DE49852C - Zitarrion - Google Patents
ZitarrionInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10D—STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G10D3/00—Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
- G10D3/06—Necks; Fingerboards, e.g. fret boards
- G10D3/08—Fingerboards in the form of keyboards
- G10D3/09—Fingerboards in the form of keyboards for zithers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Z itar r i ο n.
Das Zitarrion ist ein Tastenmusikinstrument, dessen Toncharakter dem der bekannten Zither
und dessen Form der eines kleinen Tafelklaviers entspricht. Seine Länge entspricht der
Tasten- bezw. Octavenanzahl und seine Breite der Länge der Zithersaiten. Dieses Instrument
ist dadurch charakterisirt, dafs mit den Tasten und mit Pedalen bezw. durch Knie bewegte
Einrichtungen Mechanismen in Wirkung gebracht werden, mit Hülfe deren der auf den
Zithern durch Fingeranschlag hervorgebrachte eigenartige Ton in allen seinen verschiedenen
Klangfarben mechanisch hergestellt wird. Da Pedale zur Anwendung kommen, ist das Instrument
auf besondere Füfse gestellt. Im Weiteren sind die auf beiliegenden Zeichnungen in Fig. ι bis 20
dargestellten, nachfolgend beschriebenen Anordnungen erforderlich. Dieselben bestehen
hauptsächlich aus dem Anschlag B, dem Forte C, dem Dämpfer D, dem Flageolet E
und dem Vibrirmechanismus F.
Diese Mechanismen befinden sich über den Saiten in einem Holzrahmen m und sind mit
diesem leicht abhebbar. Sie liegen über dem Saitenkasten A, auf welchem die Saiten in
chromatischer, d. h. in halbtöniger Reihenfolge gespannt sind. Boden und Decke des Saitenkastens
liegen im Verhältnifs jener der gewöhnlichen Zither zu einander. Die Lage des Saiten kastens A, Fig. 1 und 4, ist eine in einem
gewissen Mafse von vorn nach hinten aufsteigende, die sonstige Anordnung die den
Zithern entsprechende, wie aus Fig. 1, 2 und 4 ersichtlich, nur ist für den Vibrirmechanismus
ein zweiter Abstandsteg / hinter dem Winkelstock h für die richtige Saitenhälfte erforderlich.
Ueber den Saiten liegt zunächst der Anschlagmechanismus
B, der aus den Tasten η und den Anschlägern besteht. Die Tasten n,
Fig. i, 4 und 5, sind einarmige Hebel, welche ihren Drehpunkt in einem gemeinschaftlichen
Tastenträger ο haben und mittelst einer Feder ρ in ihrer Ruhelage gehalten werden. Eine leicht
abhebbare, quer über sämmtliche Tasten hinlaufende Leiste q hält dieselben in gleichmäfsiger
Höhenlage. Vorn auf dem schmalen Tastenboden r reichen Stifte in die Tasten, um eine
seitliche Bewegung der letzteren zu verhindern. Die Anschläger, welche, von den Tasten beeinflufst,
die Saiten unmittelbar anschlagen, bestehen aus Nadeln, Fig. 7 bis 18.
Die Nadelanschläger können in zweierlei Weise bewegt werden, Fig. 7 bis 11 und
Fig. 12 bis 16. Die Metallgabel s, Fig. 7 bis 11,
ist von unten am Anschlägerträger t befestigt und wird durch einen Triebstift y bewegt.
Zwischen den unteren Gabelenden steht eine in Zapfen drehbare Welle v. In dieser Welle
ist eine der Nadeln, Fig. 17 oder 18, mit dem Kopfe in einen Längenschlitz der Achse ν
drehbar eingefügt, so dafs ihr unterer Theil sich nach der Längenrichtung der Welle pendelartig
bewegen kann. Zu dieser pendelartigen Bewegung wird die Nadel, Fig. 17, dadurch
gebracht, dafs ein Winkelhebel c'" an einem
an der Welle ν, Fig. 11, festen Klötzchen b"'
angebracht ist, welcher an dieses durch die Spiralfeder d'", Fig. 7, sanft angedrückt wird,
um eine willkürliche Bewegung zu verhindern. Der eine Arm des Hebels c'" reicht in den
Knopfeinschnitt der Nadel, während der andere Arm, der als kleine Kugel endigt, zwischen
den Schenkeln des Ankers /" geführt ist, Fig. 7 bis 11. Durch den Hebel h" und ein
bewegliches Glied i", Fig. 7 bis 10, ist die Welle ν mit dem Triebstift y verbunden.
Wird letzterer nun mittelst der Taste niedergedrückt, so macht die Nadel durch die
Drehung der Welle ν eine drehende Bewegung und schlägt die Saite dabei an, .Fig. 7 und 8.
Während dieses Vorganges erreicht das Kugelende einen Ankerarm, Fig. 8, und da der
Tastenniederdruck bezw. die Wellenumdrehung noch nicht ganz beendet ist, wird bei vollem
Niederdruck das Kugelende fortgeschoben, währenddessen der andere Hebelarm den Nadelkopf
in Richtung der Längenachse der Welle ν zurückstöfst, wodurch sich die Nadelspitze von
der Saitenlage ab nach vorn emporhebt und beim Rückgange der Welle auch so den Rückweg
nimmt, ohne die Saite zu berühren, Fig. 9 und 10. Auf diesem Wege erreicht die Kugel
den anderen Ankerarm und wird dadurch mit ihrem anderen Hebelarm sammt der Nadel in
ihre erste Lage zurückgeschoben. Bei Anwendung der in Fig. 18 dargestellten Nadel wird die
Construction des Anschlägers in der in den Fig. 12 bis 16 gezeichneten Weise ausgeführt.
Um die Welle ν und gleichzeitig um den seitlichen Theil des Nadelkopfes liegt ein hufeisenförmiger
Hebel I", der mit seinem gebogenen Theile in einem an der Welle befestigten
Klötzchen R" auf- und abbeweglich befestigt ist. Der obere Hebelarm ist etwas verlängert
und vermittels eines Gliedes m" mit dem Triebstifty in Verbindung gebracht. Beim
Niederdrücken drückt der obere Theil des Hebels auf den leicht beweglichen, schräg gebildeten
Nadelkopf, wodurch die Nadelspitze vorgeschoben und in ihre Anschlagstellung gebracht
wird. Der leichte Druck einer seitlich angebrachten Feder n" auf die Welle verhindert
währenddessen eine Bewegung der letzteren , bis der fortgesetzte Niederdruck die
Welle dreht und so den Anschlag der Nadel bewirkt. Beim Aufsteigen drückt der untere
Theil des Hufeisenhebels den Nadelkopf zurück, wobei die Nadel zurücktritt, die Saite unberührt
passirt und wieder in ihre Ruhelage tritt. Durch den Fortemechanismus werden die
Töne vom stärksten bis zum leisesten Erklingen gebracht. Zu diesem Zweck ist der Anschlägerträger
t, Fig. i, 2 und 4, horizontal rück- und vorwärts verschiebbar. An seiner unteren Seite
sind sä'mmtliche Anschläger befestigt. Er liegt der ganzen Länge nach von rechts nach links
quer über den Saiten. Dicht vor ihm liegt der Forteschieber/', Fig. 1, 3 und 4, ebenfalls
eine Holzleiste, welche bei tt keilförmige Einschnitte hat, in welchen keilförmige Vorstöfse
des Anschlägerträgers liegen. Der Forteschieber steht in Verbindung mit dem Knieschweller
d, Fig. ι und 3, welcher unterhalb des Kastens in Kniehöhe als waagrecht bewegbarer
Hebel angebracht ist. Drückt nun das Knie den Knieschweiler nach rechts, so schiebt
er in Verbindung mit Hebel g1, Leitstange /i1
und senkrechter Hebelstange i1, welche mit ihrem oberen Kopfe an dem Forteschieber f1
befestigt ist, diesen letzteren nach links und verändert die Lage des Anschlägerträgers t',
weil die schiefen Einschnitte des Forteschiebers die Keilvorstöfse an t nach Verhältnifs ihres
weniger oder weiteren Vorstandes zurückdrücken. Dieser letztere Umstand wird durch
den Schrägegrad der Einschnitte bedingt. Hierdurch wird in Rücksicht der Schräglage der
Saiten ein gröfserer Angriff der Spitzen der Anschlägerräder oder Nadeln erzielt.
Die drei Federn k' schieben den Forteschieber
f sowie den Träger t in ihre früheren Lagen zurück, in welcher sie den Nadeln nur
einen leisen Angriff an den Saiten bieten, der die Pianotöne erzeugt. Der Dämpfermechanismus
D, Fig. i, 2 und 4, hat den Zweck, die angeschlagenen Saiten entweder forttönen oder
schweigen zu lassen.
An der unteren Seite eines gemeinschaftlichen Trägers D sind zweiarmige Hebel /'
auf- und abbeweglich angebracht. Der Hebelträger liegt unmittelbar vor dem Anschlägerträger
t. Der vordere Hebelarm von /' liegt mit seinem unten gepolsterten Kopf auf der
Saite, während der hintere Arm unter den Leitstift c' reicht. Durch Niederdruck des letzteren
auf den Arm hebt sich der Kopf an /' von der angeschlagenen Saite ab und die Saite
tönt fort. Nach aufgehobenem Druck fällt der Kopf auf dieselbe zurück und die Saite schweigt.
Durch einen Druck auf den Fufshebel b, welcher mit dem Träger in leitender Verbindung
steht, Fig. i, werden sämmtliche Dämpferhebel von den Saiten abgehoben.
Der Flageoletmechanismus dient zur Erzeugung des Flageolettones. Dieser Ton entsteht
auf der gewöhnlichen Zither, wenn man einen Finger der linken Hand sanft auf einen bestimmten
Punkt der Saite legt, dann mit dem Daumenring an der rechten Hand die Saite anschlägt
und unmittelbar nach dem Anschlag den Finger rasch wieder abhebt. Legt man z. B. den Finger auf die Mitte der Saite, so
klingt der Flageoletton um eine Octave höher als der Grundton der freien Saite u. s. w. Auf
diesem Grundsatze beruht die Construction des
Flageoletmechanismus E $ Fig. ι, 2 und 4·
Derselbe besteht aus zweiarmigen, ί auf- und abbeweglichen Hebeln m' auf einem Hebelträger
0'. Der vordere Hebelarm neigt sich nach unten und reicht bis unter den Leitstift c'
und wird von diesem niedergedrückt. Der
Leitstift c' wird an dem Druckbolzen des
Stiftenanschlägers angebracht, um von der Bewegung desselben, Fig. 1 und 4, beeinflufst zu
werden. Der hintere Hebelarm reicht mit der senkrechten Stellschraube q' bis zur Mitte der
hinteren Saitenhälfte. Unten an der Schraube q' ist ein weiches Bäuschchen η' angebracht, welches,
wenn aufser Thätigkeit, über der Saite schwebt, indem eine Feder s1, Fig. 1, den
Hebelträger in dazu nöthiger Lage hält. Der Hebelträger O' steht mit dem Fufshebel a in
leitender Verbindung, Fig. 1, durch dessen Bewegung sich die Bauschchen n' sanft auf die
Saiten legen lassen. Das Bäuschchen n' darf sich erst unmittelbar nach dem Ertönen der
Saiten heben, deshalb hat der Anschläger die Saite schon angeschlagen, ehe die Taste vollständig
niedergedrückt ist. In diesem Moment erreicht der Leitstift c' erst den vorderen
Flageolethebelarm. Zur Regulirung dieser Stellung der Hebel dienen die Stellschrauben q'
und p. Der Flageoletmechanismus wirkt nur auf die rechts gelegene Hälfte der Saiten, Fig. 2,.
Ep' q' m.
Der Vibrirmechanismus wird wie der Flageoletmechanismus nur bei der rechts liegenden
Hälfte der Klaviatur angewendet. Er wird durch eine Handleiste e zur Wirkung gebracht,
welche vor der nach rechts gelegenen Hälfte der Klaviatur am Zitarrionkästen entlang liegt.
An beiden Enden der Leiste sind Schieber f rechtwinklig befestigt, welche waagrecht in das
Innere des Instrumentes reichen und mit dem Vibrirmechanismus in Verbindung stehen. Vor
dem Spielen wird die Handgelenkleiste e bis zum Handgelenk der spielenden rechten Hand
hervorgezogen, Fig. 1 und 6. Soll dem Ton nun ein besonderer wellenartiger Charakter
(künstliche Vibration) gegeben werden, so senkt sich unmittelbar nach dem Anschlag, während
die Tasten niedergehalten bleiben, das Handgelenk rasch auf die Leiste e, welche im Innern
durch Federn u' getragen wird, und giebt der. Leiste eine zitternde, auf- und abgehende Bewegung.
Dieser Druck wirkt auf die angeschlagenen Saiten und giebt ihnen nach Mafsgabe der Handbewegung eine auf einander
folgende höhere und tiefere Stimmung. Die Schieber f, Handgelenkleiste e, Fig. 1, 4 und 6,
lassen sich an den Hebeln t' aus- und einschieben. Letztere sind an ihren hinteren Enden
an den den Mechanismen gemeinschaftlichen Saitentheilen durch Stifte c", Fig. 6, befestigt,
um welche sie sich drehen. Die vorderen Enden der Hebel t' sind durch die Druckleiste
v', Fig. 6 und 11, mit einander fest verbunden. Durch die Federn«', Fig. 1 und 6,
wird dieser Theil des Mechanismus in waagrechter Ruhelage gehalten. An der Hinterseite
des Tastenbodens r ist der Winkelträger \' angebracht, Fig. 1 und 4, an welchem
die Winkel a". in ihrem Scheitelpunkte drehbar
befestigt sind. Der waagrechte Winkelschenkel reicht unter ein an der Taste η befestigtes
Klötzchen b". Vor dem senkrechten Winkelschenkel liegt der längere Theil des aus
zwei drehbar an einander befestigten Scheiben gebildeten Vibrirstäbchens n>\ in der Ruhelage
nach dem Winkelschenkel geneigt, Fig. 4. Dieser Stäbchentheil liegt in einem Schlitz der
weiter vorstehenden Sohle der Druckleiste r', in welcher das Stäbchen vor- und rückwärts
verschiebbar ist. Der untere kürzere Stäbchentheil tritt senkrecht durch die Leiste x', Fig. 1,
2 und 4, und ruht mit seinem unten gepolsterten Ende beständig lose auf der Saite
zwischen den beiden vorderen Stegen k und /, Fig. 4. Beim Niederdruck der Taste η wirkt
das Klötzchen b" auf Winkel λ", dieser schiebt
mit seinem senkrechten Schenkel den oberen Stäbchentheil w' unter die Druckleiste v'. Erhält
nun die Handgelenkleiste e eine zitternde Bewegung, so wirkt diese auf das Stäbchen
und dieses wieder auf die angeschlagene Saite, wodurch letztere rasch abwechselnd höher und
tiefer klingt, so dafs der erwünschte Toncharakter entsteht.
Damit die Bewegung der Handgelenkleiste e an allen Punkten gleichmäfsig auf die Druckleiste
v' und die Vibrirstäbchen übertragen wird, ist an letzterer eine Gleichführung angebracht,
bestehend aus zwei gleichen Winkeln λ4,
die an zwei an den Seitenwänden feststehenden Armen &4 beweglich befestigt und mit der
Druckleiste v' durch die beweglichen Stäbchen c4 in Verbindung stehen und unter sich
durch die Leitstange dl verbunden sind. Hierdurch
soll erreicht werden, dafs jede irgendwo an der Leiste v' einwirkende Bewegung gleichmäfsig
auf ihre ganze Länge übertragen wird. Durch Zusammenwirken der vorstehend beschriebenen
verschiedenen Mechanismen wird die Hervorbringung von Zithertönen mittelst Tasten- und Pedalbewegung erreicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein zitherartiges Tasteninstrument, mittelst welches die verschiedenen Toncharakter zum Ausdruck gebracht werden können, zu welchem Zweck es mit folgenden Einrichtungen versehen ist:a) dem Anschlagmechanismus, Fig. 7 bis 18, bestehend aus den Tasten n, Fig. 1 bis 5,den Anschlagenadeln, Fig. 17 und 18, die durch Hebel c'" oder /" bewegt werden;b) dem Fortemechanismus C, Fig. 3, bestehend aus dem" Anschlägerträger t in Zusammenhang mit Keilschiene/', Hebel h' i' und g' und Knieschweller d;c) dem Dämpfermechanismus D, Fig. 1, bestehend aus den Dämpferklappen V in Zusammenhang mit dem Pedalmechanismus b\d) dem Flageoletmechanismus E, bestehend aus Hebelträger 0', Hebel m', Stellschrauben p' q' und Bäuschchen n' im Zusammenhang mit dem Pedalmechanismus a;e) dem Vibrirmechanismus F, Fig. 6, bestehend aus der Druckleiste ν', Stäbchen»»', Gabeltheil t' im Zusammenhang mit der Handgelenkleiste e.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE49852C true DE49852C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT49852D Expired - Lifetime DE49852C (de) | Zitarrion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE49852C (de) |
-
0
- DE DENDAT49852D patent/DE49852C/de not_active Expired - Lifetime
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