DE568524C - Verfahren zur Herstellung von Reinigungsmassen fuer Zuckerloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Reinigungsmassen fuer Zuckerloesungen

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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
    • C13B20/123Inorganic agents, e.g. active carbon

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Reinigungsmassen für Zuckerlösungen Zuckersäfte «erden in der Regel mit Kohle, vorzugsweise aktiver Kohle, gereinigt. Neuerdings hat man erkannt, daß Aluminiumoxydhydrat in Mischung mit Kohle unter gewissen Versuchsbedingungen die entfärbende Wirkung der Kohle erheblich zu steigern vermag. Es zeigte sich, daß Aluminiumoxydhydrat nicht die Kohle ersetzt, sondern deren Wirkung ergänzt. Die praktische Anwendbarkeit dieses Verfahrens scheiterte aber bisher daran, daß das nach den bisher üblichen chemischen Darstellungsmethoden gewonnene Aluminiumoxydhydrat sich nur sehr schwer, praktisch überhaupt nicht reinigen ließ. Die durch Zersetzen von Aluminiumsalzlösungen mit Ammoniak oder Kalkmilch abgeschiedenen Gele sind sehr schwierig zu filtrieren, so daß jedes Verfahren, welches mit durch Filtration gereinigtem Aluminiumoxydhydrat zu arbeiten versucht, schon aus diesem Grunde zur Unwirtschaftlichkeit verurteilt ist. Aus Bauxit beispielsweise kann man auf chemischem Wege ein sehr billiges Aluminiumoxyd herstellen, aber das daraus hergestellte Gel zeigt überhaupt keine irgendwie in Betracht kommende Adsorptionswirkung.
  • Es wurde nun festgestellt, daß man ein wirtschaftlich durchaus brauchbares Verfahren erhält, wenn man das gelartige Oxydhydrat auf elektrolytischem Wege herstellt. So kann man z. B. zwei Elektroden aus Aluminium in verdünnte Salzlösungen (beispielsweise 0,5-bis r %ige Chlornatrium- oder besser noch Chlorammoniumlösungj tauchen, und bei geeigneten Stromdichten und Badtemperaturen scheidet sich dann Aluminiumoxydhydrat in genügend stabilem, gelartigem Zustande ab mit erheblichem Adsorptionsvermögen, insbesondere dann, wenn es in Kombination mit einer guten aktiven Kohle den Zuckersäften zugesetzt wird.
  • Das auf diesem Wege hergestellte Aluminiumoxydhydrat ist nun, abgesehen von der kleinen zu vernachlässigenden Salzmenge, die durch Dekantieren entfernt werden kann, so gut wie rein. Filtrationen sind hier nicht erforderlich wie bei dem chemischen Verfahren, und das zur Fällung löslicher Aluminiumsalze beim chemischen Verfahren erforderliche Ammoniak ist hier nicht nötig Den elektrolytischen Vorgang in der Zuckerlösung direkt auszuführen, hat sich als durchaus untunlich erwiesen, da sich hierbei lösliche Aluminiumverbindungen bilden und unter Umständen das im statu nascendi gebildete Aluminiumoxydhydrat durch die entstehenden Säuren größtenteils oder völlig gelöst wird.
  • Die technischen Vorteile der elektrolytischen Herstellung des Aluminiumoxydhydrats sind daher in wirtschaftlicher Beziehung geradezu ausschlaggebend gegenüber den auf chemischem Wege hergestellten Gelen, ganz abgesehen davon, daß die auf chemischem Wege hergestellten Gele, wenn sie auf genügend billigem Wege hergestellt werden sollen, etwa aus Bauxit oder mit Hilfe von Kalkmilch, ein so schlechtes Adsorptionsvermögen haben, daß sie, wie zahlreiche Versuche ergeben haben, völlig unbrauchbar sind.
  • Schließlich kann man auch so verfahren, daß man'das Aluminiumoxydhydrat gemischt mit aktiven Kohlen direkt den Rübenschnitzeln zusetzt. Der Zucker permeirt alsdann aus den Schnitzeln bei gleichzeitiger Koagulation des Eiweißes mindestens ebenso schnell und vollständig als ohne den Zusatz; es erfolgt bei ganz erheblich erleichterter Filtration eine vortreffliche Reinigung des austretenden Saftes auf diesem Wege, und der Nährwert der Schnitzel wird infolge des Eiweißgehaltes derselben erheblich verbessert. Beispiel i 2ooo 1 6o%igen hellbraunen Rohzuckersaftes wurden mit elektrolytisch gewonnenem Aluminiumoxydhydratgel versetzt, und zwar auf A1203 berechnet mit 0,017 %. Der Grad der Entfärbung «rar, kolorimetrisch gemessen, gleich 6,5 %, bei Zusatz von 0,035 % A1203 = 17, 8 %@ Beispiel e 2ooo 1 desselben 6o%igen Rohzuckersaftes wurden mit 0,05 % Ca.rboraffin versetzt. Der Grad der Entfärbung war - 15,9 %. Beispiel 3 2ooo 1 desselben 6o%igen Rohzuckersaftes wurden mit o,oi % Carboraffin und o,oi A1203 in Form des Gels versetzt. Der Entfärbungsgrad war = 37,9 %, bei Anwendung von o,o2 % Carboraffin -+- o,o2 % A1203 = 43,7 % und bei Anwendung von o,oi % Carboraffin + 0,05 % A1203=51,7 %.
  • Ganz ähnliche Wirkungen wurden erzielt bei Rohsäften, Dicksäften und Melassen sowie bei direktem Arbeiten mit der Schnitzelmasse. Kristallisationsversuche führten zu dem Ergebnis, daß bei Verwendung der nach dem angegebenen Verfahren gewonnenen Reinigungsmassen man stets zu großen reinen Zukkerkristallen gelangt, während bei Anwendung des in der Zuckerfabrikation üblichen Verfahrens der Kalkreinigung man einen braunen caramelreichen Zucker erhält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von für die Reinigung von Zuckersäften, wie Rohsaft, Dünnsaft, Dicksaft, Melasse, Rohzuckersaft von Rüben- oder Rohrzucker als auch von Schnitzeln aus Rüben, geeigneten Massen, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Elektrolyse von Aluminium in Wasser oder verdünnten Salzlösungen gewonnenen gelartigen Produkte mit aktiven Kohlen gemischt werden.
DE1930568524D 1930-03-01 1930-03-01 Verfahren zur Herstellung von Reinigungsmassen fuer Zuckerloesungen Expired DE568524C (de)

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