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Schlagwerk für Kuckucksuhren Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung
der den Gegenstand des Patents 842 6i9 bildenden Einrichtung, bei der ein Rechenschlagwerk
für Kuckucksuhren mit einer vom Schlaglauf gesteuerten, in einer winklig abgebogenen
Kurve geführten Ein-und Ausrückvorrichtung für die Vogelwelle ausgerüstet ist. Während
beim Gegenstand des Hauptpatents ein in Anschlagberührung mit der Vogelwelle stehender
Schwenkhebel, der an seinem vorderen Ende in der Kurvenöffnung der Platine geführt
ist, zum Einrücken der Vogelwelle in die Rufstellung eine zugleich auch als Belastungsgewicht
dienende Scheibe trägt, auf die der Einrückimpuls von einem am Schöpferrad befestigten
Zapfen übertragen wird, erfolgt erfindungsgemäß das Einrücken der Vogelwelle ohne
Zuhilfenahme eines am Schöpferrad befestigten Zapfens und einer mit ihm zusammenwirkenden
Scheibe des Schwenkhebels unmittelbar von der Schöpferscheibe des Schlagwerks. Die
Anordnung kann entweder so getroffen werden, daß ein in der Kurvenführung der Platine
liegendes Sperrorgan, z. B. das Vorderende des Schwenkhebels, von einem an der Platine
gelagerten, von der Schöpferscheibe gesteuerten Winkelhebel betätigt wird, oder
die Schöpferscheibe kann auch unmittelbar auf ein in der Kurvenöffnung der Platine
geführtes Sperrorgan einwirken, oder die Anordnung kann schließlich auch so getroffen
werden, daß die Schöpferscheibe
unmittelbar auf einen entsprechend
geführten, verriegelbaren Teil (Arm od. dgl.) der Vogelwelle einwirkt und diesen
für die Dauer der Rufstellung des Vogels in der Kurvenführung verriegelt. Das Entriegeln
erfolgt dann in allen Fällen mit Hilfe des nach Ablauf des Schlages in den Wirkungsbereich
des Flügelrades gebrachten gelenkigen Hebels, der, wie es in dem Hauptpatent beschrieben
ist, das Sperrorgan der Vogelwelle unter Ausnutzung der dabei abgebremsten kinetischen
Energie des Flügelrades des Schlaglaufs aus dem angeknickten Teil des Kurvenstückes
herauswirft.
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Die geschilderte Anordnung bringt eine fertigungsmäßig außerordentliche
Vereinfachung des Gesamtmechanismus, da keinerlei zusätzliche Steuerorgane auf dem
Schöpferrad oder seiner Welle gebraucht werden und das von der Schöpferscheibe gesteuerte
Organ, durch daß das Einrücken und Verriegeln der Vogelwelle bewirkt werden, als
billiges Stanzteil ausgeführt werden kann, das z. B. mittels einer Ansatzniete auf
der Vorderplatine befestigt werden kann und in seinen Kosten geringer ist als die
Ausführung nach dem Hauptpatent mit der besonderen Schwenkhebelscheibe. Denn die
Bearbeitung und Montage dieser Scheibe, an die der Zapfen des Schöpferrades bei
der alten Ausführungsform anstößt, erforderten kostspielige Arbeitsvorgänge und
sehr genaue Montage.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht,
in der Fig. i in Ansicht und in Draufsicht die Stellung der einzelnen Bauelemente,
soweit sie für das Verständnis der Erfindung wesentlich sind, bei ausgeschwenktem
Vogel zeigt, während Fig. 2 die Stellung der Teile im Ruhezustand nach beendetem
Schlagen erkennen läßt. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Anordnung, bei der der
auch beim Hauptpatent verwendete Schwenkhebel b, der an seinem hinteren Ende in
der Platine h gelagert ist und der mit seinem vorderen Ende durch die Kurvenführung
d der Vorderplatine i reicht, das Sperrorgan für die Vogelwelle f
bildet. Das Schöpferrad k sitzt mit dem Schöpfertrieb auf der Schöpferwelle, und
diese trägt vorn die Schöpferscheibe q, ohne daß weitere Steuerorgane auf dieser
Welle oder ihren Teilen angebracht zu werden brauchen. Ein als flaches Stanzstück
ausgebildeter Winkelhebel r sitzt auf einer Ansatzniete der Vorderplatine und trägt
einen an der Kurvenfläche der Schöpferscheibe anliegenden Stift s. Wird dieser Stift
nun bei Beginn des Schlages von der Schöpferscheibe nach unten gedrückt, so drückt
der Übertragungshebel r mit seinem freien Ende das vordere Ende des Schwenkhebels
b in den vertikalen Teil der Kurvenführung, in der dieser bis zur Beendigung des
Schlages verharrt. Dadurch wird die Vogelwelle, an der der Schwenkhebel an ihrer
flach abgekröpften Stelle anliegt, ebenfalls für die Dauer des Schlages in der eingerückten
Rufstellung festgehalten. Die Rückführung des als Sperrorgan dienenden vorderen
Endes der Schwenkwelle b erfolgt in der oben angegebenen Weise, ebenso wie bei der
Anordnung nach dem Hauptpatent, worauf auch die Vögelwelle unter Wirkung ihrer Feder
wieder in die Ruhestellung zurückkehrt.
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Wie bereits oben angedeutet, kann durch entsprechende Bemessung und
Anordnung der Teile die Schöpferscheibe auch unmittelbar, also ohne Zuhilfenahme
des flachen Übertragungshebels, das in der Kurvenführung laufende Sperrorgan, das
im dargestellten Ausfübrungsbeispiel durch das vordere Ende des Schwenkhebels b
gebildet ist, in die Verriegelungsstellung drücken. Auch läßt sich die Anordnung
so treffen, daß das Einrücken der Vogelwelle in die verriegelte Stellung mit Hilfe
eines an ihr angebrachten Armes, der bei Beginn des Schlages von der Schöpferscheibe
verschoben wird, ohne Verwendung eines gesonderten Verriegelüngsorgans erfolgt.