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Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Kondensationsprodukte
In dein Hauptpatent 563:200 ist ein Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger
Kondensationsprodukte angegeben, bei dem man Aminoanthrachinoncarhonsäuren, deren
Carboxylgruppen derart verändert sind, daß sie nicht mehr zur Salzbildung befähigt
sind, mit negativ substituierten, mehr als einen Ring enthaltenden organischen Verbindungen
kondensiert.
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Es wurde nun gefunden, daß man ähnliche, zum Teil mit den Produkten
des Hauptpatents identische Produkte auch erhalten kann, wenn inan solche negativ
substituierten Anthrachinoncarbonsäuren, deren Carboxylgruppen nicht mehr zur Salzbildung
befähigt sind, etwa folgender allgemeinen Formel
worin M einen negativen Substituenten, z. B. Halogen oder eine N'itr ogr uppe, R
eine Alkoxy-, Phenoxy-, Alkylphenoxy-, Amino- oder substituierte Aminogruppe oder
ein anderer, unter den Reaktionsbedingungen mit dein zweiten Substituenten M nicht
in Reaktion tretender Rest x und y beliebige Zahlen bedeuten, mit
stickstoffhaltigen heterocyclischen oder mit mindestens vier Ringglieder enthaltenden
stickstoffhaltigen isocyclischen Verbindungen, die mindestens ein an Stickstoff
gebundenes, ersetzbares Wasserstoffatom enthalten, kondensiert. Die Reaktion wird
zweckmäßig in hochsiedenden Lösungs- oder Verdünnungsmitteln und bei Anwesenheit
von Katalysatoren und säurebindenden Mitteln durchgeführt. Besonders reaktionsfähige,
negativ substituierte Komponenten stellen die Halogencarbonsäureester der Anthrachinone
dar; als stickstoffhaltige Komponenten kominen vor allem die Aminoverbindungen hochmolekularer-
Verbindungen, z. B. die Aminoverbindungen von Benzanthronen, Anthanthronen, Pyrantlironen,
ms Anthradianthronen, ms-Benzdianthronen, ms-Vaphthodianthronen, Dibenzanthronen,Isodibenzanthronen,
Anthrachinonacridonen, Flavantbronen, Benzanthronpyrazolanthronen, Perylenen, Pyrenen,
Pyrazolanthrornen, und deren Abwandlungsprodukten, z. B. Perylenchinone, Dibenzpyrenchinone,
Dipyrazolanthrone,
Indigo- und Thioindigofarbstoffe usw., in Betracht.
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Die in guter Ausbeute, vielfach in kristalliner Form erhaltenen Kondensationsprodukte
sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung neuer Farbstoffe, besitzen aber
teilweise auch bereits selbst schon wertvolle färberische Eigenschaften. Sie können
in der üblichen Weise, z. B. durch Kristallisation aus organischen Lösungsmitteln,
teilweise auch aus Schwefelsäure oder durch Afuskochen mit organischen Lösungsmitteln
oder durch Umküpen oder durch Behandeln mit Oxydationsmitteln, etwa in Form ihrer
wäßrigen Paste mit Natriumhypochlorit, gereinigt werden.
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Beispiel1 24,5 Teile 6-Aminobenzanthron werden in SooTeilen Naphthalin
mit 3 i,5 Teilen i-Chloranthrachinon-2-carbonsäureäthylester, 25 Teilen Natriumacetat
und 2 Teilen Kupfercarbonat unter Rühren so lange gekocht, bis das Reaktionsprodukt
praktisch chlorfrei ist. Dann läßt man abkühlen, verdünnt gegebenenfalls mit Toluol
oder Solventnaphtha und saugt: ab; man kann das Reaktionsprodukt auch in der Weise
isolieren, daß man das Lösungs- bzw. Suspensionsmittel abdestilliert, gegebenenfalls
unter vermindertem Druck oder mit Wasserdampf oder beiden. Es stellt ein kristallines
braunes Pulver dar, löst sich in konzentrierter Schwefelsäureorangefarben, liefert
einebraune Küpe und besitzt nur geringe Affinität zur pflanzlichen Faser.
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Auf analoge Weise erhält man aus anderen Mono- oder Polyaminobenzanthronen
ähnliche Kondensationsprodukte von mehr oder weniger ausgeprägtem Farbstoffcharakter.
Beispie12 42 Teile fein verteiltes Amino-allo-ms-naphthodianthron (hergestellt gemäß
Beispiel 6 des Patents 516 399) werden in i ooo Teilen Naphthalin mit 32 Teilen
i-Chloranthrachinon-2-carbonsäureäthylester, 3o Teilen Natriumacetat und 2 Teilen
Kupferoxyd unter Rühren so lange gekocht, bis das Reaktionsprodukt praktisch chlorfrei
ist. Dann läßt man abkühlen und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das in violettbraunen
Kristallen erhaltene Reaktionsprodukt löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit grüner Farbe und liefert aus braunroter Küpe grauviolette Färbungen.
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Auf analoge Weise erhält man aus Diaminoallo-ms-naphthodianthron mit
2 Mol i-Chloranthrachinon-2-carbonsäuremethylester ein violett gefärbtes Kondensationsprodukt.
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An Stelle von i-Chloranthrachinon-2-carbonsäureestern kann man auch
das entsprechende Anthrachinoncarbonsäureamid zur Kondensation verwenden. Beispie13
15 Teile Monoamino-ms-benzdianthron werden in 25o Teilen Nitrobenzol mit 13 Teilen
i-Chloranthrachinon-2-carbonsäureäthylester, 4 Teilen Natriumacetat und 1,5 Teilen
Kupferoxyd unter Rühren so lange gekocht, bis kein unverändertes Ausgangsmaterial
mehr nachgewiesen werden kann. Dann läßt man abkühlen und arbeitet in der üblichen
Weise auf. Das erhaltene Reaktionsprodukt, ein braunes Pulver, löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer Farbe und besitzt zur Baumvolle nur geringe Affinität.
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Auf ähnliche Weise erhält man aus Monoamino-3 # 4 # 8 # 9-dibenzpyren-5
# io-chinon und 2-Chloranthrachinon-3-carbonsäurephenylester ein gelbbraunes Kondensationsprodukt.
Beispie14 Eine Suspension von 32 Teilen Monoaminoanthanthron, 32 Teilen i-Chloranthrachinon-2-carbonsäureäthylester,
3o Teilen Kaliumacetat und 3 Teilen Kupfercarbonat wird unter Rühren bis zur Beendigung
der Kondensation gekocht. Darauf läßt man abkühlen und arbeitet in der üblichen
Weise auf. Das erhaltene Kondensationsprodukt stellt ein violettes kristallines
Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst, und
färbt die pflanzliche Faser aus brauner Küpe in rotstichiggrauen Tönen. Beispiel
s Man suspendiert ii,2 Teile 5-Amino-4'-benzoylaminoanthrimidcarbazol in 15o Teilen
Nitrobenzol und erhitzt nach Zugabe von 4 Teilen 5 # 8-Dichloranthrachinon-2-carbonsäuremethylester,
ioTeilen Natriumacetat und 2 Teilen Kupferoxyd mehrere Stunden unter Rühren zum
Sieden. Wenn kein unverändertes Ausgangsmaterial mehr nachzuweisen ist, läßt man
erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf. Das erhaltene Reaktionsprodukt
stellt ein braunschwarzes Pulver dar, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit violetter Farbe und färbt Baumwolle aus brauner Küpe in dunkelbraunen Tönen
an.
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Beispie16 9,4 Teile Monoaminobenzanthronpyrazolanthron, 3,5 Teile
5 # 8-Dichloranthrachinon-2-carbonsäuremethylester, 5 Teile N atriumacetat und i
Teil Kupfercarbonat werden in 15o Teilen Nitrobenzol unter Rühren gekocht, bis eine
entnommene Probe olivefarbene Färbungen: liefert. Dann läßt man erkalten und arbeitet
in der üblichen Weise auf. Das erhaltene Reaktionsprodukt stellt ein schwarzes Pulver
dar, löst in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und färbt aus blauer
Küpe Baumwolle in grünen Tönen.
Auf analoge Weise erhält man aus
Dichlori-chloranthrachinon-2-carbonsäuremethylester (erhalten aus i-Cliloranthrachinon-2-carbonsäure
durch Chlorieren in Chlorsulfonsäure und Überführen der so erhaltenen Dichlori-chloranthrachinon-2-carbonsäurein
den Methylester mit Thionylchloridmethylalkohol) durch Kondensation mit Amino-allo-ins-naphthodianthron
ein grüngräu färbendes Kondensationsprodukt. Beispiel 6,2 Teile 5-Nitroanthracliinon-2-carbonsäuremethylester
werden in i 5o Teilen Naphthalin nach Zugabe von 8,4 Teilen Monoaminoallo-ms-naphthodianthron,
io Teilen calc. Soda und i Teil Kupferoxyd unter Rühren gekocht, bis kein unverändertes
Ausgangsmaterial mehr nachzuweisen ist. Dann läßt man abkühlen und arbeitet in der
üblichen Weise auf. Das erhaltene Kondensationsprodukt stellt ein schwarzes Pulver
dar, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und färbt Baumvolle
aus violetter Küpe in grauen Tönen an.