DE50164A - Verfahren zur Darstellung von AHzarinblaumonosuHosäure aus der Anthrachinona-disulfosäure - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von AHzarinblaumonosuHosäure aus der Anthrachinona-disulfosäure

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DE50164A
DE50164A DE1888F3843 DEF3843 DE50164A DE 50164 A DE50164 A DE 50164A DE 1888F3843 DE1888F3843 DE 1888F3843 DE F3843 DEF3843 DE F3843 DE 50164 A DE50164 A DE 50164A
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anthraquinona
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. October 1888 ab.
Bei der Darstellung von Flavo- und Anthrapurpurin durch Verschmelzen von Anthrachinon-abezw. -ß-disulfosäure mit Aetznatron bei Gegenwart von Luft oder Sauerstoff abgebenden Körpen bilden sich bekanntlich Zwischenproducte, welche sich in Alkalien mit intensiver blauer Farbe lösen.
Bereits Graebe und Liebermann, Ann. 160, S. 139, welche das Gemenge der a- und ß-Disulfosäure des Anthrachinons als ein einheitliches Product betrachteten, beobachteten bei obigem Procefs ein Zwisehenproduct, welches sie als Monooxyanthrachinonmonosulfosäure ansahen.
Perger (Inaugural-Dissertation, Leipzig 1878, S. 46, und Wagner, Jahresbericht 1878, S. 1105), welcher sich eingehender mit dem Procefs der Verschmelzung der Anthrachinondisulfosäuren befafste, auch die Trennung des von Graebe und Liebermann als einheitliches Product angenommenen Gemenges der Disulfosäuren in α- und β - Derivate kannte, sprach auf Grund seiner Untersuchungen die Vermuthung aus, dafs die beim Schmelzprocefs entstehenden Zwischenproducte wohl als Dioxyanthrachinonmonosulfosäuren angesehen werden müfsten.
Neue Versuche haben ergeben, dafs in der That die Anschauungen von Perger richtig sind, und dafs die erwähnten Zwischenproducte Alizarinmonosulfosäuren vorstellen. Dieselben färben gebeizte Wolle sehr kräftig an und unterscheiden sich in ihren Tönen wesentlich von denjenigen,- welche mit der durch Sulfiren von Alizarin erhaltenen Alizarinsulfosäure erzielt werden.
Die sich von der Anthrachinon-a-disulfosäure ableitende Alizarinmonosulfosäure läfst sich sehr leicht erhalten, wenn man eine Flavopurpurinschmelze mit Säuren zersetzt und heifs filtrirt.
Aus dem Filtrat erhält man nach dem Erkalten durch Aussalzen das saure Natronsalz der Sulfosä'ure, vermengt mit 10 bis i2proc. Flavopurpurin.
Die Verunreinigungen der Säure mit Flavopurpurin rühren von der allen Anthrachinonsulfosäuren zukommenden Eigenschaft her, in wässeriger, neutraler oder saurer Lösung Alizarin bezw. Purpurine in beträchtlichen Mengen in Lösung zu halten.
Zur weiteren Reinigung der Alizarinmonosulfosäure schüttelt man entweder die wässerige Lösung derselben mit Aether aus oder extrahirt das trockene Gemenge der Sulfosäure und des Flavopurpurins mit Alkohol.
Die so erhaltene Sulfosäure läfst sich mit Leichtigkeit in ein Mononitroproduct überführen, wenn man sie in schwefelsaurer Lösung mit der theoretischen Menge Salpetersäure oder eines salpetersauren Salzes behandelt.
Darstellung von Mononitroalizarina-monosulfo säure.
10 Theile trockene Alizarinmonosulfosäure werden in 30 Theilen 66 er Schwefelsäure bei 20 bis 300 aufgelöst und zu der tiefroth gefärbten Lösung allmälig 2,4 Theile Salpetersäure von 480B., in 10 Theilen 66 er Schwefelsäure gelöst, hinzugegeben. Nach kurzem Stehen wird das gelbroth gefärbte Gemisch in Wasser gegossen und durch Aussalzen die gelbroth gefärbte Nitroverbindung ausgefällt.
Zur Reinigung wird dieselbe in heifsem Wasser aufgelöst und mit überschüssiger Natronlauge versetzt, wobei die gelbbraune Färbung der Lösung in Fuchsinroth übergeht. Beim Erkalten scheidet sich das neutrale Salz der Verbindung als ein dunkel gefärbter, fein krystallinischer Niederschlag ab.
Darstellung der Monoamidoalizarina-monosulfo säure.
ι ο Theile Nitroalizarin-a-monosulfosäure werden in 50 Theilen Wasser gelöst, mit 50 Theilen rauchender Salzsäure versetzt und in die Lösung unter Erwärmen allmälig 20 Theile krystallisirtes Zinnchlorür eingetragen.
Die Reduction ist beendet, wenn sich eine herausgenommene Probe in Alkalien mit rein blauer Farbe löst.
Die so erhaltene Amidosulfosäure fällt aus den alkalischen Lösungen auf Zusatz von Säure als braungelber krystallinischer Niederschlag aus, welcher in Wasser schwer, in verdünnten Säuren fast ganz unlöslich ist.
Die beschriebenen Mononitro- und Monoamidoverbindungen der Alizarin-a-monosulfosäure eignen sich in vorzüglicher Weise bei Anwendung der S kr a up'sehen Synthese zur Darstellung einer Alizarinblaumonosulfosäure, welche die charakteristische Eigenschaft besitzt, Baumwolle auch ohne Anwendung von Bisulfit zu drucken.
Darstellung vonAlizarinblaumonosulfosäure aus Nitroalizarin-a-monosulfosäure und Amidoalizarin-a-m onosulf osäure.
20 Tlieile der oben beschriebenen Amidosulfosäure werden mit 10 Theilen der Nitroverbindung vermengt und die Mischung in 30 Theile Glycerin und 150 Theile 66 er Schwefelsäure eingetragen. Die Schmelze wird auf 120 bis 1300C erwärmt und so lange bei dieser Temperatur gehalten, bis sich eine herausgenommene Probe in Alaklien mit rein grüner Farbe löst.
Die Schmelze wird in Wasser gegossen, der sich abscheidende rothe Niederschlag abfutrirt, mit Wasser gewaschen und durch Ueberführung in das Natronsalz gereinigt.
Die Nitroalizarin-a-monosulfosäure kann in diesem Beispiel durch eine äquivalente Menge irgend eines anderen Nitrokörpers, als Nitrobenzol, Nitrotoluol, Nitroxylol, Nitrophenol, Nitronaphtalin etc. bei Erzielung desselben technischen Effectes ersetzt werden.
Die so erhaltene Alizarinblaumonosulfosäure bildet einen blaurothen, schillernden, in Wasser schwer löslichen Niederschlag.
In Alkalien löst sich die Säure mit gelbgrüner Farbe auf und es scheidet sich bei grofsem Ueberschufs von Alkali das neutrale Natronsalz als tiefblauer Niederschlag ab. Dieses Natronsalz ist jedoch bedeutend leichter löslich als dasjenige des Alizarinblaus selbst.
Die Alizarinblausulfosäure druckt, wie bereits erwähnt, Baumwolle auch ohne Verwendung von Bisulfit; die mit Chrombeizen erzielten Töne sind grünstichiger als die mit Alizarinblau erzielten.
Die Alizarinblausulfosäure läfst sich übrigens durch Behandlung mit Bisulfit in eine leicht lösliche Bisulfitverbindung überführen.
Darstellung der Bisulfitverbindung der Alizarinblausulfosäure.
ι ο Theile 20 proc. Alizarinblausulfosäurepaste werden mit 10 Theilen Wasser und 6 Theilen Natrium bisulfit von 300 B. vermengt und die Mischung bei einer Temperatur, welche 500 nicht übersteigt, bis zur vollständigen Lösung erwärmt. Die so erhaltene Lösung wird mit Wasser verdünnt und die Bisulfitverbindung durch Kochsalz als brauner Niederschlag ausgefällt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Alizarinblaua-monosulfosäure, darin bestehend, dafs man ein Gemenge der in der Beschreibung charakterisirten Monoamidoalizarin-a-monosulfosäure mit der gleichfalls dort beschriebenen Nitroalizarinmonosulfosäure oder einem anderen Nitrokörper, als Nitrobenzol, Nitrotoluol, Nitroxylol, Nitrophenol, Nitronaphtalin mit Glycerin und Schwefelsäure bei 100 bis 1500 erhitzt.
DE1888F3843 1888-10-20 Verfahren zur Darstellung von AHzarinblaumonosuHosäure aus der Anthrachinona-disulfosäure Pending DE50164A (de)

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