DE97285C - - Google Patents

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DE97285C
DE97285C DENDAT97285D DE97285DA DE97285C DE 97285 C DE97285 C DE 97285C DE NDAT97285 D DENDAT97285 D DE NDAT97285D DE 97285D A DE97285D A DE 97285DA DE 97285 C DE97285 C DE 97285C
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dehydrothio
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/06Sulfur dyes from azines, oxazines, thiazines or thiazoles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Neue werthvolle Baumwollfarbstoffe werden erhalten, wenn man die sogen, geschwefelten Condensationsproducte des p-Toluidins und seiner Homologen bezw. die Sulfosäuren dieser Thioamidoverbindungen, deren Nitrosubsti-, tutionsproducte, die aus letzteren durch Reduction entstehenden Diamine oder auch die von obigen Thioamidoverbindungen durch Austausch der Amidogruppe gegen Hydroxyl derivirenden Oxythiazole und Oxythiazolsulfosäuren, sowie die Nitro- und Amidoderivate dieser Oxythiazolkörper . mit Schwefel und Schwefelalkali, oder mit Alkalisulfiden bezw. Gemengen von Schwefel und Alkalien oder analog wirkenden Substanzen bei höherer Temperatur behandelt.
Die so gewonnenen Farbstoffe vermögen Baumwolle in kalten und kochenden Bädern anzufärben, wobei vorwiegend olivgelbe bis braune, durch ihre Echtheit gegen Alkalien und Säuren ausgezeichnete Färbungen erhalten werden.
Das Verfahren besteht im Allgemeinen darin, dafs die betreffenden Thioverbindungen mit Schwefel und Schwefelalkali, mit Alkalisulfiden bezw. mit Schwefel und Alkali etc. gemengt und die Gemische langsam auf höhere Temperaturen erhitzt werden, so dafs beispielsweise die Temperatur innerhalb 4 Stunden auf 3000 gebracht und die betreffende Mischung unter Umrühren bei etwa 300 bis 3200 so lange verschmolzen wird, bis eine Zunahme der Farbintensität nicht mehr wahrzunehmen ist.
Zur Erläuterung des Verfahrens dienen die folgenden Beispiele:
i. Farbstoff aus Dehydrothio-ptoluidinsulfo säure.
25 kg des Natronsalzes der Dehydrothiop-toluidinsulfosäure werden in eine warme Auflösung von 62,5 kg Schwefel in 125 kg Natronlauge (60 pCt.) eingerührt. Die Mischung wird langsam auf 3000 erhitzt und bei dieser Temperatur noch ca. 1 Stunde verschmolzen. Nach dem Erkalten stellt die Schmelze eine braunschwarze pulverisirbare Masse dar, welche direct zum Färben verwendet werden kann.
Der so erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle in kalten Bädern (bei oder ohne Zusatz von Schwefelalkali) lebhaft olivgelb. Die Färbungen sind echt gegen Alkalien und Säuren. Auf Baumwolle in kochenden Bädern werden die gleichen Nuancen erhalten.
2. Farbstoff aus Oxythiazol.
In eine aus 125 kg Schwefel und 250 kg Natronlauge (60 pCt.) hergestellte warme Lösung werden 50 kg Oxythiazol, das beim Umkochen von diazotirtem Dehydrothio-p-toluidin (B. 22, 334) entsteht, eingerührt. Das Gemenge wird dann allmählich (ca. innerhalb 4 Stunden) auf 3000 erhitzt und bei 300 bis 3150 noch etwa ι Stunde verschmolzen. Die kalte Schmelze bildet ein grauschwarzes Pulver und kann ohne weitere Reinigung zum Färben verwendet werden.
Auf Baumwolle erhält man in kalten Bädern (bei oder ohne Zusatz von Schwefelalkali) und ebenso in kochenden Bädern gelbbraune bis olivbraune Färbungen.
In analoger Weise, wie in obigen Beispielen beschrieben, lassen sich auch die übrigen Farbstoffe dieser Reihe gewinnen, wenn man an Stelle der Dehydrothio - ρ - toluidinsulfosäure bezw. anstatt des Oxythiazols die übrigen der oben gekennzeichneten Thioamidoproducte verwendet , wie Dehydrothio - ρ - toluidin , Dehydrothio-m-xylidin, Dehydrothio-ip-cumidin, Primulinbase, Dehydrothio-m-xylidinsulfosäure, Primulin, die Nitroderivate dieser Thioamidoproducte, welche sich z. B. nach dem Verfahren des Patentes Nr. 81711 leicht gewinnen lassen, oder die aus diesen Nitroproducten durch Reduction entstehenden Diamine bezw. die aus den obigen Thioamidoverbindungen (Dehydrothio - m - xylidin, Primulinbasis etc.) durch Diazotiren und Umkochen erhältlichen Oxythiazole und Oxythiazolsulfosäuren, sowie die durch Nitriren und event. Reduciren erhältlichen Nitrooxythiazole, Amidooxythiazole und deren Sulfosäuren.
Der in obiger Weise aus Primulin gewonnene Farbstoff färbt z. B. olivgelb, derjenige aus Nitrooxythiazol (erhalten durch Nitriren des Oxythiazols aus Dehydrothio-ρ-toluidin) färbt oliv bis olivbraun.
An Stelle von Schwefel und Alkali können auch direct Schwefelalkalien oder Gemenge von Schwefel und Schwefelalkalien bezw. analog wirkende Substanzen verwendet werden.
Selbstverständlich kann man die Farbstoffe auch zuvor reinigen, beispielsweise durch Lösen der Rohschmelzen in kochendem Wasser, Filtriren behufs Entfernung unlöslicher Bestandtheile und nachträgliches Eindampfen der Lösungen, oder die so erhaltenen Lösungen werden zunächst mit Säuren gefällt, die Niederschläge abfütrirt, hierauf in der erforderlichen Menge Schwefelalkali, Alkali etc. wieder aufgelöst und diese Lösungen alsdann zur Trockne verdampft.
Von den Ausgangsmaterialien unterscheiden sich die neuen Farbstoffe durch gröfsere Affinität zur Baumwollfaser; auch liefern dieselben andere Nuancen, wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, in welcher die Färbungen angegeben sind, welche einerseits von gewissen typischen Vertretern der neuen Farbstoffe, andererseits von den zu ihrer Herstellung benutzten Ausgangsmaterialien auf Baumwolle in schwefelalkalischem Bade erzeugt werden.
Färbt in
schwefel-
alkalischem
Bade
Die aus nebenstehen
den Verbindungen durch
Verschmelzen mit
Schwefel und Schwefel
natrium erhaltenen Farb
stoffe färben in schwefel-
alkalischem Bade
Dehydrothio - p-
toluidinsulfosäure
grünlich
gelb
lebhaft olivgelb
Primulin gelb lebhaft .olivgelb
Oxythiazol bräunlich
-grau
olivbraun
Nitrooxythiazol braungelb olivbraun.
Die neuen Farbstoffe, soweit sie aus Amido- oder Nitroderivaten hergestellt sind, enthalten noch diazotirbare Amidogruppen und lassen sich auf der Faser diazotiren und z. B. mit ß-Naphtol kuppeln. Auf diese Weise werden aber z. B. bei Verwendung der Farbstoffe aus Primulin und Dehydrothiotoluidinsulfosäure schmutzig rothe bis braunrothe Färbungen erhalten , worin sich ein weiterer Unterschied dieser Farbstoffe gegenüber den zu ihrem Aufbau dienenden Substanzen deutlich ausspricht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung neuer Baumwollfarbstoffe, darin bestehend, dafs man Schwefel und Schwefelalkali oder Alkalisulfide bezw. Gemenge von Schwefel und Alkali oder ähnlich wirkende Substanzen bei höherer Temperatur einwirken läfst auf die sogen, geschwefelten Condensationsproducte des ρ-Toluidins und seiner Homologen (wie Dehydro£ thio - ρ - toluidin, Dehydrothio - m - xylidin, Primulinbasis etc.), die Sulfosäuren dieser Thioamidoverbindungen (wie Dehydrothio-p-toluidinsulfosäure, Dehydrothio - m - xylidinsulfosäüre, Primulin etc.) oder auf die Nitroproducte dieser Thioamidoverbindungen, ferner auf die aus den letzteren Nitrokörpern durch Reduction entstehenden Diamine bezw. auf die aus obigen Thioamidoproducten durch Diazotiren und Umkochen erhältlichen Oxythiazole und Oxythiazolsülfosäuren, sowie auf die Nitro- und Amidoderivate dieser Oxythiazole und Oxythiazolsülfosäuren.
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