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Glasformmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Glasformmaschinen
derjenigen Art, bei denen ein Preßstempel verwendet wird, um einen Hohlraum in einer
Menge geschmolzenen Glases zu bilden oder die Bildung dieses Hohlraums zu unterstützen.
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Da Maschinen dieser Art meist mit Speisern zusammenarbeiten, ist es
nicht durchführbar, kleine Änderungen in der Größe der aufeinanderfolgenden Glasposten,
mit denen die Form jedesmal beschickt wird, zu vermeiden, so daß die Form bis zu
verschiedenen Höhen gefüllt wird. Wenn nun der Durchmesser des Formhohlraums, verglichen
zu dessen Tiefe, klein ist, so wird der erwähnte Höhenunterschied beträchtlich.
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ZumBetätigen dieser Preßstempel sind verschiedene Vorrichtungen benutzt
worden, die alle so beschaffen sind, daß der Abwärtshub des Preßstempels entsprechend
den Änderungen in der Höhe, bis zu der die Form gefüllt ist, selbsttätig verändert
wird, wobei angestrebt wurde, den Druck des Preßstempels auf das Glas ohne Rücksicht
auf Änderungen der in der Form befindlichen Glasmenge gleichbleibend aufrechtzuerhalten.
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Der durch den Preßstempel auf das Glas ausgeübte Druck war bisher
so groß, daß kleine Druckschwankungen unbeachtlich waren; finit den neueren Verbesserungen
von Glasformmaschinen ist es möglich geworden, diesen Druck wesentlich zu verringern,
so daß nunmehr Schwankungen in diesem Druck, die bisher unbeachtlich waren, da sie
verhältnismäßig klein waren, äußerst nachteilig sind, zumal diese Druckänderungen
jetzt mehr ins Gewicht fallen.
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Bisher war es meist üblich, zur Ausübung des Preßdrucks auf den Preßstempel
Druckluft zu verwenden, die einem Zylinder zugeleitet wurde, in dem ein Kolben arbeitet,
der an einer den Preßstempel tragenden Stange sitzt. Diese Arbeitsweise hat den
Nachteil, daß es praktisch nicht durchführbar ist, die Druckluft in gleichbleibendem
Druck aufrechtzuerhalten, und ferner kann dieser Preßdruck nicht leicht geändert
werden, wenn Glasgegenstände anderer Arten zu pressen sind.
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Desgleichen ist bereits vorgeschlagen worden, den Preßstempel mittels
eines Steuerteils zu betätigen, der auf einen Lenker oder ein Getriebe wirkt, das
mit dem Preßstempel mittels einer oder mehrerer Federn nachgiebig verbunden war.
Auch diese Anordnung ist aber nachteilig, da die Federn keineUnterschiede in dem
Stempelhub zulassen, ohne daß :Änderungen in dem von der Feder auf den Preßstempel
ausgeübten Druck eintreten.
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Schließlich ist auch vorgeschlagen worden, den Preßstempel mit dem
unteren Ende eines Paars von Kniehebeln zu verbinden, die gestreckt werden können,
um den Preßstempel in das Glas mittels eines Gewichts zu drükken, das längs des
einen Arms des oberen Kniehebels einstellbar ist. Diese Einrichtung ist aber vielleicht
noch nachteiliger als die obenerwähnte Einrichtung, die Federn benutzt,
da,
wenn die Kniehebel Änderungen in der Länge des Stempelhubes, entsprechend den Änderungen
in der Höhe, bis zu der die Form gefüllt wird, zulassen, der Winkel zwischen diesen
Hebeln gleichfalls verändert wird, woraus wiederum Änderungen in dein Druck herrühren,
der auf den Preßsteinpel ausgeübt wird; diese Änderungen treten noch schärfer hervor,
als wenn Federn verwendet werden. Das an dein Arm sitzende Gewicht kann zwar eingestellt
werden, um den auf den Preßstempel ausgeübten Druckbetrag zu ändern, es ist aber
nicht gut durchführbar, dieses Gewicht jedesmal beim Beschicken der Form zu verstellen,
um genau den Änderungen in der Höhenlage Rechnung zu tragen, bis zu der die Form
gefüllt ist. Wenn also die in der Form befindliche Glasmenge geringer als die übliche
ist, so werden die Kniehebel eine geringere Kraft auf den Preßsteinpel ausüben,
als wenn die Glasmenge-größer als die übliche ist, trotzdem das Gewicht an dem Arm
nicht bewegt worden ist.
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Die Erfindung ermöglicht, die Hublänge des Preßstempels entsprechend
der Glashöhe in der Form selbsttätig zu verändern, während zu derselben Zeit gewährleistet
ist, daß der Preßstempel auf das Glas bei jedem Arbeitsvorgang mit genau demselben
Druck wirkt.
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Erfindungsgemäß hängt der Preßstempel von dem unteren Ende eines senkrecht
bewegbaren Gehäuses herab und ist in ihm verschiebbar gelagert, und die Bewegungsstrecke
dieses Gehäuses ist derart, daß das untere Ende des Stempels in Berührung mit dem
in der Form befindlichen Glas gebracht werden kann, bevor das Gehäuse das Ende seiner
Abwärtsbewegung erreicht, so daß der Preßstempel auf das Glas lediglich infolge
der Wirkung seines Eigengewichts während derjenigen Zeit drückt, während der er
von dem Gehäuse nicht unterstützt ist. Dadurch wird erreicht, daß ein Überpressen
des Külbels oder des gepreßten Glasgegenstandes ohne Rücksicht auf die Größe des
in die Formhöhlung eingebrachten Glaspostens in jedem Falle vermieden wird.
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Der durch den Preßstempel ausgeübte Druck kann erfindungsgemäß verändert
werden. Zu diesem Zweck ist der Preßstempel mit einem Zapfen versehen, auf dem Gewichte
angebracht werden können, um das wirksame Gewicht des Preßstempels zu verändern.
Der Preßstempel, das Gehäuse, die Form und die anderen zugehörigen Teile werden
vorzugsweise auf einem Träger angebracht, der um eine mittlere Achse drehbar gelagert
ist, wie dies für Glasformmaschinen der erwähnten Art bekannt ist; die Einrichtung
zum Heben und Senken des Gehäuses kann hierbei einen gezahnten Sektor und eine von
einer Steuerscheibe betätigte Zahnstange aufweisen, die so angeordnet sind, daß
der Sektor beispielsweise um eine waagerechte Achse gedreht und der Preßstempel
in geeigneten Zeitabschnitten während der Drehbewegung des Trägers gehoben und gesenkt
wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht. a bezeichnet den Preßstempel, b die Stempelstange, c bezeichnet
ein Gehäuse, in dein die Stempelstange gelagert ist, so daß sie in dein Gehäuse
in senkrechter Richtung frei verschiebbar ist. Die Stempelstange wird durch Bunde
d und e geführt, die auf der Stange b nahe deren Enden gebildet sind. An ihrem oberen
Ende ist die Stange b mit einem Ansatz f versehen, damit auf ihr ein oder mehrere
entfernbare Gewichte w angebracht werden können. Das Gehäuse c ist an seinem unteren
Ende mit einer einwärts ragenden Schulter g versehen, auf die der Bund d sich auflegen
kann. Dieser Bund wird gewöhnlich auf der Schulter g durch das Gewicht des Stempels
a, der Stange b und dei zusätzlich angebrachten Gewichte w gehalten.
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h bezeichnet einen Teil des drehbaren Trägers, von dem der Preßstempel
a, das Gehäuse c und die anderen Teile der Maschine getragen werden. Der Träger
ist mit einer Mehrzahl aufwärts ragender Teilei versehen, von denen die Lagerböcke
j getragen werden. Auf der einen Seite des Gehäuses c sitzt eine Zahnstange h, die
mit einem gezahnten Sektor l in Eingriff steht, der seinerseits in den Lagerböcken
j gelagert ist, so daß er sich um eine waagerechte Achse drehen kann. Der gezahnte
Sektor h steht ferner mit einer waagerecht angeordneten Zahnstange na eines Schiebers
n in Eingriff, der in einem anderen Lagerbock o geführt ist, welcher auf dem drehbaren
Träger sitzt. Der Schieber n trägt eine Rolle p, die mit einer Kurvenführung q in
Eingriff steht, welche auf der mittleren Stütze befestigt ist, auf der der Träger
h drehbar gelagert ist. Die Anordnung der Teile ist hierbei so, daß, wenn der Träger
la sich dreht, der Schieber w in radialer Richtung hin und her bewegt wird, wodurch
der gezahnte Sektor L veranlaßt wird, sich um seine waagerechte Achse zu drehen
und den Preßstempel cc emporzuführen und zu senken.
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r bezeichnet eine -der Formen, mit denen der Preßstempel zusammenarbeitet;
diese Formen werden von dem drehbaren Träger getragen, s bezeichnet die Kopfform,
die unmittelbar über dem oberen Ende der Form angeordnet ist, und t bezeichnet einen
Kopf, mittels dessen die Form und die Kopfform in der erforderlichen Übereinanderstellung
gehalten werden. Die Art und Weise, in der
diese Teile mit dem Preßstempela
zusammenarbeiten, ist an sich bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Beim Arbeiten wird das Gehäuse c v eranlaßt, zu dem richtigen Zeitpunkt
nach unten zu gehen, bis der von dem Gehäuse getragene Preßstempel a in das in der
Form r befindliche Glas eintritt; das Glas setzt einen ausreichenden Widerstand
entgegen, um zunächst die Abwärtsbewegung des Preßstempels zu verzögern und darauf
letztere anzuhalten. Das Gehäuse c setzt seine Abwärtsbewegung nach unten fort und
beendet letztere, während der Stempel von dem Glas getragen wird. Das in der Form
befindliche Glas wird daher lediglich durch die Wirkung der Schwere zusammengedrückt,
die durch die Masse des Preßstempels, der Stempelstange und der zusätzlichen Gewichte
dargestellt wird, die auf der Stempelstange sitzen. Nachdem eine geeignete Zeit
verstrichen ist, `die ausreicht, um das Glas fest werden zu lassen, wird das Gehäuse
emporgeführt, und während seiner Aufwärtsbewegung kommt die Schulter g wieder in
Berührung mit dem an der Stange b sitzenden Bunde d, so daß der Preßstempel aus
der Form wird. Der Preßstempel wird alsdann in dieser Lage gehalten, bis ein anderer
Glasposten in die Form abgegeben und zum Pressen oder Vorpressen bereit ist.
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Es ist zu bemerken, daß die Erfindung auf Maschinen der beschriebenen
Art nicht beschränkt ist, sondern sowohl bei Glaspressen als auch bei Glaspreßblasemaschinen
verwendet werden kann.