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Vorrichtung zum Zusammenbinden von gebündelten Briefen, Schriftstücken,
Gegenständen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zusammenbinden
von gebündelten Gegenständen aller Art, wie z. B. von Briefen, Schriftstücken, Drucksachen,
Postsachen, Büchern, Broschüren, Zeitungen, Zahlungsanweisungen; Schecks, Banknöten
u. dgl. Die Vorrichtung arbeitet mit einem drehbaren ringförmigen Mitnehmerörgan
zum Herumführen der Verschnürung um die zusammenzubindenden Gegenstände und ist
mit einer Einrichtung zum Verbinden der Schnurenden mittels eines Klemmstückes versehen.
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Es sind bereits mehrere Verschnürvorrichtungen bekannt, die mit einem
Ring oder endlosen Förderband als Mitnehmerorgan arbeiten, jedoch weisen die meisten
dieser bekannten Vorrichtungen den Nachteil auf, daß das Mitnehmerorgan nach beendeter
Verschnürung zurückgedreht, d. h. entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung beim Verschnüren
zurückgeführt werden muB, was eine umständliche und kostspielige Ausbildung der
Vorrichtung bedingt. Es ist aber auch eine Einrichtung zum maschinellen Verschnüren
von Paketen u. dgl, bekannt, bei der der Bindfaden in einem über dem Packtisch angeordneten
Rahmen mittels eines auf Rollen laufenden Mitnehmers um das Paket geführt wird und
bei dem der als endloses Förderband ausgebildete Mitnehmer sich mit Unterbrechungen
in der gleichen Richtung bewegt. Die Unterbrechungen in der Bewegung des Mitnehmers
werden durch Stillsetzen des Motors bewirkt. Der Mitnehmer dient nur dazu, den Bindfaden
von einer Rolle abzuziehen und in dem Rahmen um das Paket herumzuführen. Nach dem
Herumführen wird der Bindfaden von einer Klemmvorrichtung übernommen und der Motor
stillgesetzt. Der Motor wird jetzt mit der Bindfadenrolle gekuppelt und dreht diese
Rolle beim Wiederingangsetzen bei stillstehendem Mitnehmer wieder zurück. Dadurch
wird der Bindfaden aus den Haltegliedern auf dem Mitnehmen herausgezogen und um
das Paket gespannt. Auch diese Einrichtung
ist infolge des zweimaligen
Ingangsetzen des Motors mit abwechselndem Umkuppeln auf Mitnehmer oder Bindfadenrolle
umständlich und auch kostspielig in der Herstellung.
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Alle die bekannten Verschnürungsvorrichtungen lösen nicht die der
Erfindung, zugrunde liegende Aufgabe, die maschinelle Verschnürung weitgehendst
dem Verschnüren von Hand anzugleichen, d. h. den Bindfaden erst mit einer gewissen
Vorspannung um das Bündel zulegen und nach vollendetem Herumführen mit einem einzigen
Zug das endgültige Spannen des Bindfadens vorzunehmen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst diese Aufgabe dadurch, daß das
ständig in der gleichen Richtung angetriebene Mitnehmerorgan eine Klemmvorrichtung
zum Ergreifen und Weiterführen des vorderen Schnürendes trägt und daß ein die aus
ihrer Führung heraustretende Schnur mit Reibung festhaltender Schnürhalter in der
Weise verschwenkbar ist, daß er zu Beginn der Umschnürung die Schnur in den Weg-
der Klemtnvorrichtung bringt, so daß die Schnur von ihr ergriffen und von dem Schnürhalter
frei gemacht wird, und daß er kurz vor Beendigung der Umschnürung die um die zusammenzubindenden
Gegenstände herumlaufende Schnur wieder aufnimmt und an der Verbindungsstelle der
Verschnürung vorbeiführt.
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Nach vollendeter Herumführung der Verschnürung steht das Mitnehmerorgan
still, und die Schnur wird mit Spannung festgehalten, während bei dem nunmehr vor
sich gehenden letzten Teil der Umdrehung der Antriebsnockenwelle die nebeneinander
befindlichen Bindfadenteile mit einem z. B. von einem Metallstreifen abgeschnittenen
und danach geformten Klemmstück aneinander befestigt werden, die Schnur hinter dem
Klemmstück ' durchgeschnitten und das ursprüngliche Ende vom Mitnehmerorgan gelöst
wird.
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Durch das Zusammenwirken des Mitnehmerorganes, des Schnürhalters und
der Klemmvorrichtung unterscheidet sich die neue Vorrichtung in vorteilhafter Weise
von den bekannten Vorrichtungen. Die mechanische Verschnürung wird nicht nur weitgehend
dem Verschnüren von Hand angeglichen, sondern gleichzeitig wird auch ermöglicht,
daß das ringförmige Mitnehmerorgan die Schnur stets auf die gleiche Weise um die
Gegenstände herumführt, völlig unabhängig von der Form oder den Abmessungen der
Gegenstände. Auf diese Weise wird unter allen Umständen eine einfache, sichere und
vollkommene Verschnürung erhalten.
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Auf dem Mitnehmerring können mehrere Klemmvorrichtungen angebracht
sein, _ welche der Reihe nach eine Umwicklung ausführen. Jede Klemmvorrichtung besteht
aus einer drehbar am Mitnehmerring befestigten Reibungsklinke mit einem abgeschrägten
und exzentrisch zu dem Drehpunkt verlaufenden Ende, welches gegenüber dem konischen
Kopf eines mit dem Ring verbundenen Bolzens gedreht wird und so die in deren Bahn
geführte Schnur gegen den schrägen Kopf festklemmen kann. Durch die Anordnung mehrerer
Klemmvorrichtungen wird es möglich, den Nutzgang des Mitnehmerringes möglichst groß
zu machen.
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Um den Mitnehmerring nach dem Durchführen einer Verschnürung stillsetzen
zu können, ist von einem der treibenden Zahnräder ein Teil der Verzahnung fortgelassen
und dieses Rad überdies mit einem seitlich hinausragenden Stift versehen, der derartig
mit einer schlitzförmigen Führung eines weiteren Antriebsrades zusammenwirkt, daß
nach dem Außereingriffkommen der Zahnräder der Stift erst einen Schlitzteil durchläuft,
durch dessen Form eine gleichmäßige Verzögerung der Bewegung des Mitnehmerringes
hervorgerufen wird und dann in einen Teil eintritt, dessen Form ein Anhalten des
Ringes bewirkt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung der
Zeichnung, in welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
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Abb. i ist eine Dräufsicht auf einen Teil des Arbeitstisches, wobei
einige Unterteile fortgelassen sind.
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Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II der Abb. i.
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Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie 111-III der Abb.- z.
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Abb. q. zeigt eine Draufsicht auf einen Teil des Arbeitstisches, wobei
mehrere in der Abb. i fortgelassenen Unterteile angedeutet sind.
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Abb. 5 ist ein Schnitt nach Linie V-V der Abb. q..
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Abb. 6 ist ein Schnitt nach Linie VI-VI der Abb. i.
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Abb. 7 ist ein Schnitt nach Linie VII-VII der Abb. i.
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Abb. 8 veranschaulicht eine Einzelheit des Schnürhalters mit Feder.
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Abb. g, 1o, 11 und 12 zeigen Einzelheiten der Vorrichtung zur Herstellung
eines Klemmstückes in größerem Maßstabe.
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Abb. 13 und 14 zeigen Einzelheiten einer Führungsvorrichtung für die
Schnur.
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Abb. IS und 15 a zeigen Einzelheiten einer Vorrichtung zum Beseitigen
etwaigen Durchhanges der Schnur oder zum Aufnehmen der Schnürspannung.
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Abb: 16 bis 21 veranschaulichen schließlich
schematisch
in den einzelnen Betriebsphasen die Anbringung einer Verschnürung um ein Bündel.
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Zunächst-sei an Hand@der Abb. 16 bis 21 die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Maschine im Prinzip erläutert. Es sind dabei die Buchstaben, a, b, c, d, e, f,
und g verwendet zur Andeutung der entsprechenden Teile, I, q., 12, 13, 1q., i8 und
1811 nach Abb. i bis I511, und zwar bezeichnet a den Mitnehmerring q., b die Schnur
j2, c den schwenkbaren Schnurhalter 1q., d die Hohlwelle 13,
e und
f die auf dem Mitnehmerring angebrachten Klemmvorrichtungen 18 und 1811 und g das
zu verschnürende Bündel i.
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Der Mitnehmerring a wird in der Pfeilrichtung gedreht, und zwar ständig
in ein und derselben Richtung, jedoch mit Unterbrechungen. Während der Bewegung
des Rings zwischen zwei aufeinanderfolgenden Unterbrechungen wird die Schnur o.
dgl. um das zu verschnürende Bündel g herumgelegt. Abb. 16 zeigt die Anfangslage.
Der Schnurhalter c befindet sich in radialer Stellung unmittelbar über dem Mitnehmerring.
Die Schnur b befindet sich dann während der nun beginnenden Drehung des Mitnehmerringes
im Wege der Klemmvorrichtung e. Beim Drehen des Mitnehmerringes in die in Abb. 17
geZeigte Lage wird die Schnur von der Klemmvorrichtung e ergriffen und festgeklemmt.
Bei weiterer Drehung des Ringes u wird die Schnur seitlich aus dem Schnurhalter
c herausgezogen. Während des Umschnürens ist das Schnurende also einzig und allein
mit dem Mitnehmerring verbunden, und zwar mittels der. Klemmvorrichtung e. Die Schnur
wird bei der Verschnürung von der Hohlwelle d geführt.
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Während der fortschreitenden Bewegung des Mitnehmerringes bis etwa
in seine Ausgangslage (s. Abb. i9) wird der Schnurhalter in die (in Abb. i9 dargestellte)
annähernd waagerechte Stellung verschwenkt, so daß die von der Klemmvorrichtung
gezogene Schnur an der Außenkante des Schnurhalters entlang gleiten kann, wie in
Abb. 2o angedeutet ist.
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Bei der Drehung des Mitnehmerringes in die in Abb.2o dargestellte
Lage wird der Schnurhalter c noch ein wenig nach oben bewegt und faßt nun den aus
der Hohlwelle d heraustretenden Teil der Schnur. Da der Mitnehmerring noch bis zu
der in Abb. 21 gezeigten Stellung weiterbewegt wird und die Schnur von dem Schnurhalter
c mit Reibung festgehalten wird, zieht- die Klemmvorrichtung e die Schnur straff
an. Die Drehung des Mitnehmerringes zur Umschnürung des Bündels wird jetzt unterbrochen,
während beim letzten Teil -der Umdrehung von der Nockenwelle die Vorrichtung, welche
die nebeneinanderliegenden und unter Spannung gehaltenen Schnurenden mittels eines
metallenen Klemmstückes fest miteinander verbindet, und dann auch die Einrichtung
zum Abschneiden der Schnur in Tätigkeit gesetzt wird.
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Nach dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird
ein zu verschnürendes Bündel i auf einem Arbeitstisch 2 des Maschinengestelles an
der vertikalen Wand 3 in den Mitnehmerring q. gelegt (Abb. 3). Dieser Mitnehmerring
q. ist drehbar um vier auf festen Zapfen befestigten Kugellagern 5, welche in eine
in der Innenseite des Ringes angebrachte Nut eingreifen. Der Ring dreht sich bei
den Umschnürungen immer in einer und derselben Richtung, und zwar oberhalb des Arbeitstisches
in einem sich nach innen zu öffnenden Schutzkasten 6. Der Außenumfang des Ringes
ist gezahnt, und hiermit in Eingriff steht ein Antriebszahnrad 7, welches auf einer
Zwischenwelle 8 befestigt ist. Auf dieser Welle ist außerdem ein Zahnrad g angeordnet,
das durch ein Zahnrad io auf der Antriebsnockenwelle i i: angetrieben wird.
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Die Schnur i2 wird von einer auf der Zeichnung nicht angegebenen Spule
abgenommen. Das Schnurende wird durch die Hohlwelle 13 hindurchgeführt und
in dem auf dieser Welle befestigten Schnurhalter 14 festgeklemmt. Der bügelförmige
Schnurhalter 14 (Abb. 8) ist zu diesem Zweck am freien Ende mit einer Nut j5_ versehen,
in welche eine Blattfeder 16 mit einstellbarer Spannung das Schnurende drückt und
derart hält, daß die Schnur aus der Welle 13 in Richtung zum freien Bügelende hin
herausgezogen werden kann, jedoch im entgegengesetzten Sinne am Herausgleiten verhindert
wird. Die Spannung ist mittels, einer Schraube einstellbar.
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Der Mitnehmerring q. ist im dargestellten Beispiel mit zwei Klemmvorrichtungen
für die Schnur versehen. Jede dieser Vorrichtungen besteht aus einem festen Bolzen
17, j711 mit kegeligem Kopf und einer drehbar auf dem Mitnehmerring gefestigten
Reibungsklinke 18 bzw. i811. In Abb. 3 sind die Klinken der beiden Klemmvorrichtungen,
welche auf einem Durchmesser einander gegenüberstehen, in zwei verschiedenen Stellungen
gezeichnet. Der Kopf sitzt exzentrisch auf dem Bolzen 17, während das dem
Bolzen zugekehrte und entsprechend der Kegelform des Bolzenkopfes abgeschrägte Klinkenende
derart exzentrisch zu dem Drehpunkt verläuft, daß der Raum zwischen Klinke und Bolzenkopf
kleiner wird, wenn der exzentrische abgeschrägte Teil der Klinke in bezug auf den
Mitnehmerring nach innen verstellt wird.
In dem Augenblick, in dem
nach dem Auflegen des Bündels die Maschine in Betrieb gesetzt wird und das Schnurende
im Halter 14. festgeklemmt ist, befindet dieser Halter sich in einer ungefähr waagerechten
Stellung, wie in Abb. 5 angedeutet ist. Im Anfang der Drehung des Mitnehmerringes
q. in der Pfeilrichtung wird jedoch von einer auf der Welle ii angebrachten Nockenscheibe
i9, einem Hebel 2o mit Zugstange 21 und Kurbel 22, die mit dem Halter 14 fest auf
der Hohlwelle 13 befestigt ist, der Halter in die in Abb. 5 punktiert gezeichnete,
abwärts gerichtete Stellung gebracht. Der Hebel 2o ist mit einer Feder 23 belastet.
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In dieser Stellung des Halters 14 (s. auch Abb. 16) liegt die Schnur
in der Bahn des konischen Kopfes des Bolzens 17 der Klemmvorrichtung 17-i8 bzw.
177-18a auf dem Ring 4, und bei weiterer Drehung kann der vorbeigehende Kopf das
Schnurende ergreifen und mitnehmen. Infolge der Richtung der Kegelform des Kopfes,
die sich gegen die Ringoberfläche zu verjüngt, wird die Schnur zwischen den Kopf
und das abgeschrägte Ende der Klinke 18 gezogen. Danach wird bei der Drehung des
Ringes q. und des Zahnrades 7 die Klinke 18 soweit nach dem Mittelpunkt des Ringes
eingedrückt, wie die Dicke der angewendeten Schnur es gestattet, und auf diese Weise
wird das Schnurende zwischen Kopf und Klinke durch Reibung festgeklemmt und dann
bei fortgesetzter Drehung in Querrichtung aus dem Halter gezogen, derart, daß es
darauf nur noch am Mitnehmerring befestigt ist (Abb. 17). Die Reibungsklinke 18
wird durch einen Druckhebel 2q. (Abb. 5) nach innen gedrückt, welcher bei 25 drehbar
am Rade 7 befestigt ist und sich unter der Wirkung einer Feder 27 in Ruhestellung
gegen einen am Rade 7 befestigten Anschlag 26 legt. Beim Vorbeigehen der Klinke
18 wird diese mittels eines mit der Klinke verbundenen Firstbleches 28, auf welches
der Hebel 7q. wirkt, gegen den Kopf des Bolzens 17 gedrückt und durch die Klemmung
der Schnur in diese Lage angedrückt gehalten. Durch die richtige Kegelform des Kopfes
des Bolzens 17 bzw. 17" kann dieser derart auf dem Ring festgesetzt werden,
daß die gewünschte Klemmwirkung erhalten wird. Der Hebel 24 kann gegebenenfalls
auch unmittelbar auf die Klinke i8 wirken.
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Die auf dem Ring angebrachten Klemmvorrichtungen 17-18 und 17a-i8a
arbeiten der Reihe nach in der Weise, daß der Weg, welchen der Ring q. für eine
vollständige Umschnürung zurücklegen muü, verringert wird.
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Während der weiteren Drehung des Ringes q. wird die aus der Hohlwelle
13 zugeführte Schnur um das Bündel gezogen, wobei die Schnur in einen Schlitz 29
des Arbeitstisches a geleitet wird. Die Schnurrichtung ist nun derart abgeändert,
daß die zweite sich ebenfalls auf dem Mitnehmerring "befindliche Klemmvorrichtung
frei vorbeigehen kann, ohne die Schnur anzugreifen. Die Schnur gleitet hierbei durch
eine Aussparung 31 eines festen Leitstückes 3o, welche Aussparung genau in der Bahn
der Schnur liegt (Abb. 7).
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Bevor bei weiterer Drehung des Ringes q. die Klemmvorrichtung 17-i8
bzw. 177-18a am Halter 14 zum zweitenmal vorbeigehen würde, kehrt der Halter in
die nahezu waagerechte Stellung zurück. In dieser Stellung des Halters (Abb. ig),
welcher sich dann vor der Aussparung 31 des Leitstückes 30 befindet, gleitet
der in der Klemmvorrichtung des Mitnehmerringes festgeklemmte Schnurteil von der
Außenseite des Halters 14 ab und kommt daher nicht von neuem in die Aussparung 31.
Dadurch wird verhindert, daß dieses in der Klemmvorrichtung 17-18 bzw. 17a-187 festgeklemmte
Schnurende später durchgeschnitten wird.
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Beim weiteren Drehen des Mitnehmerringes q. wird der Halter 14. noch
etwas weiter hinaufgezogen, und zwar infolge der Form der Nockenscheibe ig und der
Spannung der Feder 23, welche den Hebel 2o belastet. Bei dieser aufwärts gerichteten
Bewegung ergreift der Halter mit der Aussparung 15 jetzt den aus der Hohlwelle 13
tretenden Schnurteil aufs neue und hält diesen mit Reibung fest, so daß die Schnur
straff um das Bündel gespannt wird. Um die Einführung der Schnur in den Halter zu
sichern, sind die nach der Schnur zu gerichtete Seite der Feder 16 und auch das
Ende des Halters 14 vorzugsweise abgeschrägt.
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Nachdem nunmehr durch den Mitnehmerring ein genügend langer Weg für
eine Umschnürung vollendet ist, wird der Ring in seiner Endstellung festgehalten,
wobei die Schnur gespannt bleibt. Zwecks Festhalten des Zahnrades 7 und des Mitnehmerringes
4 sind beim Zahnrad io über einen Teil seine. Umfanges die Zähne weggenommen; außerdem
ist auf diesem Rade ein Stift 32 drehbar gelagert, welcher seitlich aus dem
Rade herausragt, und zwar zum Zahnrad 7 hin (Abb. 2, 3 und 7). Dieser herausragende
Teil des Stiftes kann sich in einer schlitzförmigen Gleitbahn 33-3q. bewegen, die
entweder durch einen herausragenden Teil des Rades 7 oder durch auf diesem Rade
angebrachte Erhöhungen an der Radflanke gegenüber derjenigen des Rades io gebildet
wird.
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Diese Gleitbahn ist derart geformt, daß bei der Drehung der Zahnräder
gegen das Ende des Zusammenarbeitens der Zahnräder io
und 9, von
denen das letztere mit dem Zahnrad 7 auf der -Welle 8 befestigt ist, der Stift 32
erst in einen Schlitzteil 33 der Gleitbahn tritt, wodurch eine gleichmäßig verzögerte
Bewegung hervorgerufen wird, und dann schließlich in einen Schlitzteil 34 eintritt,
der konzentrisch mit der Welle des Rades io verläuft. Im Teil 34 der Gleitbahn angekommen,
verhindert also der sich mit dem Rade io weiterbewegende Stift 32 eine Drehung des
Zahnrades 7 und damit des Mitnehmerringes 4. Letzterer kommt zum Stillstand, wobei
auch die Schnur sich nicht verstellen kann und gespannt bleibt. Die Antriebsnockenwelle
i i jedoch, welche bei jedem Arbeitsvorgang eine volle Umdrehung macht, dreht sich
weiter, ebenso wie auch das Zahnrad io, das den letzten Teil seiner Umdrehung vollführt.
Da der Ring 4 stillsteht, tritt nunmehr die Einrichtung für das Verbinden der nebeneinanderliegenden
Schnurteile in Wirkung.
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Die zur Verbindung der Schnurenden dienenden Klemmstücke können z.
B. von einem Metallstreifen 36 (Abb.2) abgeschnitten werden, welcher mit Unterbrechungen
fortbewegt wird, und zwar durch eine Nockenscheibe 37 auf der Welle i i mittels
der Hebel 38 und 39, welche auf einer Welle4o befestigt und miteinander durch einen
Bolzen 41 verbunden. sind (Abb. 4, 5 und 7), und w eiterhin durch eine Zugstange
42 und ein Sperrad 43, das mit einer Scheibe 44 auf einer gemeinsamen Welle 45 befestigt
ist. Eine Rolle 46 eines Doppelhebels 47 drückt unter der Wirkung einer Feder 48
den Metallstreifen auf die Scheibe 44. Die schrittweise Fortbewegung des Streifens
findet während des Anfanges der Umdrehung des Mitnehmerringes 4 statt, und zwar
derart, daß das freie Streifenende gegen das Druckstück 49 eines verschiebbaren
Stempels 52 stößt, bevor die Schnur vorbeigeht, so daß diese unter den Metallstreifen
kommt, wie in Abb.9 bis i2 dargestellt ist. In Abb. 9 ist der Streifen 36 noch nicht
vorgerückt worden. Der Streifen wird bei seiner Bewegung durch die Aussparung 53
eines Leitstückes 54 geführt (Abb. 2 und i o) .
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Der Hub des Sperrades 43 und der Durchmesser der Scheibe 44 werden
so groß gewählt, daß die Scheibe jedesmal währenddes letzten Teiles der Drehung
des Sperrades etwas abrutscht, damit ein Anstoßen der Metallstreifen gegen das Druckstück
gesichert wird.
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Auf einem auf einem Kniehebel 57 (Abb. 6) befestigten Druckstück 55
ist ein Messer 56 angebracht, das nach der Fortbewegung des Metallstreifens, etwa
nachdem die Umwickelbewegung der Schnur-beendet ist, durch dimittels eines hinausragenden
Teiles 61 einer Nockenscheibe 58 zwangsläufig erfolgende Verstellung einer Rolle
59 des Hebels 57 heraufbewegt wird und dann in Zusammenwirkung mit einem feststehenden
Gegenmesser 63 von den Streifen 36 ein Stück abschneidet Durch das obere abgerundete
Ende des Druckstücks 55 wird zugleich ein weiteres Klemmstück vorgeformt, und zwar
nach dem Verschieben des neuen- Streifenendes in einer Aussparung 64 des Gegenmessers
63 (Abb. 2 und i i). Das Messer 56 ist um seinen Be -festigungsbolzen drehbar, damit
bei etwaiger Abnutzung einer Stelle des Messers ein anderer Umfangteil benutzt werden
kann. Das Gegenmesser 63 wird gegebenenfalls entsprechend ausgeführt, damit auch
bei ihm nach Abnutzung eine andere Stelle benutzt werden kann.
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Nach dem Abschneiden eines für das Klemmstück benötigten Stückes des
Metallstreifens wird dieses in Hohlnuten 65 des Gegenmessers 63 und in entsprechenden
Nuten 66 des Druckstückes 49 festgehalten. Das Druckstück 49 ist am Stempel 52 um
einen Zapfen 5o drehbar befestigt und steht unter der Wirkung einer Feder 51. Außerdem
reichen die Seitenbacken 67 des Stempels, zwischen denen das Druckstück sich bewegen
kann, über das Druckstück hinaus, so daß das Klemmstück sich mit seinem Ende zwischen
diesen Backen befindet und sich nicht in der Längsrichtung der Schnur verschieben
kann.
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Das abgeschnittene Klemmstück wird während des letzten Teiles der
Umdrehung der Antriebsnockenwelle i i durch die Bewegung des Stempels 52 und des
Druckstückes 49 in Richtung auf das Gegenmesser 63 zu, welches dann als Gegenhalter
dient, infolge der Einwirkung einer Nockenscheihe 6o auf ein Hebelsystem 69, 70,
71 und 72 (Abb.2) in der Form einer Hülse um die beiden nebeneinanderliegenden Schriurteile
gerollt (Abb. i2) und sodann plattgedrückt, so daß die Schnurenden fest miteinander
verbunden werden. Bei diesem Verfahren wird das Klemmstück von der Unterseite des
Arbeitstisches, auf denn das zu umschnürende Bündel liegt, festgehalten, so daß
es nicht nach oben ausweichen kann. Zu diesem Zweck ist der Schlitz 29 am Tisch
nicht geradlinig ausgeführt, sondern mit einer Ausbuchtung 74 (Abb. i und 4) versehen.
Die Schnur legt sich bei der Umwicklung in gerader Linie in die Verlängerung des
geraden Teiles des Schlitzes 29 unter das Klemmstück, das sich gleichfalls in dieser
Verlängerung unter dem in Abb. i nach links vorspringenden Teil der rechten Tischhälfte
befindet. Die Schnur wird mithin zweimal unter dieses Klemmstück hindurchgeführt,
erstmalig im Anfang der
Drehung des Mitnehmerringes q. und nachher
nochmals, nachdem die Schnur um das Bündel gelegt ist.
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Nachdem die beiden nebeneinanderliegenden Schnurenden fest durch das
aufgerollte Klemmstück verbunden sind, wobei dasjenige Schnurende, das von der Außenseite
des Halters 1.4 abgeglitten ist, sich außerhalb und der zur Schnurspule führende
Teil sich in der -Nut 1,5 des Halters 14 und in der Aussparung 31 des Leitstückes
befindet (Abb.7), wird dieser letzte Teil hinter dem Klemmstück durch ein Messer
75 abgeschnitten. Während dieses Abschneidens wird die Schnur in der Aussparung
des Leitstückes 30 festgehalten.
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Die zur Schnurabschneidung erforderliche Bewegung des Messers, welches
in dem Leitstück 30 gleiten kann, wird durch einen lose drehbar auf dem Ende
der Welle q.5 angebrachten Kniehebel 76 und eine Zugstange 77 bewirkt, «-elche am
verlängerten Ende des Verbindungsbolzens 4.1 der Hebel 38 und 39 angreift. Das Messer
75 wird nach links (Abb. 4., 5 und 7) gezogen, sobald eine Erhöhung auf der Nockenscheibe
37 den Hebel 38 hinaufbewegt. Der Klinkenhebel 39 mit der Stange 4.2 bewegt sich
dann gleichzeitig nach oben, so daß er in den folgenden Zahn des Sperrades .I3 eintreten
kann.
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Das Messer 75 ist länger als notwendig, und sein Ende ist mit einigen
Löchern für den Befestigungsstift am Hebel 76 versehen, damit das Messer, wenn es
nach Stumpf -werden nachgeschliffen ist, aufs neue nachgestellt und benutzt werden
kann.
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Das erstgenannte freie Schnurende ist indessen noch immer in der Klemmvorrichtung
17-i8 bzw. 17a-i8a des Mitnehmerringes . festgeklemmt. Beim letzten Teil der Umdrehung
der Nockenwelle aber senkt sich die Rolle 59 des Hebels 57 in eine Aussparung 78
der N ockenscheibe 58 (Abb. 6) und drückt einen an der Verlängerung 8o des Hebels
57 angebrachten Nocken 79 gegen das freie Ende der Klinke 18, wodurch diese Klinke
vom hopfe des Bolzens 17 entfernt wird; das Schnurende wird nun freigegeben, und
das verschnürte Bündel kann jetzt herausgenominen werden. Da der Stempel
52 mit dem Druckstück .49 sich in der äußersten linken Stellung befindet
(Abb.9), wird der Schlitz im Arbeitstisch bei der Ausbuchtung 74 genügend freigegeben,
um die Schnur und das Klemmstück beim Entfernen des Bündel vorbeigehen lassen zu
können.
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Wenn die Maschine für eine neue Ver schnürung in Betrieb gesetzt wird,
fällt im Anfang die Rolle des Hebels 69 (Abb. 2 und 3) sofort wieder auf den konzentrischen
Teil der Nockenscheibe 68, und der Stempel 52 kommt in die Stellung, die in Abb.
io angegeben ist. Die Rolle 59 des Hebels 57 (Abb. 6) liegt dabei auf dem konzentrischen
Teil der Nockenscheibe 58, so daß der Nocken 79 sich von der Klinke 18 löst und
der Mitnehmerring q. sich frei drehen kann.
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In Abb. 7 ist eine Vorrichtung veranschaulicht, welche es bei mechanischem
Antrieb der Maschine z. B. mittels eines Elektromotor: ermöglicht, die :Maschine
im richtigen Augenblick des Verfahrens stillzusetzen, damit sämtliche Teile immer
wieder in die richtige Stellung für einen weiteren Arbeitsvorgang kommen.
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Im Ausführungsbeispiel treibt der Elektro -motor (nicht gezeichnet)
eine sich in festen Lagern drehende Welle 99 an, mit Zwischenschaltung einer auf
dem Ende dieser Welle angebrachten Gleitkupplung ioo. Auf der Welle 99 ist außerdem
ein Zahnrad ioi befestigt, das bei eingerückter Kupplung die Antriebsnockenwelle
i i antreibt, während die Welle weiterhin eine mit einem festliegenden Teil des
Gestelles zusammenwirkende kegel förmige Bremsscheibe io2 trägt, welche in der Längsrichtung
verschiebbar angeordnet ist. Die Bremsscheibe io2 und die Reibungskupplung ioo sind
miteinander durch ein Hebelsystem verbunden. Dieses besteht aus einem mit dem beweglichen
Teil der Gleitkupplung in Verbindung stehenden und um einen festen Punkt
103 drehbaren Hebel 104 und einem auf die Bremsscheibe 102 wirkenden, um
einen festen Punkt io5 drehbarer Hebel io6. Beide Hebel sind durch eine Stange io7
fest aneinander gekuppelt.
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Auf dem freien Ende des Hebels io.I ist ein Kniehebel io8 angelenkt,
der in Normalstellung von einer mit dem einen Arm verbundenen Feder iog gegen einen
festen Anschlag i io des Hebels 104 gezogen wird, und der am Ende des anderen Armes
eine Rölle i i i trägt. Diese Rolle liegt in der Bahn eines auf dein Zahnrad io
der Antriebsnockenwelle i i befestigten Nockens 112.
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Beim Betrieb der Maschine bewegt dieser Nocken 112 sich an der Rolle
i i i vorbei und ist also frei von dieser. Unter Einwirkung der Feder iog stützt
sich der Hebel 1o8 dann gegen den Anschlag i i o, und das Hebelsystem 1o8, io4.
wird als Ganzes um den Drehpunkt 103 in einer Stellung gehalten, bei der die Gleitkupplung
ioo eingerückt und die Bremsscheibe 1o2 ausgerückt ist. Wenn die Maschine jedoch
zum Stillstand kommen soll, stößt der Nocken i 12 gegen die Rolle i i f. Dadurch
bewegt er den Hebel 1o8 gegen die Wirkung der Feder iog von dessen Anschlag i io
weg und bringt bei der weiteren Bewegung das Hebelsystem 104, io6 und 107 in eine
derartige Stellung, daß die Bremsscheibe 1o2 eingerückt und zugleich der bewegende
Teil
der Kupplung ioo ausgeschaltet wird. Dadurch, daß der Hebel 1o8, 104 zweiteilig
ist, kann er nach Stillstand bei einem erneuten Anlassen der Maschine gewissermaßen
zusammenknicken und dem Gestänge io7 die nötige Bewegungsfreiheit ermöglichen, um
die Bremswirkung der Scheibe io2 aufzuheben und die Kupplung ioo einzuschalten.
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In den Abb. 13 und 14 ist eine Vorrichtung dargestellt, welche bezweckt,
die Schnur während des Beginns der Umschnürung um die Ecke 82 (Abb. 3) des Bündels
zu führen, so daß die Schnur an dieser Stelle nicht zu stark angezogen wird und
das Bündel nicht angehoben werden kann. In einem an der Vertikalwand 3 des Arbeitstisches
befestigten Leitblock 83 ist ein Stift 84 verschiebbar, welcher seine Bewegung von
einem an dem festen Punkt 85 drehbaren Kniehebel 86 erhält und bei Beginn der Umschnürung
durch eine Feder 87 in der Stellung von Abb. 14 gehalten wird. Der Hub des Stiftes
84 (nach rechts in Abb. 14) wird durch eine Aussparung 88 von bestimmter Länge im
Leitblock beschränkt. Der Stift 84 befindet sich in hinausgeschobener Stellung in
der Fläch,: des Schlitzes 29 im Arbeitstisch, und die Schnur wird also mittels dieses
Stiftes geführt.
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Bevor die Verschnürung vollendet ist, bewegt sich, wie schon gesagt,
der Hebel 57
nach oben, was zur Folge hat, daß der verlängerte Teil 8o dieses
Hebels sich nach rechts (Abb. 6 und 13) bewegt. Der Nocken 79 an dieser Verlängerung
drückt dann den nach unten gerichteten Arm des Kniehebels 89, welcher um einen am
Schutzkasten 6 sitzenden Bolzen 9o drehbar ist, nach rechts und den anderen Hebelarm,
welcher sich auf den Hebel 86 stützt, nach unten. Demzufolge wird der Stift 84 (Abb.
14) nach links bewegt und die Schnur wieder freigegeben, welche sich nun bei der
weiteren Bewegung des Mitnehmerringes 4 um das Bündel legen kann.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Maschine ist die folgende: Ein
Arbeitsgang entspricht einer vollen Umdrehung der Nockenwelle i i. Durch Verschwenkung
des Hebels io6, z. B. mittels übertragung von einem Fußhebel, wird bei gleichzeitigem
Lösen der Bremswirkung der Scheibe io2 die Gleitkupplung ioo eingeschaltet. Die
Welle 99 wird also mitgenommen, und über die Zahnräder ioi, io wird die Nockenwelle
i i angetrieben. Zugleich wird durch die Zahnräder 9, 7 der Mitnehmerring 4 in Bewegung
gesetzt. Beim Anfang der Umdrehung wird durch die Nockenscheibe 58 der Hebe157
so weit hochge schoben, daß der Stift 79 außerhalb der Bahn der Klemmvorrichtungen
bzw. der Klinken 18, 18Q auf dem Mitnehmerring entfernt wird. Der Stempel 52 wird
von der Nockenscheibe 68 so weit nach links verschoben, daß der Schlitz 29 im Tischblatt
geschlossen ist. Das Trennmesser 75 wird durch die Wirkung der Nockenscheibe 37
zurückgezogen, und gleichzeitig wird durch die Zugstange 42 der Metallstreifen 36
mit seinem bereits bei der vorgehenden Verschnürung umgebogenen freien Ende, gegen
das Druckstück 49 des Stempels 52 geschoben, welches entgegen der Wirkung der hierin
angeordneten Feder zurückgedrückt wird. Es wurde bereits erwähnt, daß die Zugstange
q.2 dem Sperrad 43 eine derartige Bewegung erteilt, daß dieses mehr von dem Metallstreifen
abgibt, als erforderlich ist.
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Durch die Nockenscheibe i9 wird außerdem der Schnurhalter 14 in die
in Abb. 5 strichpunktiert angedeutete Stellung gebracht. Danach wird durch den Mitnehmerring
4 das freie Ende der Schnur aus dem Schnurhalter 14 herausgenommen und zwischen
den Kopf 17 und die Klinke 18 durch Einwirkung des Hebels 24 festgeklemmt. Durch
die weitere Drehung des Mitnehmerringes wird die Schnur von der Vorratsspule durch
die Hohlwelle 13 herausgezogen, und nach etwa einer Viertelumdrehung der Nockenwelle
i i ist die Schnur aus der Hohlwelle 13 bereits so weit herausgezogen, daß sie zuerst
in die Aussparung 31, dann weiter zwischen Gegenmesser 63 und Stempel 52 unter dem
Metallstreifen hindurchgeführt und schließlich uni den vorgeschobenen Bolzen 84
gelegt wird. Nach etwas mehr als einer Viertelumdrehung der Welle i i ist die die
Schnur mitnehmende Klemmvorrichtung des Ringes 4 bereits so weit vorgerückt, daß
sich das mitgenommene Schnurende vom Bolzen 84 aus parallel zur Anschlagplatte 3
erstreckt.
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Um etwa 40° nach einer halben Umdrehung der Welle i i wird der Hebel
57 in seine höchste Lage gehoben, wo das Schneiden und das gleichzeitige Abbiegen
des Metallstreifens 36 stattfindet. Von nun an wird die Schnur bei der weiteren
Drehung unmittelbar um den zu verschnürenden Gegenstand gezogen. Etwas später wird
der Schnurhalter in die höchste Lage gehoben, so daß die aus der Hohlwelle herausgezogene
Schnur wieder in der Nut 15 aufgenommen wird. Die Schnur wird nun abgebremst, so
daß durch die weitere Drehung des Ringes 4 ein straffes Spannen derselben um das
Bündel erfolgt. Gleich zu Beginn dieses Spannvorganges gerät der Stift 32 des Zahnrades
io in die Gleitbahn 33 des Zahnrades 7. Es findet somit die gleichmäßige Verzögerung
der Ringbewegung statt, die etwa so lange andauert,
bis die Welle
i z dreiviertel ihrer Umdrehung vollzogen hat. Am Ende des Verzögerungbvorganges
des Ringes 4 gerät der Stift 32 in den nun konzentrisch zur Welle i i liegenden
Teil 34 der Gleitbahn. Der Ring 4 steht still, während der Hebel 37 in seine mittlere
Lage zurückfällt und der Stempel 52 durch die Nockenscheibe 68 genügend vorgerückt
wird, um mit dem abgeschnittenen Metallstreifenstück eine Hülse um die Schnürteile
zu bilden und diese mit Reibung fest aneinander zu klemmen. Kurz vor Beendigung
des Vorganges wird der Stempel 52 so fest gegen das Gegenmesser 63. gedrückt, daß
die gebildete Hülse zusammengedrückt wird. Jetzt tritt das Trennmesser 75 in Tätigkeit
und schneidet das in der- Aussparung 31 liegende Schnürstück durch. Kurz darauf
gerät die das Schnürende noch festhaltende Klemmvorrichtung in die in Abb. 6- (rechts)
dargestellte Lage, wo ihre Reibungsklinke gegenüber dein Stift 79 liegt, der kurz
darauf infolge einer stattfindenden Verschwenkung des Hebels 57 diese Klinke dreht
und das erfaßte Schnürende befreit. Die volle Umdrehung der Welle it ist nun beendet.
Der Stift 112 hebt die Rolle i i i und schaltet somit bei gleichzeitigem Abbremsen
der Welle 99 den Antrieb aus.
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Im Anfang einer Verschnürung wird die Schnur durch den Mitnehmerring
auf eine bestimmte Länge herausgezogen. Um zu verhindern, daß z. B. bei sehr kleinen
Bündeln oder Gegenständen diese herausgezogene Länge zu groß wird, um die Schnur
noch mit der erforderlichen Vorspannung um das Bündel oder die Gegenstände zu ziehen,
kann in die Bahn der Schnur, und zwar bevor sie durch die Hohlwelle 13 hindurchgeführt
wird, eine Vorrichtung nach Abb. 15 eingeschaltet werden.
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Die von der Spule kommende Schnur 12 wird über einen festen Leiter
9i geführt, welcher hierzu in der Mitte mit einer öffnung 92 für den Schnurdurchtritt
versehen ist. Die Schnur wird von einer Feder 93 mit einer durch eine Schraube 94
regelbaren Spannung mit Reibung gegen den Leiter gedrückt und danach über zwei Scheiben
95 und 96 geführt. Die Scheibe 95 ist drehbar am Arbeitstisch befestigt, die Scheibe
96 ist aber an einem Ende eines Hebels 97 drehbar gelagert. welcher sich um einen
festen Punkt 98 drehen kann und durch eine Feder oder ein Gewicht nach unten gezogen
wird.
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Bei der Umschnürung wird nun im Anfang die Scheibe 96 durch die Schnürspannung
in die oberste Stellung gezogen, jedoch bei fortgesetzter Bewegung des Mitnehmerringes
.l. wird bei einem sehr kleinen Bündel der Durchhang der Schnur, d. h. der Überschuß,
beseitigt, indem die Rolle 96 sich dann nach unten bewegt, ehe der Schnürhalter
14 (Abb. 5) die vorbeilaufende Schnur ergreift. Die Anordnung der Feder 16 ist derart.
dal3 die Schnur, nachdem sie nachvollendeter Verschnürung abgeschnitten ist, nicht
aus dein Halter zurückgezogen werden kann.
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Die Schnur wird also auf die beschriebene Weise straff um das Bündel
gespannt, und dadurch ist es möglich, mit der ;Maschine auf ganz ähnliche Weise
Stücke oder Pakete mit sehr kleinen Abmessungen oder sogar Bündel von sehr kleiner
Höhe, z. B. nur eine kleine :-Anzahl von Dokumenten, zu verschnüren. Um überdies
in solchem Falle noch ein etwaiges Verbiegen an den Seiten dieser einzelnen Stücke
beim Umziehen der Schnur zu vermeiden, kann noch eine zusätzliche Vorrichtung angebracht
werden, wie sie in Abb. 15a dargestellt ist. Diese Vorrichtung besteht aus einem
Flacheisen 115, das auf dem Arbeitstisch :2 liegt und bei 116 lösbar am Tisch befestigt
sein kann. Auf diesem Flacheisen und senkrecht dazu ist ein Führungsarm
113 angeordnet, der in der dargestellten Arbeitslage dicht gegen die Anschlagplatte
3 zu liegen kommt und den Schlitz 29 überbrückt. Ein weiterer Arm 114 ist auf dem
Flacheisen 115, gegebenenfalls mittels Handgriffes 117, verschiebbar angeordnet
und liegt parallel zu dem Arm 113 und überbrückt gleichfalls den Schlitz a9.
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Beim Gebrauch wird die Entfernung der Arme 113 und 114 derart eingestellt,
daß sie etwa der Breite des daraufgelegten zu umschnürenden Gegenstandes entspricht.
Die Schnur wird dann nicht bloß um den Gegenstand gelegt, sondern gleichzeitig um
diese Arme, die die Schnürspannung aufnehmen und ein Eindrücken der Kanten des Gegenstandes
verhindern. Ist die Umschnürung beendet, so kann der Arm 114 etwas nach dem festen
Arm 113 zu verschoben und der umschnürte Stapel ohne weiteres entfernt werden.
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Die im vorstehenden nur beispielsweise beschriebene Ausführungsform
der neuen Verschnürungsvorrichtung kann in Einzelheiten noch abgeändert werden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Gegebenenfalls kann z. B. die
Ausführung derartig sein, daß mehr als ein Klemmstück zti gleicher Zeit hergestellt
und abgeschnitten. wird, damit es möglich ist, die nebeneinander liegenden Schnürteile
an mehreren Stellen zu verbinden. Gleichfalls können zwei nehmerringe, jeder mit
seinen eigenen Klemmvorrichtungen, angewendet werden, um z. B. sehr lange Bündel
an zwei Stellen zu verschnüren.
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Die neue Maschine ist außerordentlich einfach im Aufbau und bequem
zu bedienen.
Außer dünner oder dicker Schnur oder Schnur von besserer
oder billiger Qualität kann ebensogut Band, geflochtener Metallfaden, Seiloder einbeliebiges
anderesVerschnürungsmittel benutzt werden. Die in der Minute durchführbaren Umschnürungen
können er= höht werden, und die Leistung der Maschine ist demzufolge groß. Außerdem
können auch die Kosten für Schnurverbrauch auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden.