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Fleischdämpfer Bei den zur Sterilisation oder zum Genußfähigmachen
des sogenannten bedingt tauglichen Fleisches dienenden neuzeitlichen Fleischdämpfern
wird der das Fleisch erhitzende Dampf (Sterilisierdampf) aus. reinem Frischwasser
erzeugt und seine Spannung durch ein mit dem Beschickungsraum kommunizierendes Gefäß
mittels einer Flüssigkeitssäule geregelt.
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Der Regler ist entweder ein ganz einfaches, oben offenes Gefäß, welches
lediglich spannungsregelnd wirkt, oder aber eine Vereinigung zwischen einem solchen
Gefäß und einem mit der Flüssigkeitssäule parallel geschalteten Oberflächenkondensator,
welcher einen Teil des Sterilisierdampfes niederschlägt. Hierdurch wird eine selbsttätige
Entlüftung des Beschickungsraumes und eine selbsttätige Eindickung der Fleischbrühe
während der Sterilisation herbeigeführt.
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Bei dieser vollkommeneren Einrichtung -ist die Spannung des. Sterilisierdampfes
nicht nur von der Dampferzeugung, sondern auch von der Kondensation abhängig, weil
die gesamte Sterilisierdampfmenge Zutritt zur Niederschlagsvorrichtung hat. Vorliegende
Erfindung macht nun die Spannung von dem Kondensationsvorgange unabhängig, indem
sie den Kondensator hinter die Flüssigkeitssäule schaltet. Dadurch wird unter Aufrechterhaltung
der selbsttätigen Entlüftung und Fleischbrüheeindickung der Vorteil erreicht, daß
Danmpfspannung und Dampferzeugung sich noch vollkommener als bisher dem jeweiligen
Wärmebedarf des Fleisches anpassen. Zugleich erhält der Regler kleinere Abmessungen
und wird bedeutend einfacher. Schließlich kann der bisher fest verschlossene Raum,
der die Flüssigkeitssäule enthält, zugänglich gemacht werden.' Die Zeichnung veranschaulicht
ein. Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Im Beschickungsraum = stehen in bekannter Weise die Körbe a zur Aufnahme
des Fleisches. Die Tür 3 schließt den Raum i dampfdicht ab. Auf dem Boden des Beschickungsraumes
befindet sich Frischwasser q.. Durch Ventil 5 tritt Hochdruckdampf in den Doppelboden
6. Hahn 7 dient zur Entwässerung bei Betriebsbeginn, während das Kondenswasser durch
den Abscheider 8 beseitigt wird. In die Flüssigkeit q. taucht das zum Regelungsgefäß
io führende untere Verbindungsrohr g. Ein Rohr ii verbindet den Beschickungsraum
oben mit dem Gefäß io und reicht bis in dessen Fuß io' hinein, der mittels des Hahnes
1a entleert werden kann. Hahn 13 dient zum Ablassen des Fleischextraktes aus dem
Beschickungsraum.
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Um nun gemäß der Erfindung die Niederschlagsvorrichtung hinter die
Regelungsvorrichtung schalten zu können, wird Raum io oben durch einen Deckel 1q.
geschlossen, der nur lose aufliegt, aber genügend schwer ist, um einen Dichtungsring
15 so anzudrücken, daß keine Dämpfe entweichen können. Bei 16 ist dann eine Niederschlagsvorrichtung
17 angeschlossen, die Oberflächen-'oder auch Einspritzkondensator sein kann und
mit einem Kaltwasserhahn 18 und Fallrohr i9 ausgerüstet ist. Die Niederschlagsvorrichtung
steht nicht mehr- in direkter
Verbindung mit dem Fleischraum, nimmt
also nicht mehr- wie bei den bekannten Anlagen unmittelbar aus dem Fleischraum i
Dämpfe auf. Sie empfängt lediglich die aus der Flüssigkeitssäule frei werdenden
und durch diese hindurch in geregelter Menge freigegebenen Dämpfe, ist also der
Regelungsvorrichtung nicht mehr parallel, sondern hinter sie geschaltet.
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Vor Betriebsbeginn steht der Flüssigkeitsspiegel im Beschickungsraum
bei a. Die Räume io und io' sind leer, überall herrscht atmosphärische Spannung.
Tritt nun Hochdruckdampf in den Doppelboden 6 ein, so wird das Wasser ¢ erhitzt,
auch die Luft erwärmt sich und tritt auf dem Wege ii-io'-io-i6-i7-ig aus. Auf demselben
Wege entweicht das bei fortschreitender Erhitzung entstehende Dampf-Luft-Gemisch,
dessen Dampfgehalt in 17 niedergeschlagen wird, während die Luft mit dem Wasser
aus ig abströmt. Wenn die Dampfmenge zunimmt, so bildet sich Überdruck im Raume
i, der Spiegel des Wassers sinkt bis b und steigt im Raume io bis b'. Bei weiterem
Steigen des Wassers wird Raum io' überflutet, also das Rohr ii durch Flüssigkeit
abgesperrt, wodurch die selbsttätige Entlüftung beendet ist.
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Vom erhitzten. Fleisch tropft zugleich Fleischwasser ab, so daß sich
die Flüssigkeitsmenge q. vermehrt und unter entsprechender Spannungszunahme z. B.
dem Spiegel b in i dann etwa der Spiegel b" in der Regelungsvorrichtung io entspricht.
Beim Sinken des Spiegels im Beschickungsraume (von a nach b) ist die
(nach unten, gewölbte) von der Flüssigkeit berührte Heizfläche kleiner geworden.
Mit sinkendem Spiegelvermindert sich also die tampferzeugurig'' Nimmt das Fleischweniger
Wärme auf, so wird auch weniger Dampf erzeugt, braucht es mehr Wärme, so fließt
aus io Flüssigkeit nach i zurück und bedeckt wieder eine größere Heizfläche, die
mehr Dampf erzeugt. Spannung und Dampferzeugung stellen sich auf diese Weise selbsttätig
nach dem Wärmebedarf des Fleisches ein.
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Befindet sich in i der Flüssigkeitsspiegel bei c, dem etwa c' in io
entspricht, so liegt c in gleicher Höhe mit den kleinen Löchern 2o im Rohr ii. Die
Säule in io übt dann auf den Flüssigkeitsspiegel c und die Löcher 2o im Rohr ii
den gleichen Druck aus. Jedes weitere Sinken von c führt dazu, daß auf die Öffnungen
2o ein geringerer Druck wirkt, diese also mäßige, sich selbsttätig regelnde Dampfmengen
austreten lassen, die in dem Kondensator 17 kondensiert werden. Durch- die Beseitigung
dieses Dampfes wird die selbsttätige Eindickung der Fleischbrühe erzielt.