuckuck-Wachtel-Schloßradwerkes werden als bekannt vorausgesetzt.
In der Zeichnung sind die Schlagsteuerung und die drei Läufe des Uhrwerkes dargestellt.
Es erscheinen von links nach rechts (in bezug auf Fig.i) Stundenschlaglauf, bestehend
aus Schlaglaufwalze i mit Schlagstern für die Betätigung der Kuckuckspfeifenhebewellen
und des Gonghammers, Schöpferrad 2 mit Steuerelement für dasAusschwenken des Kuckucks,
welches bei der dargestellten Konstruktion über den Schwenkhebel 3 und über die
Kuckucksschwenkwelle 4 erfolgt, Windfangrad 5 mit dem Arretierstift für den Stundenschlagauslösehebel
6 und für den Stundenschlageinfallhebel 7, Windfang B.
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Gehlauf, bestehend aus Gehlaufwalze 9 mit Zeigerwelle io, Zwischenrad
ii, Steigrad 12 und Anker 13.
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Viertelschlaglauf, bestehend aus Schlaglaufwalze 14 mit Schloßscheibe
15 und Korrigierscheibe 16, Fallenrad 17 mit Einfallscheibe 18 und mit den Nocken
für die Betätigung der Wachtelpfeifenhebewelle und des Gonghammers, Windfangrad
i9 mit Arretierstift 2o für den Einfallhebel 21, für den Auslösehebel 26 und für
den Korrigierhebel 22, Windfang 23.
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In der Zeichnung sind folgende weitere Kadraturteile (zumTeil weggebrochen)
dargestellt: Stundenstaffel 33, Rechen 34, Rechenhebel 35, -Schöpfer 36 mit Schöpferstift
37 und der für die Bedienung der Kuckucksschwenkwelle 4 und des Schwenkhebels 3
bestimmteAuswerfer38, der in dem Stundenschlageinfallhebel 7 in dessen Ebene schwenkbar
gelagert ist.
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Der Viertelstundenschlageinfallhebe121 besitzt einen .Arm 24 für die
Steuerung durch die Schloßscheibe 15, einen Arm 25 für die Steuerung durch den Auslösehebel
26, einen Stift 27 für die Einfallscheibe 18, einen Arm 28 für die Arretierung des
Arretierstiftes 20 und einen Arm 29 für die Bedienung der Wachtelschwenkwelle 42.
Der Korrigierhebel
22 besitzt einen Arm 30 für den Arretierstift
2o und einen Arm 31 für die Korrigierscheibe 16. Er wird bei der größeren Hebung
des Auslösehebels 26 durch den höheren Nocken der Auslösenockenscheibe 32 über den
Stift 27 im Uhrzeigersinn mitgenommen und gelangt anschließend mit seinem Arm 31
auf den Umfang der Korrigierscheibe. Von dem Schlag- und Rufmechanismus des Viertelstundenschlaglaufes
sind nur die Wachtelpfeifenhebewelle und die Gonghammerwelle 39 und 4o dargestellt,
nicht hingegen die diese betätigenden Hebenocken des Fallenrades 17.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Korrigierscheibe
16 so eingestellt, daß nach erfolgtem Schlagen des dritten Viertels der Korrigierhebel
22 mit seinem Arm 31 auf dem Grund ihres Einschnittes ruht. Bei dieser Stellung
des Korrigierhebels 22 wird ein Auslösen des Viertelstundenschlaglaufes mittels
Drehen der Zeigerwelle io und der dieser aufsitzenden Auslösenockenscheibe 32 nur
durch deren höheren Nocken, und da dieser mit der Auslösung des vierten Viertels
identisch ist, nur mit Erreichen der vollen Stunde durch die Zeiger, bewirkt. Nur
bei diesem Nocken ist die Hebung des Auslösehebels 26 so groß, daß außer dem Einfallhebe121
durch diesen mittels seines Stiftes 27 auch der Korrigierhebel 22 angehoben wird,
und zwar so weit, daß der Arm 31 des Korrigierhebels 22 auf die Höhe des Umfanges
der Korrigierscheibe 16 hinaufgehoben und der Arm 30 aus der Laufbahn des Arretierstiftes
2o am Windfangrad i9 herausgeschwenkt wird. Da durch den gleichen Bewegungsvorgang
und etwas vorher auch der Arm 28 des Einfallhebels 2i aus der Laufbahn des Arretierstiftes
2o herausgeschwenkt worden ist, wird der Ablauf des Viertelstundenschlages nur noch
von dem noch etwas früher in die Laufbahn des Arretierstiftes 20 eingeschwenkten
Arm des Auslösehebels 26 aufgehalten und mit dem Abfallen des letzteren von dem
Nocken der Auslösenockenscheibe 32 bei Erreichen des vollen Viertels freigegeben,
weil hierbei der obere Arm des Auslösehebels 26 wieder aus der Laufbahn des 2o herausgeschwenkt
wird, während die bezüglichen Arme 3o bzw. 28 des Korrigierhebels 22 und des Einfallhebels
a1 durch die Fixierung dieser Hebel auf den Umfängen der Korrigierscheibe 16 bzw.
der Einfallscheibe 18 zunächst aus der Laufbahn des Arretierstiftes herausgehalten
werden, ersterer bis zur Vollendung des Schlagens des dritten Viertels, letzterer
bis zur Vollendung des ausgelösten (hier: vierten) Viertels. Noch ehe der Schlag
des vierten Viertels beendet ist, hat infolge der Drehung der Schloßscheibe 15 der
an dieser befestigte Stift 41 den vertikalen Arm des Stundenschlagauslösehebels
6 erreicht und bei dem weiteren Entlanggleiten nach außen gedrückt, so daß der horizontale
Arm dieses Hebels den Stundenschlag] auf in bekannter Weise in Bereitschaft bringt
und auslöst. Im übrigen wird der Viertelstundenschlag durch entsprechende Einstellung
so rechtzeitig beendet, daß keine Überlagerung mit dem Stundenschlag eintritt. Die
Auslösung des :Schlagens des ersten, zweiten und dritten Viertels erfolgt in gleicher
Weise wie die des vierten Viertels, mit der Besonderheit, daß es hierbei eines Heraushebens
der beiden Arme 30 und 31 des Korrigierhebels 22 aus der Laufbahn des Arretierstiftes
2o bzw. aus der Raste der Korrigierscheibe 16 nicht bedarf, da er bekanntlich bis
zur Vollendung des Schlages des dritten Viertels mit seinem Arm 31 auf dem Umfang
der Korrigierscheibe 16 reitet. Unzeitiges Auslösen des Viertelstundenschlaglaufes
führt daher zum Schlagen der jeweils nächstfolgenden (ersten, zweiten, dritten)
Viertelstunde, doch geschieht dies nur bis zum erfolgten Schlagen des dritten Viertels,
weil alsdann der Korrigierhebel 22 in beschriebener Weise in die Raste der Korrigierscheibe
16 einfällt und eine weitere Schlagauslösung für andere als das vierte Viertel in
ebenfalls beschriebener Weise verhindert. Die Auslösung des vierten Viertels erfolgt
aber wegen der beschriebenen Bindung an den einen höheren der vier Nocken der Auslösenockenscheibe
32 und die damit übereinstimmende Lage des Minutenzeigers auf der Zeigerwelle io
immer nur beim Erreichen des vierten Viertels, d. h. der vollen iStunde, durch den
Minutenzeiger. Bei dieser Zeigerstellung wird sonach eine eingetretene Störung der
übereinstimmung zwischen der Zahl der Viertelschläge und derZeigerstellung in demAusführungsbeispiel
nach längstens dreimaligem Falschschlagen und längstens dreimaligem Aussetzen des
Schlagens von der Uhr selbsttätig beseitigt, d. h. korrigiert.
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Zunächst soll an Hand der Fig. 3 die obenerwähnte Ausführungsform
der Erfindung eines 4/4-Kuckucksuhr@verkes mit rechengesteuertem Stundenschlaglauf
und schloßscheibengesteuertem Viertelstundenschlaglauf beschrieben werden. Soweit
die dargestellten Teile denen der bevorzugten Ausführungsform nach Fig. 2 und 3
entsprechen, sind im Interesse der klaren und einfachen Beschreibung für diese auch
in ihrer Funktion gleichartigen Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet. Die
von jenem eingehend beschriebenen Ausführungsbeispiel etwas abweichende Auslösenockenscheibe
auf der Zeigerwelle ist mit dem Buchstaben a bezeichnet. Eine erneute Aufzählung
und Erläuterung der übrigen Teile ist daher nicht erforderlich. Eine Korrigiervorrichtung
ist nicht vorhanden. Der Stundenschlaglauf ist in der Zeichnung wenigstens bruchstückweise
dargestellt bzw. angedeutet.
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Die genannte Auslösenockenscheibe besitzt, im Gegensatz zu dem früher
beschriebenen Ausführungsbeispiel mit Korrigiervorrichtung, keinen höheren Nocken
für deren Betätigung, so daß hier also alle vier Nocken gleiche Höhe haben und damit
gleiche Hebung bewirken. Eine besondere Beschreibung der .Arbeitsweise erscheint
überflüssig angesichts der im übrigen weitgehenden tTbereinstimmung und der ausführlichen
Beschreibung der Funktion des früheren Ausführungsbeispiels. Dasselbe gilt auch
in bezug auf die Weitergabe der Auslösung vom Viertelstundenschlag auf an den rechengesteuerten
Stundenschlaglauf. Diese erfolgt über den .Stift 41 durch die @Schloßscheibe 15
genau
in der für jenes andere Ausführungsbeispiel beschriebenen
Weise.