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Schaltvorrichtung für hydraulisch oder pneumatisch angetriebene Absperrorgane
an Krakanlagen Es ist bekannt, bei Gaserzeugungsanlagen u. dgl. die periodische
Umschaltung der Absperrorgane durch selbsttätige hydraulische oder pneumatische
Schaltvorrichtungen zu bewirken. Auch wurde schon vorgeschlagen, die Umsteuerorgane
für die verschiedenen Absperrschieber oder Ventile auf einer gemeinsamen Welle anzuordnen,
die von einem Motor o. dgl. mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben wird.
Es sollte beispielsweise für jedes der Absperrorgane auf der drehbaren Welle eine
Schaltscheibe mit gegebenenfalls in geringen Grenzen verstellbaren Anschlägen angeordnet
sein, die bei der jedesmaligen Umdrehung der Welle einmal die Druckmittelzuleitung
für das betreffende Absperrorgan Öffnen und schließen sollte. Abgesehen davon, daß
bei dieser Einrichtung stets nur eine verhältnismäßig geringe Verstellung der Schaltzeiten
möglich ist, ergibt sich dabei der weitere Nachteil, daß zur Erzielung hinreichend
großer Schaltgeschwindigkeiten die Schaltscheiben so groß sein müssen, daß sie praktisch
unbrauchbar wären.
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Die genannten Nachteile werden gemäß der Erfindung beseitigt. Die
Erfindung besteht darin, daß die als Mehrwegehähne ausgebildeten Umsteuerorgane
für die Druckmittelleitungen der einzelnen Absperrorgane durch beliebig verstellbare,
an endlosen Ketten angeordnete Mitnehmer betätigt werden. Bei dieser Einrichtung
können die Mitnehmer mühelos und in kürzester Zeit an jeder beliebigen Stelle der
Ketten angebracht und damit die Schaltzeiten in jeder gewünschten Weise abgeändert
werden. Andererseits ist es möglich, durch Verlängerung der Ketten und Erhöhung
der Umlaufgeschwindigkeit der antreibenden Welle die Schaltgeschwindigkeit beliebig
zu erhöhen. Im Gegensatz zu den bekannten Scheiben braucht bei dieser Verlängerung
der Ketten eine Vergrößerung des Raumbedarfs nicht einzutreten, da die Ketten ohne
Schwierigkeiten um mehrere Führungsrollen herumgeleitet werden können. Wegen der
leichten Abänderbarkeit der Schaltzeiten eignet sich die neue Schaltvorrichtung
in besonderem Maße für Krakanlagen, da bei diesen leine Nachregulierung der Schaltperioden
sehr häufig erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in Abb. i
dargestellt. Abb. z bis 4 zeigen Einzelheiten der Abb. i_ Die in den Gehäusen a1
... a4 beweglichen Schieberzungen b1 . . . b4 werden durch die in den Zylindern
dl ... d4 verschiebbaren Kolben cl . . . c4 angetrieben, denen das Preßmittel
durch die Leitungen 11. . . 1e zu- bzw. abgeführt wird. Die Umsteuerung des
Antriebmittels erfolgt mittels der in den Abb. 3 und 4 in vergrößertem Maßstabe
gezeichneten Vierwegehähne e1 ... e4, bei denen das Antriebmittel bei
x zu- und bei y abgeführt wird, während die Anschlüsse z, und z2 durch
die Leitungen 11 . . . 1e mit den oberen und unteren Enden der Zylinder dl
... d4 in Verbindung
stehen. In jedem der Hähne
ei . . . e4 ist ein Hahnküken i derart gelagert, daß bei der Stellung des
Kükens gemäß Abb. 3 das bei x eintretende Treibmittel durch den Anschluß z2 in die
Leitung zur oberen Hälfte des zugeordneten Zylinders dl ... d4 geführt wird,
während das in der unteren Zylinderhälfte befindliche Treibmittel durch die nach
der Eintrittsstellez,des Vierwegehahnes führendeLeitung zur Abflußstelle y strömt.
Während also in der Hahnstellung nach Abb. 3 der Kolben des zugehörigen Zylinders
gesenkt wird, befindet sich in Abb. 4. der Hahn in derjenigen Stellung, in welcher
der Kolben des zugehörigen Zylinders sich nach oben bewegt.
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Die Umsteuerung erfolgt in regelmäßigen Zeitabständen rein selbsttätig
mittels der an den maschinell angetriebenen endlosen Ketten f1 ...
f4 angeordneten Mitnehmergl ... g4, welche gegen Sternräder
hl . . . la4 (Abb. i und 2) stoßen und die letzteren zugleich mitden mit
ihnen verbundenen Hahnküken i etwa um 9o° drehen, so daß auf jeden vollständigen
Umlauf jeder endlosen Kette eine Umschaltung des zugehörigen Absperrschiebers kommt.
Auf diese Weise werden die Absperrzungen b1 ... b4 in regelmäßigen Zeitabständen
selbsttätig umgesteuert. Die Mitnehmer g1 ... g4, an deren Stelle auch Nocken,
Anschläge o. dgl. verwendet werden können, sind auf den endlosen Ketten f1 . . .
f4 verstellbar angeordnet. Hierdurch ist erreicht, daß die Reihenfolge und der zeitliche
.Abstand zwischen den Umschaltungen der einzelnen Schieberzungen b1 . . . b4 beliebig
geregelt werden kann. In der Zeichnung ist die Anordnung beispielsweise so getroffen,
daß die Schieberzungen alle gleichzeitig verstellt werden, wobei die Schieberzungen
b1 und b3 schließen, wenn die Schieberzungen b2 und b4 öffnen und umgekehrt. Anstatt
an jeder Kette, wie gezeichnet, nur einen Mitnehmer anzubringen, könnten deren auch
mehrere, z. B. zwei vorgesehen sein. In diesem Falle würde auf jeden Umlauf der
Kette eine der Zahl der Mitnehmer entsprechende Anzahl von Umschaltungen kommen.
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Der Antrieb der Ketten f l . . . f 4 kann auf beliebige Weise erfolgen.
Bei der gezeichneten Ausführungsform laufen die endlosen Ketten über Kettenräder
ml . . . m8, welche auf gemeinsamen Wellen n und o angeordnet sind, von denen die
eine Welle n von einem Elektromotor p über ein Stirnradgetriebe
q angetrieben wird.
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Falls die Umstellungen der Absperrorgane kurzzeitig nacheinander erfolgen
müssen, kann man den Motor p dauernd laufen lassen. Falls jedoch zwischen den einzelnen
Umstellungen größere Zeitabschnitte eingeschaltet werden sollen, wird der Motor
p zweckmäßig durch eine Schaltuhr r überwacht, welche ihn in regelmäßigen Zeitabständen
anläßt und stillsetzt. Durch passende Einstellung der in der Schaltuhr r befindlichen
Kontakte läßt sich das gegenseitige Verhältnis der Lauf-und Ruhezeiten beliebig
regeln.
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Falls das elektrische Stromnetz nicht frei von Schwankungen ist, kann
es vorkommen, daß der Motor p mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit läuft und bei
einem vollkommen gleichmäßigen Gang der Schaltuhr r zu früh oder zu spät stillgesetzt
wird. In diesem Falle läßt man zweckmäßig durch die Schaltuhr r nur das Anlassen
des Motors p vornehmen, während das Stillsetzen durch eine Hilfskontaktvorrichtung
s erfolgt, welche durch einen besonderen Anschlagt, der zweckmäßig auf einer der
endlosen Ketten f l . . . f 4 angeordnet ist, betätigt wird. Durch passende Bemessung
des Abstandes des Anschlages t von dein auf der gleichen endlosen Kette befindlichen
Mitnehmer g läßt sich die erforderliche Laufzeit des Motors p genau einstellen.
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Die Absperrorgane a1, b1 . . . a4, b4 können in beliebiger
räumlicher Entfernung voneinander und von der Schaltvorrichtung angeordnet sein.