DE54950C - Druckregulator für Spundapparate - Google Patents
Druckregulator für SpundapparateInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der vorliegende Apparat dient als Druckregulator und als Sicherheitsventil bei Gasleitungen,
namentlich bei Spundapparaten für Lagerbierfässer. Neben Erzielung einer innerhalb
gewisser Grenzen bequemen, beliebigen Regulirung der Druckhöhe soll ferner jeder
Verlust an Regulirungsfiüssigkeit (Quecksilber) bei Uebersteigung des festgesetzten zulässigen
oder gewünschten Druckes vermieden werden und mit dem Gas- (Kohlensäure). Ubergerissene
oder in das Regulirgefäfs eintretende Flüssigkeit soll nicht mit der Regulirflüssigkeit vermischt
werden bezw. in den gleichen Behälter mit derselben treten, sondern in einem besonderen
»Tropfensammler« aufgefangen und nach Belieben daraus entfernt werden können, um auch
die Standhöhe der Regulirungsflüssigkeit nicht zu beeinflussen.
Dabei soll der Apparat handlich und bequem überall aufstellbar, also in relativ kleinstem
Volumen ausführbar sein.
Diesen Bedingungen gemäfs ist derselbe gebaut, wie nachstehend beschrieben und wie
auf beiliegender Zeichnung dargestellt ist.
Es ist:
Fig. ι eine Ansicht, halb geschnitten,
Fig. 2 eine Ansicht rechtwinklig zur vorigen,
Fig. 3 ein waagrechter Schnitt durch den Behälter,
Fig. 4 ein Grundrifs;
Fig. 5 und 6 zeigen Schnitte durch das Steigrohr.
Der Druckregulator besteht aus dem Behälter A, in welchen die Regulirungsflüssigkeit
(Quecksilber) gegossen wird; mittelst geeigneten Deckels B ist der Behälter A geschlossen. In
-dem Deckel ist eine centrale runde Oeffhung, durch welche ein mit Scala versehenes 'Glasrohr
(Steigrohr) C in den Behälter eingetaucht werden kann. Durch Ueberwurfmutter und
Stopfbüchse D wird das Rohr C im Deckel dicht und fest, aber axial verschiebbar gehalten.
An der einen Seite des Behälters A ist in demselben ein Rohrangufs E angebracht, nahezu
bis zur Oberkante des . Behälters reichend und unten durch den Boden hindurchgehend,
dessen Zweck sogleich erläutert werden soll.
Unterhalb des Behälters A für die Regulirflüssigkeit ist ein Gefäfs F, der Tropfensammler,
luftdicht an A angesetzt, so dafs es mit A durch das Rohr E communicirt. Der
Boden des Tropfensammlers F endigt in einen Auslafshahn G.
Auf dem Deckel B, central über dem Communicationsrohr
E, ist ein Angufs H, in welchen ein Winkelhahn J eingeschraubt ist, mit
einem nach unten fortgesetzten, in das "Rohr E hineinreichenden Auslafsröhrchen K, welches
aber frei in E eintaucht, ringsum Spielraum lassend, so dafs die directe Communication
zwischen A und F nicht gehindert ist.
Der waagrechte Schenkel von Hahn / ist zum Ueberstreifen eines Schlauches für die
Gasleitung eingerichtet oder mit sonstiger bequemer Anschlussvorrichtung für letztere versehen;
ferner ist auf demselben ein Controlmanometer L angebracht.
In das Steigrohr C ist am Boden ein Stopfen M mit nur ganz engem centralen
Rohrdurchlafs eingesetzt, und auf ähnliche Weise ist das obere Ende beinahe gänzlich
durch einen Stöpsel N geschlossen, indem in diesen ein enges Röhrchen 0 eingesteckt ist,
dessen unteres Ende etwas über den Boden des Stöpsels N hinabreicht und durch welches
allein das Innere von C mit der Luft communicirt. ·
Zwischen den beiden Stöpseln M und N kann sich im Innern des Scalarohres C ein
ziemlich genau passender Schwimmer P bewegen, doch so, dafs er nicht gas- oder luftdicht
schliefst, sondern am Rande Gas durchläfst und ganz frei im Rohr beweglich ist.
Endlich ist . noch der auf einer Stange R vertical einstellbare Zeiger S zu erwähnen und
die am Rohr C angebrachte feine Theilung T. Jeder Theilstrich dieser Theilung giebt die
Höhe an, um wie viel das Rohr C in das Quecksilber im Gefäfs A eingetaucht werden
mufs, damit das durch die Druckeinheit verdrängte Quantum der Regulirflüssigkeit im Gefäfs
A um eine Theilung der Hauptscala am Rohr C entspricht.
Will man also z. B. den Regulator so einstellen , dafs in der Druckleitung eine Spannung
von 0,5 kg pro qcm nicht überschritten werden soll, so wird das Rohr C so tief in
das Quecksilber im Gefäfs A eingestellt, dafs Zeiger S dem Theilstrich 5 der Scala T gegenübersteht,
es wird dann bei 0,5 Atmosphären Spannung das Quecksilber durch die Gaspressung
aus A bis zum Theilstrich 5 der Hauptscala im Rohr C emporgetrieben.
Der Zweck des unteren Stöpsels M in C mit der engen Durchbohrung ist nun der, zu
verhüten, dafs bei höherem Druck- in der Leitung als der, wofür der Regulator eingestellt
ist, Luft- bezw. Gasblasen vom vollen Querschnitt des Rohres C darin aufsteigen, welche
das Quecksilber im Rohr in die Höhe und eventuell oben austreiben würden, dagegen zu
veranlassen, dafs nur enge Gasblasen sich bilden können.
Um aber ein ferneres absolut sicher wirkendes Schutzmittel gegen Quecksilberverlust zu
haben, ist der Schwimmer P eingeschaltet. Dieser, aus ganz leichtem Material hergestellt,
wird von der aufsteigenden Gasblase und dem Quecksilber nach oben getrieben, schlägt gegen
das untere Ende des Röhrchens O an und verschliefst dasselbe momentan; das Quecksilber
fällt zurück und darauf auch der Schwimmer, und das Gas kann entweichen.
Flüssigkeitstheile, die- vom Gas bei heftiger Entwicklung mit übergerissen werden, sammeln
sich im Tropfensammler F und können von dort durch Hahn G abgelassen werden.
Es ist einleuchtend, dafs Hahn J bezw. der Einlafs auch mit dem Hahn G, als Dreiweghahn
construirt, vereinigt werden könnte, und das Manometer würde dann, wie punktirt angedeutet,
unter das Gefäfs F zu stehen kommen.
Zum Zwecke einer bequemen Montirung. kann der Apparat mit einem Fufs oder mit
einem Seitenflantsch zum Anschrauben an eine Wand etc. ausgerüstet sein.
Es kann auch das Glasrohr. feststehend gedacht und ein dem Quecksilbervolumen entsprechender
massiver Körper in das Quecksilber eingetaucht werden, wonach die Quecksilbermenge
bei eintretendem Gasdruck in das Steigrohr getrieben werden würde.
Claims (2)
1. Ein Druckregulator, gekennzeichnet durch ein weites geschlossenes Gefäfs (A) für die
Regulirungsflüssigkeit (Quecksilber), in welches ein mit Regulirungs- und Ablesescala
versehenes regulirbares Scalarohr (C) .eintaucht
und mit der durch Vermittelung eines Tropfgefäfses F in A eintretenden
Druckflüssigkeit durch eine verjüngte Oeffnung unten communicirt, wobei die Druckflüssigkeit,
auf die Oberfläche der Regulirungsflüssigkeit wirkend, diese in das
Scalarohr eintreiben kann, während ein in demselben befindlicher Schwimmer (P) ein
. Ausschleudern . der Regulirungsflüssigkeit aus dem Rohr bei starkem Druck der Druckflüssigkeit
dadurch verhindert, dafs der Schwimmer gegen ein in den oberen Auslafs
des Scalenrohres eingesetztes enges Röhrchen (O) drückt.
2. Die Abänderung des Druckregulators, welche sich ergiebt, wenn man das Scalarohr feststehend
anordnet und einen in das Regulirflüssigkeitsvolumen eintauchbaren, massiven
Körper zur Aenderung der gewünschten Druckhöhe benutzt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE54950C true DE54950C (de) |
Family
ID=329513
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT54950D Expired - Lifetime DE54950C (de) | Druckregulator für Spundapparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE54950C (de) |
-
0
- DE DENDAT54950D patent/DE54950C/de not_active Expired - Lifetime
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