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Graviermaschine.
Die Erfindung betrifft eine Graviermaschine, insbesondere eine Pantograph-Graviermaschine zur Herstellung von Druckflächen für Säureätzungen.
Bei Graviermaschinen, zu welchen die vorliegende zählt, wird das Muster, welches geätzt werden soll, auf mechanische Weise durch eine Pantographeinrichtung von passenden Schablonen nachgebildet ; diese Einrichtung gestattet durch ihre verschiedenen Einstellungen, die Grösse der Nachbildung beliebig festzulegen, die Nachbildung, verglichen mit der Schablone, zu erweitern oder zu verdichten oder die Nachbildung vorwärts oder rückwärts zu neigen. Die Veränderungen in dem Muster, die sich aus diesen Einstellungen ergeben, hindern in keiner Weise die Bewegungsfreiheit der Zeichennadel und gestatten Abweichungen in dem wiederzugebenden Muster während des Gebrauches einer und derselben Schablone.
Die vorliegende Maschine ist nicht dazu bestimmt, irgendwelche Teile der Druckfläche zu entfernen, d. h. die Metallplatte selbst zu gravieren, sondern dient bloss dazu, das Wachs oder eine andere auf dieser Fläche aufgetragene Schutzmasse derart zu bearbeiten, dass Teile der Druckfläche blossgelegt werden, um der Ätzflüssigkeit das Bearbeiten der Fläche zu ermöglichen.
Bei dem Gebrauche derartiger Maschinen ist es häufig notwendig, das Werkzeug oder die Nadel von der Druckfläche abzuheben, insbesondere dann, wenn Teile der nachzubildenden Zeichnung mit andern Teilen derselben nicht in Verbindung stehen oder wenn die Arbeit überprüft werden soll. Die Natur dieser Arbeit erfordert kleine oder gar keine Pressungen des Werkzeuges oder der Nadel gegen die Druckfläche ; von Wichtigkeit ist hiebei nur, das gewünschte Eindringen des Werkzeuges in das Wachs oder einer andern Schutzmasse zu sichern.
Vorliegendes wurde angeführt, weil Maschinen im Gebrauche sind, bei welchen zwar die Druckfläche unter dem Wachs oder einer andern Schutzhülle durch die Nadel nicht verkratzt wird, bei welchen aber das Werkzeug oder die Nadel die Tendenz besitzt, die erwähnte Druckfläche beim ersten Eingriff des Werkzeuges in dieselbe durch das Erzeugen kleiner Pünktchen auf dieser Fläche zu schädigen. Die Folge davon ist, dass die Tiefe des geätzten Musters an jenen Stellen grösser ist, an welchen diese Pünktchen auftreten, so dass die späteren Abdrücke von dieser Fläche viele winzige dunklere Stellen aufweisen.
Diese Nachteile machen sich insbesondere bei der Bearbeitung von lithographischen Steinen unangenehm bemerkbar, u. zw. insbesondere dann, wenn das Material derselben so weich ist, dass es dem Werkzeug oder der Nadel nicht den hinreichenden Widerstand gegen die vorerwähnten Beschädigungen entgegensetzt. Es war daher bisher unmöglich, mit diesen Maschinen, zu welchen auch die Maschine der vorliegenden Erfindung zählt, Muster auf lithographischen Steinen wiederzugeben.
Auch sind Maschinen bekannt, bei welchen ein Teil des Metalls der Druckfläche mittels eines Stichels oder eines Gravierwerkzeuges entfernt wird, wobei das Werkzeug gegen das Werkstück mit Hilfe einer Mikrometerschraubeneinrichtung bewegt werden kann. Diese Maschinen können jedoch nicht zum Bearbeiten von Wachs oder andern auf die zu erzeugenden Platten aufgebrachten Schutz- überzüge verwendet werden.
Vorliegende Erfindung bildet nun eine Maschine, bei welcher das Werkzeug oder die Nadel durch die Schwere gegen die Druckfläche gesenkt wird, wobei dieses Senken durch eine automatisch wirkende Widerstandseinrichtung bzw. Bremsvorrichtung in der Weise geregelt werden kann, dass das Werkzeug in die Wachs-oder andere Schutzschicht eindringt und zugleich so kleine Kraftmomente sammelt, als sie für das weitere Eindringen bis zur Berührung der Druckfläche notwendig sind. Auf diese Weise werden nicht nur die früher auftretenden Schläge des Werkzeuges gegen das Werkstück zuverlässig vermieden,
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ausgeschaltet.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende neue und eigenartige Bremsvorrichtung ist überdies so beschaffen, dass sie das Arbeiten mit grösster Genauigkeit und Präzision ermöglicht, während sie gleichzeitig das rasche Abheben des Werkzeuges von der Druckfläche gewährleitstet.
Die Maschine gemäss der vorliegenden Erfindung gestattet auch die Bearbeitung von lithographsehen Steinen in der gleichen Weise wie die Bearbeitung von Metallplatten.
Die Maschine, bei der die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Widerstandsvorrichtung zur Anwendung kommen soll, besteht im wesentlichen aus einem beweglichen Träger für das Werkzeug oder die Graviernadel und einem Arbeitstisch, denen durch Bewegungsmittel eine universelle Bewegung in bezug auf eine einzige Fläche-die Arbeitsfläche-erteilt wird, wobei der Werkzeugträger mit einer Hebeeinrichtung gekuppelt ist, die das Abheben des Werkzeugträgers von dem Werkstück gestattet und das freie Niederfallen des Werkzeugträgers bzw. seines Werkzeuges auf die Arbeitsfläche gewährleistet, während das durch das Gewicht des Werkzeugträgers bewirkte Senken desselben durch eine Widerstandseinrichtung geregelt werden kann, die ein allzu kräftiges Aufschlagen des Werkzeuges oder der Graviernadel auf die Druckfläche und somit eine Verletzung bzw.
Zerstörung derselben verhindert.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht des oberen Teiles der neuen Maschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf dieselbe im vergrösserten Massstabe und teilweise weggebrochenem Werkzeugträger, Fig. 3 einen lotrechten Schnitt durch den Kopf der Maschine und Fig. 4 eine Einzelansicht der Widerstandseinrichtung bzw. der Bremsvorrichtung.
1 ist der Hauptrahmen der Maschine, auf dessen Tisch 2 ein passender Halter 3 für die Schablone angeordnet ist. Der Tisch 2 trägt eine Säule 4, auf deren Auslegern 5 Schalen 6,7 und 8 für die Tragkugeln 33,34, 35 vorgesehen sind. Auf den Auslegern 5 ist ein Block 9 angeordnet, der eine Platte 10 trägt. Auf der Platte 10 ist der Arbeitstisch 11 einstellbar gelagert, u. zw. derart, dass er entweder seitlich zur Maschine oder in der Längsachse derselben bewegt werden kann. Die Einstellbarkeit des Arbeitstisches 11 wird durch einen Schlitten 12 gesichert, der in parallel zur Längsachse verlaufenden Führungen 13 der Platte 10 eingesetzt und mittels schwalbenschwanzförmiger Führungen 14 quer verschiebbar den Arbeitstisch trägt.
Um den Schlitten 12 und den auf ihm angeordneten Arbeitstisch 11 eine in der Längs- achse der Maschine verlaufende Bewegung zu erteilen, ist auf der Platte 10 eine Zahnstange 15 vorgesehen, in welche ein auf der Welle 17 sitzender Triebling 16 (Fig. 2) eingreift. Die Welle 17 ist in passenden
Lagern eingesetzt, die von dem Schlitten 12 getragen werden. In dem Schlitten 12 ist weiters eine Welle 18 drehbar gelagert, die mit einem Zahnrad 19 versehen ist. Das Zahnrad 19 greift in eine Zahnstange 20 ein, die auf der Unterseite des Arbeitstisches angeordnet ist und bei Betätigung des Zahnrades 19 die
Verschiebung des Arbeitstisches seitlich zur Maschine gewährleistet.
Entlang der vorderen Kante des Arbeitstisches ist eine Leiste 21 vorgesehen, die mittels einer beweglich angeordneten Einspannschiene 22 das Material der Druckfläche hält. Die Schiene 22 ist in einer Rille 23 des Arbeitstisches verschiebbar eingesetzt und wird mittels einer mit Schraubengewinde ausgestatteten Betätigungsstange 24 verstellt. 25 ist eine Feder, die die Schiene 22 an das Material der Druckfläche anpresst. In den Zeichnungen ist als Arbeitsplatte ein lithographischer Stein 26 angeordnet.
Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, in die Maschine auch andere Platten, z. B. Kupferplatten, Aluminium-oder Zinkplatten einzusetzen und für lithographische Zwecke verwendbar zu machen.
Über dem Arbeitstisch ist ein Arm 27 oder ein anderer passender Träger für das Werkzeug oder die Nadel 28 angeordnet. Der Arm 27 ist mit Mittel ausgestattet, die eine Bewegung des Werkzeuges zu oder von dem Arbeitstisch ermöglichen und das Werkzeug in oder ausser Eingriff mit der Druckfläche 26 bringen.
Um die Wiedergabe eines Musters auf der Druckfläche zu gewährleisten, muss entweder der Arbeitstisch 11 oder der Arm oder Träger 27 für das Werkzeug 28 eine universelle Relativbewegung in bezug auf eine einzige Fläche ausführen. Dies wird bei der Erfindung dadurch gewährleistet, dass dem Arm oder dem Werkzeugträger 27 eine solche Bewegung erteilt wird, während der Arbeitstisch 11 feststehend angeordnet ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere für die Bearbeitung von lithographischen Steinen vorteilhaft, weil auf diese Weise die durch die Bewegung des schweren lithographischen Steines bedingte Bewegungsträgheit ausgeschaltet und die Entwicklung von Unvollkommenheiten in der Wiedergabe des Musters hintangehalten wird.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Arm 27 von einem Schlitten 29 getragen, der mit umgekehrten Kugelschale 30, 31 und 32 ausgestattet ist. Die Kugellagerschalen 30, 31 und 32 sind oberhalb der früher erwähnten Schalen 6,7 und 8 angeordnet und decken die Kugeln 33, 34 und 35. Der Durchmesser dieser Schalen ist jedoch bedeutend kleiner als der der Kugeln, so dass der nötige Spielraum für die Bewegung des Schlittens 29 gesichert ist.
Der Schlitten 29 trägt ein Joch 36, in welchem ein Rahmen 37 drehbar eingesetzt ist ; die Drehachse dieses Rahmens steht hiebei parallel zur Druckfläche 26. Der Rahmen 37 besitzt einen nach vorwärts sich erstreckenden Arm 38, dessen Ende entsprechend dem oberen Teile des Armes 27 geformt ist. Der Arm 38 trägt einen zwischen seinem Ende und dem Joch 36 liegenden Ring 39, durch welchen der Arm 27 hindurchgreift und mittels einer Schraube 40 derart fixiert werden kann, dass das Ende des
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Armes 38 in Eingriff mit dem Arm 27 gebracht und dieser in einer bestimmten Lage in bezug auf den
Arm 38 gehalten wird. Die vorerwähnte Einrichtung dient dazu, um beim Lösen der Schraube 40 den
Arm 27 axial zu verstellen und die Lage des Werkzeuges oder der Nadel 28 in bezug auf die Druckfläche zu verändern.
Der Rahmen 37 ist im Bereiche seiner Drehlager derart ausgestaltet, dass er beim Anziehen der Schraube 40 eine gute Verbindung mit dem Arm 27 ermöglicht. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass der Klemmring 39 an dem die Arme des Rahmens 37 verbindenden Querstück angeordnet ist. (Fig. 2).
Da, wie aus der Zeichnung. ersichtlich, der Arm 27 sich radial von der Achse des Trägers oder Rahmens 37 nach vorne erstreckt, so wird er zufolge seiner Schwere nach abwärts gezogen und das Werkzeug oder die Nadel 28 in Eingriff mit der Druckfläche 26 gebracht. Um diese Bewegung des Armes 27 unter den Willen des Arbeiters zu bringen, ist eine Tragstange 41 vorgesehen, auf welcher der Arm 27 gewöhnlich aufruht. Die Stange 41 besitzt eine solche Länge, dass sie den genügenden Bewegungsraum für den Arm 27 gewährleistet. Die Stange 41 ist in einem passenden Lager des Kopfes 5 eingesetzt und wird durch eine Feder 42 ständig derart gegen den Arm 27 gedrückt, dass sie diesen bzw. sein Werkzeug 28 ausser Eingriff mit der Druckfläche hält.
Die Feder 42 ist zwischen einem Ausleger 5 und einem Bund 43 eingesetzt, der an einem die Stange 41 tragenden Stiel 41a angeordnet ist. Am unteren Ende dieses Stieles ist eine Zugstange 44 befestigt, die von einer Kurbelwelle 45 einer auf dieser sitzenden Torsionsfeder 46 und einer auf der Kurbelwelle sitzenden Stange 47 betätigt wird. Dieses Glied 47 steht mit irgendeinem Betätigungsorgan, beispielsweise mit einem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Fusstritt in Verbindung. Die Federn 42,46 haben das Bestreben, die Stange 41 nach aufwärts zu schwingen und hiebei den Arm 27 und das Werkzeug oder die Nadel 28 von der Druckfläche 26 wegzubewegen. Soll das Werkzeug oder die Nadel in Eingriff mit der Druckfläche gebracht werden, so ist es bloss erforderlich, die Stange 41 entgegen der Wirkung der beiden Federn 42,46 zu senken.
Der Arm 27 senkt sich hiebei zufolge seiner Schwere nach abwärts und bringt das Werkzeug 28 mit der Druekfläche 26 in Eingriff. Die Bewegung der Stange 41 ist jedoch beim Ingebrauchsetzen der Maschine sehr rasch, so dass der Arm 27, obgleich seine Bewegung nur eine geringe Kraft erfordert, mit einem verhältnismässig starken Schlag das Werkzeug oder die Nadel auf die Druckfläche aufsetzt und hiebei nicht nur das Durchdringen der Wachs-oder einer andern Schutzschicht gewährleistet, sondern auch bewirkt, dass die feine Spitze des Werkzeuges in die Druckfläche in einer wenn auch geringen Ausdehunng eindringt.
Diese Eindrücke sind aber hinreichend gross genug, um bei der nachherige Ätzung der Druckfläche dieselbe zu beschädigen, indem die Wände dieser geringen Eindrücke oder Pünktchen von der Ätzflüssigkeit zerfressen werden. Hieraus ergibt sich, dass diese an sich geringe Beschädigung bei der nachherige Behandlung mit der Ätzflüssigkeit sich wesentlich vergrössert. Ist das Material der Druckfläche hinreichend hart, dass es den Eindrücken des Werkzeuges oder der Nadel widersteht, so ist diese Beschädigung der Platte entweder gering oder sie tritt überhaupt nicht ein. Ist die Druckfläche aber weich, z.
B. bei lithographischen Steinen, lithographischen Zink-und Aluminiumplatten, so ist diese Beschädigung beim Aufsetzen des Werkzeuges oder der Nadel auf die Druckfläche im wesentlichen sehr stark, obgleich die Wahrscheinlichkeit einer
Beschädigung bei Metallplatten weit geringer ist als bei lithographischen Steinen.
Um nun die Maschine auch zur Wiedergabe von Mustern auf lithographischen Steinen oder auf andern passenden Druckflächen zu verwenden, die beim Aufsetzen des Werkzeuges oder der Nadel in der vorbeschriebenen Art beschädigt werden können, ist bei der vorliegenden Maschine erfindungsgenmäss eine Widerstandsvorrich- tung, z. B. eine Bremseinrichtung vorgesehen, die auf den Arm 27 oder einem ändern Werkzeugträger ein- wirkt, zu dem Zwecke, das Mass der Bewegung dieses Armes oder Werkzeugträgers zu beeinflussen und die Aufspeicherung von'Kraft, die sich aus dem Bewegungsvermögen des betreffenden Armes oder Werk- zeugträgers ergibt, zu verhindern.
Auf diese Weise wird auch das früher auftretende stossweise Aufsetzen des Werkzeuges oder der Nadel auf die Druckfläche vermieden und nur eine Durchdringung des Wachses oder einer andern Schutzschicht gewährleistet.
Die Bremseinrichtung besteht aus einem Zylinder 48, in welchem ein glockenförmiger Tauch- kolben 49 verschiebbar eingesetzt ist. Der Tauchkolben 49 trägt eine Stange 50, die mit einem einstellbaren Anschlag 51 versehen ist. Auf dem Rahmen 37 und beweglich mit diesem gekuppelt ist ein ge- gabelter Arm 52 angeordnet, der die Stange 50 unterhalb des Anschlages 51 umgreift. Der Zylinder 48 ist teilweise mit einer Flüssigkeit, z. B.. Öl oder Quecksilber gefüllt zu dem Zwecke, die untere Kante des Tauchkolbens 49 zu verschliessen und die Aufwärtsbewegung desselben zu verzögern.
Der Tauchkolben 49 trägt ein Luftventil, in dessem Gehäuse 53 ein Ventilsitz angeordnet ist.
54 ist ein Kugelventil, das in diesem Gehäuse oberhalb des Sitzes spielt, 55 ein Verbindungskanal von geringem Durchmesser, der mit dem Innern des Tauchkolbens kommuniziert. Der Tauchkolben 49 ist weiters mit einer Regelungseinrichtung ausgestattet ; diese besteht aus einem Gehäuse 56, mehreren in diesem Gehäuse vorgesehenen und mit der Aussenluft in Verbindung stehenden Öffnungen und einem, durch eine Schraube einstellbaren Nadelventil 57, das den Durchtritt durch die Öffnung des Halses 58 regelt. Die Öffnung des Halses 58 steht mit dem Innern des Tauchkolbens 49 in Verbindung.
Bei dieser
Konstruktion wird einerseits ein rasches Senken des Tauchkolbens ermöglicht, da das bei dieser Bewegung geöffnete Ventil 54 das Ausströmen von L'oft aus dem Innern des Tauchkolbens gewährleistet, anderseits
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eine gebremste Aufwärtsbewegung des Tauchkolbens gesichert ist, da durch die Reglereinrichtung 66-68 der Lufteintritt in den Kolben 49 geregelt werden kann. Durch die vorstehende Einrichtung wird sohin ein rasches Abheben des Werkzeuges vom Werkstück und ein gebremstes langsames Aufsetzen des Werkzeuges auf das Werkstück erzielt.
Um die Maschine sowohl zum Bearbeiten von lithographischen Steinen als auch zum Bearbeiten von dünneren Druckflächen gleich gut verwenden zu können, sind das Joch 36 und die Stange 41 derart einstellbar zum Schlitten 29 gelagert, dass der Zwischenraum zwischen dem Arm 27 und dem Arbeitstisch 11 je nach der Dicke des Materials der Druckfläche, auf welcher gearbeitet werden soll, beliebig vergrössert oder verkleinert werden kann.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stiel 41a, der die Stange 41 trägt, aus zwei Teilen hergestellt, u. zw. besteht er aus dem Teil 59, der teleskopartig in dem zweiten Teil 41a eingesteckt ist und durch irgendwelche Mittel, beispielsweise durch eine Druckschraube 60 gehalten wird. Das Joch 36 ist in einem Zwischenblock 61 eingesetzt und wird in diesem durch eine Druckschraube 62 fixiert. Der Zwischenblock ist beweglich in dem Schlitten 29 gelagert und wird durch irgendwelche Mittel, beispielsweise eine Schraube 63 in seiner Lage gehalten. Der Anschlag 51 ist gleichfalls einstellbar auf der Stange 60 angeordnet, so dass er in Übereinstimmung mit den andern Einstellungen der Maschine eingestellt werden kann.
Die Steuerung des Schlittens 29 in Übereinstimmung mit dem wiederzugebenden Muster kann durch irgendeinen passenden Mechanismus eingeleitet werden ; wesentlich ist nur, dass dieser Mechanismus eine universelle Bewegung in bezug auf eine einzige Fläche gewährleistet. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht er aus einem Übertragungs arm 64, der eine Grundspitze oder Nadel 65 trägt. Die Nadel 65 ist gleitbar im unteren Teile des Armes 64 eingesetzt, so dass sie ohne Rücksieht auf die Schwingungen des Armes 64 der Schablone folgen kann. Der Arm wird von einem Träger 66 unter Zwischenschaltung eines Schuhes 67 getragen, der den rechteckigen Teil des Armes 64 umgreift und drehbar in einem Ring 68 eingesetzt ist.
Der Ring 68 wird von dem Träger 66 gehalten, u. zw. unter Verwendung passender Lagerschrauben 69. Die Achsen der Schrauben 69 und die Drehachse des Schuhes sind hiebei im rechten Winkel zueinander angeordnet. Der Träger 66 sitzt auf einer Hülse 70, die einstellbar auf dem Ständer 4 angeordnet ist. Die Einstellung der Hülse 70 erfolgt durch eine Zahnstange und einen in diese eingreifenden Trebling 71.
Der Ring 68 ist mit zwei diametral gegenüberliegenden Ansätzen 72 ausgestattet, in welchen Lager für Drehzapfen (vgl. strichlierte Kontur in Fig. 3) vorgesehen sind. Die Schrauben 69 dienen dazu, die Maschine derart einzustellen, dass die Reproduktion verdichtet oder erweitert oder aber, dass eine Dimension derselben in bezug auf die andere beliebig verändert werden kann. Das obere Ende des Armes 64 ist drehbar in einem Ring 73 eingesetzt und dieser drehbar im Schlitten 29 gelagert. Die Drehachsen des Ringes 73 und des Armes 64 stehen hiebei im rechten Winkel zueinander. Der Träger 66 selbst ist auf dem Hals 70 mittels einer Schraube 74 schwingbar aufgehängt. Die Achse dieser Schraube steht hiebei im rechten Winkel zur Achse des Ständers 4.
Um den Hals 70 in seiner eingestellten Lage festzustellen, ist er auf einer Seite mit einem Schlitz (Fig. 3) und mit einer im Bereiche dieses Schlittens angeordneten Klemmschraube 75 ausgestattet.
Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Maschine ist im wesentlichen folgende : Bei Pantograph-Graviermaschinen, bei welchen der Arbeitstisch oder die Platte die universelle Bewegung ausführen kann, ist die Reproduktion hinsichtlich ihrer Form und Lage eine direkt verkleinerte Schablone.
Bei jener Type von Graviermaschinen jedoch, bei welchen das Werkzeug oder die Nadel die universelle Bewegung ausführen, stellt die Reproduktion eine verkehrte Verkleinerung der Schablone dar, d. h. die rechte Seite der Schablone ist in der Reproduktion links gelegen, die linke Seite rechts, der Boden an der Spitze und die Spitze an der unteren Seite. Die Wirkungsweise der beiden obgenannten Typen ist jedoch im wesentlichen die gleiche, die Veränderungen in der Reproduktion erheischen lediglich eine entsprechende Vorkehrung bei der Herstellung der Schablone.
Sollen Buchstaben, Schriften u. dgl. reproduziert werden und ist die Maschine mit einem beweglichen Arbeitstisch ausgestattet, so erfordert die Schablone die Vorsehung von gewöhnlichen Schriftzeichen, die in der gewöhnlichen Weise zueinander angeordnet sind. Die Schriftzeichen müssen jedoch in diesem Falle nicht erhoben, sondern vertieft in der Schablone eingearbeitet sein. Für die vorstehende Arbeitsweise ist die Maschine gemäss der vorliegenden Erfindung besonders geeignet.
Ist die Maschine dagegen mit einer beweglichen Nadel oder Werkzeug ausgestattet, so ist es notwendig, Schablonen zu verwenden, die verkehrt in die Maschine eingesetzt werden können, so dass die rechte Seite der Schablone zur linken der Maschine zu liegen kommt. Dies ist jedoch nicht erforderlich, wenn die Bearbeitung der Druckfläche verkehrt, also von unten aus erfolgt. Bei diesen Typen von Maschinen müssen Buchstaben, Schriftzeichen derart verkehrt in der Schablone angeordnet sein, dass sie von links nach rechts gelesen werden können. Werden diese Bedingungen erfüllt, so werden die
Schriftzeichen in ihrer richtigen Reihenfolge in die Druckfläche der Reproduktion eingearbeitet. Sie haben aber in diesem Falle eine Umkehrung erfahren, so dass Abdrücke von ihnen gemacht werden können.