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Einrichtung zur Regelung des Abwickelns der Kette vom Kettenbaum für
Webstühle. Für diese Anmeldung i:t gemäß dem Unionsvertrage vom a. Juni igi i die
Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom 24. April 1924 beansprucht.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Regelung des Abwickelns der Kette
voni Kettenbautn für Webstühle, deren Eigenart darin liegt, da13 der Kettenbaum
in kichtung der ablaufenden Kette geradlinig hin und her beweglich angeordnet ist,
zum Zweck, lie Kettenspannung unabhängig zu machen an der jeweiligen Arbeitslage
des Kettenh<<ttmes und dem 1-erbrauch der Kette.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei beispielsweise Ausfiihrungsformen
der Eihndung.
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Abb. i ist eine und Abb.2 die andere Ausführungsform in Seitenansicht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist der Kettenbaum i auf einem
Schlitten 2 gelagert, «-elche,- auf (lern Gestellteil 3 in einer wagerechten Führung
4 quer, d. h. in Richtung der ablaufenden Kette d, hin und her schiebbar ist. 1,lit
dem Kettenbatini r ist ein .Schneckenrad 5 fest verbunden, das in eine Schnecke
6 der Welle 7 eingreift, an welcher ein Handrad 8 sowie eine Reibscheibe 9 vorgesehen
sind. Mittels des Handrades 8 kann Jer Kettenbaum r gedreht und dadurch von lAand
in der erforderlichen Weise eingestellt \#-erden. Die Reibscheibe 9 wirkt mit einer
lZeibscheibe 1o einer zur Welle 7 .gleichachsigen `'delle i i zusammen, die beim
Beti-iel) des Webstuhles von dessen Triebwelle aus ständig angetrieben wird.
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Am Schlitten 2 greift ein Zugorgan 12 an, welches über eine Leitrolle
13 gelegt und mit einem am Gestell 3 gelagerten Hebel 14 verhunden ist. Auf
dem Hebel 14 sitzt ein auf ihm verschieb- und feststellbares Gewicht 15. Durch Verstellen
dieses Gewichtes ist ein @_erändern der Belastung des Kettenbaumes durch den Gewichtshebel
1q. und somit ein Regeln der Kettenspannung ermöglicht. Die t,;:ewici;e?te Kette
.-l geht iiber den Streichbaum
16, welcher an einem Aufbau des
(kstelles 3 gelagert ist.
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Die Drehung des Kettenbaumes i in der eingezeichneten Pfeilrichtung
zwecks Abwickelns der Kette A erfolgt dadurch, daß bei normaler Kettenspannung die
Reibscheibe 9 mit ihrer Stirnseite gegen die Stirnseite der rotierenden Reibscheibe
io -edrückt und dabei von dieser mitgedreht wird. Diese Drehbewegung wird von der
Welle ; und dem Schneckengetriebe 6, 5 auf den Kettenbauen übertragen. Gibt der
Kettenbaum r zuviel Kette ab, so daß überschüssige Kette vorhanden und folglich
die Kettenspannung kleiner ist, dann bewirkt der Gewichthebel 14 eine Linksverschiebung
des Schlittens 2. Dadurch wird die Reibscheibe 9 von der als Antriebs- und Gegenscheibe
dienenden Reibscheibe io wegbewegt und folglich der Antrieb des Kettenbaumes bei
diesem Ausführungsbeispiel unterbrochen. Mit dem Verbrauch der abgegebenen überschüssigen
Kette wird infolge der hierbei zunehmenden Kettenspannung der Schlitten 2, entgegen
seiner Gewichtsbelastung, wieder nach rechts verschoben. Die Reibscheibe 9 wird
dann neuerdings kraftschlüssig an die Reibscheibe io angedrückt, so daß der Kettenbaum
wieder im Abwickelsinne der Kette gedreht wird. Sobald wieder zuv iel Kette vorn
Kettenhauen i abgegeben wird und sich infolgedessen die Kettenspannung vermindert,
wiederholt sich der beschriebene Vorgang, indem die Reibungsvorrichtung io, 9 von
neuem vorübergehend außer Wirkung tritt.
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Das in Abh. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem ersteren insofern, als der Schlitten 2 von Hebeln 27 und 28 getragen
wird, von denen der zweite einen Winkelhebel bildet, an welchem eine Spannfeder
29 angreift, die am Gestell 3 befestigt ist. Diese Feder kann am Hebel 28 in bezug
auf dessen Drehachse verstellt werden, um seine Belastung nach Maßgabe der gewollten
Kettenspannung zu ändern.
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Bei Kettenüberschuß führt der Hebel 28 eine Linksschwenkung aus und
der Hebel 27 eine Rechtsschwenkung, so daß der Schlitten 2 nach links bewegt und
demzufolge der Antrieb des Kettenbaumes i unterbrochen wird. Der Schlitten 2 wird
dann mit zunehmender Kettenspannung wieder zu der vorherigen Dichtung entgegengesetzt
bewegt, so daß mit eintretender normaler Kettenspannung die lZeibscheibe 9 von neuem
in kraftschlüssige \"erbindung mit der rotierenden Reibscheibe 1 o tritt. Die Angriffspunkte
der beiden Hebel 27, 28 haben gleichen Abstand von der Achse des Kettenbaumes i,
so daß derselbe auch bei diesem Beispiel bei seinem Hin- und Hergang geradlinig
bewegt wird.
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Infolge der vorgesehenen geradlinigen Bez5 des Kettenbaumes ist die
Kettenspannung vom Kettenbaum unabhängig, d. h. die Kettenspannung bleibt unbeeinflußt
von der infolge des Verbrauchs an Kette eintretenden Änderung des Durchmessers und
des Eigengewichtes des Kettenbaumes sowie von der jeweilig veränderten Arbeitslage
des Kettenbaumes. Dies macht besondere Einrichtungen, die sonst zur Behebung der
schädlichen Wirkungen eines solchen Einflusses notwendig würden, entbehrlich.
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Statt wagerecht könnte der Kettenbaum auch schräg oder senkrecht in
Richtung der Kette geradlinig hin und her beweglich an-(yeordnet sein, wie auch
dessen Geradführung noch in anderer Weise als gezeichnet bewerkstelligt werden könnte.
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Zur Nutzbarmachung der erläuterten geradlinigen Hin- und Herbewegung
des Kettenbaumes zur Beeinflussung der Kettenabgabe können im Bereich der Erfindung
sehr verschiedenartige Mittel dienen. So z. B. könnte an Stelle einer bei Kettenüberschuß
vorübergehend aussetzenden Reibungsvorrichtung ein Reibungsgetriebe mit in Eingriff
bleibenden Getriebeteilen treten oder ein Schaltgetriebe oder eine andere in geeigneter
Weise mit dem drehbeweglichen Kettenbaum in Bewegungsverbindung gebrachte Mitnehinervorrichteng.