-
Fleischsterilisator Bei den neuzeitlichen Fleischdämpfern zum Sterilisieren
des sogenannten bedingt tauglichen Fleisches wird: r. der Fleischraum selbsttätig
entlüftet,- a. die Spannung des Sterilisierdanipfes selbsttätig geregelt und 3.
die Fleischbrühe selbsttätig eingedickt.
-
Die beiden ersten Arbeitsleistungen sind mehrfach verbessert worden,
wähnend die selbsttätige Fleischbrüheeindickung ihrem ursprünglichen Stande gegenüber
nicht fortgeschritten, sondern eher eingeschränkt ist. Vorliegende Erfindung will
diesen Mangel beseitigen.
-
Mit dem bekannten Regelungsgefäß, welches als kommunizierende Röhre
mit dem Fleischraum zusammenwirkt, hat man bereits einen Oberflächenkondensator
mit fester Kühlwassermenge so verbunden, daß beide Einrichtungen parallel, also
nebeneinander arbeiten. Dabei beeinflussen sich aber die Druckregelung und die Eindickung;
so daß man sie von Hand oder selbsttätig gegeneinander absperren und getrennt zur
Wirkung bringen muß, um Betriebsstörungen zu vermeiden. Hierdurch und durch die
beschränkte Wärmeaufnahmefähigkeit der unveränderlichen Kühlwassermenge wird eine
Einschränkung der Fleischbrüheeindickung herbeigeführt.
-
Man hat ferner bereits einen einfachen Eins *tzkondensator hinter
das Regelungsgefäß pri geschaltet und einen Teil des Sterilisierdampfes durch die
im Regelungsgefäß befindliche Flüssigkeit hindurchtreten lassen. Dabei hängt das
Maß der Eindickung von den Austrittsöffnungen für diesen Dampf. ab. Die Öffnungen
dürfen aber nur sehr klein sein, denn durch den Dampf wird das spezifische Gewicht
der Flüssigkeitssäule vermindert. Hierdurch und auch durch die Strömung dies abziehenden
Dampfes entsteht die Gefahr empfindlicher Gleichgewichtsstörungen bei der Druckregelung.
Ferner kondensiert ein Teil des abziehenden Dampfes in der Regelungsflüssigkeit
immer wieder und muß unter unnützem Wärmeaufwand mehrere. Male verdampft werden.
-
Vorliegende Erfindung verbindet nun mit dem bekannten Regelungsgefäß
einen Einspritzkondensator in Parallelschaltung, schließt ihn also nicht hinter
dem Regler, sondern unmittelbar am Fleischraum an. Ferner wird diese Niederschlagsvorrichtung
so gestaltet, daß sie sich nach beendeter Entlüftung mittels des Einspritz- und
des Niederschlagswassers selbsttätig gegen die Außenluft absperrt und dann-unter
demselben Druck, welcher im Fleischraum herrscht, gleichzeitig als Einspritz- und
Oberflächenkondensator wirkt.
-
Damit beseitigt die Erfindung alle obenerwähnten Mängel und befreit
die Fleischbrüheeindickung von jeder Abhängigkeit. welche bisher bestanden hatte,
so daß sie lediglich nach Maßgabe der Kühlwasserzufuhr in beliebigem Umfange erzielt
werden kann.
-
Die beiliegende Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Der Fleischraum oder Sterilisatorrumpft wird unten mittels Dampfdoppelbodens
2
oder durch Gas oder Feuerung beheizt, um das über dem Boden befindliche
Frischwasser 3 zu verdampfen und mittels des so gewonnenen Sterilisierdampfes das
Fleisch in den gelochten Körben 4 auf die erforderliche Temperatur zu erhitzen.
Sobald der Sterilisierdampf Überdruck annimmt, drängt er das Wasser 3 durch das
Rohr 5 zum Teil in den Regler 6. Der nach unten gewölbte Heizboden entblößt sich
dabei von Wasser, die Heizfläche wird kleiner und die Dampferzeugung sinkt. Erhöht
sich der Dampfbedarf, so fließt von der Regelungsflüssigkeitssäule 3' ein Teil in
den Rumpf i zurück, um die Danipferaeugung zu steigern. Dieser bekannte Regelungsvorgang
sorgt Füreine gleichbleibende Sterilisierdampfspannung, welche den größten Höhenunterschied
zwischen den Spiegeln von 3 und 3'- nicht überschreiten kann. Die geringen Schwaden,
welche aus der Flüssigkeitssäule 3' frei werden, ziehen durch .ein Rohr 7 ab.
-
Neben dem Regler 6 befindet sich nun ein Kondensator 8, welcher in
seinem Innern eine oben geschlossene, dagegen unten nicht bis zum Boden reichende
Glocke 9 und innerhalb dieser ein Fallrohr io enthält. Ferner ist er unten mit einem
Ablaßhahn i z versehen, unter dem sich z. B. eine Schale i z befinden kann. Am oberen
Kondensatorende befindet sich der Kühlwasserzufluß 13 mit einer Düse 14. Das Rohr
15 verbindet den Fleischraum i mit dem Kondensator B.
-
Der Ablaßhahn i i wird nach jedem Betriebe geöffnet und -bleibt offen.
Die bei Betriebsbeginn durch Rohr 15 zunächst 'entweichende Luft strömt durch
alle drei hier konzentrisch angeordneten Kondensatorräume in die Schale 12, also
ins Freie, ab. Ein Teil des Einspritzwassers läuft durch den Hahn i i in die Schale
12. Das auf die Luft folgende Dampfluftgemisch gibt seinen Dampf an das Einspritzwasser
ab, während die Luft frei austreten kann. Das sich aufstauende Einspritzwasser sperrt
nach einer gewissen Zeit die Glocke 9 ab und beendet die Entlüftung selbsttätig.
-
Nunmehr bildet sich aus dem Einspritzwasser und aus dem Dampfkondensat
auch im Kondensator eine Gegendrucksäule nach Art kommunizierender Röhren. Der kürzere
Schenkel befindet. sich im Ringraume zwischen 8 und 9 und der längere im Ringraume
zwischen 9 und io. Der im äußeren Ringraume stehende Dampf mischt sich unmittelbar
mit dem Einspritzwasser; gibt aber zugleich auch Wärme durch die Glocke 9 hindurch
an den aufsteigenden Schenkel der Gegendrucksäule ab.
-
Durch entsprechende Einstellung des Kühlwasserzuflusses kann man jeden
gewünschten Grad der Dampfkondensation, also der Fleischbrüheeindickung, erreichen.
-
Das ausgenutzte Kühlwasser läuft durch Rohr io selbsttätig über, fließt
gleichfalls in die Schale 1z und beispielsweise in den Regleruntersatz und dessen
Abflußleitung.
-
Nach Beendigung des Betriebes sperrt man den Kühlwasserzufluß 13 und
die Dampfzufuhr zum Doppelboden a ab und öffnet den Ablaßhahn I I.