DE52211C - Verfahren zur Darstellung von Nitroderivaten des Phenolphtalelns - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Nitroderivaten des Phenolphtalelns

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DE52211C
DE52211C DENDAT52211D DE52211DA DE52211C DE 52211 C DE52211 C DE 52211C DE NDAT52211 D DENDAT52211 D DE NDAT52211D DE 52211D A DE52211D A DE 52211DA DE 52211 C DE52211 C DE 52211C
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nitric acid
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DENDAT52211D
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THE CLAY-TON ANILINE COMP. LIMITED in Clayton b. Manchester
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B11/00Diaryl- or thriarylmethane dyes
    • C09B11/04Diaryl- or thriarylmethane dyes derived from triarylmethanes, i.e. central C-atom is substituted by amino, cyano, alkyl
    • C09B11/06Hydroxy derivatives of triarylmethanes in which at least one OH group is bound to an aryl nucleus and their ethers or esters
    • C09B11/08Phthaleins; Phenolphthaleins; Fluorescein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Baeyer (Ann. d. Ch., 202, S. 73) giebt an, dafs bei der Einwirkung von Salpetersäure auf Phenolphtalem kein Dinitroproduct' zu erhalten war, dafs vielmehr bei der gelindesten Einwirkung höher nitrirte Producte entstehen.
Erfinder haben gefunden, dafs das Product, welches erhalten wird bei der Einwirkung von vier oder mehr Molecülen Salpetersäure bei einer Temperatur von ο bis 300C. auf eine Lösung von einem Molecül .Phenolphtalem in der fünffachen Menge concentrirter Schwefelsäure, hauptsächlich aus einem Tetranitrophenolphtale'in vom Schmelzpunkt 244,5° besteht. Bei Anwendung von nur zwei Molecülen Salpetersäure bildet sich auch das Tetranitroderivat, aber in bedeutend geringerer Menge, und zwar um so weniger, je tiefer die Temperatur gehalten wird.
Derivate mit weniger Nitrogruppen konnten aus dem letztgenannten Reactionsproduct nicht dargestellt werden, obgleich' solche zweifelsohne in demselben vorhanden sind. ,
Arbeitet man in Eisessig statt in schwefelsaurer Lösung, so bleibt die Einwirkung bei der Bildung . eines Dinitrophenolphtalems vom' Schmelzpunkt 196° stehen.
Zur Umwandlung desselben in ein Tetranitroderivat mufs man dasselbe in einer Lösung von concentrirter Schwefelsäure nochmals mit zwei Molecülen Salpetersäure behandeln.
Das Di- sowohl wie das Tetranitrophenolphtale'in bilden mit Alkalien gelb gefärbte Salze, aber nur diejenigen des höher nitrirten Productes sind eigentliche Farbstoffe und zum Färben der animalischen Faser geeignet.
Aufser nach diesen beiden Methoden können Nitroderiväte des Phenolphtalems dargestellt werden durch Nitrirung der Sulfosäure desselben. In diesem Falle wirkt die Salpetersäure in der Kälte zunächst unter Bildung eines Nitroderivats der Sulfosäure; bei der weiteren Einwirkung werden aus jener die Sulfogruppen durch die Nitrogruppen ersetzt, und es resultirt ein Tetranitroderivat des Phenolphtalems.
I. Methode.
100 Theile Phenolphtalem werden in der Kälte in 500 Theilen Schwefelsäure von 660B. gelöst und zu der auf — 10 bis -(-100C. abgekühlten Lösung langsam ein Gemisch von 60 Theilen Salpetersäure vom spec. Gew. 1,44 und 60 Theilen Schwefelsäure von 1,84 spec. Gew. einfliefsen gelassen, wobei die Temperatur über + 1O0 steigen darf. Wenn alle Säure eingetragen ist, wird noch einige Stunden weiter gerührt und dann bei etwa 20 bis 30° unter Kühlung und gutem Rühren dieselbe Menge des Säuregemisches wie oben langsam eingetragen. Nach 12 stündigem Stehen wird die halbflüssige Reactionsmasse in 3 000 Theile kaltes Wasser gegossen und das feinpulverig ausgeschiedene Nitroproduct abfiltrirt und gewaschen. Dasselbe stellt trocken ein weifses bis schwach gelblich gefärbtes Pulver dar, welches gewöhnlich zwischen 120 und 1400 schmilzt.
Wenn dasselbe in einem Soxhle't'schen Apparat einige Stunden mit der dreifachen Menge Eisessig extrahirt wird, so bleibt ein Rückstand, welcher etwa 65 pCt. von der angewendeten Substanzmenge beträgt und dessen Schmelzpunkt zwischen 230 und 244° liegt; aus der Lösung scheidet sich eine kleine Menge desselben Körpers ab, so dafs die Gesammtmenge desselben ungefähr 75 pCt. beträgt. Die fehlenden 25 pCt. erhält man nach dem Abdestilliren des Eisessigs als eine klebrige Masse; dieselbe besteht je zur Hälfte aus einem in Wasser unlöslichem und einem in Wasser löslichem festen Product; beide geben schmutzig gelb gefärbte Alkalisalze und sjnd wegen der Unreinheit der damit auf Wolle erzielten Töne nicht verwendbar. Wenn der bei der Extraction erhaltene Rückstand mehrere Male aus Eisessig umkrystallisirt wird, steigt der Schmelzpunkt schliefslich ' auf 244,5° C.
Diese Substanz ist ein Tetranitrophenolphtalem. Die Analyse ergab 10,89 pCt. Stickstoff (berechnet für C20 H10JV4 O13= 11,2 pCt.). Die Substanz zeichnet sich durch ihre geringe,Löslichkeit in den gewöhnlichen Lösungsmitteln aus. Eine bei 15 bis 200 gesättigte eisessigsaure Lösung enthält 1,06 pCt. derselben. Die Alkalisalze derselben sind alle leicht löslich. Das Bariumsalz ist ein gelber amorpher Körper, der in kaltem Wasser schwer, in heifsem leichter löslich ist; das Calciumsalz ist ebenfalls gelb, aber etwas leichter löslich. Das Zink- und das Silbersalz ist löslich in heifsem Wasser und Ammoniak. Das Bleisalz ist in Wasser schwer löslich, löst sich aber in Natronlauge, hingegen nicht in Ammoniak. Das Kupfersalz ist schwer löslich. Beim Erwärmen des Tetranitrophenolphtalems mit Schwefelnatriumlösung geht die Farbe von rothbraun in schwarz und schliefslich in ein reines Blau über, welche Lösung beim Ansäuern roth, aber auf Zusatz von Alkalien^ wieder blau wird. Beim Stehen an der Luft geht die blaue Lösung in eine rothe über.
II. Methode.
Wenn man auf eine Lösung von 100 Theilen Phenolphtalei'n in 1 000 Theilen Eisessig 70 Theile Salpetersäure von 1,48 spec. Gew. und 210 Theile concentrirter Schwefelsäure bei etwa 20° einwirken läfst, so erwärmt sich die Flüssigkeit schwach, und nach erfolgtem Abkühlen scheidet sich ein Nitroproduct des Phenplphtalems ab, welches abfiltrirt wird. Nach einmaligem Umkrystallisiren aus Eisessig stellt es ein Dinitrophenolphtalem dar vom Schmelzpunkt 196° C. (Analysenergebnifs: 6,91 pCt. Stickstoff; die Theorie verlangt 6,86 pCt.).
Das rohe oder gereinigte Dinitrophenolphtalem wird behufs weiterer Nitrirung in der fünffachen Menge concentrirter Schwefelsäure gelöst, bei etwa 20 bis 300 G. mit 0,6 Theilen concentrirter Salpetersäure (1,48 spec. Gew.) behandelt, das Nitrirungsgemisch nach einigen Stunden Einwirkung in etwa 40 Theile Wasser gegossen und das ausgeschiedene Nitroproduct, dessen Hauptbestandtheil das Tetranitrophenolphtalem vom Schmelzpunkt 244 ist, durch Filtration und Auswaschen von der Mutterlauge getrennt. Aus demselben läfst sich das reine Nitroderivat vom Schmelzpunkt 244,5 durch wiederholtes Umkrystallisiren aus Eisessig darstellen.
III. Methode.
Wenn man eine Lösung von 1O0 Theilen Phenolphtalei'n in 500 Theilen concentrirter Schwefelsäure etwa 2 Stunden im Wasserbad auf go bis ioo° erwärmt, so hat sich eine Phenolphtale'insulfosäure gebildet, die sich klar •im Wasser löst. Nach Abkühlung läfst man zu dieser Lösung bei — 10 bis + io° C. 120 Theile eines Gemisches von gleichen Theilen Salpetersäure von 1,41 spec. Gew. und concentrirter Schwefelsäure von 1,84 spec. Gew. allmälig zufliefsen. Nach beendigtem Eintragen und viertelstündigem Rühren bei Zimmertemperatur werden 120 Theile obigen Säure- ■ gemisches bei etwa 30 bis 40° langsam zugegeben und die Masse noch weitere 4 Stunden gerührt; dann wird durch Eintragen derselben in Wasser das Nitroproduct gefällt und letzteres durch Filtration von der sauren Flüssigkeit getrennt, mit Wasser ausgewaschen und getrocknet. Während das so erhaltene Product im Wasser unlöslich ist, sich hingegen leicht und mit gelber Farbe in Alkalien löst und die Alkalisalze desselben Seide und Wolle schön gelb färben, löst sich die intermediär gebildete Nitrosulfosäure leicht im Wasser, und die Alkalisalze derselben besitzen keine Verwandtschaft für die animalische Faser.
In der unter I. angegebenen Methode können die Mengenverhältnisse variirt werden; doch ist es von Wichtigkeit, wenigstens vier Molecule Salpetersäure anzuwenden; ebenfalls wichtig ist es, die erste Hälfte der Nitrirung bei niederer Temperatur vor sich gehen zu lassen, wenngleich auch bei höherer Temperatur, z.B. 500C., Tetranitrophenolphtalem gebildet wird; so dargestellt ist aber das rohe Nitroproduct unreiner und farbschwächer.
In der II. Methode kann bei der Nitrirung in einer Lösung von Eisessig die Schwefelsäure ganz odertheilweise weggelassen werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung gelber Farbstoffe, der Alkalisalze desTetranitrophenolphtalems vom Schmelzpunkt 244,5°, welches bereitet wird: ι. durch Behandlung einer Lösung von Phenolphtale'in in concentrirter Schwefelsäure folgeweise bei — 10 bis -j- io° mit einem Ge-
    misch vdn concentrirter Schwefelsäure und Salpetersäure und sodann bei 20 bis 30° mit einem gleichen Säuregemisch, Fällen des Nitroproductes mit Wasser und Reinigung desselben durch Extraction mit Essigsäure ;
    durch Behandlung einer eisessigsauren Lösung von ^henolphtalem mit Salpetersäure oder mit Salpetersäure-Schwefelsäure, wobei ein Dinitrophenolphtale'in vom Schmelzpunkt 196° gebildet wird, und weitere Nitrirung des letzteren durch Behandlung mit Salpetersäure und Schwefelsäure bei 20 bis 300;
    durch Behandlung von Phenolphtale'in bei 90 bis ioo° mit concentrirter Schwefelsäure und Nitrirung der entstandenen Phenolphtaleinsulfosäure mit Salpeter-Schwefelsäure.
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