DE1001200B - Verfahren zur Gewinnung von reinen Fruchtzuckern aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfruechten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinen Fruchtzuckern aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfruechten

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Publication number
DE1001200B
DE1001200B DEB35457A DEB0035457A DE1001200B DE 1001200 B DE1001200 B DE 1001200B DE B35457 A DEB35457 A DE B35457A DE B0035457 A DEB0035457 A DE B0035457A DE 1001200 B DE1001200 B DE 1001200B
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DE
Germany
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lime
juice
carbonic acid
sugar
tree
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Application number
DEB35457A
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English (en)
Inventor
Dr Hans-Juergen Von Der Linde
Oswald Wernicke
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BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Original Assignee
BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Emergency Medicine (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)
  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von reinen Fruchtzuckern aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfrüchten Die Erfindung betrifft ein Verfahren, aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfrüchten, wie z. B. Datteln, Rosinen, Johannisbrot, Weintrauben, Bananen, die darin enthaltenen Zucker auf wirtschaftliche Weise in reiner und handelsfähiger Form zu gewinnen.
  • Man hat bereits aus solchen Früchten, z. B. aus Datteln, durch einfaches Anmaischen mit Wasser, Abpressen der Säfte und Eindicken, einen stark gefärbten, mit dem Geschmack der betreffenden Früchte behafteten Fruchtsirup hergestellt. Jedoch ist es bisher nicht gelungen, in wirtschaftlicher Weise die in den Früchten enthaltenen Zucker ohne Arbeitsverluste und in reiner Form zu erhalten. Zu diesem Zweck muß man nämlich die in diesen Fruchtsäften enthaltenen Kolloide und Eiweißstoffe, um überhaupt eine Reinigung durchführen zu können, vorher entfernen.
  • Bei der Verarbeitung von Zuckerrüben und Rohrzucker ist es bekanntlich seit langem üblich, daß vor der Reinigung des Zuckersaftes die Kolloide und Eiweißstoffe entfernt werden. Die Fachwelt hielt es jedoch bislang für unmöglich, daß beispielsweise die hierfür in der Zuckerindustrie übliche Kalkung und Saturation ohne beträchtliche Zuckerverluste auch für die Verarbeitung von Datteln usw. anwendbar sei, weil die in den Fruchtsäften (Datteln usw.) in hohem Maße vorhandenen Invertzucker im alkalischen Gebiet einer erheblichen Zersetzung unterliegen.
  • Entgegen dieser herrschenden Ansicht wurde nunmehr überraschenderweise festgestellt, daß man unter Einhaltung bestimmter Bedingungen bei einer solchen Kalkung und Saturation auch dieser Fruchtsäfte eine Zersetzung völlig vermeiden kann.
  • Dies ist bei dem neuen Verfahren dadurch erreicht, daß der ausgelaugte Saft zunächst mit einer geringen Menge von Kalk auf ein pg von mindestens 10,5 gebracht wird, der Saft sodann kurzfristig durch eine kombinierte Kalk-Kohlensäure-Behandlung auf etwa p$ 7 eingestellt wird, wobei während der ganzen Behandlung die Temperatur einerseits so niedrig gehalten wird, daß sich der Zucker nicht zersetzt und die Temperatur andererseits doch so hoch ist, daß Kolloide restlos ausflocken, und der Saft schließlich in bekannter Weise filtriert, entsalzt und/oder aufgehellt und eingedickt wird.
  • In jedem Falle ist eine möglichst kurze Verweilzeit der Säfte in dem gesamten Klärungsprozeß von wesentlicher Bedeutung. Diese kurzen Verweilzeiten lassen sich durch kontinuierliche Arbeitsweise leicht erreichen. Man kann dabei entweder die ausgeflockten Kolloide gleich nach der ersten Kalkzugabe durch Filtration abscheiden oder aus Gründen der Vereinfachung nur einmal nach beendeter Saturation filtrieren. Nach dem neuen Verfahren erhält man, ohne nachweisbare Zuckerverluste, einen völlig blanken, von allen Kolloiden befreiten Saft.
  • Dieser Saft kann zur Gewinnung handelsfähiger Flüssigzucker durch an sich bekannte Entfärbungsmittel, wie Aktivkohle, z. B. Carboraffin, weitgehend bis auf eine hellgelbe Färbung aufgehellt werden, was für die meisten Zwecke, insbesondere der Getränkeindustrie, völlig ausreichend ist.
  • Man kann den geklärten und aufgehellten Saft auch weiter über Kationen- und Anionenaustauscher und/ oder Entfärbungsaustauscher laufen lassen und dadurch völlig entfärben und reinigen. Man erhält auf diese Weise farblosen Flüssigzucker hoher Zuckerreinheit, der sich im Vakuum durch Eindampfen bis auf jeden gewünschten Grad Brix konzentrieren läßt.
  • Will man den Zucker in fester Form gewinnen, so kann man die Vakuumeindampfung bis auf etwa 80° Brix treiben, wobei der Zucker alsbald in honigartiger Konsistenz auskristallisiert, oder man verwendet Vorrichtungen, die es gestatten, in schonender Weise bei niedrigen Temperaturen und kurzer Verweilzeit den Saft zur Trockene zu bringen, wie z. B. die bekannten Sprühverdampfer oder Dünnschichtverdampfer.
  • Das Verfahren ist außer für Baum- oder Strauchfrüchte auch für bestimmte Erdfrüchte, wie beispielsweise Topinambur, in gleicher fortschrittlicher Weise anwendbar. Ausführungsbeisp-iel 1000 kg Datteln mit einem Gehalt von 570 kg Invertzucker werden zerkleinert und in einer Diffusionsbatterie mit Wasser von etwa 55° C ausgelaugt. Es werden dabei 3000 kg Rohsaft mit 540 bis 550 kg Invertzucker erhalten, die anschließend mit insgesamt 45 kg Ca0 enthaltender Kalkmilch verrührt werden, wobei zwischen einzelnen Zugaben der Kalkmilch bis zum Erreichen eines p$ von etwa 10,5 mehrfach Kohlensäure eingeleitet wird. Nach dem letzten Einleiten von Kohlensäure soll der pH dann etwa 7 erreichen. Die Ver-,veilzeit des Rohsaftes während dieser Behandlung mit Kalk und Kohlensäure beträgt dabei nicht mehr als 10 Minuten, und die Temperatur wird unterhalb 70° C gehalten. Danach wird der erhaltene Schlamm über Filterpressen abgeschieden und mit Wasser gut abgesüßt. Während dieser Behandlung mit Kalk und Kohlensäure treten nachweislich keine Zuckerverluste ein. Anschließend werden dem Saft 16 kg Aktivkohle unter Rühren zugeführt und nach einer Verweilzeit von 10 Minuten filtriert. Man erhält dann einen weitgehend aufgehellten klaren Dünnsaft, der entweder unter Vakuum zu einem hellgelben Flüssigzucker aufkonzentriert oder weiter über Ionenaustauscher entsalzt und entfärbt wird. Verwendet man noch Ionenaustauscher, so werden schließlich 4000 kg eines farblosen, rein süß schmeckenden Zuckersaftes mit einem Gehalt von 520 bis 530 kg Invertzucker und einer Zuckerreinheit von 98% erhalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von reinen Fruchtzuckern aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfrüchten durch Extraktion mit Wasser und nachfolgender Reinigung mit Kalk und Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgelaugte Saft zunächst mit einer geringen Menge von Kalk auf ein pH von mindestens 10,5 gebracht wird, der Saft sodann kurzfristig durch eine kombinierte Kalk-Kohlensäure-Behandlung auf etwa PH 7 eingestellt wird, wobei während der ganzen Behandlung die Temperatur einerseits so niedrig gehalten wird, daß sich der Zucker nicht zersetzt, und die Temperatur andererseits doch so hoch ist, daß Kolloide restlos ausflocken, und der Saft schließlich in bekannter Weise filtriert, entsalzt und/oder aufgehellt und eingedickt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kombinierte Kalk-Kohlensäure-Behandlung in der Weise durchgeführt wird, d;aß das p$ von etwa 7 durch eine mehrmalige abwechselnde Behandlung mit Kohlensäure und mit Kalk erreicht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Kalkbehandlung und die kombinierte Kalk-Kohlensäure-Behandlung eine Filtration eingeschoben wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 804 341.
DEB35457A 1955-04-23 1955-04-23 Verfahren zur Gewinnung von reinen Fruchtzuckern aus zuckerhaltigen Baum- oder Strauchfruechten Pending DE1001200B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1389603A1 (de) * 2002-08-14 2004-02-18 Hauni Maschinenbau AG Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR804341A (fr) * 1935-05-07 1936-10-21 Procédé de traitement industriel des caroubes et autres fruits similaires pour l'obtention de saccharose cristallisée, de mélasses, de produits tanniques et d'apprêts

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR804341A (fr) * 1935-05-07 1936-10-21 Procédé de traitement industriel des caroubes et autres fruits similaires pour l'obtention de saccharose cristallisée, de mélasses, de produits tanniques et d'apprêts

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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