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Einrichtung zum Temperieren, besonders Reifen von Viskose Gegenstand
des Patentes 852 108 ist eine Einrichtung zum Temperieren von Viskose, besonders
zum Reifen der Viskose unter Wärmezufuhr sowie zur Kühlung der entlüfteten Rähvisko.se,
die sich durch einen zum Reifen der Rohviskose dienenden und von dieser mit hoher
Geschwindigkeit im Gegenstrom zum Wärmeträger und bzw. oder häufigen Umlenkungen
durchströmten Plattenwärmeaustauscher kennzeichnet, dem sich ein von der Viskose
durchlaufenes., einen luftleeren: oder luftverdünnten Raum enthaltendes Gefäß oder
eine Entlüftungsschleuder sowie ein Rückkühler von der dem Plattenwärmeaustauscher
entsprechenden Bauart anschließt. Der Gegenstand der Erfindung soll die Einrichtung
nach dem Patent 852 r08 ergänzen, indem er teils die Bedienung erleichtert, teils
die Wirkung verbessert. Dies wird dadurch erreicht, daß der Zufluß vom Erhitzer
z zum Entlüfter 2 sich automatisch regelt, indem der Entlüfter gerade so viel erhitzte
Flüssigkeit aufnimmt, wie ihm zufließt, wobei die zwischen Erhitzer und dem Entlüfter
stets vorhandene Druckdifferenz sich erst ausgleicht, wenn die Flüssigkeit in den
Entlüfter gelangt. Da in dem letzteren stets ein Vakuum herrscht, entsprechend einer
Temperatur von beispielsweise q.5,5°, die einem Druck von o,i ata entspricht, so
gelangt die Flüssigkeit beim Eintritt in
den.Entlüfter plötzlich
in den. Zustand des Siedens, wodurch auch alle Gasteilchen frei werden, da der entstehende
Dampf sie mitreißt. Die sich entwickelnden Gase werden von einer.Absaugevorrichtung
bekannter Bauart aus dem Entlüfter entfernt; während die Dämpfe von einem OberflächenkordensätÖr
4 -abgesaugt werden. Hier tritt die Korden= sation des Dampfes ein, wodurch d'ie
Luftverdünnung im Entlüfter verstärkt wird, während. die Gase durch das im Gegenstrom
den Kondensator entlang fließende Wasser auf etwa 2o° abgekühlt werden. Die Kühlung
verringert .das Gasvolumen und; vermittelt die Möglichkeit, dieAbsaugevorrichtung
kleiner zu wählen oder bei gleicher Größe ein höheres Vakuum zu erzeugen. Das Kondensat
aus den. Dämpfen fließt, wenn man darauf bedacht ist, in ihr einen gleichbleibenden
Wassergehalt. zu be-. sitzen, in; den Entlüfter zurück, wo es sich. mit der Viskose
gut mischt, da diese wegen -ihres- Siedezustandes heftig wallt. Wenn Wert darauf
gelegt wird, daß die Viskose eine gewisse Zeit im Kochen bleibt, so ist dafür eine
Einrichtung am. Boden des Entlüfters vorgesehen, die durch ein sogenanntes Standrohrventil
13, das eine beliebige Höhe k besitzen kann, diesen Zweck erfüllt. Die entlüftete
--Viskose gelangt- dann. vermittels einer Pumpe in den Kühler 3. ' Im einzelnen
besteht die Einrichtung aus -folgenden in der Abbildung dargestellten Teilen: i
ist der Erhitzer, aus dem die erhitzte Flüssigkeit durch die Rohrleitung 6 in ein
Schwimmergefäß 7 gelangt. Deckel 8- verschließt das Gefäß 7. Wenn sich der zur Bewegung
der Flüssigkeit durch den Erhitzer nötige Druck beirr Eintritt in. das Gefäß 7 ausgeglichen
hat, wird; durch ein im Deckel 8 angeordnetes Rohr oder ein beliebiges Absperrorgan,
der Druck im Gefäß mit dem Atmosphärendruck aus-. geglichen;. Genügt aber der Unterdruck
im Entlüfter allein nicht, die Flüssigkeit in das Innere des Entlüfters zu saugen,
so .muß der Deckel von. der äußeren Atmosphäre gänzlich abgeschlossen werden, damit
ein zusätzlicher Druck vom Erhitzer die Flüssigkeit in den Entlüfter treibt. Dieser
Fall kann eintreten, wenn, aus irgendeinem Grunde das Vakuum nicht so hoch ;gehalten
werden darf. Der Schwimmer 9 regelt vermittels Gestänges und: an diesem befestigtenVentiltellers.
io den Flüssigkeitszufluß aus dem Ventilsitz i i, der den Abschluß des Eintrittsrohres
bildet. Der Schwimmer öffnet den Veritiltellex- so- weit, d'aß die zuströmende Flüssigkeit
unter heftigem Sieden in das Innere des Entlüfters gelangt; worauf. sie an den Wänden
herabrieselt und, sofern, eine längere Verweildauer nicht gewünscht ist, von der
Pumpe 2o -abgesaugt wird. Bei der Notwendigkeit einer längeren Verweildauer steigt
die Flüssigkeit in dem Behälter bis zur Höhe h, dem Eintritt in, das Standröhrventil
13.
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Ein weiteres Rohr 12, dias m-it einem Abstand vom Boden angebracht
ist, bewirkt, daß die aussprühende Flüssigkeit erst zu Boden sinkt. und dann -zum
Standrohrventil 13 aufsteigt, damit die Verweildauer sich gleichmäßig auf alle Füissigl#;eitsteilchen.
erstreckt,- . 'Die Höhe des Standrohres bemißt sich nach dem Zeitmaß der Verweildauer.
Wird eine solche gar nicht gewünscht, so wird das Standrohr einfach nach oben gezogen,
und die Pumpe 2o saugt sofort alle herabfließende Viskose ab.
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Die Dämpfe und: Gase steigen infolge ihrer Leichtigkeit und der Saugkraft
des Kondensators 4 und der Absaugevorrichtung bei 14 nach oben.
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Hier wird ihnen durch eine Kühlschlange- 16 Wärme entzogen, wodurch
die Dämpfe kondensieren: und als Kondensat mit annähernd der gleichen Temperatur,
bei. der es entstanden ist, in den Entlüfter zurückfallen.
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Die Rinne i5 sammelt das herabfließende Kondensat und: verteilt es
gleichmäßig über den Umfang.
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Da der- Kühlwassereintritt bei 17 und der Austritt bei z8 erfolgt,
so strömen Gase und Kühlwasser entgegengesetzt. Wenn das Wasser in genügender Menge
mit io° eintritt, kann. man, mit einem Vakuum von, 9o °/o = o, i ata rechnen sowie
mit einer Austrittstemperatur der Gase von 2o°. Voraussetzung ist nebenbei, daß
die Luftpumpe die notwendige Größe besitzt, um alle Gase abzuziehen.
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Für den Fall, daß ein heftiges Sieden nicht erwünscht ist, kann das
Vakuum vermindert werden; etwa derart, daß der Siedepunkt etwas unter 6o° liegt
oder derjenigen Temperatur, auf die die Viskose erhitzt wird. Es ist dann, da jegliche
Wärmezufuhr fehlt, der Siedeprozeß nicht mehr möglich. In. diesem Fall muß die Vakuumpumpe
oder ein: Dampfluftsauger die Gase allein absaugen. Ein Kondensator ist dann nicht
erforderlich. Bei hohem Vakuum, das etwa einer Temperatur von 45,5° entspricht,
ist pro. Liter zu verdampfendes Wasser ein Wärmeüberschuß von: i4,5° =i4,5 kcal
verfügbar, wenn die Flüssigkeit mit 6o° eintritt. In diesem Fall wird: ein heftiges
Sieden bemerkbar. Zieht man die Arbeitsweise mit nur solchem Vakuum vor, das, ein
Aufkochen nicht zustande bringt, dann kann, wie oben erwähnt, als Ersatz die Verweildauer
gewählt werden, wodurch ebenfalls eine .gute Entlüftung gewährleistet wird.
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Nach, erfolgter Entlüftung saugt die Pumpe 2o die Flüssigkeit ab,
und drückt sie vermittels der Leitung 2i durch den, Dünnsch.ichtkühler- 3, aus --dem-
sie mit der gewünschtenTemperatur, etwa 15o, bei 22 austritt.