DE560727C - Verfahren und Maschine zur Herstellung von in Formen vulkanisierten Kautschukhohlkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren und Maschine zur Herstellung von in Formen vulkanisierten Kautschukhohlkörpern Es ist bekannt, Hohlkörper aus Kautschuk in der Weise zu erzeugen, daß zwei unvulkanisierte Kautschukblätter gemäß einer der Gestalt des herzustellenden Hohlkörpers angepaßten Umrißlinie durch eine stumpfe Stanze an den Kanten miteinander verschweißend ,% erstanzt werden. Dabei wird das Zusammenkleben der Kautschukplatten innerhalb der verschweißten Umrißlinie dadurch verhindert, daß vor dem Aufeinanderlegen der beiden Kautschukplatten eine hohle Nadel zwischen diese eingeführt und das Durchstanzen derart in zwei Stufen vorgenommen wird, daß in der ersten Stufe die beiden Kautschukblätter bloß soweit zusammengepreßt werden, daß sie an der Einführungsstelle der Hohlnadel der Stärke derselben entsprechend nachgeben können, worauf durch die Nadel Luft eingeblasen wird und nach Herausziehen der Nadel das vollständige Durchstanzen erfolgt. Uni aber nachträglich das Treibmittel einführen zu können, wird vor dem Aufeinanderlegen der miteinander zu verschweißenden Kautschukblätter auch eine dünne Metallzunge zwischen die Blätter eingelegt, die durch Verhinderung des Verschweißens der beiden Blätter an dieser Stelle einen Schlitz offen läßt, durch den das Treibmittel, etwa Ammoniumcarbonat, eingeblasen wird. Die Öffnung muß nachträglich sorgfältig verklebt werden. Die die annähernde Umrißlinie des herzustellenden Hohlkörpers aufweisenden, so vorbereiteten blasenförmigen Rohlinge werden dann in üblicher Weise in eine Hohlform eingelegt und der Vulkanisationstemperatur ausgesetzt. Dabei entwickelt das eingeblasene Treibmittel Gase oder Dämpfe und bläht den Kautschukrohling auf, so daß sich die Wände des Hohlkörpers innig an die Wand der Hohlform anschmiegen und in dieser Gestalt vulkanisiert werden.
• Diese Herstellungsweise soll mit mehrfachen Nachteilen behaftet sein, und zwar ist einmal das Verfahren umständlich, da es, abgesehen vom Stanzen, nur durch Handarbeit ausgeführt werden kann, ferner entsteht ein nennenswerterAusschuß dadurch, daß trotz. des Einblasens derLuft beim Stanzen dieKautschuleblätterwährend der späteren Behandlung an ihrer Berührungsfläche innerhalb der Umrißlinie teilweise zusammenkleben und beim späteren Auftreiben nicht mehr auseinandergetrieben werden.
• Gemäß der Erfindung sollen diese Nachteile dadurch beseitigt werden, daß während des Durchstanzens der miteinander zum blasenförmigen Rohling zu verschweißenden Kautschukblätter durch die in an und für sich bekannter Weise zwischen die Blätter eingeführte Hohlnadel ein gleichzeitig als Treibmittel wirkendes Trennmittel oder aber gleichzeitig mit dem üblichen Trennmittel auch ein Treibmittel durch die Hohlnadel eingebracht wird, der Rohling also, nach Zurückziehen der Hohlnadel zum Treiben fertig, vollständig verschlossen wird. Als festes Trenn- und Treibmittel kann beispielsweise Amrnoniurncarbonat oder eine Mischung von Arnmoniumchlorid und Ammoniumnitrit oder von Talk und Ammoniumcarbonat, als flüssiges Trenn- und Treibmittel Ammoniakwasser oder eine wässerige Lösung von Ammoniumchlorid und Ammoniumnitrit in Betracht kommen.
• Durch das Einführen des Treibmittels, zugleich mit einem festen oder flüssigen Trennmittel, soll nicht nur die Gefahr des nachträglichen Verklebens der Gummiblätter beseitigt werden, sondern es sollen auch die weiteren Handgriffe des nachträglichen Öffnens des Hohlkörpers, des Einblasens des Treibmittels und des Verklebens der Einblase.-öffnung hierbei entfallen, so daß sich das Verfahren zum maschinellen Ausstanzen der blasenförmigen Halberzeugnisse aus fortlaufenden Kautschukbändern eignet.
• In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt.
• Es zeigt: Abb. i eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht der Maschine und Abb.2 den Grundriß der Vorschub- und Einspritzschlitten samt der Aushebezange in größerem Maßstabe.
• Die Maschine lehnt sich an die allgemein bekannte Wolcott-Rydersche Stanzmaschine an. Auf einem Gestbll i befinden sich zwei Vorratswalzen 2 und 3, auf die die unvulkanisierten Kautschukbänder q., 5 zur Herstellung der Kautschukrohlinge samt je einem Mitläuferstoff 6, 7 aufgewickelt werden. Das Abwickeln der Gewebebänder 6, 7 erfolgt durch die Ziehwalzen 8, 12, deren Mantelfläche an einem Teil ihres Umfanges zurückspringt, so daß sich die Walzen nur an den Teilen 8" bzw. 12Q ihres Umfanges berühren. Die Walze 8 wird durch die Kette 52 von der Hauptwelle der Maschine angetrieben und treibt über die Zahnräder 17a, i7b die Walze i2. Die Walzen 8, 12 ziehen die zwischen ihnen hindurchgeführten Bänder 6 und 7 zwischen sich um eine Streckenlänge hindurch, die der Länge des Bogens gleich ist, an dem sich die Umfangsteile 8, und 12" der Ziehwalzen berühren. Während des übrigen Teils der Umdrehung der Walzen sind diese unwirksam, so daß während dieser Zeit die Bänder 6, 7 in Ruhe verharren. Der Vorschub der Bänder läßt sich dadurch regeln, daß das Zahnrad i 7 b entfernt und die Walze 12 in bezug auf die angetriebene Walze 8 verdreht wird, worauf man das Zahnrad 17, wieder zurücksetzt. Die Walze r2 ist auf Armen 9 gelagert, die um Zapfen io im Gestell vierschwenkbar sind. Die Federn i i pressen die Walze 12 gegen die Walze B. -Der Hub der Arme 9 ist durch ein Anschlagrohr 13 begrenzt, damit die Walzen 8 und i2 sich während der unwirksamen Periode ihrer Umdrehung nicht berühren. Die Walzen 2, 3 werden durch Bremsbänder 35 gebremst.
• Indem die Gewebebänder 6, 7 absatzweise von den Vorratswalzen 2, 3 abgezogen werden, wickeln sich auch die Kautschukbänder absatzweise ab und gelangen auf die Gleittische 14" bzw. 14b, die aus einer glatten Fläche, etwa poliertes Blech oder einer Rollenbahn bestehen. Die Gleittische sind zweckmäßig durch Heizschlangen 15 heizbar eingerichtet. Die Tische 14d, i4b sind gegeneinander geneigt, wodurch die beiden Kautschukbänder 4., 5 vor der zweiteiligen Stanze i ()d und i 6b zusammengeführt werden. Die untere Hälfte 16" der Stanze sitzt ortsfest auf dem Tisch 57, während die obere Stanze 16b sich auf einem in lotrechten Führungen 2o beweglichen und durch ein Gegengewicht 23 ausgeglichenen Klotz i9 befindet, der mit Hilfe eines Kurbelgetriebes 21, 22 von der Hauptwelle der Maschine auf und nieder bewegt wird.
• Zwischen den Gleittischen 14, und 14b ist vor der Stanze 16" 16b der in waagerechten Führungen bewegliche Einspritzschlitten 24 angeordnet, der die Hohlnadeln 25 trägt. Diese Nadeln sind durch Schläuche und eine Rohrleitung 26 mit dem Behälter 27 verbunden, der das Trenn- und Treibmittel enthält und unter einem gleichbleibenden Druck gehalten wird. In die Leitung 26 ist ein Durchflußv entil 28 und ein Absperrventil 29 eingeschaltet. Das letztere wird durch eine Feder oder durch den Flüssigkeitsdruck geschlossen gehalten. An der Pleuelstange 2i befindet sich ein Anschlag 3o, der bei seinem Niedergang auf den Stift 3i des Ventils 29 drückt und dieses öffnet.
• Zwischen den Gleittischen 14" und i4.b ist noch der in den waagerechten Führungen 32 bewegliche Vorschubschlitten 33 vorgesehen, der die Vorschtzbleiste 34 trägt. Zur Bewegung des Vorschubschlittens 33 dienen um die Welle 36 drehbar gelagerte Hebel 37, die in die Einschnitte 54 des Schlittens 33 eingreifen und durch die Feder 38 in der dargestellten Stellung gehalten `werden. Auf einem der Hebel 37 sitzt eine Anschlagschraube 39, die mit einer am Klotz 19 drehbar gelagerten Klinke 40 zusammenwirkt, die nach oben ausweichen kann, nach unten aber gegen einen Anschlag 41 liegt. Am Vorschubleisten 34 sind Mitnehmer 43 befestigt, die mit ihren hakenförmigen freien Enden beim Vor- ;elieti in der Richtung des Pfeiles I den Einspritzschlitten 24 mitnehmen, um die Hohlnadeln zwischen die Stanzen 16", 16U einzuschieben. Ein durch eine (nicht dargestellte) Hubscheibe beeinflußter Hebel 35 bewirkt das Zurückziehen des Einspritzschlittens 24., nachdem das Trenn- und Treibmittel eingespritzt -.worden ist.
• Die Maschine ist ferner mit einer Aushebevorrichtung ausgerüstet, die aus zwei Aushebezangen 4.2 besteht, deren Schenkel 4.2" und 42b durch Federn gegeneinandergedrückt werden. Die Schenkel der Zangen werden durch Nocken -I-t, 45 besteuert, die auf der Welle 4.6 sitzen, welche durch die Kette 18 von der Welle der Walze 8 angetrieben wird. Die die Aushebezangen tragende Stange 6o ist an Armen 4.8 befestigt, die auf der Welle .I7 sitzen und von Unrundscheibe 4.9 gesteuert werden, die auf die Welle 4.6 befestigt sind.
• Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende: Beim Inbetriebsetzen der Maschine «-erden die Gewebebänder 6, 7 von den Vorrats-@v alten 2, 3 so weit leeruntergezogen, daß sie an den Walzen e, 12 erfaßt werden können, während die Kautschukbänder 4., 5 über die "fische 14." bz-%v. i4b auf die untere Stanze 16" gelegt und so weit vorgezogen werden, daß die Enden der Bänder zwischen die Backen der Zangen 4 2"-42b 711 liegen kommen. Die Mitnehtner 4.3 der Vorschubleiste 34. greifen beim Speisen in den Einspritzschlitten 2 4 ein, und die Anschlagschraube 39 ist derart ein= bestellt, daß der Einspritzschlitten in der Richttm- des Pfeiles I vorgeht, während der Klotz i9 in die Höhe geht, so daß die Hohlnadeln 25 zwischen die Stanzen i6", 16, ragen. @@'enn durch den Niedergang des Klotzes die obere Stanze 161, so weit gesunken ist, daß die Kautschukbänder zwischen den Stanzen i6" und 161, zusammengepreßt werden, aber die Nachgiebigkeit der Kautschukschichten noch genügenden Raum für die Hohlnadeln 25 zu-Iä ßt, hat der Anschlag 3o den Stift 31 des Ventils 29 heruntergedrückt, um das Ventil >.v öffnen. Es wird nun unter der Wirkunä des im Behälter -27 herrschenden Druckes durch das Durchflußventi128, das Ventil 29 und die Nadeln 25 hindurch etwas Flüssigkeit in den durch die Stanzen 16", 16b zwischen den Kautschukbändern 4. und 5 abgegrenzten Raunt eingespritzt. Die Menge der eingespritzten Flüssigkeit läßt sich durch den ini Behälter 2; herrschenden Druck, durch die Einstellung der Drosselung des Ventils 28 und durch die Öffnungsdauer des Ventils 29 relgeln. Nach dem Einspritzen zieht der Hebel ;5 den Schlitten 2.1 in der Richtung des Pfeiles II zurück, und der Klotz i9 geht so zweit nach unten, bis die Stanzen 16", 161, die Kautschukbänder durchschneiden und die ausgeschnittenen Blatteile miteinander zu einem vollständig geschlossenen Hohlkörper verschweißen. Da die Stanzen stumpf sind, so hängt der ausgestanzte und mit Flüssigkeit gefüllte Rohling zunächst noch schwach mit dem Doppelband 4., 5 zusammen. Der Klotz 19 geht nun hoch. Die Nocken 44, 4.5 schließen die Backen der Zangen 42, und die unrunden Scheiben 4.9 drehen die Hebel 48 in der Richtung des Pfeiles III, wodurch die Aushebezangen -das Doppelband .I, 5 und den aus-,gestanzten, noch mit demselben schwach zusammenhängenden Rohling 5 i aus der unteren Stanze 16" herausheben. In diesem Augenblick hat die Klinke 4o die Anschlagschraube 39 erreicht und schwingt die Hebel 37 in der Richtung des Pfeiles IV, wodurch der Vörschubschlitten 33 in der Richtung des Pfeiles I bewegt wird. Dadurch wird die «\7orscliubleiste 34. in der Richtung des Pfeiles I vorwärts geschoben, bis sie an die durch die Stanzen 16", 16b hergestellte Schweißkante- der durchgestanzten Öffnung der Bänder 4. und 5 stößt und beim weiteren Vorwärtsgehen die Bänder um eine Stanzlänge vorschiebt, so daß sich eine frische Strecke der Bänder über die Stanze 16" legt. Gleichzeitig haben die Abziehwalzen 8, 12 die Mitläufer 6, 7 um die Vorschublänge heruntergezogen, so daß während des durch die Vorschubleiste 34. erfolgenden Vorschubes die Kautschukbänder und 5 von den Walzen 2, 3 mit der Geschwindigkeit und der Länge des Vorschubes heruntergezogen worden sind. Infolgedessen erfolgen das Abwickeln und der Vorschub der Kautschukbänder ohne nennenswerte Zugbeanspruchung. Die von den Vorratswalzen 2, 3 leeruntergezogenen Mitläufer 6, 7 gelangen nach Austritt zwischen den Walzen 8, 12 in einen darunter befindlichen Behälter 5o, während das ausgestanzte Kautschukdoppelband mit den lose mit demselben zusammenhängenden Rohlingen 51 an der glatten Führungsplatte 55 heruntergleitet, wo erstere von der Bedienung der Maschine leicht entfernt und ohne weitere Nachbehandlung in die Vulkanisierungsformen eingelegt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von in Formen vulkanisierten Kautschukhohlkörpern, bei denen der Kautschulcrohling aus zwei unvulkanisierten Kautschukblättern durch verschweißendes Stanzen ausgeschnitten und dabei ein Trennmittel durch Hohlnadeln eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß während des Ausstanzens der Kautschultgegenstände ein gleichzeitig als Treibmittel wirkendes Trennmittel oder aber gleichzeitig mit dem üblichen Trennmittel auch ein Treibmittel durch die Hohlnadeln eingebracht wird. a. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i mit einer zweiteiligen Stanze, bei der ein Schlitten. die zur Einführung der einzutragenden Stoffe dienenden Hohlnadeln trägt und derart gesteuert ist, daß die zwischen die Stanzen eingeschobenen Nadeln vor dem Durchstanzen der Kautschukblätter wieder zurückgezogen werden, gekennzeichnet durch zwei gegen die Stanze zusammenlaufende Führungen für die Kautschukbänder, zwischen denen sich der durch Steuerung vorgeschobene Schlitten befindet. 3. Maschine nach Anspruch :2, gekennzeichnet durch einen an eine Druckgasleitung anschließbaren luftdicht verschlossenen Druckbehälter, in dessen an die Hohlnadeln angeschlossenem Zuleitungsrohr sich ein von der Maschine gesteuertes Absperrventil befindet.