-
Ankerkran Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausbringen
und Fischen von Schiffsankern, und die Eigenart des Erfindungsgegenstandes liegt
darin, daß der Anker auf einem Schlitten ruht, an dem ein Kran angelenkt ist, der
beim Ausbringen und Fischen des Ankers durch Ausfahren des Schlittens aufgerichtet
und ausgelegt werden kann. Im Sinne der Erfindung ist dabei die Einrichtung so getroffen,
daß' der Kran am äußeren Ende der Fahrbahn durch Überkippen des Ankers nach außen
aufgerichtet und in die Auslegerlage geführt wird.
-
Zur Erfindung gehört auch der Vorschlag des In- und Außereingriffbringens
der Ankerkette -mit den von einem Motor angetriebenen Kettenrädern beim Ausbringen
und Fischen des Ankers.
-
Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel, und zwar zeigen die Abb. i und 2 in Längsschnitt und Seitenansicht
die Vorrichtung am Bug eines Schiffes bei aufgerichteter und ausgelegter Lage des
Kranes, Abb. 3 die Ein-und Ausschaltvorrichtung der Kette, Abb. q. den Schlitten
im Schnitt und Abb.5 eine Einzelheit.
-
Auf dem Schiffsdeck 5 vorn am Bug ist eine Grundplatte 6 befestigt,
die bündig mit den Längskanten Führungen vom Querschnitt eines stehenden U-Profils
7 mit Flanschen 8 und 9 trägt. Zwischen den U-förmigen Führungen 7 bewegt sich ein
Schlitten =o hin und her, wobei er sich auf die unteren Flansche g -stützt. Der
Schlitten =o hat U-förmigen Querschnitt, wobei die Flansche =i oben an den Flanschen
8 entlanggleiten. In der Nähe des hinteren Schlittenendes ist senkrecht zu einer
der Wände =i ein Arm 12 angebracht, der durch einen durchgehenden Längsschlitz 13
der Führung 7 hindurchragt. Das freie Ende des Armes 12, ist zu einer Mutter =q.
gestaltet, die durch eine von einem elektrischen Motor angetriebene Schraubenspindel
bewegt wird.
-
Am vorderen Schlittenende ist zwischen aufwärts gerichteten Armen
38 der Kran 33 um den Bolzen 37 schwenkbar gelagert und besitzt hier einen kürzen
senkrechten Arxn 39 mit Stiften 40. Gegenüber von dem Arm, etwas vom Drehpunkt entfernt,
sitzt ein Anschlag 41 am Kran und in einigem Abstande davon zwei Anschlagstifte
422 in der Symmetrieachse des Kranes. Der Kopf des Kranes dient zur Lagerung einer
Führungsrolle 36 für die Ankerkette 28 und hat zwei Ansätze 35 von dreieckiger Form.
Eine weitere Führungsrolle 27 für die Ankerkette sitzt in der Symmetrieachse
des
Schlittens etwa neben dem nachstehend beschriebenen Arm 12. Die Ankerkette läuft
von der Rolle 27 zur Kettentrommel 22.
-
Der Anker 29 ist durch ein Glied 3o mit der Ankerkette verbunden.
Der Ankerkopf 43- wird durch eine Platte 44 gestützt, die ebenfalls um den Bolzen
37 drehbar gelagert ist und Ansätze 45 besitzt, die hinter die Anschlagstifte 42
greifen können.
-
Um den Bolzen 37 ist ferner noch ein Hebel 46 drehbar gelagert, dessen
einer Arm etwa am Ende Ausnehmungen 47 besitzt und hiermit sich gegen die Anschlagstifte
4o am senkrechten Arm des Kranes legt, während der andere Hebelarm eine Führungsrolle
48 für die Ankerkette bei ausgelegter Kranstellung aufweist und zur Überleitung
der Kette auf diese Rolle in Spitzen 49 ausläuft.
-
Zwischen der Grundplatte des Schlittens io (s. Abb. i und 4) und einer
mit dem Schlitten fest verbundenen Führungsplatte 50 kann.sich eine Platte
51 in Längsrichtung, unabhängig vom Schlitten, bewegen. Die Führungsplatte 50 besitzt
in der Mitte einen längsverlaufenden Schlitz 52 für einen mit der Gleitplatte 51
verbundenen Zapfen 53, der die Bewegung der Platte begrenzt. Diese Platte hat an
ihrem vorderen Ende einen schräg ansteigenden Teil 54, der in seinem Verlaufe einen
winklig abgesetzten Teil 55 aufweist. Die Teile 54 und 55 der Platte sind mit einem
mittleren längsverlaufenden Schlitz 56 versehen, der im Teil 55 durch seitliche
Ausnehmungen 57 verbreitert ist, so daß das Kettenglied 3o am Anker hindurchwandern
kann.
-
Um den Schlitten io gegen weitere Bewegung zu sperren, nachdem der
Kran mit dem Anker in die in Abb. i gezeigte senkrechte Lage gehoben ist, dient
eine Klinke 58 (s. Abb. 5), die um den Zapfen 59 an der Außenseite einer der Schlittenwände
ii drehbar gelagert ist und deren Anschlag 61 durch eine Blattfeder 6o in die Ausnehmung
62 (Abb. i) im oberen Flansch 8 eines der Führungsschienen 7 gedrückt werden kann.
Eine entsprechende Einkerbung ist auch in dem Flansch der andern Führungsschiene
vorgesehen, und diese Einkerbungen dienen dazu, die Enden der Achse 63 der im Kopf
34. des Ankerkranes 33 gelagerten Führungsrolle 36 unter die unteren Seiten der
oberen Flansche 8 der Führungsglieder 7 eintreten zu lassen. Durch das Anliegen
der Achse unter den Flanschen mittels der Klinke wird der Kran mit dem Anker 29
bei Ruhelage in einer im wesentlichen wagerechtenLage gehalten.
-
Am vorderen Ende der Grundplatte 6 ist vor der Wagenführung 7 ein
Widerlager 64, das in nach oben stehende Arme mit Einkerbungen 65- an ihren oberen
Enden ausläuft, um die Gelenkstange 37 darin aufzunehmen. Jeder dieser Arme trägt
einen senkrecht zu ihnen liegenden Zapfen 66. Neben den Widerlagerarmen befindet
sich ferner ein Anschlagstück 67 an der Grundplatte zur Anlage der Absätze 41 am
Krane 33.
-
Auf der Spillwelle 21 sitzt lose ein gegabelter Führungsteil 68, über
die Kettenräder 22 greifend. An diesem Teil greift ein Lenker 69 an, der am andern
Ende an dem gegabelten Ende eines in einem Traglager 71 gelagerten Hebels 7o angreift.
Der Hebel trägt ein einstellbares Gewicht 72, und dieses. sorgt mit seiner Schwere
für Einhaltung des Hebels und demzufolge auch des Jochstückes 68 in einer der Endlagen.
Die Gabel bildet einen Schlitz 75, in den ein Zapfen 74 in nach oben gerichteten
Armen 73 am Hinterende des Schlittens bei seiner Rückwärtsbewegung eingreift. Zwischen
den Enden der Führungsschienen 7 ist ein Ständer 76 mit schräg nach der Kettentrommel
zu verlaufender Oberkante auf der Grundplatte6 befestigt, auf dem eine zur Aufnahme
der Ankerkette geschlitzte Platte 77 bei 78 drehbar gelagert ist. Der Teil 68 besitzt
an seiner einen Seite einen Zapfen 79, welcher mit dem gekrümmten oberen Ende eines
Armes 8o, der an der Grundplatte 6 befestigt ist, in Eingriff kommt, so dä.ß der
Arm einen Anschlag bildet, der die Bewegung des Hebels in der in Abb. 3 der Zeichnung
dargestellten Lage begrenzt.
-
Weitere Kettenräder 8i sitzen auf der Welle 21, mit denen eine weitere
Kette eines zweiten Ankers für den Bedarfsfall zusammenarbeiten kann. Ein Teil 82,
welches dem Teil 68 gleicht, ist dem Kettenrad 81 zugefügt, und dieses wird durch
Vermittlung des mit dem Hebel 83 verbundenen Lenkers 84 von Hand bewegt, um die
Kette von dem Kettenrad 81 abzuheben oder mit ihm in Eingriff zu bringen.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung und der Erfindung ist folgende.
In Ruhelage (Zurückstellung) liegt der Kran mit dem Anker beigeklappt auf dem Schlitten
unmittelbar vor der Kettentrommel am Ende der Bahn. Durch Anlassen des Motors wird
die Spilltrommel und die Schraubenspindel 15 (Abb. 4) gedreht, wodurch sich der
Schlitten nach rechts (zum Bug) bewegt. Bei Beginn der Schlittenbewegung wird der
gewichtsbelastete Hebel 7o aus der Lage in Abb. 3 in die nach Abb. i geschwenkt,
bis der Zapfen 74 den Schlitz 75 im Hebel verlassen hat. Die Kette 28 wird auf diese
Weise mit den Zähnen der Kettentrommel --2 in Eingriff gebracht, so daß bei Weiterbewegen
des Schlittens die Kette durch die Kettentrommel aufwärts und vorwärts gezogen wird.
Bei dieser Bewegung des Schlittens werden die Enden der Achse 63 der Führungsrolle
36 am Ende des Kranes unterhalb der oberen Wände des Schlittens geführt, so daß
der Kran sich nicht aufrichten kann. Beim Eintreten der Enden in die Schlitze 62
in den oberen
Flanschen treten sie nach oben durch, und der Kran
wird unter der Gewichtswirkung des Ankers etwa in die senkrechte Lage gemäß Abb.
i aufgerichtet. Diese Schwenkbewegung des. Kranes wird durch den Eingriff der Absätze
41 am Kran in die Anschläge 67 der Arme des Widerlagers 64 eingeleitet. Wenn sich
der Kran nach oben bewegt, legt sich die Kranachse 37 am Schlittenende in die Ausnehmung
65 der Widerlagerarme. Gleichzeitig wird die Klinke-58 durch eine Feder nach oben
gedrückt, bis der Anschlag in die Nut 62 im Flansch 8 eines der Schlittenführungen
einspringt . und auf diese Weise den Schlitten gegen Gleitbewegung verriegelt. Bei
der weiteren Bewegung der Spindelwelle 15 wird die Kette nachgelassen und der Kran
33 durch das Gewicht des Ankers bis in eine im wesentlichen wagerechte Lage nach
außen und abwärts bewegt, und zwar so lange, bis der kurze senkrechte Hebel am Kran
gegen die Anschlagstifte 66 am Widerlager 64 trifft. Bei der Bewegung des Kranes
in die wagerechte Lage treten die an seinem drehbar gelagerten Ende befindlichen
Stifte 40 in die Sitze 47 der Arme des Jochstückes 46 ein, wodurch dieses Jochstück
in die aus Abb. 2 ersichtliche senkrechte Lage hochgehoben wird, in welcher es die
Kette in angehobener Lage über dem Kran stützt.
-
Während sich der Ankerschaft nach abwärts durch den im schräg ansteigenden
Endteil der Gleitplatte 51 vorgesehenen Schlitz 56 hindurchbewegt, drückt die Welle
der im Ende des Kranes gelagerten Rolle gegen den winklig abgesetzten mittleren
Teil des schrägen Endes der Gleitplatte, wodurch die Gleitplatte 51 unabhängig vom
Schlitten nach außen gezogen wird. Bei dieser Schwenkbewegung des Kranes nach abwärts
schwingt die Platte 44, welche den Ankerkopf in der horizontalen Lage trägt, in
eine im wesentlichen senkrechte Lage.
-
Beim Fischen des Ankers wird der Motor im umgekehrten Sinne angelassen.
Die Kette 28 wird daher nach innen über die einzelnen Führungsrollen und Kettenräder
gezogen und der Anker nach aufwärts gezogen, bis das Ende der . Öse 30 wieder
in die Einkerbungen 32 (Abb. i) im Kopf des Kranes 33 eintritt. Darauf wird der
Kran nach aufwärts geschwungen, und zwar von der in Abb. 2 gezeigten wagerechten
Lage in eine im wesentlichen senkrechte Lage. Dabei bewegt sich der Ankerschaft
nach aufwärts durch den Schlitz 56 im Endteil 54 der Platte 51, und der Gewichtsdruck
drängt dabei diese Platte nach hinten (links) auf den Schlitten. Bei weiterem Zug
der Kette schwingt der Kran nach hinten und abwärts von der im wesentlichen senkrechten
Lage, und die Stifte 42 nehmen die hebelartigen Anschläge 45 an den Armen der Platte
44 mit und schwingen dadurch diese Platte nach oben in eine wagerechte Lage unter
dem Ankerkopf. Während der Kran auf diese Weise nach hinten und abwärts bis in eine
wagerechte Lage auf dem Schlitten bewegt wird, treten die Enden der Achse 63 der
Rolle 36 nach abwärts durch die Nuten oder Ausschnitte 62 in den Führungsflanschen
hindurch und unter diese Flansche, wobei ein Ende dieser Achse in die 'Klinke 58
tritt, um diese auszulösen, so daß der Schlitten auf diese Weise in den Führungen
nach innen gezogen werden kann.
-
Wenn sich der Schlitten io dem Ende seiner Einwärtsbewegung nähert,
so tritt der Stift oder Zapfen 74 in den Schlitz 75 des Hebels 7o ein und nimmt
diesen Hebel über die senkrechte Lage hinaus mit, von wo aus der Hebel durch sein
Eigengewicht weiter bis in seine schräge Endlage gelangt. Dadurch wird aber auch
das Jochstück 68 nach aufwärts geschwungen und die Kette 28 außer Eingriff mit den
Kettenrädern 22 durch Anhebung gebracht.
-
Natürlich könnten der Antriebsmotor und der Hauptteil des Getriebes
in passender Form auch im Innern des Schiffes untergebracht sein. Auch die Form
und Bauart des Schlittens selbst, der Ankerkran und die einzelnen anderen damit
zusammenarbeitenden Teile können in mannigfaltig anderer Weise praktische Gestalt
annehmen, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen.