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Verfahren und Maschine zur Erzeugung von in Formen vulkanisierten getriebenen Kautschukhobl- körpern.
Es ist bekannt, Hohlkörper aus Kautschuk in der Weise zu erzeugen, dass zwei unvulkanisierte Kautschukblätter gemäss einer der Gestalt des herzustellenden Hohlkörpers angepassten Umrisslinie mittels einer stumpfen Stanze durchschnitten und dadurch gleichzeitig die Blätter an der Schnittkante miteinander verschweisst werden.
Dabei wird das Zusammenkleben der Kautschukplatten innerhalb der verschweissten Umrisslinie dadurch verhindert, dass vor dem Aufeinanderlegen der beiden Kautschukplatten eine hohle Nadel zwischen diese eingeführt und das Durchstanzen derart in zwei Stufen vorgenommen wird, dass in der ersten Stufe die beiden Kautsehukblätter bloss so weit zusammengepresst werden, dass sie an der Einführungsstelle der Hohlnadel der Stärke derselben entsprechend nachgeben können, worauf durch die Nadel Luft eingeblasen wird und nach dem Herausziehen der Nadel das vollständige Durchstanzen erfolgt.
Um aber nachträglich das Treibmittel einführen zu können, wird vor dem Aufeinanderlegen der miteinander zu verschweissenden Kautschukblätter auch eine dünne Metallzunge zwischen die Blätter eingelegt, die zur Verhinderung des Verschweissens der beiden Blätter an dieser Stelle einen Schlitz offen lässt, durch den das Trpibmittel, etwa. \mmolliumcarhonat, eingrblasen w1rd. Die Öffnung muss nachtäglich sorgfältig verklebt werden. Die die annähernde Umrisslinie des herzustellenden Hohlkörpers aufweisenden, derart vorbereiteten blasenförmigen Werkstücke werden dann in eine Hohlform eingelegt und der Vulkanisationstemperatur ausgesetzt.
Dabei entwickelt das eingeblasene Treibmittel Gase oder Dämpfe und treibt den Kautschuk auf, so dass sich die Wände des Hohlkörpers innig an die Wand der Hohlform schmiegen und in dieser Gestalt vulkanisiert werden.
Diese Herstellungsweise ist mit mehrfachen Nachteilen behaftet. Der Hauptnachteil besteht darin, dass das Verfahren so umständlich ist, dass es abgesehen vom Stanzen nur durch Handarbeit ausgeführt werden kann. Ausserdem entsteht ein nennenswerter Ausschuss dadurch, dass trotz des Einblasens der Luft beim Stanzen während der späteren Behandlung die Blätter an ihrer Berührungsfläche innerhalb der Umrisslinie teilweise zusammenkleben und beim späteren Auftreiben nicht mehr auseinandergetrieben werden.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass während des Durehstanzens der miteinander zum blasenförmigen Halberzeugnis zu verschweissenden Kautschukblätter durch die in an und für sich bekannter Weise zwischen die Blätter eingeführte Hohlnadel ein gleichzeitig das Treibmittel enthaltendes festes oder flüssiges Trennmittel eingeführt und die als Halberzeugnis dienende Blase nach Zurückziehen der Hohlnadel zum Treiben fertig vollständig verschlossen wird. Als feste Trenn-und Treibmittel kann beispielsweise Ammoniumearbonat oder eine Mischung von Ammoniumchlorid und Ammoniumnitrit oder von Talk und Ammoniumcarbonat, als flüssiges Trenn-und Treibmittel Ammoniak- wasser oder eine wässerige Lösung von Ammoniumchlorid und Ammoniumnitrit in Betracht kommen.
Dadurch, dass das Treibmittel mit einem festen oder flüssigen Trennmittel gleichzeitig eingeführt wird, beseitigt man nicht nur die Gefahr des nachträglichen Verklebens der Gummiblätter, sondern es entfallen auch die weiteren Handgriffe des mechträglichen Öffnens des Hohlkörpers, des Einblasens des
Treibmittels und des Verklebens der Einblaseöffnung, so dass sich das Verfahren zum maschinellen Ans-
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In der Zeichnung ist ein AusfÜhrungsbeispiel einer solchen Maschine dargestellt, die das zur Herstellung der getriebenen Hohlkörper dienende Halberzeugnis aus fortlaufenden Kautschukbändern erzeugt.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht der Maschine und Fig. 2 zeigt den Grundriss des Vor- schub-und Einspritzsehlittens samt den Aushebezangen in grösserem Massstabe.
Die Maschine lehnt sich an die allgemein bekannte Wolcott-Rydersche Stanzmaschine an. Auf
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dienen nicht nur zur Verhinderung des Verklebens der aufeinandergelagerten Schichten des unvulkanisierten, also noch klebrigen Kautschukbandes, sondern auch zum Schutz der empfindlichen Kaut- schukbänder gegen unnötige Zugbeanspruchung beim Abwickeln von den Vorratsrollen. Das Abwickeln der Gewebebänder 6 und 7 erfolgt durch die Ziehwalzen 8 und 12, deren Mantelfläche an einem Teil ihres
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Bänder 6 und 7 zwischen sich um eine Streckenlänge hindurch, die der Länge des Bogens gleich ist, an dem sich die Umfangsteile 8a und 12a der Ziehwalzen berühren. Während des übrigen Teiles der Umdrehung der Walzen sind diese unwirksam, so dass während dieser Zeit die Bänder 6, 7 in Ruhe verharren.
Der Vorschub der Bänder lässt sich dadurch regeln, dass das Zahnrad 17b entfernt und die Walze 12 in bezug auf die angetriebene Walze 8 verdreht wird, worauf man das Zahnrad 17b wieder zurücksetzt. Die Walze 12 ist auf Armen 9 gelagert, die um Zapfen 10 im Gestell verschwenkbar sind. Die Federn 11 pressen die Walze 12 gegen die. Walze 8. Der Hub der Arme 9 ist durch ein Anschlagrohr 13 begrenzt, damit die Walzen 8 und 12 sich während der unwirksamen Periode ihrer Umdrehung nicht berühren.
Die Walzen 2, 3 sind durch Bremsbänder 35, 35 gebremst.
Indem die Gewebebänder 6 und 7 absatzweise von den Vorratswalzen 2 und 3 abgezogen werden, wickeln sich auch die Kautschukbä. nder 4 und 5 absatzweise ab und gelangen auf die Gleittische 14a bzw. 14b, die aus einer glatten Fläche, etwa politiertem Blech, oder aus einer Rollenbahn bestehen. Die Tischplatten 14a und 14b sind zweckmässig heizbar eingerichtet, zu welchem Zwecke gemäss der Zeichnung unter den Platten Heizschlangen 15 angebracht sind. Die Gleittische 14a, 14b sind gegeneinander geneigt wodurch die beiden Kaiitschukbänder 4 und 5 vor der zweiteiligen Stanze 16a und 16b zusammengeführt werden.
Die untere Hälfte 16a der Stanze sitzt ortsfest auf dem Tisch 57, während die obere Stanze 16b sich auf einem in lotrechten Führungen 20 beweglichen und durch ein Gegengewicht 23 ausgeglichenen Klotz 19 befindet, der mittels eines Kurbelgetriebes 21, 22 von der Hauptwelle der Maschine auf und nieder bewegt wird. Zwischen den Gleittischen 14a und 14b ist vor dex Stanze 16a, 16b der in waagrechten Führungen bewegliche Einspritzschlitten 24 angeordnet, der die Einblasenadeln 25 trägt. Die Einblasenadeln sind durch Schläuche und eine Rohrleitung 26 mit dem luftdicht verschlossenen Behälter 27 verbunden, der die Trenn-und Treibflüssigkeit enthält und unter einem gleichbleibenden Gasdruck gehalten wird.
In die Leitung 26 ist ein Durchflussventil 28 und ein Absperrventil 89 eingeschaltet. Das letztere wird durch eine Feder oder durch den Flüssigkeitsdruck geschlossen gehalten. An der Pleuelstange 21 befindet sich ein Anschlag 30, der bei seinem Niedergang auf die Stange 31 des Ventils 29 drückt und dieses öffnet.
Zwischen den Gleittischen 14a und 14b ist noch der in den waagrechten Führungen 32 bewegliche Vor-
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dienen um die Welle 36 drehbar gelagerte Hebel 37,37, die in die Einschnitte 54,54 des Schlittens 33 eingreifen und durch die Feder 38 in der dargestellten Stellung gehalten werden. Auf einem der Hebel 37 sitzt eine Anschlagschraube 39, die mit einer am Klotz 19 drehbar gelagerten Klinke 40 zusammenwirkt, die nach oben ausweichen kann, nach unten aber gegen einen Anschlag 41 liegt. An der Vorschubleiste 34 sind Mitnehmer 43 befestigt, die mit ihren hakenförmigen freien Enden beim Vorgehen in der Richtung des Pfeiles I den Einspritzschlitten 24 mitnehmen, um die Einspritznadeln zwischen die Stanzen 16a, j ! 6b einzuschieben.
Ein von einer nicht dargestellten Hubscheibe beherrschter Hebel 35'bewirkt das Zurückziehen des Einspritzschlittens 24, nachdem das Trenn-und Treibmittel eingespritzt worden ist.
Die Maschine ist ferner mit einer Aushebevorrichtung ausgerüstet, die aus zwei Aushebezangen 42 besteht, deren Schenkel 42 a und 42 b durch Federn gegeneinander gedrückt werden. Die Sehenkel der Zangen werden durch Nocken 44,45 gesteuert, die auf der Welle 46 sitzen, welche durch die Kette 18 von der Welle der Walze 8 angetrieben wird. Die die Aushebezangen tragende Stange 60 ist an Armen 48 befestigt, die auf der Welle 47 sitzen und von Unrundscheiben 49 gesteuert werden, die auf der Welle 46 befestigt sind.
Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende :
Beim Inbetriebsetzen der Maschine werden die Gewebebänder 6, 7 von den Vorratswalzen 2,, 3 so weit heruntergezogen, dass sie von den Walzen 8, 12 erfasst werden können, während die Kautschuk-
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Vorschubleiste : J4 greifen beim Speisen in den Einspritzschlitten 24 ein und die Anschlags hraube 39 ist derart eingestellt, dass der Einspritzschlitten in der Richtung des Pfeiles I vorgeht, während der Klotz 19 in die Höhe geht, so dass die Einblasenadeln 25 zwischen die Stanzen 16a, 16b ragen.
Wenn die obere Stanze16b beim Niedergang des Klotzes 19 so weit gesunken ist, dass die Kautschukbänder zwischen den Stanzen 16a und 16b genügend zusammengepresst werden, um einen luftdichten bzw. wasserdichten Verschluss des durch die Schnittkanten der Stanze abgegrenzten Raumes zwischen den beiden Kautschukbändern zu sichern, aber die Nachgiebigkeit der Kautschukschichten noch genügenden Raum für die Einspritznadeln 25 zulässt, hat der Anschlag 30 die Stange 31 des Ventils 29 genügend heruntergedrückt, um das Ventil zu öffnen.
Es wird nun unter der Wirkung des im Behälter 27 herrschenden Druckes durch das Durchflussventil 28, das Ventil 29 und die Nadeln 25 hindurch etwas Flüssigkeit in den durch die Stanzen 16a, 16b abgegrenzten Raum zwischen den Kautschukbändern 4 und 5 eingespritzt. Die Menge der eingespritzten Flüssigkeit lässt sich durch den im Behälter 27 herrschenden Druck, durch die Einstellung der Drosselung des Ventils 28 und durch die Öffnungsdauer des Ventils 29 regeln. Nach dem Einspritzen zieht der Hebel 35'den Schlitten 24 in der Richtung des Pfeiles 11 zurück und der Klotz 19 geht so weit nach unten, bis die Stanzen 16a, 16b die Kautschukbänder durchschneiden und die aus- geschnittenen Blatteile miteinander zu einem vollständig geschlossenen Hohlkörper verschweissen.
Da
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die Backen der Zangen 42 und die Unrundscheiben 49 drehen die Hebel 48 in der Richtung des Pfeiles Ill, wodurch die Aushebezangen das Doppelband 4,5 samt der ausgestanzten, mit demselben noch schwach zusammenhängenden Blase 51 aus der unteren Stanze 16a herausheben. In diesem Augenblicke hat die Klinke 40 die Anschlagschraube 39 erreicht und schwingt die Hebel 37 in der Richtung des Pfeiles IV, wodurch der Vorschubschlitten 33 in der Richtung des Pfeiles I bewegt wird.
Dadurch wird die Vorsehubleiste 34 in der Richtung des Pfeiles 1 vorwärts geschoben, bis sie an die durch die Stanzen 16a, 16b hergestellte Schweisskante der durchgestanzten Öffnung der Bänder 4 und 5 stösst und beim weiteren Vorwärtsgehen die Bänder um eine Stanzlänge vorschiebt, so dass sich eine frische Strecke der Bänder über die Stanze 16a legt. Gleichzeitig haben die Abziehwalzen 8 und 12 die Gewebebänder 6 und 7 um die Vorschublänge heruntergezogen, so dass während des durch die Vorschubleiste 34 erfolgenden Vorschubes die Kautschukbänder 4 und 5 von den Walzen 2 und 3 mit der Geschwindigkeit und der Länge des Vorschubes heruntergezogen worden sind. Infolgedessen erfolgt das Abwickeln und der Vorschub der Kautschukbänder ohne nennenswerte Zugbeanspruchung.
Die von den Vorratswalzen 2 und 3 heruntergezogenen Gewebebändei 6 und 7 gelangen nach dem Austritt zwischen den Walzen 8 und 12 in einen unter denselben befindlichen Behälter 50, während das ausgestanzte Kautschukdoppelband samt den lose mit demselben zusammenhängenden Blasen 51 an der glatten Führungsplatte 55 heruntergleitet, wo die Blasen von der Bedienung der Maschine leicht entfernt und ohne weitere Nachbehandlung in die Vulkanisierungsformen eingelegt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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dem das in den Vulkanisierformen aufzutreibende blasenförmige Halberzeugnis aus zwei unvulkanisierten Kautschukblättern durch verschweissendes Stanzen ausgeschnitten und dabei ein Trennmittel durch Hohlnadeln, die vor dem vollständigen Durchstanzen wieder herausgezogen werden, eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung eines flüssigen oder festen Trennmittels mit der Einführung desselben gleichzeitig auch ein Treibmittel zwischen die auszustanzenden Kautschukblätter eingeführt und die als Halberzeugnis dienende Blase nach Zurückziehen der zur Einführung des Trenn-und Treibmittels dienenden Werkzeuge zum Treiben fertig vollständig verschlossen wird.