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Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien mit Schwefelfarbstoffen
Die Erfindung betrifft ein Färbeverfahren für natürliche, künstliche und synthetische
Textilstoffe mit einem Farbstoff oder einem Zwischenprodukt von Farbstoffen der
allgemeinen Formel D--@-B-S' R), In dieser Formel ist D ein Farbstoffrest oder Rest
eines Farbstoffzwischenproduktes, das in der Lage ist, durch Kuppeln mit einer aromatischen
Diazoverbindung einen Farbstoff zu bilden.
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B ist eine isolierende Gruppe, nämlich eine S02 - NH - Ar -, CH2 -
Ar -, CONH - Ar - -oder
wobei Ar eine o-, m- oder p-Phenylengruppe mit 0 bis 4 Substituenten ist und mit
der - S - R-Gruppe verbunden ist. Y ist - OH, - NH2, - OCHS, - NH - C6Hs, - NH -
D oder - S -R.
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In diesem Triazinring ist das Kohlenstoffatom in der 2-Stellung direkt
mit der - S - R-Gruppe verknüpft und die - NH-Gruppe direkt mit der chromophoren
Gruppe D verknüpft.
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R ist ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom,
oder - CN, wobei R' ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Äthylgruppe
ist. Die - S - R-Gruppe der allgemeinenFormelD-B-S - R ist also eine Mercaptogruppe
oder kann mit Alkali oder einem Reduktionsmittel in eine Mercaptogruppe übergeführt
werden. n bedeutet eine ganze Zahl von 1 bis 4.
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Die meisten der bisher in Anwendung gebrachten Schwefelfarbstoffe
sind zur Erzielung der gewünschten Brillanz der Farbe mit einer Vielzahl an Schattierungen
nicht zufriedenstellend. Besonders schwierig lassen sich rötliche Töne erhalten.
Dies liegt daran, daß das Schwefelatom direkt mit der chromophoren Gruppe verknüpft
ist, und eine derartige Verknüpfung führt dazu, daß die Absorptionskurve des Chromogenen
breit wird.
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Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen Farbstoffen ist nach der Erfindung
das Schwefelatom vollständig von der chromophoren Gruppe D vermittels der Gruppe
B isoliert, wodurch eine Vielzahl an Farben mit kräftigen brillanten Farbtönen,
einschließlich rötlichen Farbtönen, in einem derartig zufriedenstellenden Ausmaß
erzielt werden, wie es bisher für unmöglich gehalten wurde.
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Zu dem Textilmaterial, das erfolgreich mit dem erfindungsgemäßen Farbstoff
oder Zwischenprodukt von Farbstoffen gefärbt werden kann, gehören natürliche, künstliche
und synthetische Textilmaterialien, die aus Baumwolle, Viskbsekunstseide, Leinen,
Wolle, Seide, Polyvinylacetal, Polyamid, Acetylcellulose, Polyacrylnitril und dessen
Copolymeren und Polyestern, einschließlich gemischter und einheitlicher Gewebe aus
den oben angegebenen Fasern, hergestellt sind.
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Das Färben dieser Textilien mit den beschriebenen Farbstoffen oder
Zwischenprodukten von Farbstoffen wird in der folgenden Weise ausgeführt: Wenn der
Farbstoff eine Mercaptogruppe enthält, wird er in Wasser in einer Menge von 0,1
bis 20 Gewichtsprozent bezüglich des Gesamtgewichtes
des zu färbenden
Textilgutes gelöst. Der keine Sulfidgruppe aufweisende Farbstoff wird in diesem
Prozentsatz in einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd oder Natriumsulfid gelöst.
Zu der so hergestellten Lösung werden sodann 1 bis 20 Gewichtsprozent eines Epoxyharz-
oder Aminoharzvorkondensates zugesetzt. Das zu färbende Material wird in diese Lösung
eingetaucht oder mit derselben bestrichen oder mit einer daraus erzeugten Druckpaste
bedruckt.
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Ein weiteres Verfahren zur Anwendung der oben angegebenen Farbstoffe
besteht darin, den wasserlöslichen Farbstoff in Wasser oder den wasserunlöslichen
Farbstoff in einer wäßrigen Lösung von Natriumhydroxyd oder Natriumsulfid aufzulösen.
Das zu färbende Textilgut wird in die Lösung eingetaucht oder damit bestrichen oder
mit einer daraus erzeugten Druckpaste bedruckt. Das sich ergebende Material wird
sodann in eine wäßrige Lösung eingetaucht, die 1 bis 20 Gewichtsprozent eines Epoxyharz-
oder Aminoharzvorkondensates enthält.
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Das erfindungsgemäß verwendete Farbstoffzwischenprodukt wird in Wasser
gelöst. Ein Epoxy-oder Aminoharzvorkondensat wird sodann zugegeben. Das zu färbende
Textilgut wird sodann mit der hierdurch erhaltenen Lösung bestrichen oder in dieselbe
eingetaucht und sodann mit einer Diazoverbindung in der gleichen Weise behandelt,
wie es bei dem Färben mit Azoverbindungen üblicherweise der Fall ist.
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Ein weiteres Verfahren zur Anwendung des Zwischenproduktes besteht
darin, daß das zu färbende Textilgut in die wäßrige Lösung dieses Zwischenproduktes
eingetaucht oder damit bestrichen wird. Das Material wird sodann mit einer Diazoverbindung
behandelt und anschließend in die wäßrige Lösung eifies Epoxy- oder Aminoharzvorkondensates
eingetaucht.
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Um das so behandelte Textilgut zu härten, wird Wärme in einem Temperaturbereich
angewandt, der in Abhängigkeit von der Art des zu färbenden Textilgutes schwankt.
So werden z. B. Cellu?ose-und Leinengewebe auf eine Temperatur von 80 bis 200°C,
Seiden-, Woll- und Polyestergewebe auf eine Temperatur von 80 bis 160°C, Acetylcellulose-,
Polyamid- und Acrylnitrilgewebe auf eine Temperatur von 80 bis 130°C und Polyvinylacetalgewebe
auf eine Temperatur von 80 bis 100°C erwärmt.
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Das erfindungsgemäß zur Anwendung gelangende Epoxyharzvorkondensat
ist z. B. ein Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin und Bisphenol. Es findet ebenfalls
Glycerin-1,3-dichlorhydrin Anwendung.
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Das erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Aminoharzvorkondensat besteht
z. B. aus Mono-und Dimethylolharnstoff, Mono-, Di- und Trimethylolmelamin, Methylabkömmlingen
des Äthylharnstoffes, DimethylolgIyoxalmonourein, Di- und Tetramethylolglyoxaldiurein,
o-Methylabkömmlingen dieser Methylolverbindungen oder wasserlöslichen relativ höheren
Kondensationsprodukten dieser Verbindungen.
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Als Katalysator wird gegebenenfalls Zinkfluorborat, Äthylentriamin,
p-PhenyIendiamin, Phthalsäureanhydrid, sekundäres Ammoniumphosphat, Ammoniumchlorid
od. dgl. angewandt.
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Der erfindungsgemäße Färbungsprozeß ist außerordentlich verwickelt.
Man nimmt an, daß der Farbstoff oder das Zwischenprodukt des Farbstoffes in dem
Textilgut adsorbiert wird, wie es bei den üblichen Schwefelfarbstoffen und direkten
Farbstoffen der Fall ist. Die in dem Farbstoff enthaltene umsetzungsfähige Gruppe,
wie - SH, - OH und -NH2, copolykondensiert sich bei dem Erwärmen mit dem Epoxyharz-
oder Aminoharzvorkondensat.
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Es kann sich auch das Epoxyharz- oder Aminoharzvorkondensat zunächst
mit gegebenenfalls vorhandenen umsetzungsfähigen Gruppen(-OH,-NH2 oder -CONH-) des
zu färbenden Textilgutes verbinden. Sodann wird das erhaltene Textilgut bei dem
Erwärmen mit dem adsorbierten Farbstoff copolykondensiert.
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Bei dem Färben des Textilgutes erfolgt in jedem Falle eine Copolymerisation
des Farbstoffes oder des Zwischenproduktes des Farbstoffes mit dem in Anwendung
gebrachten Kunststoffharz, wobei eine starke covalente Bindung ausgebildet wird,
die zu einer ausgeprägten Echtheit gegenüber Licht und Waschen führt. Im Gegensatz
zu den herkömmlichen Schwefelfarbstoffen ist, wie weiter oben ausgeführt, die chromophore
Gruppe D vollständig von dem Schwefelatom durch die isolierende Gruppe B isoliert,
so daß der Chromophor in der Lage ist, eine arteigene Brillanz und Helligkeit der
Farbe zu bilden, ohne daß hierdurch eine Beeinflussung durch das Schwefelatom erfolgt.
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Die Moleküle des Epoxyharz- und Aminoharzvorkondensates, das erfindungsgemäß
angewandt wird, copolykondensieren unter Ausbildung höhermolekularar Verbindungen.
Das zu färbende Textilgut erhält hierdurch eine ausgeprägte Knitterfestigkeit und
wasserabstoßende Eigenschaften, die in derselben Größenordnung liegen, wie sie bei
der üblichen Appretierung unter Anwendung von Kunstharzen erzielt werden.
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Die Herstellung einer Reihe erfindungsgemäß verwendeter Farbstoffe
und Zwischenprodukte von Farbstoffen mit einem Triazinring
als die isolierende Gruppe B wird in der folgenden Weise durchgeführt: Ein Farbstoff
mit einer Aminogruppe oder ein aminosubstituiertes Zwischenprodukt von Farbstoffen,
das in der Lage ist, durch Kuppeln mit einer aromatischen Diazoverbindung einen
Farbstoff zu ergeben, wird mit Cyanurhalogenid oder einem Abkömmling desselben umgesetzt,
um so einen Triazinabkömmling der Formel
zu bilden, in der Z ein Halogenatom und Y' ein
Halogenatom, -OH,
-NH2, -OCHS, -NH ' C6H5 oder - NH - D ist.
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In Abhängigkeit von der Anzahl der mit der Ausgangsverbindung verknüpften
Anzahl Aminogruppen kann mehr als 1 Mol Cyanurhalogenid mit dieser Verbindung umgesetzt
werden. So wird z. B. 1 Mol eines Farbstoffes oder eines seiner Abkömmlinge mit
zwei Aminogruppen mit 2 Mol Cyanurhalogenid oder einem seiner Abkömmlinge unter
Ausbildung einer Verbindung der Formel
umgesetzt. Das durch die Formeln I und 1I dargestellte Zwischenprodukt wird sodann
mit einer Verbindung mit einem Schwefelatom behandelt, um so das Halogenatom bzw.
die Halogenatome durch -S - R zu ersetzen und den Schwefelfarbstoff oder das Zwischenprodukt
von Farbstoffen der Formel
herzustellen, in welcher Y" - OH, - NH2, - OCHS, - NH - C6H5, - NH - D oder - S
- R ist.
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Ein Verfahren zur Herstellung des Zwischenproduktes nach der Formel
I besteht darin, in einem Lösungsmittel unter Rühren bei einer Temperatur von 0
bis 20°C einen Farbstoff mit einer Aminogruppe, oder ein aminosubstituiertes Zwischenprodukt
von Farbstoffen, das in der Lage ist, durch Kuppeln mit einer aromatischen Diazoverbindung
einen Farbstoff zu bilden, mit Cyanurhalogenid oder einem seiner Abkömmlinge mit
3 Halogenatomen oder 2 Halogenatomen und einem Substituenten -OH, - NH2, -OCHS,
- NH ' C6H5 oder -NH - D umzusetzen. Der sich ergebende Halogenwasserstoff wird
mit einer organischen oder anorganischen Base neutralisiert.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung des Zwischenproduktes nach
der Formel I besteht darin, bei einer Temperatur von 10 bis 50°C den 2,4-Dihalogen-1,3,5-triazin-Abkömmling,
der durch Umsetzen des Ausgangsmaterials in der oben angegebenen Weise mit Cyanurhalogenid
erhalten wird, mit Natriumcarbonatlösung, wäßrigem Ammoniak, Methylalkohollösung
von Natriummethylat, Anilin oder Lösung eines Farbstoffes mit einer Aminogruppe
oder eines Abkömmlinges dieses Farbstoffes umzusetzen, um so Cl durch - OH, - NH2,
- OCHS, - NH - C6H5 oder - NH - D zu ersetzen.
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Um den Farbstoff oder das Zwischenprodukt von Farbstoffen dieser durch
die Formeln III und IV dargestellten Reihen herzustellen, wird das Zwischenprodukt
nach der Formel I oder II mit einer wäßrigen Lösung von Natriumsulfid, Natriumhydrosulfid,
Thioharnstoff oder Rhodanat umgesetzt, um so das mit dem Triazinring verknüpfte
Halogenatom durch SNa, - SH,
oder - SCN zu ersetzen. Bei Anwendung von Rhodanat als Umsetzungsteilnehmer wird
Salzsäure zugesetzt. Das Gemisch wird zur Umsetzung auf eine Temperatur von etwa
80°C erwärmt.
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Von den sich ergebenden Produkten sind die eine
oder - SCN-Gruppe aufweisenden Verbindungen wasserunlöslich und fallen somit von
selbst aus. Das durch Umsetzung von Natriumsulfid oder Natriumbisulfid erhaltene
Produkte wird mit Mineralsäure neutralisiert und mit Natriumchlorid, Natriumsulfat
oder Natriumacetat ausgesalzen.
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In dem Fall, daß Y' und Z des Triazinringes beide ein Halogenatom
darstellen, können alle Halogenatome dieser Triazinverbindung durch - S - R ersetzt
werden.
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Die Herstellung einer weiteren Reihe erfindungsgemäß verwendeter Farbstoffe
und Zwischenprodukte von Farbstoffen mit - SO2NH - Ar -, - CH2 - Ar - oder - CONH
- Ar - als die isolierende Gruppe B wird in der folgenden Weise durchgeführt: Ein
Metallphthalocyanin, Azofarbstoff oder ein Abkömmling dieser Farbstoffe wird mit
einer aromatischen Aminoverbindung unter Ausbildung des Zwischenproduktes mit den
Gruppen - S02NH - Ar - NH2, - CH2 - Ar - NH2 oder
- CONH - Ar -
NH2 umgesetzt. Wenn als Umsetzungsteilnehmer eine Nitroverbindung angewandt wird,
wird das Produkt reduziert. Es können eine oder mehrere Aminogruppen mit der chromophoren
Gruppe D verbunden sein. Das sich ergebende Zwischenprodukt wird sodann diazotiert
und mit Natriumsulfid, Natriumbisulfid, Thioharnstoff oder Rhodanat umgesetzt, um
so die endständige - NH2-Gruppe durch eine S - R-Gruppe, wie - SNa, - SH,
und - SCN, zu ersetzen.
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Es werden z. B. zu 1 Mol in Wasser suspendiertem Kupferphthalocyanindisulfochlorid
2 Mol p-Phenylendiamin zugesetzt und das Gemisch 10 Stunden lang bei einer Temperatur
von 0 bis 15°C gerührt. Das erhaltene Kupferphthalocyanindisulfo-p-aminoanilid wird
in Gegenwart von Salzsäure tetrazotiert und das Produkt mit überschüssigem Thioharnstoff
bei einer Temperatur von 5 bis 20°C umgesetzt, um so den gewünschten Isothiocarbamidabkömmling
herzustellen. Das an Stelle von Thioharnstoff angewandte Rhodanat führt zu einem
Rhodanabkömmling. Die chromophore Gruppe D ist von dem Schwefelatom durch die Gruppe
- S02 - NH - C6H4 isoliert. Als Ausgangsverbindung angewandtes Kupferphthalocyanintri-
oder tetrasulfochlorid führt zu einer Verbindung, die drei oder vier
gebunden an den Phthalocyaninrest, aufweist.
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Wie weiter oben erläutert, kann die gesamte Reihe der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen leicht durch die Substitution von X, Y', Z und - S - R
mit einer der weiter oben angegebenen Gruppen modifiziert werden, um so eine größere
Vielzahl an Farbstoffen und Zwischenprodukten von Farbstoffen mit reicheren Farbschattierungen
herzustellen, als es bisher der Fall war. Die erfindungsgemäß auf dem Textilmaterial
fixierten Farbstoffe und Zwischenprodukte von Farbstoffen besitzen insgesamt ausgezeichnete
Echtheit gegenüber Licht und Waschen. Die von der Formel I abgeleiteten Produkte
besitzen insbesondere eine ausgeprägte Affinität gegenüber Textilien, wenn Y' -
NH2, - OCHS oder - NH - C6Hs ist.
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In den folgenden Beispielen sind Teile Gewichtsteile. Das Abquetschen
des Textilgutes erfolgt bis zu einer Gewichtsaufnahme von 100% des Textilgutes,
wenn es nicht anders vermerkt ist. Beispiel 1 Es werden 100 Teile Polyamidgewebe
30 Minuten bei einer Temperatur von 80 bis 90°C in 2500 Teile einer wäßrigen Lösung
eingetaucht, die 2,5 Teile des Farbstoffes der Formel
und 5% Natriumhydroxyd enthält. Das Material wird abgequetscht und gründlich gespült.
Das Spülen kann nach Eintauchen in eine 0,1%ige wäßrige Lösung einer Mineralsäure
oder organischen Säure erfolgen. Das Textilgut wird sodann 10 Minuten bei einer
Temperatur von 10 bis 30°C in eine Methylalkohollösung eingetaucht, die 5% eines
Epoxyharzvorkondensates und 0,5% Äthylentriamin enthält. Nach dem Abquetschen wird
das Textilgut 30 Minuten auf eine Temperatur von etwa 120°C erwärmt und mit Seife
gewaschen. Das erhaltene Textilgut zeigt eine brillante Orangefärbung und besitzt
ausgezeichnete Licht- und Waschechtheit.
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Baumwoll- und Viskosegewebe, die in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
behandelt worden sind, führen zu demselben Ergebnis. Dasselbe Ergebnis wird ebenfalls
erhalten, wenn an Stelle von Äthylentriamin p-Phenylendiamin, Phthalsäureanhydrid
oder Zinkfluorborat angewandt wird und wenn ein Aminoharzvorkondensat an Stelle
des Epoxyharzvorkondensates zusammen mit Ammoniumchlorid oder sekundärem Ammoniumphosphat
als Katalysator angewandt wird.
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Der bei dem Färbungsverfahren des obigen Beispieles angewandte Farbstoff
war in der folgenden Weise hergestellt worden: 1 Mol Farbstoffpulver, das durch
Kuppeln von tetrazotiertem Benzidin mit a-Naphthylamin hergestellt worden war, wurde
bei einer Temperatur von 0 bis 5°C in einer 2,1 Mol Cyanurhalogenid enthaltenden
Acetonlösung gerührt. Es wurden 2 Mol Natriumbicarbonat zugegeben, wodurch das Gemisch
leicht sauer blieb. Sodann wurden bei Raumtemperatur 2 Mol Natriumhydroxyd zugesetzt,
und man ließ sich die Lösung 2 Stunden lang absetzen. Sodann wurden 2 Mol Natriumsulfid
hinzugegeben. Nach 4stündigem Rühren bei einer Temperatur von 40 bis 50°C wurde
das Gemisch mit Essigsäure neutralisiert. Nach Entfernen des Acetons wurde der Niederschlag
durch Filtrieren abgetrennt, mit Wasser gespült und getrocknet. Beispiel 2 Es werden
25 Teile des Farbstoffes der Formel
in der (Cu - Ph) einen Kupferphthalocyaninrest und m und n ganze Zahlen
sind und zusammen 4
betragen, zusammen mit 40 Teilen kristallinem
Natriumsulfid in 70 Teilen heißem Wasser gelöst, um die - SCN-Gruppe in eine Mercaptogruppe
umzuwandeln. Es werden 20 Teile sekundäres Ammoniumsulfat, 50 Teile Trimethylolmelamin
und 400 Teile 8o/oige wäßrige Traga-Lösung unter Rühren zugesetzt, um mit Wasser
1000 Teile Druckpaste zu bilden. Die Masse wird auf einer Walzenmaschine auf Baumwollgewebe
aufgebracht. Nach dem Trocknen wird das Textilgut in einer.i Druckgefäß 20 Minuten
lang bei einer Temperatur von 110 bis 120°C mit Wasserdampf behandelt, sodann in
einem warmen Seifenbad gewaschen, gespült und getrocknet. Der erhaltene brillante
grünlichblaue Druck zeigt eine ausgezeichnete Licht- und Waschechtheit.
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Viskosestapelfasergewebe, das in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
behandelt wird, führt zu den gleichen Ergebnissen. Beispiel 3
wird in Wasser mit 20 Teilen N,N'-Bismethoxymethylharnstoff und 0,6 Teilen Ammoniumchlorid
gelöst, um so 100 Teile Lösung zu ergeben. 2 Teile Baumwollgewebe werden in die
Lösung 15 Minuten lang bei einer Temperatur von 0 bis 50°C eingetaucht. Nach dem
Spülen wird das Textilgut bei einer Temperatur von 70 bis 80°C vorgetrocknet und
weitere 10 bis 20 Minuten auf eine Temperatur von 160 bis 170°C erwärmt. Das Material
wird sodann in einem Seife und Natriumcarbonat enthaltenden Seifenbad gewaschen,
gespült und getrocknet. Die so erhaltene brillante rote Farbe besitzt ausgezeichnete
Licht- und Waschechtheit.
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Viskosestapelfaser- und -kunstseidegewebe, die in gleichen Weise,
wie oben beschrieben, behandelt worden sind, führen zu den gleichen Ergebnissen.
Die gleichen Ergebnisse werden ebenfalls mit Dimethyloläthylenharnstoff und Dimethylolharnstoff
erhalten, wobei sekundäres Ammoniumphosphat als Katalysator Anwendung findet. Beispiel
4
in 200 Teilen Wasser mit 18 Teilen Natriumhydroxyd und 5 Teilen Methylalkohol verknetet.
Es wird Wasser bis zum Auffüllen auf 1000 Teile Lösung zugesetzt. Es werden sodann
20 Teile Baumwollgewebe 5 Minuten bei Raumtemperatur in diese Lösung eingetaucht
und anschließend abgequetscht. Das Textilgut wird sodann wiederum 20 Minuten in
eine Lösung von diazotiertem 5-Chlor-2-methoxyanilin eingetaucht und anschließend
abgequetscht. Das Textilgut wird anschließend 5 Minuten bei einer Temperatur von
10 bis 50°C in 100 Teile Äthylalkohollösung eingetaucht, die 5 Teile eines Epoxyharzvorkondensates
und 1 Teil Triäthanolamin enthält. Das Material wird sodann abgequetscht, bei einer
Temperatur von 80°C vorgetrocknet und abschließend 3 bis 8 Minuten unter überhitztem
Wasserdampf bei einer Temperatur von 150 bis 160°C gehalten. Abschließend wird in
einem heißen Seifenbad gewaschen, gespült und getrocknet. Das erhaltene Textilgut
ist in einem hellen Rot gefärbt und besitzt ausgezeichnete Licht- und Waschechtheit.
Beispiel s Es werden 100 Teile Wollgewebe in 5000 Teile einer wäßrigen Lösung eingetaucht,
die 1 Teil Farbstoff der folgenden Formel
und 20 Teile Trimethylolamin enthält. Es werden 0,5 Teile Essigsäure zugesetzt.
Das Färbebad wird sodann allmählich auf eine Temperatur von 90 bis 95'C gebracht
und 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Das Material wird sodann abgequetscht,
gespült, mit Seife gewaschen, erneut
gespült und getrocknet. Die
hierbei erzielte blaue Farbe zeigt ausgeprägte Licht- und Waschechtheit.
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Seidengewebe, das in der gleichen Weise, wie oben beschrieben, behandelt
worden ist, zeigt die gleiche Wirkung. Beispiel 6 Es werden 5 Teile Viskosestapelfasergpwebe
bei Raumtemperatur in 200 Teile einer wäßrigen Lösung eingetaucht, die 0,1 Teil
des Farbstoffes der Formel
20 Teile Dimethoxydimethylolharnstoff, 1 Teil sekundäres Ammoniumphosphat und 20
Teile Natriumchlorid enthält. Es wird 1 Stunde lang auf eine Temperatur von l00°C
erwärmt. Nach dem Abquetschen, gründlichem Spülen, Waschen mit Seife, erneutem Spülen
und Trocknen zeigt das erhaltene Textilgut eine brillante Gelbfärbung sowie ausgesprochene
Licht- und Waschechtheit.
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Baumwoll- und Leinengewebe, die in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
behandelt worden sind, zeigen die gleichen Ergebnisse. Beispiel ?
wird in Wasser mit einem nichtionischen Reinigungsmittel verknetet. Es werden 20
Teile eines Epoxyharzvorkondensates und 1 Teil Äthyltriamin zugegeben, wobei anschließend
eine entsprechende Wassermenge zugegeben wird, um 4000 Teile Dispersion zu erhalten.
100 Teile Polyamidgewebe werden bei Raumtemperatur in diese Dispersion eingetaucht.
Die Temperatur wird allmählich erhöht, wobei das Färbebad 1 Stunde auf eine Temperatur
von 90 bis 950C erwärmt wird. Nach dem Spülen wird das Material mit Seife gewaschen,
gespült und getrocknet. Das erhaltene Textilgut ist brillant gelb gefärbt und zeigt
gute Licht- und Waschechtheit.
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Celluloseacetatgewebe, das in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
behandelt worden ist, führt zu dem gleichen Ergebnis. Beispiel 8
wird in Wasser mit 10 Teilen Tetramethylglyoxaldiurein und 3 Teilen Ammoniumchlorid
unter Gewinnung von 100 Teilen Lösung gelöst. In diese Lösung werden bei Raumtemperatur
5 Minuten lang Baumwollgewebe eingetaucht, sodann abgequetscht und bei einer Temperatur
von 80°C getrocknet. Anschließend erfolgt 10 bis 20 Minuten lang ein Erwärmen auf
eine Temperatur von 150 bis 160°C. Das Textilgut wird sodann in einem heißen Seifenbad
mit Natriumcarbonat gewaschen, gespült und an der Luft getrocknet. Das erhaltene
Textilgut ist brillant violett gefärbt und besitzt ausgeprägte Licht- und Waschechtheit.
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Viskosestapelfasergewebe, die in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
behandelt worden sind, führen zu den gleichen Ergebnissen. Das gleiche Ergebnis
wird ebenfalls mit Dimethylolglyoxalmonourein, Dimethoxydimethylolharnstoff, Trimethylolmelamin
und einem Epoxyharzvorkondensat an Stelle von Tetramethylolglyoxaldiurein erhalten.
Beispiel
9 Es werden 5 Teile des Farbstoffes der Formel
in 2000 Teilen warmem Wasser gelöst. Es werden 0,5 Teile Schwefelsäure zugesetzt.
In diese Lösung werden bei einer Temperatur von 40°C 100 Teile Polyamidgewebe eingetaucht.
Sodann wird das Bad innerhalb von 30 Minuten auf Siedetemperatur gebracht und 1
Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten. Das Textilgut wird sodann abgequetscht
und gespült. Anschließend erfolgt Eintauchen in eine wäßrige Lösung, die 3% eines
0,27% Triäthylentetramin enthaltenden Härtungsmittels enthält. Das Material wird
sodann abgequetscht, bei einer Temperatur von 60 bis 70°C vorgetrocknet und 30 Minuten
auf eine Temperatur von 120°C erwärmt, mit Seife gewaschen, gespült und getrocknet.
Die erhaltene rötlichorange Farbe besitzt sehr gute Licht- und Waschechtheit.