DE66886C - Verfahren zur Darstellung indulinartiger Farbstoffe aus Azoverbindungen des Benzidins und Diamidotriphenylmethans - Google Patents

Verfahren zur Darstellung indulinartiger Farbstoffe aus Azoverbindungen des Benzidins und Diamidotriphenylmethans

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DE66886C
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Germany
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indulin
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diamidotriphenylmethane
benzidine
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Dr. DEHNST in Köln-Nippes, Neufserstr. 332
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In gleicher Weise wie das Amidobenzol lassen sich das Benzidin und dasDiamidotriphenylmethan in zum Theil bis jetzt unbekannte Amidoazokörper überführen, und es gelingt so leicht, je nach der Menge des verwendeten Nitrits, eine oder beide Amidogruppen durch die Amidoazogruppe zu ersetzen. Diese Amidoazokörper geben beim Erhitzen mit Anilin und Salzsäure leicht indulinartige Farbstoffe.
Beispiel 1. 140 kg Diamidotriphenylmethan werden in 100 kg Salzsäure und 1000 1 Wasser gelöst und unter Kühlung langsam mit einer Lösung von 35 kg Natriumnitrit in Wasser vermischt. In diese Mischung werden langsam 200 kg Anilin eingerührt und nach ca. 2 Stunden die gebildete Diazoamidoverbindung abfiltrirt, geprefst und alsdann in 450 kg Anilin gelöst. Diese Lösung wird langsam mit 75 kg Anilinsalz vermischt und nach 24 stündigem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur 6 Stunden lang auf 35 bis 400 C. erhitzt. Der dann gebildete Amidoazokörper wird nun durch Erhitzen der Mischung auf ca. 1750 C, so lange bis der gewünschte Farbton erreicht ist, in einen indulinartigen Farbstoff übergeführt; zur Gewinnung desselben giefst man die Schmelze in verdünnte Salzsäure, kocht auf, filtrirt den Niederschlag ab, wäscht und trocknet.
Durch Extrahiren dieses Farbstoffes mit Spiritus, wobei ein grauer Farbstoff in geringer Menge zurückbleibt, und Abdestilliren der alkoholischen Lösung erhält man den Farbstoff nach dem Trocknen und Mahlen als ein bläuliches Pulver, leicht löslich in Alkohol, Eisessig, 50 procentiger Essigsäure oder concentrirter Schwefelsäure mit rein blauer Farbe, welche im Gegensatz zu den entsprechenden Lösungen der meisten bekannten Induline, auch bei künstlichem Licht betrachtet, rein blau erscheint, während dann die bekannten Induline roth durchscheinende Lösungen ergeben.
Aus der alkoholischen Lösung wird die freie Base als schwarzbrauner Niederschlag durch Alkalien abgeschieden.
Beispiel 2. Werden, anstatt 35 kg Nitrit im Beispiel 1, 70 kg Nitrit angewendet, so erhält man in sonst ganz gleicher Weise ein dem vorigen ganz gleiches Indulin, welches nur ein wenig röther als jenes färbt und auch etwas schwerer löslich in Alkohol ist.
Beispiel 3. 80 kg Benzidin werden, gelöst in 100 kg Salzsäure und 2000 1 Wasser, mit ca. 75 kg essigsaurem Natron versetzt und alsdannlangsam mit ca. 30 kg Natriumnitrit in bekannter Weise diazotirt; diese Lösung des so gebildeten Amidodiazodiphenyls wird mit 150 kg Anilin vermischt und die nach 4stündigem Stehen abgeschiedene Diazoamidoverbindung abfiltrirt, geprefst und in 250 kg Anilin gelöst. Diese Lösung wird langsam mit 75 kg salzsaurem Anilin versetzt und nach 12 stündigem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur auf 35 bis 400 C. erhitzt, wobei sich während 6 stündigen Rührens die Diazoverbindung in den Amidoazokörper umsetzt. Alsdann wird die Mischung auf ca. 1750C. erhitzt und so lange auf dieser Temperatur erhalten, bis der gewünschte Farbton erreicht
ist; die Schmelze wird dann in, zur Neutralisirung des Anilins genügende, verdünnte Salzsäure gegossen, aufgekocht, abfiltrirt, der Niederschlag gewaschen und getrocknet; nach dem Trocknen wird der Farbstoff von wenig beigemengten, in Spiritus unlöslichen Körpern getrennt.
Die Eigenschaften dieses so gereinigten Indulins sind denen der in Beispiel ι und 2 erhaltenen Induline fast gleich, nur färbt das nach Beispiel 3 erhaltene blaustichiger als die beiden anderen; die Löslichkeit ist fast gleich der des Indulins nach Beispiel 1.
Der Schmelzpunkt aller drei Basen liegt über 3000 C.
Die Lösung des Indulins nach Beispiel 1 in Eisessig, durch ein blaues Glas betrachtet, erscheint kirschroth, die des Indulins nach Beispiel 2 blafsroth, während die des Indulins nach Beispiel 3 farblos erscheint.
Die Amidoazokörper, welche die Farbstoffe bilden, haben folgende Formel:
Beispiel 1 :
C H C Hy Ce H* N= N
C H C
Amidotriphenylmethanazoanilin.
Beispiel 2:
C6 H* N= NC*i *
C(i Hi N = N c^ Hi N Hi
Triphenylmethandisazoanilin.
Beispiel 3:
C6H, N H2
C6H4N=NC6H4NH2
Amidodiphenylazoanilin.
Die aus diesen Körpern erhaltenen spritlöslichen Induline können in bekannter Weise in wasserlösliche Körper übergeführt werden, sei es durch Sulfirung, sei es· durch Zusammenschmelzen mit Diaminen, und verfährt man zu diesem Zwecke wie folgt, wobei zu bemerken ist, dafs das Verfahren für alle drei Spritinduline das nämliche ist:
I. 50 kg eines der nach beschriebenem Verfahren hergestellten Induline werden mit 50 kg p-Phenylendiamin 6 Stunden lang auf 175° C. erhitzt und alsdann mit verdünnter Salzsäure aufgekocht und filtrirt; das Filtrat wird mit Kochsalz gefällt, der Niederschlag abgeprefst und getrocknet. Der Farbstoff ist leicht löslich in Wasser und bildet kupferglänzende Stücke; er färbt Baumwolle grünstichig blau,, mit Tannin und Brechweinstein wird die Färbung frischer.
II. 50 kg Spritindulin werden bei gewöhnlicher Temperatur in 400 kg Schwefelsäure i,8t spec. Gew. eingerührt und dann auf 35 bis 6o° C. erhitzt, bis eine Probe in ι ο procentigem Ammoniak löslich ist. Alsdann wird die Schmelze in die 20 fache Menge Wasser eingetragen, die ausgeschiedene Sulfosäure abfiltrirt, gewaschen, mit der hinreichenden Menge Soda neutralisirt und getrocknet. Dieses sulfurirte Product färbt Wolle in saurem Bade schön gleichmäfsig blau.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung indulinartiger Farbstoffe durch Erhitzen von Amidotriphenylmethanazoanilin , Triphenylmethandisazoanilin oder Amidodiphenylazoanilin mit Anilin und Salzsäure.
2. Verfahren zur Umwandlung der nach dem durch Patent-Anspruch 1. geschützten Verfahren hergestellten Farbstoffe in wasserlösliche Körper durch Schmelzen derselben mit ρ - Phenylendiamin .oder durch Sulfuriren.
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