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Mit Dampf betriebenes Kochgerät Die Erfindung betrifft ein Kochgerät,
das mit einem Dampfdruck von etwa einer Atmosphäre betrieben wird und mit mehreren
übereinander angeordneten Kammern ausgestattet ist, von denen die untere Kammer
als Wasserbehälter dient und die oberen Kammern als Kochkammern für verschiedene
Gerichte dienen, und bei denen jeder Kochkammer aus dem Wasserbehälter Dampf durch
in den Wänden der Kochkammern angeordnete öffnungen zugeführt wird.
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Das Kochgerät gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserbehälter in eine der Anzahl der Kochkammern entsprechende Zahl von hintereinanderliegenden
Teilbehältern aufgeteilt, ist, die durch parallel zur Vorderseite des Gerätes verlaufende
Trennwände vollständig voneinander getrennt sind, wobei jeder Teilbehälter mit der
ihm zugeordneten Kochkammer durch an beiden Seiten der Kochkammern vertikal verlaufende
Kanäle verbunden ist, die miteinander durch je einen im oberen Teil des Kochgerätes
horizontal verlaufenden Verbindungskanal verbunden sind.
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Die Aufteilung des Wasserbehälters in eine der Anzahl der Kochkammern
entsprechende Zahl von hintereinanderliegenden Teilbehältern gemäß der Erfindung
ermöglicht eine vollständige und wirksame Trennung der einzelnen Kochkammern voneinander
und verhindert eine geschmackliche Beeinflussung der einen Kochkammer durch eine
andere Kochkammer.
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Bei Verwendung eines Wasserbehälters ohne die erfindungsgemäße Unterteilung
besteht die Gefahr, daß Kondenswasser von einer Kochkammer über den Wasserbehälter
in eine andere Kochkammer eintritt und dadurch den Geschmack und den Geruch
des
in der einen Kammer zubereiteten Gerichtes auf ein in der anderen Kochkammer behandeltes
Gericht überträgt; wenn beispielsweise in der einen Kochkammer ein Fischgericht
bereitet wird, während sich in der anderen Kochkammer ein Fleischgericht befindet,
so besteht die Gefahr, daß das aus der den Fisch enthaltenden Kochkammer austretende
Kondenswasser über den Wasserbehälter in die das Fleischgericht enthaltende Kochkammer
gelangt und so diesem Gericht einen nachteiligen fischartigen Beigeschmack vermittelt.
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Dieser Nachteil wird durch die erfindungsgemäße Unterteilung des Wasserbehälters
zuverlässig vermieden.
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Jedes der durch einen Teilbehälter und durch die Dampfkanäle gebildeten
Heizungssysteme für die Kochkammern ist mit Heiz- und Regelvorrichtungen ausgestattet,
die aus einem mit einem Wasserzuflußrohr verbundenen und von einem Wasserstandsregler
oder Schwimmer gesteuerten Ventil, aus einem an jedem Teilbehälter angeordneten
Ablaßhahn, aus einem in jedem Teilbehälter vorgesehenen, vorzugsweise elektrischen
Heizkörper zur Erwärmung des Wassers sowie aus zweckmäßigerweise an den oberen,
horizontalen Verbindungskanälen vorgesehenen Ventilen zur Verhinderung von Unter-
und Überdruck in den Dampfleitungen sowie aus einem Ventil zur Verhinderung eines
Überdruckes in den, Kochkammern bestehen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung besteht jeder der vertikal an
beiden Seiten der Kochkammern verlaufenden Dampfkanäle aus einem unteren Zuleitungskanal
und einem oberen Ableitungskanal, die durch eine mit einem Ablauf für das Kondenswasser
versehene Zwischenwand voneinander getrennt sind, um den Eintritt von kondensiertem
Wasser in die Kochkammer zu verhindern.
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Die Zwischenwände zwischen den Dampfzuleitungs- und Ableitungskanälen
sind unmittelbar über den Einlaßstutzen der Kochkammern angeordnet und derart schräg
abfallend gegen die Außenwände der Kanäle geneigt, daß zwischen diesen und den unteren
Kanten der Zwischenwände Schlitze gebildet werden zwecks Ablauf des in den Kanälen
entstehenden Kondenswassers.
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Die vorzugsweise im oberen Teil des Kochgerätes angeordneten, an die
Kochkammern angeschlossenen Ventile sind zur Verhinderung von Überdruck in den Kochkammern
mit den Kammertüren durch eine über Leitrollen laufende Kette oder Seil verbunden.
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Erfindungsgemäß sind die Dampfzuleitungs- und Ableitungskanäle mit
Schiebern ausgestattet, die eine vollständige oder teilweise Abschließung der, Kanäle
von den Kochkammern ermöglichen.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und es bedeutet Fig. i eine Vorderansicht des Kochgerätes in Schnittdarstellung
gemäß Linie I-I der Fig. 2, Fig.2 eine Seitenansicht im Schnitt gemäß Linie II-II
der Fig. i. Das erfindungsgemäße, mit Dampf betriebene Kochgerät besteht aus den
drei Wasserbehältern i, 2, 3, von denen jeder mit einem mit Schauglas 4 ausgerüsteten
Wasserstandglas 5 versehen ist, das oberseitig mit einer abnehmbaren Kappe 6 verschließbar
ist, so daß bei Bedarf Wasser in die Wasserbehälter i, 2, 3, durch die Wasserstandsröhre
5 eingefüllt werden kann.
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Über den Wasserbehältern i, 2, 3 sind drei Kochkammern 7, 8, 9 angeordnet,
zu welchen Dampfzufuhrleitungen io, i i und 12 führen und von welchen Dampfauslaßkanäle
13, 14 und 15 ausgehen. Die Dampfeinlaß- und Auslaßkanäle sind voneinander mittels
zweckmäßigerweise geneigten Zwischenwänden 16, 17 und 18 getrennt, die jedoch nicht
völlig an dieAußenwände derKanäle reichen, sondern dort schmale Schlitze i9 (Fig.
i) bilden, deren Aufgabe noch näher beschrieben wird.
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Unmittelbar unter diesen geneigten Zwischenwänden 16, 17 und 18 sind
in den Wänden jeder Kochkammer 7, 8, 9 Öffnungen 2o, 21, 22 vorgesehen, die in Fig.
i als kurze Rohrstutzen angedeutet sind und vön denen wenigstens ein Rohrstutzen
2o', 21', 22' in jeder Reihe in der Höhe des Kochkammerbodens angebracht ist, so
daß das sich eventuell in der Kochkammer bildende Kondensat abfließen kann. Am oberen
Teil jeder Kochkammer sind ähnliche Öffnungen oder Rohrstutzen 23, 24 und 25 für
den Austritt des Dampfes angebracht.
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Jeder Wasserbehälter i, 2, 3 ist unten an eine gemeinsame Rohrleitung
29 für den Wasserzufluß angeschlossen, wobei auch jeder Behälter mit einem Ablaßhahn
30, 30', 30" versehen ist. Die Wasserzufuhr zu jedem Wasserbehälter geschieht
selbsttätig von der Wasserleitung 29 durch Wasserhähne 31, 32, 33, welche durch
Wasserstandsregler 34, 35, 36 betätigt werden, die in der gezeigten Ausführungsform
als Schwimmer ausgebildet sind. Die Rohrleitung 29 ist zweckmäßig mit einem Rückschlagventil
versehen.
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Die Hähne 34 32, 33 werden durch die Wasserstandsregler 34, 35, 36
derart beeinflußt, daß, wenn der Wasserstand in einer Kammer i, 2 oder 3 nicht die
erforderliche Höhe hat, der zugehörige Regler selbsttätig den entsprechenden Hahn
öffnet, so daß Wasser in den Wasserbehälter einströmen kann, bis der nötige Wasserstand
erreicht ist, worauf der Hahn wieder selbsttätig geschlossen wird.
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Das Wasser in den Wasserbehältern wird durch elektrische Heizkörper
37, 38, 39 erhitzt, die mit Schaltern 40 versehen sind, welche in bekannter Weise
auf verschiedene Temperaturen eingestellt werden können. Die Wassererhitzung kann
auch durch einen Thermostaten geregelt werden.
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Um zu verhindern, daß ein Vakuum oder ein Überdruck in den Dampfkanälen
entsteht, sind in jedem der Verbindungkanäle 26, 27, 28 j e zwei Ventile vorgesehen,
von welchen die mit 41, 42 und 43 bezeichneten einen Unterdruck und die mit 44,
45 und 46 bezeichneten einen Überdruck ausgleichen.
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Da bei Dampfkochgeräten auch die Gefahr besteht, daß in irgendeiner
der Kochkammern ein
Überdruck entsteht, sind dieselben mit je einem
an der Decke des Kochgerätes ausmündenden Rückschlagventil47, 48, 49 versehen, welche
beispielsweise mittels einer Kette oder eines Seiles 5o mit dem Handgriff an den
entsprechenden Klapptüren 55, 56, 57 der Kochkammern verbunden sind. Hierdurch wird
erzielt, daß, wenn eine der Klapptüren geöffnet wird, das entsprechende Ventil 47,
48 oder 49 gleichzeitig geöffnet wird und einen Druckausgleich bewirkt, so daß ein
plötzliches Ausströmen von Dampf verhindert wird, wenn die Klapptür geöffnet wird.
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Jede der Kochkammern kann auf bekannte Weise mit an den Seitenwänden
angebrachten Schienen versehen sein, um ein besonderes Blech mit auf demselben angebrachten
Gerichten einschieben zu können, so daß der Dampf auch auf die Gerichte von der
Unterseite einwirken kann.
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Zwischen den Kochkammern 7 und 8 bzw. 8 und 9 sind isolierte Zwischenböden
52 bzw. 53 eingesetzt. An der Rückseite und an den Seitenwänden sind sämtliche Kochkammern
und Wasserbehälter durch auf zweckmäßige Weise isolierte Seiten- bzw. Rückwände
54 begrenzt, und vorn wird jede Kochkammer mittels einer vorerwähnten Klapptür 55,
56 bzw. 57 geschlossen, die ebenfalls entsprechend isoliert ist.
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Bei Inbetriebsetzung wird das Kochgerät auf einer zweckmäßigen Unterlage
oder einem Gestell geeigneter Höhe aufgestellt und die Wasserleitung sowie die elektrischen
Leitungen angeschlossen. Nach Auffüllen der Wasserbehälter mit Wasser wird einer
oder bei Bedarf mehrere der Heizkörper 37, 38. 39 eingeschaltet, wodurch das in
dem oder den Behältern vorhandene Wasser auf die gewünschte Temperatur erwärmt wird.
In den: verschiedenen Kochkammern werden die zu bereitenden Gerichte eingesetzt,
wobei beispielsweise Fische in die untere Kochkammer, Fleischspeisen in die mittlere
und Gemüse in die oberste Kochkammer eingesetzt werden. Nachdem das Wasser in den
Behältern i, 2, 3 zum Kochen gekommen ist, strömt der gebildete Dampf durch die
unteren Mundstücke 20, 21 bzw. 22 in die zugehörige Kochkammer, durchspült diese
von beiden Seiten und entweicht schließlich durch die oberen Rohrstutzen 23, 24
bzw. 25 jeder Kochkammer. Hierdurch gelangt der Dampf in die Dampfauslaßkanäle 13,
14 bzw. 15 und geht schließlich durch die oberen Verbindungskanäle 26, 27 bzw. 28
ab. In diesen Kanälen vorgesehene Ventile44,45 bzw. 46 öffnen bei einem einstellbaren
Druck, der nicht überschritten werden darf.
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Bei normalem Betrieb kondensiert der Dampf zum größten Teil in den
Dampfauslaßkanälen 13, 14, 15 und in den Verbindungskanälen 26, 27, 28, so daß nur
eine unbedeutende Dampfmenge durch die Ventile 44, 45, 46 abgeht. Das Kondensat
läuft entlang den vertikalen Dampfauslaßkanälen herunter und sammelt sich oberhalb
der Zwischenwände 16, 17 und 18 und fließt schließlich durch die Schlitze i9 in
den zugehörigen Wasserbehälter i, 2 oder 3. Bei der Inbetriebsetzung wird zwar ein
wenig Dampf durch die Schlitze i9 abgehen, sobald sich aber Kondensat gebildet hat,
wird dieses über den Schlitzen einen Wasserabschluß bilden, so daß der Dampf gezwungen
ist, die Kochkamtnern in der vorbeschriebenen Weise zu durchströmen.
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Die Schlitze können selbstverständlich durch eine Anzahl feiner Löcher
in den Zwischenwänden 16, 17, 18 ersetzt werden, wobei die Zwischenwände bis zu
den Außenwänden reichen.
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Das am Boden der Kochkammer sich sammelnde Kondensat wird durch die
Öffnungen a0', 21', 22'
in den zugehörigen Wasserbehälter abgeführt.
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Die Kochkammern können mit Schiebern versehen sein, um die Rohrstutzen
20, 21, 22 bzw. 23, 24, 25 ganz oder teilweise schließen zu können. Sind diese Stutzen
vollständig geschlossen, so können die in den Kochkammern eingesetzten Speisen nur
trockener Wärme ausgesetzt werden, so daß das Kochgerät auch als Wärmeschrank verwendet
werden kann.
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Die Erfindung soll selbstverständlich nicht auf diie oben beschriebene
und in der Zeichnung vevanschaulichte Ausführungsform mit drei Kochkammern beschränkt
sein. Es sollen auch Änderungen in der konstruktiven Ausführung der Einzelheiten
möglich sein, ohne daß dadurch der Schutzumfang eingeschränkt oder überschritten
wird.