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Verfahren und Maschine zur Herstellung von Gefäßverschlußkappen aus
schmiegsamem Material Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung
von Gefäßverschlußkappen, z. B. aus Papier, um deren zweckmäßig finit Zargen versehenen
Flansch ein Verschlußband in mehrfachen Lagen geschlungen wird. Bei den bekannten
Maschinen wird das gummierte Papierband spannungslos dem Gefäße zugeführt und während
der Umschlingung nur einem radial zum Gefäßkopfe gerichteten Drucke ausgesetzt,
wodurch aber kein Luft- und keimdichter Abschluß des Gefäßes erzielt wird. Zur Vermeidung
dieses Übelstandes wurde eine Maschine in Vorschlag gebracht, gemß der das anfänglich
spannungslose, lediglich radial angepreßte Verschlußband im Verlaufe der Aufwickiung
etwa nach Ablauf der ersten halben Umwicklung z. B. durch Bremsung unter Spannung
gesetzt wird. Durch die halbe Umwicklung sollte das Band so weit an der Verschlußkappe
befestigt sein, damit es bei der folgenden axialen Belastung nicht mehr von der
Gefäßkappe heruntergezogen wird. Die praktische Durchbildung der Maschine hat jedoch
gezeigt, daß einerseits bei der nachträglichen .@rispannung des Bandes plötzliche
unzulässige Zugwirkungen nicht vermeidbar sind, denen das Band keineswegs gewachsen
ist, anderer-#eits der Verschluß auch nicht befriedigend ausfällt, da sowohl der
Anfang als auch das Ende des Verschlußbandes spannungslos am Kappenflansche zur
Anlage gelängt.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren zur Herstellung
einer Verschlußkappe dieser Art beseitigt nun diese Mängel vollkommen dadurch, daß
das Verschlußband sofort nach Festlegung seines freien Endes auf dem Kappenflansche
auf Zug beansprucht und für die ganze Dauer der Umwicklung sich gleichmäßig auswirkenden
radialen und tangentialen Kräften ausgesetzt wird, denen zufolge das Verschlußband
in vollkommen dicht und faltenlos aufeinanderliegenden Lagen auf dem Kappenflansche
aufgezogen wird.
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Die Erfindung erstreckt sich weiter auf die zur Durchführung des Verfahrens
geeignete Maschine.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Maschine in Vorderansicht, Fig. a dieselbe
in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig.3 eine Draufsicht auf die gesamte Bandzuführungseinrichtung,
Fig. :4 den Oberstempel mit einem Teil der Bandzuführungsvorrichtung in Seitenansicht
bzw. im Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt
nach der Linie V-V der Fig. 4, Fig. 6 die auf das' Gefäß aufgesetzte Verschlußkappe
im Schaubild, Fig. 7 die Befeuchtungseinrichtung für das Band im Schnitt, Fig.8
bzw. 9 den das umwickelte Band unter gleichmäßigen Druck setzenden Preßkopf in zwei
verschiedenen Wirklagen in Draufsicht, Fig. io eine Einzelheit "desselben im Schnitt,
Fig. i i dieselbe im Schnitt nach der Linie XI-XI, Fig.12 die Flaschentransporteinrichtung
in Draufsicht, Fig. 13 die Schaltteile für die Anpreßrolle in Draufsicht, Fig. 14
eine Einzelheit derselben im Querschnitt, Fig. 15 die Triebräder für die Bandzuführungsvorrichtung
sowie deren Schaltorgane in Draufsicht, Fig. 16 einen Teil der Schaltorgane in einer
anderen Betriebsstellung und Fig.17 die Anpreßrolle im Zusammenwirken mit dem Gefäßkopf
im Schnitt.
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Die Maschine ist zum gleichzeitigen Verschließen zweier Gefäße, z.
B. Flaschen, bestimmt und besteht aus einem Ständer i, dessen Oberteil 2 mit Stangen
3 in Augen des Ständers geführt und durch Spindel und Handrad 4 der Höhe nach verstellbar
ist. Am Oberteil :2 sind zwei Ausleger 5 vorgesehen, in welchen je eine Oberstempelwelle
6 drehbar gelagert ist. Der gemeinsame Antrieb der an ihrem unteren Ende zu einem
tellerförtnigen Oberstempel ? ausgebildeten Oberstempelwelle 6 erfolgt von einer
auf einer Horizontalwelle 8 sitzenden Riemenscheibe 9 aus, indem die Horizontalwelle
8 mittels eines Kegelräderpaares io mit einer der Oberstempelwellen 6, die Oberstempelwellen
6 hingegen durch Zahnräder i i ' miteinander verbunden sind. Den Oberstempeln 7
zugeordnete und die jeweils zu verschließenden Gefäße 12, z. B. Flaschen, aufnehmenden
Unterstempel 13 werden von in Säulen 14 drehbar gelagerten Unterstempelwellen 15
getragen. Bei der Anpressung des Gefäßes i2 an den Oberstempel 7 können die Unterstempelwellen
15 in bekannter Weise entgegen einer zwischen ihnen und dem Boden der Säule 14 gespannten
Feder 16 zurückweichen, wodurch übermäßige Preßdrücke und somit Gefäßbrüche vermieden
werden. Die Säulen 14 sind in seitlichen Auslegern 17 des Ständers i der Höhe nach
verschiebbar angeordnet und werden von der Riemenscheibe 9 aus gleichläufig angetrieben.
Zu diesem Zwecke sind einerseits auf einer den Ständer i durchquerenden Welle i8
Hebel i9 aufgekeilt, welche mit ihrem gegabelten Ende einem Bolzen 2o der Säulen
14 umgreifen, andererseits nimmt die Welle 18 einen Hebel 21 auf, an dem eine von
einem exzentrischen Bolzen 22 der Riemenscheibe 9 abgehende Pleuelstange 23 angreift.
Um den Schwingungsbereich der Säulen 14 und somit die Annäherung der Unterstempel
13 an die Oberstempel 7 entsprechend der Höhe der zu verschließenden Gefäße 12 in
Gemeinsamkeit mit dem Handrade 4 beliebig einregem zu können, kann die Länge der
Pleuelstange 23 z. B. dadurch geändert werden, daß sie aus zwei Teilen besteht,
deren einander übergreifende Enden vermittels einer Stellschraube 24 bei der gewünschten
Länge der Pleuelstange 23 in ihrer gegenseitigen Lage festgelegt werden.
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Seitlich der Oberstempel 7 vom Oberteil 2 waagerecht abstehende Platten
a5 nehmen die der Bandzuführung dienenden Teile auf, welche zeitweilig vom betreffenden
Oberstempe17 in Drehung versetzbar sind, wie noch später erörtert werden wird. Das
von einer Vorratsrolle (nicht dargestellt) sich abwickelnde Verschlußband 26 (Fig.
3) wird durch eine Bremsrolle 27 gegen eine zentrale Scheibe 28 mit verhältnismäßig
großem Durchmesser abgelenkt, um welche die übrigen Teile gruppiert sind. Die mit
einem Zahnrade 29 starr verbundene Scheibe 28 ist um einen in der Platte 25 eingelassenen
Bolzen 3o frei drehbar, wird jedoch durch eine auf ihr ruhende Lederscheibe 104
(Fig. 4 und 7) o. dgl. gebremst, die zufolge einer zwischen einer Mutter io5 des
Bolzens 30 und einer Scheibe io6 gespannten Feder 107 gegen das Zahnrad 29
gepreßt wird. Durch Verstellung der Mutter io5 kann der Bremsdruck beliebig geregelt
werden. Die Bremsrolle 27 ist in einem um den Bolzen 31 vierschwenkbaren Hebel
32 gelagert und wird durch die am freien Ende des Hebels 32 angreifende Feder
33 gegen die Scheibe 28 gehalten. Ein über der Bremsrolle 27 vorgesehenes Zahnrad
3 kämmt ständig mit dem Zahnrad 29 der Scheibe 28 und treibt die Bremsrolle 27 mit
einer der Geschwindigkeit der Scheibe 28 entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit.
Das weiterhin etwa den halben Umfang der Scheibe 28 umschlingende Verschlußband
26 läuft an einer auf einem Winkelhebel 35 angeordneten Förderwalze 36 vorbei, welche
unter dem Einfluß einer Feder 37 gegen die Scheibe 28 gedrückt und durch ein mit
deren Zahnrad 29 im Eingriffe stehendes Zahnrad 38 gedreht wird. Bevor schließlich
das Verschlußband 26 von der Scheibe 28 weg durch einen Leitkanal 39 gegen das zu
verschließende Gefäß 12 geführt wird, gelangt es zu einer von einem Hebel 40 getragenen
und zufolge einer Blattfeder 41 gegen die Scheibe 28 federnden Befeuchtungsrolle
d2,
deren Antrieb ebenfalls vermittels eines Zahnrades .I3 von dem
Zahnrad 29 abgeleitet ist. Die au: einem saugfähigen Material, z. B. aus Filz, bestehende
Befeuchtungsrolle -12 feuchtet das mit der gummierten Fläche nach außen gerichtete
Verschlußband 26 bei seineirr Vorbeigange an der Befeuchtungsrolle gleichmäßig an.
Um eine die Klebefähigkeit der Gummiauflage des Verschlußbandes 26 herabsetzende,
zu weitgehende Befeuchtung- hintenanzuhalten, ist dafür Vorsorge getroffen. daß
die Befeuchtungsrolle d.2 nur immer so viel Flüssigkeit aufnehmen kann, als zur
Abgabe an die Gummiauflage erwünscht ist. Zu dieseln Zwecke ist die Befeuchtungsrolle
42 nach unten durch einen in einen Flüssigkeitsbehälter .I-. (Feg. 7) reichenden
Ansatz. .I5 aus porösem Material, z. B. Bimsstein, verl:ngert. in dessen Kapillarröhrchen
die Flüssigkeit zur Befeuchtungsrolle.I2 strömt. Damit jedoch der Zufluß von (ler
eingleichmäßigen Beschafenlie it des v,rösen Materials des Ansatzes 4.5 und dein
wechselnden Flüssigkeitsspiegel im Behälter -d unabhängig ist, sind ini Aasatz 45
eine: oder ru;°hr(2re siebartige Platten -lf) aus flüssigkeitsdichtetu Material
eingeschaltet, welche den Ansatz 4.5 der Höh: nach unterteilen und durch ihre Öffnungen
in der Zeiteinheit nur das zulässige I-iöclis@ural3 der Flüssigkeitsmenge hindurchlassen.
Die zwischen der Förderwalze 36 und Befeuchtungsrolle-lz zur Wirkung gelangende
Abschneidevorrichtung besteht aus einem um den Bolzen 4; ; Fi(g. ; ; sch`zeülcbaren
dreiartrrigen 1Tesserliebel 4.8, von dem ein Arm die Messerklinge t@) trägt und
der zweite ain freien Ende als Schrägfläche 5o ausgebildet ist, wogegen am dritten
Arm eine den Hebel .I8 gegen einen Anschlag 51 haltende Feder 52 angreift. Mit der
Schrägfläche 5o des Messerhebels .48 wirkt ein auf dem abgebogenen Ende einer Stange
53 gelagerter winl.elförrniger Klinkenhebel 54 zusammen, welcher sich unter dein
EiirHul3 einer zwischen ihni und der Stange 53 gespannten Feder 55 geringer Spannkraft
an dein Anschlage 56 abstützt, wodurch der mit einer Schrägfläche versehene Arm
des Klinkenhebels 54 das abgebogene Ende der Stange 53 verlängert. Die Stange 53
ist nahe ihrem abgebogenen Ende mittels eines Schlitzes 57 längs eines Bolzens 58
geführt, andererseits mit ihrem auf der entgegengesetzten Seite der Oberstempelwelle
6 bzw. des Oberstempels 7 gelegenen anderen Ende an einem um einen Bolzen 5c) drehbaren
Hebel 6o angelenkt. Eine an der Verbindungsstelle der Stange 53 mit dem Hebel 6o
vorgesehene Rolle 61 wird zufolge einer der Stange 53 zugeordneten Feder 62, welche
die Stange 53 von rechts nach links zu ziehen trachtet, ständig gegen eine Nncl:enscheibe
63 gehalten, deren wirksamer Umfang einen unvermittelt in einen radialen Teil 63a
übergehenden, spiralförmig gekrümmten Teil aufweist. Bei der Drehung der Nockenscheibe
63 im Uhrzeigersinn wird die Stange 53, solange die Rolle 61 sich auf dem Teile
=.,;t' der Nockenscheibe 63 abwälzt, entgegen ihrer Feder 62 von links nach rechts
gezogen. Während dieser Beweg ung gleitet der Klinkenheb1154.vorerstunterÜberwindung
der Spannkraft seiner Feder 55 über das abgeschrägte Ende 5o des Messerhebels 48
wirkungslos zurück, um schließlich hinter demselben in seine Ursprungslage zurückzuschwingen.
Sobald die Rolle 61 zum radialen Teile 63a der Nockenscheibe 63 gelangt, schnellt
die Stange 53 unter dein Einfluß der Feder 62 von rechts nach links, was zur Folge
hat, daß der sich am Anschlage 56 abstützende Klinlcenhebel 54 nunmehr den Messerhebel
48 im Gegenuhrzeigersinn mitnimmt, wodurch die Messerl;linge q.9 gegen das an der
Scheibe 28 aufliegende Verschlußband 26 zu dessen Durchtrennung vorgestoßen wird.
Da die Spannkraft der Feder 62 bedeutend größer wie die der Feder 52 bemessen ist,
wird die Verschwenkung des Messerhebels .I8 ungemein rasch vor sich gehen. In dem
Augenblick. in dein der Klinkenhebel 54 den Messerhebel 48 freigibt, führt in die
nunmehr voll zur Wirkung gelangende Feder 52 sofort in seine Ausgangslage zurück,
uin ein Steckenbleiben der Messerklinge 4.9 an dem Ende des durchtrennten Verschlußstreifens
26 zu vermeiden.
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Die Nockenscheibe 63 sitzt gemeinsam mit einem Zahnrade 64 (Feg. 3
bis 5) und einer nach einem Kreissektor geformten Kurvenscheibe 65 (Feg. 15 und
16) auf einer Vertikalwelle 66, welche von der Oberstempelwelle 6 aus periodisch
angetrieben wird. Zu diesem Zwecke ist zwischen der Oberstempelwelle 6 und der Vertikalwelle
66 eine längsverschiebbare, vertikaleVorgelegewelle67 eingeschaltet, welche durch
eine auf ihrem oberen Ende lastende Feder 68 nach unten gedrückt wird und einerseits
ein Zahnrad 69, andererseits ein Zahnrad 70 trägt. Das Zahnrad 69 kämmt ständig
mit einem Zahnrad 71 der Oberstempelwelle 6, das derart breit bemessen ist, daß
der Zahneingriff auch bei einer Ver->chiebung derVorgelegewelle67 nach oben gewahrt
bleibt, wogegen das andere Zahnrad 7o bei der unteren Stellung derVorgelegewelle67
aus dem Zahnrad 64 ausgerückt ist und mit letzterem nur bei angebogener Vorgelegewelle
67 in Eingriff gelangt. Zur Steuerung derVer--,cliiebung der Vorgelegewelle 67 ist
seitlich unterhalb derselben ein Stößel 72 vorgesehen, der an seinem oberen Ende
einen doppelarmigen Daumen 73 aufnimmt und durch eine um ihn gewundene Feder 74
nach
unten gezogen wird. Da aber weiter die Feder 74 mit einem Ende
am Kopf des Stößels 72
(Fig. 4 und 5) und mit dem anderen am Gehäuse festgelegt
ist, übt die Feder 74 neben ihrer Zugwirkung auch eine Drehwirkung im L'hrzeigersinn
auf den Stößel 72 aus, der zufolge der Daumen 73 mit seinem einen Arm gegen einen
am Gehäuse befestigten Anschlag 75 gehalten wird. In dieser Lage befindet sein anderer
Arm sich gerade unter der Vorgelegewelle 67. Die Wirkungsweise des Stößels 72 und
somit dieVerschiebung derVorgelegewelle 67 ist von der Hubvorrichtung für die Säulen
14 der Unterstempel 13 in der Weise abgeleitet, daß seitlich auf der Welle i8 ein
Nokken 76 (Fig. i und 2) aufgekeilt ist, gegen welchen sich ein auf dem Ständer
i gelagerter Hebel 77 infolge seiner Feder 78 stützt. Der Hebel 77 ist durch eine
Zugstange 79 und einen am Oberteil e angeordneten Hebel So zu einem Gelenkparallelogramm
ergänzt, das die durch den Nocken76 erzwungene Schwenkbewegung des Hebels 77 auf
den mit dem Stößels 72 zusammenwirkenden Hebel 8o überträgt.
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Um die Oberstempelwelle6 ist ein Schwenkhebel 8i (Fig.3 und 15)
frei drehbar, der ständig vom Zahnrad 71 angetriebene Zahnräder 82, 83 aufnimmt
und vermittels eines Lenkers 84 an :einen um den Bolzen 85 verschwenkbaren Hebel
86 angelenkt ist. Eine Feder 87 (Fig. 15) übt auf den Hebel 86 ein Drehmoment
entgegen dem Uhrzeigersinne aus, demzufolge dieser mit einer an seinem freien Ende
vorgesehenen Rolle 88 gegen die sektorartige Kurvenscheibe 65 gepreßt wird. Während
des Stillstandes der Maschine ruht die Rolle 88 in einer Rast 89 der Kurvenscheibe
65, in welcher Lage der Schwenkbebel8i ausgerückt ist (Fig. 3). Unmittelbar nachdem
sich die Kurvenscheibe 65 zu drehen begonnen hat, gleitet die Rolle 88 von der Kurvenscheibe
65 ab, wodurch das äußerste "Zahnrad 83 des sich nunmehr infolge der Feder 87 im
Gegenuhrzeigersinn schwenkenden Schwenkhebels 81 in das Zahnrad 29 der Scheibe 28
eingerückt (Fig. 15) wird, die somit samt der Bremsrolle 27, Förderwalze 36 und
Befeuchtungsrolle 42 angetrieben wird. Etwa nach :einer Dreifünftelumdrehung der
Vertikalwelle 66 läuft der Hebel 86 mit seiner Rolle 88 auf den kreisbogenförmigen
Teil der Kurvenscheibe 65 wieder auf, so daß der Schwenkhebel 81 während der weiteren
Drehung der Vertikalwelle 66 bis zur Vollendung ihrer vollen Umdrehung vom Zahnrad
29 abgeschwenkt ist. Nahe der voreilenden Kante der Kurvenscheibe 65 ist ein in
den Bereich des Daumens 73 ragender Stift go (Fig. 5; 15 und 16) vorgesehen, welcher
die Aufgabe hat, den Daumen 73 des in diesem Zeitpunkte noch angehobenen Stößels
72 zu verschwenken (Fig. i6), um der Vorgelegewelle 67 die Unterstützungsfläche
zu entziehen und sie zwecks Stillsetzung der Vertikalwelle 66 nach ihrer vollen
Umdrehung neben dem ausgeschwenkten Daumen 73 unter Mitwirkung der Feder 68 heruntergleiten
zu lassen.
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Knapp unterhalb des in einer Vertiefung mit -einer Gummieinlage 9i
(Fig. ,4) versehenen Oberstempels 7 ist ein den Kopf des Gefäßes 12 teilweise umschließender
Kopf 92 (Fig. 8 und 9) angeordnet, welcher am Lager der Oberstempelwelle 6 befestigt
ist und eine kreisbogenförmige gekrümmte Blattfeder 93 aufnimmt. Gegen die Außenfläche
der mit einem Schafte 94 in einer entsprechenden Bohrung des Kopfes 92 geführten
Blattfeder 93 wirkt eine Anzahl radial gestellter Schraubenfedern 95, welche die
Spannkraft der Blattfeder 93 gleichmäßig erhöhen, ohne die Fähigkeit eines
seitlichen Ausschwingens zu beeinträchtigen. Um das Einführen des zu verschließenden
Gefäßes i2 in den Kopf 92 zu erleichtern, ist der untere Rand der Blattfeder 93
nach außen geschweift (Fig. io und i7). In den von dem Kopfe 92 und der Blattfeder
93 frei gelassenen Raum wird für die Dauer des Verschlußvorganges eine auf einem
Arm eines dreiarmigen Hebels 96 (Fig. 3 und 13) gelagerte Anpreßrolle 97
eingeführt. Der Hebel 96 ist um einen Bolzen 98 vierschwenkbar und mit seinem dritten
Arm an einer Mutter 99 einer Schraubenspindel ioo angelenkt, welche ihrerseits unter
Zwischenschaltung einer die Drehbarkeit der Spindel ioo nicht behindernden Schraubenfeder
ioi mit einem Hebel 102 gelenkig verbunden ist. Durch die Drehung der an ihrem freien
Ende mit einer Handhabe 103 versehenen Schraubenspindel ioo kann der Abstand
der Anpreßrolle 97 von der Achse des Oberstempels 7 entsprechend dem Durchmesser
des jeweils ztt verschließenden Gefäßes 12 und dem gewünschten Anpreßdruck beliebig
eingestellt werden, indem die Mutter 99 bei ihrer Verschiebung in der einen oder
anderen Richtung eine Verschwenkung des Hebels 96 in dem einen oder anderen Sinne
nach sich zieht, wodurch die relative Lage des Hebels 96 zur Schraubenspindel ioo
geändert wird. Damit der Leitkanal 39 unabhängig von der jeweiligen Lage der Anpreßrolle
97 stets tangential zu ihr endigt, ist der Leitkanal 39 um einen Bolzen io8
drehbar und wird durch eine Feder (nicht dargestellt) mit einem Stift iog gegen
den Hebel 96 gehalten, dessen Bewegung er somit folgt. Zwischen einem oberen,
schmalen Bord i i o (Fig. 17) und einem unteren. breiteren Bord i i i der
Anpreßrolle 39 ist in einer Rille :ein elastischer Ring i 12, z. B. aus Gummieingelegt,
welcher in Gemeinsamkeit
mit dem Bord i io gegen den Kopf des Gefäßes
12 wirkt, wogegen der Bord i i i in die unterhalb des Gefäßkopfes vorgesehene Gefäßeinschnürung
zu liegen kommt. Die Anpreßrolle 97 wird durch einen quer zur Schraubenspindel ioo
verschiebbaren Schlitten 113 (Fig. 13 und 14) in bzw. außer Wirksamkeit gebracht,
welcher mit Schlitzen 114 längs Stiften 115 der Platte 25 geradegeführt ist. Ein
vom Schlitten 113 nach oben abstehender Bolzen 116 greift in den Schlitz 117 eines
Winkelhebels 118 ein, dessen anderer Arm einen mit dem Hebel io2 zusammenwirkenden
Bolzen iig trägt. Die Verschiebung des Schlittens 113 wird vom oberen Hebel 8o des
Gelenkparallelogramms dadurch gesteuert, daß auf dem Hebel 8o (Fig.2) ein durch
eine Feder 120 gegen einen Anschlag 121 gedrückter Winkelhebel 122 angebracht ist,
welcher wechselweise mit einem der nach unten durch einen Schlitz der Platte 25
ragenden Mitnehmer 123 bzw. 124 (Fig. 2 und 14) zusammenwirkt, von denen der letztere
kürzer und am freien Ende abgeschrägt ist.
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Um die zu verschließenden Gefäße 12 selbsttätig der Maschine zuzuführen
und gleichzeitig die bereits verschlossenen abzutransportieren, ist beiderseits
eines die Unterstempel 13 in ihrer Tieflage umgebenden Tisches 125 (Fig. i i und
12) je ein endloses Förderband 126 bzw. 127 vorgesehen, welche gleiche Laufrichtung
aufweisen. Über dem Tisch 125 und den Förderbändern 126, 127 ist längs einer Stange
128 ein Rechen 129 parallel zu den Förderbändern verschiebbar, der vier Ausschnitte
zur Aufnahme der Gefäße 12 bebesitzt und ständig mittels einer Pleuelstange 130
von einer in geeigneter Weise, z. B.
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an der Riemenscheibe 9 aus, angetriebenen Scheibe 131 hin und her
bewegt wird. Der Rechen 129 ist um seine Führung aufklappbar und wird durch eine
an seinem Ansatz 132 angreifenden Feder 133 nur so lange in Horizontallage gehalten,
als ihn nicht ein von der Säule 14 abstehender Arm 134 aufklappt, wie in Fig. i
i mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Die Anordnung der Teile und die Drehgeschwindigkeit
der Scheibe 131 ist derart ausgemittelt, daß der Arm 134 immer dann unwirksam ist,
wenn die Scheibe 131, von der linken Totpunktstellung der Pleuelstange
130
ausgehend, eine Viertelumdrehung in der Pfeilrichtung vollführt, während
welcher Zeit der Rechen 129 je zwei zu verschließende Gefäße 12 vom Förderband 126
auf die Unterstempel 13 und gleichzeitig die bereits verschlossenen Gefäße 12 von
dort auf das Förderband 127 überführt.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Vor Beginn jedes Arbeitsganges
nehmen alle Teile die aus den Fig. i bis 4 ersichtliche Stellung ein, in welcher
die Unterstempel 13 gesenkt sind, der Stößel 7:2 und somit die Vorgelegewelle67
sich in ihrer Tieflage befinden, die Anpreßrolle 97 samt dem Leitkanal 39 vom Kopfe
92 und der Schwenkhebel 81 zufolgr der in der Rast 89 der Kurvenscheibe 65 ruhenden
Rolle 88 des Hebels 86 vom Zahnrad 29 abgeschwenkt ist. Bei dieser Stellung der
Unterstempel 13 werden je zwei Gefäße 12, über welche nach ihrer Füllung eine am
Flansche 135 mit Zargen 136 versehene Verschlußkappe (Fig.6) gestülpt ist, durch
den Rechen 129 von dem Förderband 126 auf die Unterstempel 13 und die vom vorhergehenden
Arbeitsgange bereits verschlossenen Gefäße 12 auf das Förderband 127 geschoben.
Sobald die neuen Gefäße 12 sich auf den Unterstempeln 13 befinden, werden diese
angehoben, wodurch einerseits die auf. ihnen ruhenden Gefäße 12 mit ihrem Kopfe
gegen die Oberstempel 7 gepreßt und mit letzteren unter Mitnahme des Unterstempels
13 auf Drehung verbunden werden, andererseits der Rechen 129 durch den Arm 134 aufgeklappt
und für die weiteren Vorgänge unwirksam gemacht wird. Bei der Anpressung der Gefäße
12 an die Oberstempel 7 dringt der Gefäßkopf mit der ausgesetzten Verschlußkappe
137 etwas in den elastischen Einsatz 9i (Fig. 4) ein, welcher hierbei den Kappenboden
und den im oberen Drittel einheitlich belassenen Flansch 135 der Verschlußkappe
137 auch bei Gefäßen 12 mit Abweichungen im Durchmesser vollkommen an das Profil
des Gefäßkopfes zur Anschmiegung bringt. Kurz vor Vollendung der Aufwärtsbewegung
der Unterstempel 13 hat der obere Hebel 8o des durch den :Focken 76 betätigten
Gelenkparallelogramms 77, 79, so den Stößel 72 angehoben, welcher seinerseits vermittels
des Daumens 73 die Vorgelegewelle 67 entgegen ihrer Feder 68 einrückte. Dies hat
zur Folge, daß die auf der Vertikalwelle 66 sitzende Kurvenscheibe 65 und \Tockenscheibe
63 gleichfalls im Uhrzeigersinne wie die sich ständig drehende Oberstempelwelle
6, aber mit entsprechend dem übersetzungsverhältnis des Zahnradvorgeleges 71, 69,
7o, 64 geringerer Drehzahl von der Oberstempelwelle 6 angetrieben wird. Gleichzeitig
wird auch die Anpreßrolle 97 zur seitlichen Anlage an den Kopf des Gefäßes i2 gebracht,
indem der am Hebel 8o vorgesehene Winkelhebel 122 zwar an dem kurzen Mitnehmer 124
des Schlittens i 13 vorbeischwingt (Fig.14), jedoch gegen dessen anderen Mitnehmer
123 trifft und den Schlitten 113 nach vorn schiebt, dervermittels des Winkelhebels
118 des Hebels io2 und der Schraubenspindel ioo schließlich den Hebel 96 der Anpreßrolle
97 verschwenkt.
Unmittelbar nachdem - die- Kurvenscheibe 65 sich
zu drehen begonnen hat, gleitet von ihr die Rolle 88 des Hebels 86 ab (Fig. i5),
damit nunmehr auch das Zahnrad 83 des sich g r g n e,e die Scheibe 28 zu
schwenkenden Schwenkhebels 81 mit dem Zahnrad 29 in Eingriff gelangt und die Scheibe
28 in Abhängigkeit von der Oberstempelwelle 6, allerdings im Gegenuhrzeigersinn,
in Drehung versetzt; an der Drehung der Scheibe 28 nehmen selbstverständlich die
mit ihr auf Bewegung gekuppelte Bremsrolle 27. Förderwalze 36 und Befeuchtungsrolle
42 teil. Die Scheibe 28 schiebt im Zusammenwirken mit der Bremsrolle 27 und Förderwalze
36 das Verschlußband 26, dessen Ende sich vom vorhergehenden Arbeitsgange vor der
Messerklinge 4.9 befindet, gegen die Befeuchtungsrolle 42 und weiterhin durch den
Leitkanal 39. Sobald das Verschlußband 26 tangential in den Spalt zwischen Anpreßrölle
97 und dem Flansche der auf dem Gefäße 12 aufgestülpten Verschlußkappe
137 eintritt, rückt die in den Bereich der Rolle 88 gelangende Kurvenscheibe
65 den Schwenkhebel 81 wieder aus, worauf die Scheibe 28 samt der Bremsrolle 27,
Förderwalze 36 und Befeuchtungsrolle 42 während der folgenden Vorgänge vom Antriebe
abgeschaltet bleibt. Da aber in diesem Zeitpunkte die Anpreßrolle 97 bzw. das mit
ihr als Gegenrolle zusammenarbeitende Gefäß 12 das Ende des Verschlußbandes 26 bereits
erfaßt hat, wird das sich nun um den Flansch der Gefäßkappe 137 windende
Verschlußband 26 zwischen der Scheibe 28 und der angepreßten Bremsrolle 27, Förderwalze
36 und Befeuchtungsrolle ..2 hindurchgezogen. Zufolge der Reibung werden nunmehr
alle diese Teile durch das Verschlußband 26 angetrieben, wobei aber der Bewegung
die auf der Scheibe 28 angeordnete Bremse io4, io6, 107
entgegenwirkt, wodurch
das als Verbindungsorgan zwischen dem Gefäße 12 und der Bandzuführungsvorrichtung
wirkende Verschlußband 26 von allem Anfang an unter axiale Spannung gesetzt wird.
Dieser Vorgang geht ohne jede ruckartige Beanspruchung des Verschlußbandes 26 vor
sich, zumal die Bandzuführungsv orrichtung, solange sie angeschaltet war, das Verschlußband
mit einer der Umfangsgeschwindigkeit des Gefäßkopfes entsprechenden Geschwindigkeit
vorgeschoben hat und sich im Augenblicke, als das Verschlußband 26 den Antrieb übernimmt,
wegen der Massenträgheit noch in Bewegung befindet. Das Ausmaß der zulässigen Belastung
des Verschlußbandes 26 kann durch Änderung des Bremsdruckes an der Mutter io5 eingeregelt
werden. Für den sicheren Vorschub des Verschlußbandes 26 durch die federnd gegen
den Kopf des Gefäßes 12 wirkende Anpreßrolle 97 sorgt der Bord i io, welcher mit
Rücksicht auf seine geringe Breite sich bei jedem Profil an den Gefäßkopf dicht
anlegt und das dazwischen befindliche Verschlußband 26 einklemmt, wohingegen der
elastische Ring 11:2 der Anpreßrolle 97 durch seine vorübergehende Verformung ein
gleichmäßiges Andrücken des Verschlußbandes 26 an jedes beliebige Gefäßprofil bewerkstelligt.
Unmittelbar nach Verlassen der Anpreßrolle 97 wird das Verschlußband 26 dem Einfusse
der im Kopfe 92 vorgesehenen Blattfeder 93 ausgesetzt, die auf den Bandwickel einen
umfänglichen; sich gleichmäßig auswirkenden Druck ausübt und überdies jeweils die
äußerste Wickellage dicht an den Flansch bzw. an die vorhergehende Wickellage anstreift,
indem die gleitende Reibung zwischen Verschlußband 26 und Blattfeder 93 tangentiale
Kraftkomponenten rings um den Gefäßkopf hervorruft. Der fortschreitende Bandwickel
bewirkt ein allmähliches Aufkrümmen der Blattfeder 93 entgegen ihren Federn 95 (Fig.
9). Bevor die Vertikalwelle 66 eine volle Umdrehung vollführt hat, setzt die Nokkenscheibe
63 die Messervorrichtung .I8, 4o durch Freigabe der Stange 53 zur Durchtrennung
des Verschlußbandes in Tätigkeit, worauf der Stift 9o den Daumen 73 aus dem Bereich
der Vorgelegewelle 67 verschwenkt (Fig. 16), welche durch ihre Feder 68 nach unten
gezogen und daher abgeschaltet wird. Inzwischen wird der noch abstehende Teil des
Verschlußbandes z6 vollends auf den Gefäßflansch aufgewickelt. Während dieser Vorgänge
hat der Nocken 76 das Gelenkparallelogramm 77, 79, 8o in seiner angehobenen Stellung
erhalten und gibt dieses erst nach Fertigstellung des Verschlusses bei der Absenkung
der Unterstempel 13 frei. Das Gelen kparallelogramm 77, 79, So zieht bei
seiner durch die Feder 78 erzwungenen Rückkehr in die Ausgangslage mit seinem nunmehr
gegen den Mitnehmer 124 wirkenden Winkelhebel i-22 den Schlittenii3 zurück, so daß
die Anpreßrolle 97 vom Gefäße 12 abgeschwenkt wird, wogegen der Stößel
72 zufolge seiner Feder 74 nach unten gezogen wird. Sobald hierbei der Daumen
73 aus dem Bereich des Stiftes 9o tritt, dreht die Feder 74 den Stößel 72 nun auch
so weit. bis der Daumen 73 wieder sich gegen den Anschlag 75 legt, womit alle Teile
für den nächsten Arbeitsgang in ihre ursprüngliclie Lage gelangt sind.
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Sollen Gefäße 12 mit einem anderen Gefäßkopfdurchmesser verschlossen
werden, so kann die Drehgeschwindigkeit der Zuführungsvorrichtung durch Auswechselung
des Zahnrades 83 des Schwenkhebels 8 1 der neuen Umfangsgeschwindigkeit des
Gefäßkopfes ausgeglichen werden.