DE506278C - Verfahren zur Gewinnung von Gallensaeuren - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Gallensaeuren

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DE506278C
DE506278C DEC38144D DEC0038144D DE506278C DE 506278 C DE506278 C DE 506278C DE C38144 D DEC38144 D DE C38144D DE C0038144 D DEC0038144 D DE C0038144D DE 506278 C DE506278 C DE 506278C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Gallensäuren Bei der Isolierung der Gallensätiren aus dem Verseifungsprodukt der mit Glykokoll oder Taurin in der natürlichen Galle vorkommenden gepaarten Gallensäuren stellt bekanntlich die Abtrennung der bei der Verseifung der Rohgalle ebenfalls entstandenen Fettsäuren eine der Hauptschwierigkeiten dar. Darauf ist in der Literatur oft hingewiesen worden. Auch die Patentschrift 321 699 spricht ausdrücklich davon. Die den Gallensäuren beigemischten und mit ihnen ausgefällten Fettsäuren werden bei den Reinigungsprozessen als starke Beeinträchtigung der Kristallisationsfähigkeit angesehen. Der Erfolg des Verfahrens nach der Patentschrift 321 699 beruht im wesentlichen darauf, daß gegenüber den früher bekannten Verfahren auf verhältnismäßig einfache Weise die Fettsäuren schon während des Ausfällens der Rohsäuren durch Ausschütteln oder Ausrühren mit einem organischen Lösungsmittel entfernt werden. In der Patentschrift ist ausdrücklich gesagt, daß eine Entfernung der Fettsäuren durch Extraktion bei der harzigen Beschaffenheit der Rohsäuren nicht möglich sei und daß das Lösungsmittel nicht eindringe; dabei ist natürlich auf ein Produkt Bezug genommen, bei dem Gallensäuren und Fettsäuren vorher zusammen ausgefällt worden waren.
  • Eine weitere lästige Verunreinigung der rohen Gallensäuren bilden die Gallenfarbstoffe, die auch den nach Patentschrift 321699 ausgefällten Gallensäuren noch anhaften und erst durch weitere Reinigungsoperationen abgetrennt werden können.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren ist es nun gelungen, sowohl die beigemischten Fettsäuren wie den weitaus größten Teil der Farbstoffe in einem Arbeitsgang und auf einfachste Weise zu entfernen.
  • Entgegen den Angaben der Patentschrift 3:21 699 gelingt unter den neuen Versuchsbedingungen die Extraktion der Fettsäuren und weiterhin gleichzeitig der Gallenfarbstoffe auch bei einem mit Säure in üblicher Weise bereits ausgefällten Produkt der Rohgallensäuren. Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß das anfangs harzige, dunkel gefärbte Rohprodukt, von dem in der genannten Patentschrift bemerkt ist, (laß sich daraus die Fettsäuren durch Extraktion nicht entfernen lassen, die Fettsäuren und die Gallenfarbstoffe leicht an ein Fettlösungsmittel, z.B. Toluol, Benzol, Äther u.dgl., abgibt, wenn man es in ein etwas erwärmtes, lebhaft umgerührtes Gemisch von Fettlösungsmittel mit Wasser, das ein geeignetes Salz einer schwachen Säure (z. B. Natriumacetat, Natritunsulfit, Natrinnibistilfit, Natriumcholat, Caleiui-ncarbonat u. a. m.) enthält, einträgt. Das Fettlösungsmittel nimmt unter diesen Bedingungen die Fettsäuren und so viel von (lern Gallenfarbstoff auf, daß die Gallensäuren sich schon nach kurzem Rühren und nur noch schwach gelblich gefärbt als lockere, kristallinische Massen abscheiden, die leicht abgenutscht und mit Fettlösungsmittel und warmem Wasser nachgewaschen werden können. Durch einmaliges Behandeln mit dem i'/,-fachen Volumen von Alkohol erhält man aus diesem getrockneten Mischprodukt der verschiedenen Gallensäuren bis zu 75"1, nahezu chemisch reine Cholsäure, die nach dem Umkristallisieren aus der 4- bis 5fachen Menge Alkohol und Entfärben mit etwas Tierkohle den Schmelzpunkt 196 bis 197' besitzt. Ein Gallensäurerohprodukt, aus dem die Fettsäuren und die Gallenfarbstoffe ohne Zusatz von Salzen schwacher Säure zu der wäßrigen Suspension mit einem geeigneten organischen £ösungsmittel ebenfalls leicht entfernt werden können, erhält man, wenn schon die Fällung aus dem Verseifungsprodukt bei Gegenwart eines geeigneten Salzes einer schwachen Säure vorgenommen wird, wobei natürlich dieses Salz entweder zugesetzt oder aus dem zur Verseifung angewandten Alkali und einer schwachen Säure gebildet werden kann oder indem bei der Fällung der Säuren auch lokal ein t%erschuß von Mineralsäure peinlich vermieden wird. Bei dieser letzteren Arbeitsweise übernehmen bis zur vollständigen Fällung die gallensauren Alkalisalze die Rolle von geeigneten Salzen schwacher Säuren. Mit der Fällung etwa mitgerissene Mineralsäure müßte abgestumpft werden. Bei diesem Abstumpfen der eingeschlossenen- starken Säure wirken die intermediär zunächst entstehenden gallensauren Salze als Salze von schwachen Säuren in dem oben erwähnten Sinne. Ein Gallensäurerohprodukt, wie es unter den beschriebenen Arbeitsbedingungen erhalten wird, aus dem die Fettsäuren zusammen mit den Gallenfarbstoffen so leicht durch organische Lösungsmittel entfernt werden können, ist in der Literatur bisher noch nicht beschrieben worden; die neu aufgefundenen Bedingungen, die zu seiner Herstellung füh- ren, bedeuten auf dem Gebiete der Isolierung von Gallensäuren unzweifelhaft einen technischen Fortschritt. Beispiel i iookg eingedickte Ochsengalle des Handels werden in üblicher Weise durch :2ostündiges Kochen unter Rückfluß mit i5o kg ioprozentiger Natronlauge verseift. Darauf wird mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt, das freie Alkali mit Säure so weit abgestumpft, daß noch keine Gallensäuren ausgefällt werden und die Lösung durch ein Tuch von ungelösten Bestandteilen filtriert, worauf das Filtrat unter gutem Rühren mit Salzsäure langsam bis zur kongosauren Reaktion versetzt wird. Die Gallensäuren werden zusammen mit den Fettsäuren und dem größten Teil der Gallenfarbstoffe als dunkel-Z, ,crrün bis dunkelbraun gefärbte plastische Masse abgeschieden. Man trägt dieselbe in Portionen in ein lebhaft bewegtes, auf etwa 4o bis 5o' erwärmtes Gemisch von ioo 1 Wasser, dem 4kg Natriumacetat zugesetzt worden sind und iookg Toluol, ein. Nach etwa einer halben Stunde hat sich das Toluol stark dunkel gefärbt. Es hat die Gallenfarbstoffe und die Fettsäuren aufgenommen, während die Gallensäuren als feine Suspension von nur schwach hellgrauer -, grünstichiger oder gelbstichiger Farbe in kristallinischer Form zurückbleiben. Durch Filtration auf der Nutsche und Nachwaschen mit etwas Toluol und warmem Wasser, Trocknen im Vakuum bei niedriger Temperatur, Auf- kochen mit der il/,fachen Menge Alkohol ge- winnt man daraus fast reine Cholsäure. Durch Umkristallisieren aus der 4- bis 5fachen Menge Alkohol und Entfärben mit Tierkohle besitzt das Produkt den Schmelzpunkt der reinen Cholsäure von 196 bis 197'.
  • Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt man, wenn man nach vollendeter Verseifung der Galle einen Teil des angewandten Alkalis mit einer schwachen Säure, z. B. Essigsäure, abstumpft, das Alkaliacetat auf diese Weise bildet und nun durch sorgfältigen Zusatz einer starken Säure die Ausfällung der Gallensäuren unter Vermeidung kongosaurer Reaktion vervollständigt und dieses Produkt in wäßriger Suspension der Extraktion mit dem Fettlösungsmittel zur Entfernung von Fettsäuren und Gallenfarbstoffen in der oben angegebenen Weise unterwirft. Beispiel 2 Die alkoholische Mutterlauge, die man nach der Kristallisation der Cholsäure nach den Angaben des Beispielsi gewinnt, wird im Vakuum auf etwa % ihres Volumens eingeengt, wobei nach einigem Stehen Choleinsäure auskristallisiert, die abgenutscht und mit wenig Wasser gewaschen wird. Durch Umkristallisieren ausAlkohol kann dieSäure rein gewonnen werden.
  • Die Choleinsäure ist nach Wieland & Sorge, vgl. Hoppe-Seyler, Zeitschrift für physiologische Chemie, Bd. 97, Seite i (igi6), eine Additionsverbindung von Stearinsäure an Desoxycholsäure.
  • Zur Umwandlung der Choleinsäurue in Desoxycholsäure wird sie mit der vierfachen Menge Eisessig zum Sieden erwärmt. Aus der filtrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten das Acetat der Desoxycholsäure in farblosen Nadeln, die nach dem Trocknen bei 144' schmelzen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Gewinnung von Gallensäuren aus dem Verseifungsprodukt von Galle durch Behandlung des ausgefällten Rohproduktes mit einem Gemisch von Wasser und einem Fettlösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Behandlung bei Gegenwart eines solchenSalzes einerschwachen Säure durchführt, das sich mit den Gallensäuren nicht zu unlöslichen Salzen umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man schon das Ausfällen der Gallensäuren aus dem Verseifungsprodukt bei Gegenwart eines der im Anspruch i genannten Salze einer schwachen Säure vornimmt.
DEC38144D 1926-04-25 1926-04-25 Verfahren zur Gewinnung von Gallensaeuren Expired DE506278C (de)

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