CH128727A - Verfahren zur Gewinnung von Cholsäure. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Cholsäure.

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CH128727A
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Sandoz Chemische Fabri Vormals
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Chem Fab Vormals Sandoz
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  Verfahren zur Gewinnung von     Cholsäure.       Bei der Isolierung der     Cholsäure    aus dem       Verseifungsprodukt    der mit     Glykokoll    oder       Taurin    in der natürlichen Galle vorkommen  den     gepaarten    Gallensäuren stellt bekanntlich  die Abtrennung der bei der     Verseifung    der  Rohgalle ebenfalls entstehenden Fettsäuren  Eine der Hauptschwierigkeiten dar. Darauf  ist in der Literatur oft hingewiesen worden.  Auch das deutsche     Reichspatent    Nr. 321699  spricht ausdrücklich davon.

   Die der     Chol-          säure    beigemischten und mit ihr ausgefäll  ten Fettsäuren beeinträchtigen wahrschein  lich bei den Reinigungsprozessen die     Kri-          stallisationsfähigkeit    der     Cholsäure.    Der  Erfolg des Verfahrens nach dem deutschen  Reichspatent Nr. 321699 beruht im wesent  lichen darauf, dass gegenüber den früher be  kannten Verfahren auf verhältnismässig ein  fache Weise die Fettsäuren schon während  des     Ausfä.llens    der . Rohsäuren durch Aus  schütteln oder     Ausrühren    mit einem orga  nischen Lösungsmittel entfernt werden.

   In  der Patentschrift ist ausdrücklich gesagt,  dass eine Entfernung der Fettsäuren durch       Extraktion    bei der harzigen Beschaffenheit    der Rohsäuren nicht möglich sei, und dass das  Lösungsmittel nicht eindringe; dabei ist na  türlich auf ein Produkt Bezug genommen,  bei dem Gallensäuren und Fettsäuren vorher  zusammen ausgefällt worden waren. Eine  weitere lästige Verunreinigung der rohen       Cholsäure    bilden die Gallenfarbstoffe.  



  Nach dem vorliegenden Verfahren ge  lingt es, sowohl die beigemischten Fettsäuren,  wie den weitaus grössten Teil der Farbstoffe  in einem Arbeitsgang und auf einfache Weise  zu entfernen.  



  Das Verfahren gemäss der Erfindung zur  Gewinnung von     Cholsäure    ist dadurch ge  kennzeichnet, dass man das aus dem     Ver-          seifungsprodukt    von roher Galle mit Mineral  säuren gefällte Ausgangsmaterial bei Gegen  wart eines Salzes einer schwachen Säure mit  Wasser und einem Fettlösungsmittel behan  delt. Das so erhaltene, zum Beispiel nur  noch schwach gelb gefärbte Rohprodukt  wird durch Kristallisation, zum Beispiel mit  Alkohol, in reine, farblose     Cholsäure    über  geführt.

        Es hat sich in     überraschender    Weise     ge-          Peigt,    dass die anfangs harzigen, dunkel  gefärbten Rohprodukte, von denen in der  obenerwähnten Patentschrift bemerkt ist,  dass sich daraus die Fettsäuren     durch    Ex  traktion nicht     entfernen    lassen, die Fett  säuren und die Gallenfarbstoffe leicht an  ein Fettlösungsmittel, zum Beispiel     Toluol,     Benzol, Äther und dergleichen, abgeben,  wenn man die Rohprodukte zum Beispiel  in ein etwas erwärmtes, lebhaft umgerührtes  Gemisch von Fettlösungsmittel mit Wasser,  das ein Salz einer schwachen Säure (zum  Beispiel     Natriumacetat,        Natriumsulfit,

          Na-          triumbisulfit,        Natriumcholat,        Calciumkarbo-          nat    u. a.. m.) enthält, einträgt. Das Fett  lösungsmittel nimmt unter diesen Bedingun  gen die Fettsäuren und so viel von dem  Gallenfarbstoff auf, dass die Gallensäuren  sich schon nach kurzem Rühren und nur  noch schwach gelblich     gefärbt    als lockere,       kristallinische    Massen abscheiden, die leicht       abgenutscht    und mit Fettlösungsmittel und  warmem Wasser nachgewaschen werden kön  nen.

   Durch einmaliges Behandeln mit dem       anderthalbfachen    Volumen von Alkohol kann  man aus diesem getrockneten Mischprodukt  der verschiedenen Gallensäuren bis zu 75  nahezu chemisch reine     Cholsäure,    die nach  dem     Umkristallisieren    aus der vier- bis fünf  fachen Menge Alkohol und Entfärben mit  etwas Tierkohle den Schmelzpunkt<B>196</B> bis  197   besitzt, erhalten.  



       Gallensäurerohprodukte,    aus denen die  Fettsäuren und die Gallenfarbstoffe durch  Behandeln in wässeriger Suspension mit       Fettlösungsmitteln    ohne Zusatz von Salzen  schwacher .Säuren ebenfalls leicht entfernt       werden.    können, erhält man, wenn schon die  Fällung aus dem     Verseifungsprodukt    bei  Gegenwart eines Salzes einer schwachen  Säure vorgenommen     wird,    wobei natürlich  dieses Salz entweder zugesetzt oder aus dem  zur     Verseifung    angewandten Alkali und  einer schwachen Säure gebildet werden kann.

    Man kann auch so verfahren, dass bei der  Fällung der Säuren selbst lokal ein Über  schuss von Mineralsäure peinlich vermieden    wird, wobei die gallensauren     Alkalisalze    bis       zur    vollständigen Fällung die Rolle von       Salzen    schwacher Säuren in dem obenerwähn  ten Sinne     iibernehmen.    Es hat sich gezeigt.  dass die nach     dieser    Arbeitsweise gewonnener.

    Rohprodukte Salze schwacher Säuren ein  schliessen, so dass' ein nachträglicher Zusatz  solcher Salze zu der wässerigen Suspension  bei der Behandlung mit Fettlösungsmitteln  nicht mehr nötig ist.     Gallensäurerohprodukte,     wie sie unter den beschriebenen Arbeits  bedingungen erhalten werden, aus denen die  Fettsäuren zusammen mit den Gallenfarb  stoffen so leicht durch Fettlösungsmittel ent  fernt werden können, sind in der Literatur  noch nicht beschrieben worden.  



       Cholsäure    wird als     Z-#vischenprodukt    zur       Herstellung    von Arzneimitteln,     sowie    in der       Textilindustrie    als Netzmittel verwendet.         Beispiel:     100 kg eingedickte Ochsengalle des Han  dels werden in     üblieher    Weise durch 20  stündiges Kochen unter     Rüekfluss    mit 150 kg  10     %iger    Natronlauge verseift.

   Darauf wird  mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt,  das freie Alkali mit Säure so weit abge  stumpft, dass noch keine Gallensäuren aus  gefällt     -werden    und die Lösung durch ein  Tuch von ungelösten Bestandteilen filtriert,  worauf das Filtrat unter gutem Rühren mit  Salzsäure langsam bis zur kongosauren Re  aktion versetzt wird. Die Gallensäuren wer  den zusammen mit den Fettsäuren und dem  grössten Teil der Gallenfarbstoffe als dunkel  grün bis dunkelbraun gefärbte plastische  Masse abgeschieden. Man     trägt    dieselbe in  Portionen in ein lebhaft bewegtes, auf etwa  40 bis<B>50'</B> erwärmtes Gemisch von<B>100</B> Liter  Wasser, dem 4 kg     Natriumacetat    zugesetzt  worden sind, und 100 kg     Toluol    ein.

   Nach  etwa einer halben     Stunde    hat sich das To  luol stark dunkel gefärbt. Es hat die Gallen  farbstoffe und die Fettsäuren aufgenommen,  während die Gallensäuren als feine Suspen  sion von nur schwach hellgrauer,     grünstichi-          ger    oder     gelbstichiger    Farbe in kristallini  scher Form zurückbleiben.

   Durch Filtration      auf der     Nutsche    und Nachwaschen mit etwas       Toluol    und     warmem    Wasser, Trocknen im  Vakuum bei niedriger Temperatur, Auf  kochen mit der anderthalbfachen Menge Al  kohol gewinnt man daraus fast reine     Chol-          säure.    Durch     Umkristallisieren    aus der vier  bis fünffachen Menge Alkohol und Entfär  ben mit Tierkohle besitzt das Produkt den  Schmelzpunkt der einen     Cholsäure    von 196  bis<B>197'.</B>  



  Zu einem ähnlichen Ergebnis gelängt man,       wenn    man nach vollendeter     Verseifung    der  Galle einen Teil des angewandten Alkalis  mit einer schwachen Säure, zum Beispiel  Essigsäure, abstumpft, das     Alkaliacetat    auf  diese Weise bildet und nun durch sorg  fältigen Zusatz einer starken ,Säure die Aus  fällung der Gallensäuren unter Vermeidung  kongosaurer Reaktion vervollständigt und  dieses Produkt in wässeriger Suspension der  Extraktion mit dem Fettlösungsmittel zur  Entfernung von Fettsäuren und Gallenfarb-         stoffen    in der oben angegebenen Weise un  terwirft.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Cholsäure aus dem Verseifungsprodukt von Galle, da durch gekennzeichnet, dass man zur Ent fernung der Fettsäuren und der Gallenfarb stoffe das mit Mineralsäuren gefällte Aus gangsmaterial bei Gegenwart eines Salzes einer schwachen Säure mit einem Gemisch von Wasser und einem Fettlösungsmittel be handelt und das so erhaltene Rohprodukt durch Kristallisation in reine, farblose Chol- säure überführt.
    UNTERANSPRUCH: Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man schon das Ausfällen der Gallensäuren aus dem Ver- seifungsprodukt bei Gegenwart eines Salzes einer schwachen Säure vornimmt.
CH128727D 1926-04-24 1927-04-21 Verfahren zur Gewinnung von Cholsäure. CH128727A (de)

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