DE131873C - - Google Patents

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DE131873C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/16Amino-anthraquinones
    • C09B1/20Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/26Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals
    • C09B1/32Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups
    • C09B1/34Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups sulfonated

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, dafs Methylanthrachinon durch geeignete Behandlung in blaue bis bladgrüne Farbstoffe übergeführt werden kann,, welche ungeheizte Wolle in äufserst lebhaften Nuancen anfärben.
Das Verfahren besteht darin, Methylanthrachinon vom Schmp. 177,bis 1790 C. (Wachendörff und Zincke, Berichte 10, S. 1485 unten, Börnstein, Berichte 15, S. 1820) zu nitriren, die Nitroverbindungen durch Reduction in die entsprechenden Amidoverbindungen oder durch Erhitzen mit aromatischen Aminen in Alphylamidomethylanthrachinöne umzuwandeln, diese Amido- oder Alphylamidoverbindungen mit Halogenen zu behandeln, die Halogenderivate mit aromatischen Aminen zu condensiren und die so erhaltenen Farbstoffbasen zu sulfiren. Hierbei kann aber die Sulfirung ganz oder theilweise bereits in einem früheren Stadium des Verfahrens, z. B. nach vollzogener Amidirung erfolgen.
Man erhält so blaue bis grüne sauer färbende Farbstoffe von überaus werthvollen ■Echtheitseigenschaften, welche sich von den in ähnlicher Weise aus Anthrachinon bezw. dessen Nitro- und Amido- (Alphylamido-) derivaten ableitenden in charakteristischer Weise unterscheiden. So färbt z. B. das aus Mononitromethylanthrachinon durch Reduciren, Bromiren, Erhitzen mit p-Toluidin und Sulfiren dargestellte Product wesentlich rother blau als die nicht methylirte Verbindung. Die Methylgruppe des Methylanthrachinons vermag demnach die Farbstoffbildung gemäfs vorbeschriebenem Verfahren nicht zu: hindern, ist abe.r auf die Nuance und Echtheitseigenschaften der dargestellten Producte von wesentlichem Einflufs.:
Die Nitrirung des Methylanthrachinons kann so geleitet werden, dafs nach Bedarf entweder nur eine oder zwei Nitrogruppen eingeführt werden. Die in der Literatur beschriebene Nitroverbindung des Methylanthrachinons (Berichte 16, S. 695) dürfte ein Monoderivat sein. Die Mononitroverbindung liefert durch Reduction Monoamido-, durch Erhitzen mit aromatischen Aminen Alphylamidomethylanthrachinon, und in analoger Weise setzt sich das durch stärkere Nitrirung erhaltene Product zu den entsprechenden Amido- bezw. Alphylamidoverbindungen um, letzteres in Analogie zu der Bildung von Dialphyldiamidoanthrachinon aus Dinitroanthrachinon durch Erhitzen mit aromatischen Aminen.
Die Einführung des Halogens in die besprochenen Amidoderivate erfolgt in ähnlicher Weise, wie dies für das Dialphyldiamido- und das Diamidoanthrachinon in der deutschen Patentschrift 106227 sowie in dem französischen Patent 292271 vom 4. September 1899 und dessen Zusatz vom 21. September 1899 beschrieben worden ist. Desgleichen vollzieht sich die Umsetzung der dargestellten Halogenderivate mit aromatischen Aminen in ähnlicher Weise, wie dies für die nicht methylirten Verbindungen z. B. in der Patentschrift 109261 und in dem französischen Patent 292271 vom 4. September 1899 und dessen Zusatz vom 21. September 1899 dargelegt ist.
Durch die vorbeschriebenen Umsetzungen ist. für die technische Verwerthung des bis
jetzt als Nebenproduct fast werthlosen Methyl-· anthrachinone ein lohnendes neues Arbeitsfeld erschlossen.
Das Verfahren wird an folgenden Beispielen erläutert:
Beispiel I.
io Theile Methylanthrachinon werden in der voh Römer & Linck (Berichte 16, S. 695) angegebenen Weise in Nitro- und hierauf in Amidomethylanthrachinon übergeführt. Die Reduction wird noch zweckmäfsiger als dort beschrieben mit 5 Theilen krystallisirtem Schwefelnatrium und der 120- bis 150 fachen Menge Wasser bewirkt.
Die Amidoverbindung wird nun der Einwirkung von Halogenen unterworfen, z. B. a) in einem geschlossenen Gefa'fs mit Bromdä'mpfen behandelt, oder b) in wässeriger Suspension mit der circa dreifachen Menge Brom in der Kälte gerührt, oder c) in der zehnfachen Menge Eisessig mit 3 Theilen Brom bromirt.
Zur weiteren Umwandlung der so erhaltenen Bromderivate werden 10 Theile davon, z. B. des nach c) dargestellten Productes, welches in Schwefelsäure wie in Anilin mit rothgelber Farbe löslich ist und welches, mit borsä'urehal tiger Schwefelsäure erhitzt, eine schöne kermesfarbene Lösung mit hervorragender gelber Fluorescenz liefert, mit 200 Theilen p-Toluidin ι Y3 bis 2 Stunden erhitzt. Nach der Abkühlung wird mit 3 Theilen Alkohol versetzt und durch Filtriren und Nachwaschen mit Alkohol das Toluidin entfernt. Das zurückbleibende schön krystallisirte Toluid, welches sich in Schwefelsäure mit trüb violetter, in mäfsig erwärmter borsäurehaltiger Schwefelsäure mit rein rothvioletter, in heifsem Anilin mit kornblumenblauer Farbe löst, wird in üblicher Weise durch Behandlung mit der 20 fachen Menge Monohydrat bei mäfsiger Temperatur in die Farbstoffsulfosäure übergeführt.
Beispiel II.
10 Theile Methylanthrachinon werden in 100 bis 150 Theilen Schwefelsäure von 66° B. oder Monohydrat gelöst und mit 28 Theilen Nitrirsäure (1 Theil'i/IVO3, 2 Theilen H2 S O4, d. h. mit der für die Einführung von zwei Nitrogruppen theoretisch erforderlichen Menge) versetzt. Nach sechsstündigem Erwärmen auf dem Wasserbad ist die Nitrirung beendet. Das erhaltene Product ist in concentrirter Schwefelsäure sehr schwer löslich; mit Schwefelsäure und Borsäure auf 250 bis 3000 erhitzt, liefert es eine blaue Schmelze. In kaltem Anilin löst es sich mit gelbbrauner Farbe, mit Schwefelnatrium reducirt liefert es eine in kalter concentrirter Salzsäure leicht lösliche Amidoverbindung. Die weitere Behandlung des Nitro^ körpers, d. h. die Reduction, die Bromirung, die Condensation mit aromatischen Aminen und die Sulfirung geschieht genau wie in Beispiel I beschrieben.
Reactionen.
Lösung in Wasser
Lösung in cone.
Schwefelsäure in dünnen
Schichten
Lösung in cone.
Schwefelsäure + Borsäure beim Erwärmen
Lösung in Anilin
Farbstoffsulfosäure nach: Beispiel I | Beispiel II
violettblau
blauviolett
grünblau
rothviolett
blau, rothe , , Fluorescenz blaugrun
blau
blaugrün
Färbt ungeheizte Wolle j reinblau
blaugrün.
Statt der Bromderivate können auch die Chlorderivate in gleicher Weise verwendet werden; man gelangt zu Farbstoffen mit den gleichen typischen Eigenschaften. Ebenso kann das p-Toluidin durch andere aromatische Amine ersetzt werden, wie z.B. Anilin, α- und ß-Naphtylamin u. s. w.
Beispiel III.
Methylanthrachinon wird nach Mafsgabe des Beispiels II nitrirt und das erhaltene Nitrirungsproduet mit Eisessig extrahirt.
10 Theile der hierbei zurückbleibenden Nitroverbindung^ (1 ·· 5 - Dinitro - ,6 - methylanthrachinon) werden mit 200 Theilen p-Toluidin 5 bis 6 Stunden gekocht und nach dem Erkalten mit 600 Theilen verdünntem Alkohol erwärmt, bis sämmtliches Toluidin gelöst ist. Man läfst abkühlen und saugt das schön krystallisirte Toluid ab. Das Product löst sich in concentrirter Schwefelsäure mit gelber, beim Erwärmen mit grünblauer, in 23proc. Oleum mit grüner, in Alkohol mit fuchsinrother, in Anilin mit violetter Farbe. Durch Behandeln mit concentrirter Schwefelsäure oder Monohydrat bei 80 bis ioo° erhält man eine ungeheizte Wolle in saurem Bade kräftig bordeauxroth färbende, lösliche Sulfosäure.
Statt des reinen 1 · 5-Dinitromethylanthrachinons kann auch das rohe Nitrirungsproduct angewendet werden. In genau der gleichen Weise reagirt das Mononitromethylanthrachinon vom Schmp. 268 bis 2700 (bezw. das rohe Mononitromethylanthrachinon, wie es nach Beispiel I erhalten wird). Das daraus erhaltene Toluid bildet rothe Krystalle, die sich in concentrirter Schwefelsäure mit citronengelber, in Alkohol mit bläulich rother, in Anilin

Claims (1)

  1. mit kirschrother Farbe lösen. Die Sulfosäure dieses Toluids färbt ungeheizte Wolle wesentlich gelber an als die oben beschriebene. In allen Fällen läfst sich das p-Toluidin durch andere aromatische Amine ersetzen.
    Zur Ueberführung des in oben beschriebener Weise aus ι · 5-Dinitromethylanthrachinon dargestellten Di-p-toluidomethylanthrachinons in die Halogenverbindung suspendirt man 10 Theile des Toluids in 100 Theilen Eisessig und versetzt mit 30 Theilen Brom. Nach 1 bis ι Y2 stUndigem Kochen läfst man erkalten und filtrirt das schwer lösliche Bromid ab. Dieses löst sich in concentrirter Schwefelsäure mit grünlich gelber, in heifsem Nitrobenzol sehr leicht mit schön rother, in Anilin mit kirschrother, in 23proc. Oleum mit grüngelber, beim Erwärmen mit blaugrüner Farbe. An Stelle des Toluids kann man auch dessen Sulfosäure mit Halogenen behandeln.
    In der gleichen Weise verfährt man zur Darstellung des Bromderivats des aus Mononitromethylanthrachinon gewonnenen Toluids. Das hierbei entstehende Bromid bildet ein rothes Pulver, das sich in concentrirter Schwefelsäure mit grünlich gelber, in Anilin mit gelblich rother, in Nitrobenzol mit rothgelber Farbe löst. Wendet man an Stelle von Brom Chlor an, so gelangt man zu ■ analogen Chlorpro ducten.
    Zur Darstellung der Condensationsproducte aus den oben beschriebenen Bromiden (Chloriden) und Aminen verfährt man folgendermafsen:
    10 Theile Bromid (erhalten aus 1 · 5'Ditoluidomethylanthrachinon) werden mit 100 Theilen p-Toluidin eine Stunde lang zum Sieden erhitzt; alsdann läfst man erkalten und behandelt in üblicher Weise mit Alkohol. Man erhält auf diese Weise ein grünes Pulver, das sich in concentrirter Schwefelsäure mit reinblauer, in kochendem Alkohol schwer mit grünblauer, in Anilin mit blaugrüner, in Nitrobenzol mit grüner Farbe löst.
    Statt p-Toluidin kann man auch andere aromatische Amine verwenden; es liefert das aus dem Monotoluidomethylanthrachinon erhaltene Bromid ein Anilid, welches sich in concentrirter Schwefelsäure mit blauer, in Anilin mit blaugrüner, in Nitrobenzol mit grüner Farbe löst.
    Die Toluide bezw. Anilide können statt durch Behandeln mit Alkohol auch.durch verdünnte Salzsäure abgeschieden werden.
    Die Sulfirung geschieht in gewohnter Weise durch Behandeln mit den üblichen Sulfirungsmitteln, wie mit concentrirter Schwefelsäure, Monohydrat oder schwach rauchender Schwefelsäure, bei niederer Temperatur. Die Sulfosäuren werden in bekannter Weise isolirt und getrocknet.
    Reactionen:
    Farbstoffsulfo-
    säure aus Di-p-
    toluidomethyl-
    anthrachinon
    bromirt und
    mit p-Toluidin
    condensirt
    Farbstoffsulfo-
    säure aus Mo-
    no-p-toluido-
    methylanthra-
    chinons bromirt
    und mit Anilin
    condensirt
    Aussehen des .
    Pulvers
    grün blauschwarz
    Löslich in Wasser blaugrün blau Zusatz von Salz
    säure
    grün unverändert
    Zusatz von
    Natronlauge
    grün unverändert
    Löslich in Anilin gelbgrün grünblau Löslich in cone.
    Schwefelsäure
    blau grünblau
    Löslich
    in Schwefelsäure
    und Borsäure
    etwas grün-
    ' stichiger
    kaum
    verändert.
    Pate ν τ-A NSPR υ CH:
    Verfahren zur Darstellung von blauen bis blaugrünen Farbstoffen der Anthracenreihe, darin bestehend, dafs man Methylanthrachinon nitrirt, die erhaltenen Nitroverbindungen durch Reduction in die Amido- oder durch Erhitzen mit aromatischen Aminen in Alphylamidoderivate überführt, diese Amidoverbindungen entweder direct oder nach vorausgeganger Sulfirung mit Halogenen behandelt, die so dargestellten Halogenderivate mit aromatischen Aminen condensirt und die gewonnenen Condensationsproducte dann erforderlichenfalls noch sulfirt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2357531A1 (fr) * 1976-07-07 1978-02-03 Ciba Geigy Ag Procede pour preparer des composes de l'anthraquinone
FR2357530A1 (fr) * 1976-07-07 1978-02-03 Ciba Geigy Ag Procede de preparation de derives de l'anthraquinone

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2357531A1 (fr) * 1976-07-07 1978-02-03 Ciba Geigy Ag Procede pour preparer des composes de l'anthraquinone
FR2357530A1 (fr) * 1976-07-07 1978-02-03 Ciba Geigy Ag Procede de preparation de derives de l'anthraquinone

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