-
Antriebsvorrichtung für endlose, über Leitscheiben laufende Sieb-
oder Rechenbänder Die Erfindung betrifft Antriebsvorrichtungen für endlose über
Leitscheiben laufende Sieb- oder Rechenbänder mit kettenartig aneinandergereihten
Sieb- oder Rechenfeldern für die Wasser- oder Abwasserreinigung. Der Antrieb der
Leitscheiben erfolgte bei bekannen Anlagen dieser Art von einem Motor aus über Kegelräder
und Schneckengetriebe. Derartige Antriebsvorrichtungen erforderten einen großen
QPIatzaufwand und verteuerten durch die umständlichen Zwischengetrieble, weIche
zur Erzielung geringer Umdrehungszahlen erforderlich waren, die Anlagekosten. Ein
weiterer Nachteil bestand darin, daß bei ununterbrochenem Betrieb durch die über
Flur angeordneten Abspritzvorrichtungen sehr starke Verschmutzungen der Siebflächen
nicht restlos beseitigt werden konnten. Diese Schmutzstoffe lagerten sich insbesondere
an den bei aufwärtsziehendem Strang untenliegenden kurzen Siebflächen an, so daß
zur wirksamen Abspritzung dieser Siebfelder eine jeweilige Stillsetzung erforderlich
war, welche nur durch elektrische Scllaltschützen bei einem Motorantrieb möglich
war. Diese Schaltschützen erforderten ebenfalls Mehrausgaben. Da stufenlose Getriebe
zu teuer waren, so verwendete man in der Regel polumschaltbare Motore, welche nur
begrenzte Geschwindigkeiten zuliegen.
-
Daneben waren für Überlastungen Preßluftkupplungen erforderlich.
-
Für endlose über Leitscheiben laufende Rechenbänder mit aus Gittern
bestehenden Feldern hat man zum Zurückbewegen von Schmutzabstreifkämmen an den Stoß
stellen der Gitterfelder Hubmagnete verwendet, jedoch die Leitscheiben bzxv. Trommelräder
motorisch oder in sonstiger beliebiger Weise angetrieben. Außerdem war die Verwendung
eines unmittelbaren Antriebes einer auf Führungsrollen aufgesetzten Siebtrommel
mit einem Elektromotor bekannt, jedoch ergab diese eine zu schnelle'Umdrehung bei
endlosen Siebbändern. Ebenfalls der aus einem Turbinenrad bestehende Antrieb für
kreisende Abwassersiebe konnte nicht für endlose Siebbänder verwendet werden.
-
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der eingangs erwähnten Übel
stände durch
Schaffung eines für Sieb- oder Rechenbänder noch neuartigen
Antrieb es. und zwar besteht nach der Erfindung die Antriebsvorn.chtung aus etn
oder mehreren schwingend gelagerten Arbeitszylindern mit einseitig von einem Druckmittel
(Druckwasser oder Druckluft beaufschlagten Kolben. deren Schubstangen zwei mit Nocken
besetzte und mit dem Leitscheibensatz gekuppelte Antnebsscheiben absatzweise oder
ununterbrochen in IGmdrehung versetzen, während der Leer- und Rücligang der Schubstangen
durch Federn oder durch das Eigengewicht der Kolben erfolgt, wobei jeweils eine
die Freibmittelleitungen öffnende und schließende. in den Endstellungen der Schubstangen
z. B. von den Antriebsscheihen geschaltete Steuervorrichtung für das Treibmittel
vorgesehen ist. Die Arbeitszylinder werden zwccks Rückführung der Schubstangen vornehmlich
doppelwirkend ausge--bildet. Durch eine Verstellung der Nocken auf den Antriehsscheiben
ist die Haltezeit für ein wid-sames Abspritzen des Siebes durch Schaffung eines
mehr oder weniger großen Spieles zwischen den Nocken und dem Schaltkolben regelbar
zu gestalten. Ebenso ist durch eine gleichzeitig zur Zentrierung der Leitscheibenachsen
dienende Höhenverstellung der Leitscheiben eine Einstellung des Leerlaufes der Schubstangen
möglich.
-
Durch diesen neuartigen Antrieb kommen die bisher üblichen teueren
Getriebe in Wegfall. der Platzaufwand ist nur sehr gering und im Bedarfsfalle läßt
sich sogar die Pumpe für das Treibmittel unabhängig von der Anlage in einem anderen
Raum aufstellen. Die Druckluftpumpe gestattet Geschwindigkeitsänderungen in sehr
weiten Grenzen und durch ein sehr einfaches Überdruckventil können Überlastungen
ausgeglichen werden.
-
Die Zeit zum Abspritzen der in der Regel sehr stark verschmutzten
kurzen Siebstücke ist regelbar, so daß eine An- und Abschaltung des Antriebes in
Wegfall kommen kann.
-
Infolge Wegfalls des Zahnradantriebes können die Xockenscheiben an
ihrem Außenumfang auf Rollen geführt werden, welche in einfacher Weise sowohl eine
Seitenverstellung als auch eine Höheneinstellung im Bedarfsfalle bei gleichzeitiger
Achsschwenkung ermöglichen lassen. Früher mußte bei einer Längung der. Laschenkettenteilung
der Antrieb mitverstellt werden.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigen: Abb. Zeine Seitenansicht einer Treibscheibe
für Siebbandrechen mü der neuen Antriebsvorrichtung, Abb. 2 deren Vorderansicht
mit teilweisem Schnitt, Äbb. 3 eine Vorderansicht der Arbeit zylinder mit den Steuereinrichtungen,
Abb. 4 Schnitte durch einen Steuerzylinder in zwei Betriebsstellungen und Abb. 5
einen Schnitt einer weiteren Ausführungsform eines Steuerzylinders.
-
Die Sieb- oder Rechenbandanlage. für welche die neue Antriebsvorrichtung
bestimmt ist, besteht aus kettenartig aneinandergereihten Sieb- oder Rechenfeldern
1 und 2. welche mit heiderseits angesetzten Rollen 3 innerhalb des Wasserschachtes
in U-förmiger Bahnen geführt werden. Über Flur sind Treihscheiben 4 vorgesehen,
auf denen das endlose Sieb- oder Rechenband aufgehängt ist und von wo aus die umlaufende
Bewegung erfolgt. In Abb. 2 ist erkennbar. wie die Rollen 3 in entsprechende Aussparungen
der Treibscheiben 4 eingreifen. Die auf beiden Seiten vorgesehenen Treibscheiben
4 sind auf einer gemeinsamen Achse 13 befestigt und auf Rollen 5 gelagert. Der Lagerkörper
6 einer oder mehrerer Rollen 5 kann mit einer Druckschraube 7 in Seitenrichtung
verstellbar auf den Tragrahmen S aufgesetzt sein. Man wird vornehmlich nur die Lagerkörper
6 an einer Längsseite mit diesen Stellschrauben, ausstatten. Die Lagerrollen 5 sind
zweckm-i?igerweise in Rillen 9 der Treibscheiben 4 geführt.
-
Der Antrieb dieser Treibscheiben 4 und somit des Sieb- oder Rechenbandes
erfolgt im Gegensatz zu bekannten Anordnungen aut hydraulischem oder pneumatischem
Wege, und zwar in vorliegendem Ausführungsbeispiel durch ein oder mehrere, z. B.
zwei, an einer als Antriebsscheibe dienenden Treibscheibe 4 angreifende Schubstangen
10, 1 Q. Diese Schubstangen sind mit Kolben in Albeitszylindern 12, 12a geführt
und legen sich mit Leitrollen ii in Umfangsnuten 9 9,, der Treibscheibe 4. In diesen
Führungsnuten 9. 9,, befinden sich Nocken 17, 1 7a, hinter znen die Schaltstangen
mit ihren Leitrollen Ii angreifen. Die Arbeitszylinder 12, 12a sind cmweder einzeln
oder gemeinsam drehbar auf ein Gehäuse 14 (Abb. 3) aufgesetzt. Die Zuführung des
Druckmittels zu den beiden Arbeitszylindern mit einer Druckpumpe 15 wird durch geeignete
Steuereinrichtungen z. 13. nach Abb. 3 durch zwei Steuerzylinder 16, so geregelt,
daß sich die beiden Schubstangen nach jeder Schaltung in entgegengesetztes Endstellungen
befinden.
-
In Abb. 1 hat die Schubstange 10,, soeben die Treibscheibe 4 in Richtung
des Pfeiles I S über einen Nocken 1 7a um eine Nockenteilung vorgeschaltet. Bei
der nächsten Schaltung wird sich nun die Schubstange 10 nach außen bewegen und über
einen Nocken 17 die Treibscheibe 4 um eine
No ckenteilung weiterbewegen,
während gleichzeitig die Schubstange 1 0a sich zurückbewegt und vor den nächsten
Nocken 1 7a gelangt.
-
Durch eine Verstellung der Schaltnocken I7, I7a kann der Raum zwischen
den Nocken und der Leitrolle der Schubstangen in der tiefsten Stellung veränderlich
gemacht werden, so daß je nach der Größe dieses Spieles eine mehr oder weniger kurze
Haltezeit des sich im übrigen kontinuierlich oder absatzweise fortbewegenden Siebbandes
geschaffen wird.
-
Die Einstellung eines derartigen Spieles ist auch durch eine Hubeinstellung
der Schubstangen I0, IOa denkbar. Diese Haltezeit muß so eingestellt werden, daß
sich jeweils das kurze Siebfeld I unter der Spritzdüse 19 befindet. Das Spritzwasser
hat hierbei Gelegenheit, während der kurzen Haltezeit das stark verschmutzte kurze
Siebfeld wirksam abspritzen zu können. Das ablaufende Spritzwasser wird in einer
Rinne aufgefangen und abgeführt.
-
Mit der Druckmittelpumpe 15 lassen sich die gewünschten Geschwindigkeiten
einstellen. Durch ein nicht dargestelltes Üblerdruckventil innerhalb der Zuführungsleitungen
zu den Preßzylindern kann bei Überlastung des Siebbandes der Druck ausgeglichen
werden.
-
Eine Steuerung des Druckmittels kann mit Steuerzylindern erfolgen,
wobei die verschiedensten praktischen Ausführungsformen denkbar sind. In den Abb.
3 und 4 ist eine derartige Steuereinrichtung schematisch dargestellt. Zwei hintereinanderliegende
Steuerzylinder I6, I6a besitzen jeweils zwei starr miteinander verbundene Steuerkolben
2I, 21a, die von einer Nockenscheibe oder in sonstiger beliebiger Weise, beispielsweise
von den Nocken 17, I7a der Treibscheibe 4, gesteuert werden. Für die Steuerzylinder
sind jeweils eine Zuleitung 23, 23a von der Druckpumpe 15 aus und je eine Abgangsleitung
24, 24a mit einem Sammelbehälter 25 für das Druckmittel vorgesehen, aus dem die
Druckpumpe durch die Leitung 27 ansaugt. Von den - Steuerzylindern führt zu den
beiden Schaltzylindern I2, 12a je eine Leitung 26, 26a, welche abwechselnd als Zu-
und Ableitung dient. Der Steuerzylinder 16a steuert die Schubstange IOae Diese soll
sich am Ende der Aufwärtsbewegung befinden. Die Zuleitung 23" steht daher unterhalb
des Kolbens 21a noch mit der Leitung 26a zum Zylinder I2 in Verbindung. Das Druckmittel
kann unter dem Kolben in den Zylinder 1 2a eintreten und, während das über dem Kolben
im Zylinder 1 2a befindliche Druckmittel über die Kreuzleitung 28 in die Leitung
26 gelangt, die Schubstange 1 0a vorbewegen. Die Leitung 26 des Arbeitszylinders
12 ist im Steuerzylinder 16 unterhalb des Steuerkolbeins 21 mit der Austrittsleitung
24 verbunden, so daß das Druckmittel aus dem Arbeitszylinder I2 austreten kann.
Gleichzeitig gelangt das Druckmittel im Arbeitszylinder 12 von 26a aus durch die
Kreuzleitung 24 auch über den Kolben im Zylinder 12 und drückt diesen zwangsläufig
nach unten, so daß das Druckmittel auf der anderen Kolbenseite zwangsläufig herausgedrückt
wird.
-
Dieser Vorgang vollzieht sich so lange, bis die Stange ion sich in
der höchsten und die Stange 10 in der tiefsten Stellung befindet.
-
Nun erfolgt durch Heben des Kolbens des Steuerzylinders 16a durch
einen Nocken 17a und Abrutschen des Kolbens des Steuerzylinders I6 von einem Nocken
17 eine Umschaltung der Steuerzylinder und der umgekehrte Vorgang vollzieht sich.
Hierbei kann der Steuerkolben durch das Druckmittel selbst zwangsläufig nach unten
gedrückt werden.
-
Eine Rückführung der Arbeits- und Steuerkolben ist ebenfalls durch
das Eigengewicht derselben möglich, im Bedarfsfalle mit Unterstützung durch den
von der Druckpumpe erzeugten Unterdruck. Daneben ist auch die Anordnung von Federn
für die Rückführung der Kolben denkbar.
-
Die gezeichnete Steuereinrichtung ist für ein flüssiges Druckmedium,
z. B. Drucköl, gedacht, jedoch kann auch Druckluft oder ein beliebiges anderes gasförmiges
oder flüssiges Druckmittel verwendet werden. An Stelle der beiden dargestellten
Steuerzylinder kann auch ein Steuerzylinder für beide Arheitszylinder vorgesehen
werden.
-
Eine andersartige Ausführung für einen Steuerzylinder zeigt Abb.
5. Hier ist eine gemeinsame Einlaßleitung 30 und Auslaßleitung 3I mit je einer Leitung
32 und. 33 zu dem Arbeitszylinder vorgesehen. In der gezeichneten Stellung steht
z. B. der Einlaß 30 unter dem Schaltkolben 34 mit der Steuerleitung zu dem einen
Arbeitszylinder in Verbindung, während die zweite Steuerleitung 33 über eine Bohrung
35 an die Auslaßleitung 31 angel schlossen ist. Bei einer Aufwärtsbewegung des Steuerkolbens
versperrt der untere Kolben 36 die Verbindung von 30 zu 32 und schließt den Einlaß
30 an die Leitung 33 an, während der Auslaß 31 mit der Leitung 32 verbunden ist.