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Verfahren zur Entfernung von Luft aus dem Kältemittelkreislauf in
Kühlsystemen. Die Erfindung betrifft Verfahren und Einrichtungen, um bei solchen
Kühlsystemen, bei welchen das verdampfbare Kältemittel im Kreislauf verdampft, verdichtet,
verflüssigt und wieder verdampft wird, im besonderen bei solchen Kühlsystemen, bei
denen unter weniger als Atmosphärendruck sowohl im Verdampfer als auch im Kondensator
gearbeitet wird, die bei etwaigen Undichtheiten in das System gelangte atmosphärische
Luft und das Wasser, das etwa aus der Luftfeuchtigkeit kondensiert ist, durch Kühlung
des Gemisches von Kältemittel und Luft bis zur Kondensation des ersteren zu entfernen.
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Hierfür stehen verschiedene Wege zur Ver-fügung. Das Nächstliegende
wäre, wie dies: schon vorgeschlagen worden ist, den ganzen Kältemittelstrom durch
einen geeigneten Abscheider zu führen. Letzterer müßte aber dann so groß gemacht
werden, daß die Kosten und der Raumbedarf der Anlage in unerträglicher Weise erhöht
und auch der Wirkungsgrad leiden würde. Auf jeden Fall würde die lebhafte Stömung
des Kältemitteldampfes durch den Abs.cheider die Abscheidung der mitgeführten Luft
und des Wassers sehr erschweren. Würde man nicht das gesamte Kältemittel durch den
Abscheider führen, sondern nur einen durch den Abscheider führenden Nebenweg zum
Hauptkreislaufweg schaffen, so würde es dem Zufall überlassen bleiben, ob überhaupt
und welche Mengen des Kältemitteldampfes im Abscheider von Luft und Wasser befreit
werden, da die Bewegungswiderstände im Abscheider geeignet sind, eine Stagnation
zu veranlassen. Die Wirkung des Abscheiders, wäre also zweifelhaft oder mindestens
recht gering.
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Dem ist gemäß der Erfindung dadurch begegnet, daß mittels einer besonderen
Pumpe aus dem Hauptkreislauf des Kältemittels an bestimmter Stelle ein entsprechender
Teil des, gegebenenfalls mit Luft verunreinigten Kältemitteldampfes entnommen und
durch den Abscheider getrieben wird.
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Nun kann man den Abscheider voll ausnutzen und erreichen, daß mit
Sicherheit so große Mengen des Kältemitteldampfes zwangsweise der Reinigung unterworfen
werden, daß der Luft- und Wasserdampfgehalt ein bestimmtes geringes, noch zulässiges
Maß- nicht überschreitet.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Systems gemäß der neuen Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. r ist eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt; Abb. a ist ein
Grundriß, teilweise im Horizontalschnitt;
Abb.3 ist ein senkrechter
Mittelschnitt durch den Luft- und Wasserabscheider .des Systems in größerem Maßstabe;
Abb. 4 ist eine Einzeldarstellung aus Abb.3 in senkrechtem Schnitt, ebenfalls in
größerem Maßstabe; Abb. 5 zeigt die in Abb. 3 links oben dargestellten Teile im
senkrechten Schnitt parallel der Bildebne der Abb. 3 wieder in größerem Maßstabe;
Abb. 6 ist ein Horizontalschnitt durch den oberen Teil des Abscheiders; Abb.7 ist
ein senkrechter Schnitt nach Linie 8-8 der Abb. 6.
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A bezeichnet den Verdampfer oder Kühler, B den Kondensator und C den
Schleuderverdichter, der das verdampfte Kältemittel aus dem Verdampfer A absaugt
und es unter höherem Druck an den Kondensator B abgibt. Der Schleuderverdichter
wird von dem Motor D, zweckmäßig einem unmittelbar mit der Verdichterwelle gekuppelten
Elektromotor oder einer Dampfturbine, angetrieben. Eine mit E bezeichnete Einrichtung
dient zur Abscheidung der etwa in das System gelangten Luft- und Wasserdämpfe und
hat noch einige weitere, nachher erläuterte Aufgaben zu erfüllen.
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Der Verdampfer A ist zweckmäßig so gebaut, dae das flüssige Kältemittel
veranlaßt wird, in dünnen Schichten über die Oberfläche der Röhren oder Kanäle zu
fließen, durch welche das zu kühlende Wasser o. dgl. umläuft. Diese Umlaufröhren
oder Kanäle befinden sich oberhalb des Spiegels der Kältemittelflüssigkeit, so daß
der Druck des verdampfenden Kältemittels keinen auf ihm ruhenden Flüssigkeitsdruck
zu überwinden hat und somit schon bei geringem Druckunterschied im System verdampft
werden kann. Der Kondensator B ist so gebaut, daß er das verdampfte Kältemittel
zweckmäßig bei Unterdruck im System mit Hilfe von Wasser gewöhnlicher Temperatur
verdichtet.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel liegt der Verdichter in wageechter
Lage zwischen Verdampfer und Kondensator, und der Abscheider E ist zwischen Verdichter
und Verdampfer derart angeordnet, daß der vom Verdampfer kommende Dampf und die
vom Kondensator kommende Flüssigkeit den Abscheider durchströmen, bevor sie in den
Kondensator bzw. den Verdampfer gelangen, so daß der Abscheider zugleich als Wärmetauscher
wirkt. Die Pumpe F zur Bewegung der Kältemittelflüssigkeit ist zweckmäßig im unteren
Teil des Abscheiders angeordnet.
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Im einzelnen ist die als Ausführungsbeispiel dargestellte Kühlanlage
folgendermaßen eingerichtet: Der Verdampfer A besteht aus einem äußeren Gehäuse
i i und mit ihren Enden in Sammelräume 13 bzw. 14 mündenden Röhren 12. Die Sammelräume
sind in einzelne Kammern oder Abteilungen unterteilt, um einen zweckmäßigen Umlauf
der zu kühlenden Flüssigkeit (Wasser usw.) zu erreichen. Diese Flüssigkeit tritt
bei 15 in den einen Sammelraum 13 ein, durchströmt eine Röhrengruppe bis in eine
Kammer des Sammelraumes 14, strömt dann durch eine andere Röhrengruppe nach einer
anderen Kammer im Sammelraum 15 und weiter hin und her durch die Röhren und Sammelräume
und tritt endlich bei i 5a aus.
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Das flüssige Kältemittel wird dem Verdampfer durch die Kältemittelpumpe
F mittels des Rohres 16 zugeführt, das in das Verdampfergebäuse unten eintritt und
in eine Rohrschleife 17 mündet, welche um die Röhren 12 herumgreift. Seitlich an
die Rohrschleife 17 sind über den Umlaufröhren i2 Röhren 18 mit Spritzdüsen i8a
angeschlossen, die das flüssige Kältemittel gleichmäßig über das Röhrensystem 12
verteilen. Diese Spritzdüsen befinden sich unter einer Spritzhaube i9 (Abb. i).
Unter dem Rährensystem 12 befindet sich eine in das Rücklaufrohr 22 mündende Sammelschale
2o, um die unverdampft herabströmende Flüssigkeit aufzunehmen. Das Rohr 22, welches
zum Sammelbehälter der Umlaufpumpe F im Abscheider E zurückführt, liegt, ebenso
wie das zur Einführung. der Kälteinittelflüssigkeit dienende Rohr.16, im Dampfauslaßstutzen
2i, der sich unten an das Verdampfergehäuse anschließt. Das aus dem Verdampfer A
kommende, das Rohr 22 durchlaufende Kältemittel ist kälter als das Kühlwasser im
Kondensator und unterstützt dadurch die Kondensation des nach dem Abscheider geführten
Dampf-Luft-Gemisches, zumal das Rohr 22 weiter gekühlt wird durch die Kältemitteldämpfe,
welche den Dampfauslaßstutzen 21 und das daran angeschlossene Rohr 44 durchströmen.
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Der Kondensator besteht ähnlich dem Verdampfer aus einem Gehäuse 24
und einer Anzahl von Röhren 25, die von Kühlwasser o. dgl. durchflossen werden und
sich zwischen den beiden Sammelräumen 26 und 27 erstrecken. Die Sammelräume sind
ähnlich wie diejenigen des Verdampfers in mehrere Kammern unterteilt, so daß das
Kühlwasser o. dgl. von einer Kammer durch eine Röhrengruppe nach einer Kammer des
anderen Sammlers und von dieser durch eine andere Röhrengruppe zurück zum ersten
Sammler usw. hin und her geführt wird, um von der letzten Kammer des Sammlers 26
wieder entnommen zu werden. Dieser Sammler besitzt einen radialen Eintrittskanal
3o, der von der Wasserleitung 31 zu der mittleren Kammer
des Sammlers
führt, und einen von der äußei en Kammer 28 ausgehenden Auslaßstutzen 32 für das
Wasser. Mit 33 ist eine ringförmige Scheidewand bezeichnet, die sich von dem Sammler
26 gegen den anderen- Sammler 27 hin erstreckt und kurz vor ihm endigt. Eine ähnliche
Scheidewand 34 erstreckt sich vom Sammler 27 bis kurz vor den Sammler 26 im Innern
der Scheidewand 33. Diese Wände bilden zusammen ein Labyrinth, durch welches die
Kältemitteldämpfe in der Längsrichtung der kühlwasserdurchströmten Röhren hin und
her strömen müssen. Das. verdampfte Kältemittel tritt in den Kondensator durch einen
Einlaß 36 nahe dem rückwärtigen Ende des Kondensatorgehäuses unten ein und strömt
durch die ringförmigen Dampfräume vom äußersten Raum bis zu dem Raum innerhalb der
inneren Scheidewand. So fließt das kalte Kältemittel zuerst durch die mittlere Röhrengruppe,
und das verdampfte Kältemittel gelangt, nachdem es der Reihe nach über die anderen
ringförmig angeordneten Röhrengruppen geströmt ist, schließlich in Berührung mit
der mittleren, kältesten Röhrengruppe. Aus der Mitte des Kondensators wird eine
kleine Dampfmenge, wie nachher erläutert, ständig entnommen und dadurch eine wirksame
Strömung des Kältemitteldampfes nach dem innersten, die kältesten Kondensatorröhren
enthaltenden Raum hervorgerufen. Hierbei bildet die mittlere, kälteste Röhrengruppe
gewissermaßen eine zweite Kondensatorstufe, aus welcher Kältemitteldampf mit aller
darin enthaltenen Luft entnommen und letztere dadurch aus dem System weggeführt
wird, wie später beschrieben.
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Innerhalb des, Dampfeinlaßstutzens 36 des Kondensators ist eine Düse
37 angeordnet, durch welche der Dampf in das Kondensatorgehäuse gelangt und die
sich von einer engsten Stelle aus nach beiden Richtungen hin erweitert, nach Art
einer Venturiröhre. Der obere Teil der Wand der Düse 37 ist mit Lochungen 38 versehen
und mit aufwärts gebogenen Seitenrändern, die oben auf der Düse einen schmalen Trog
39 bilden. Das verflüssigte Kältemittel, welches von den Kondensatorröhren abtropft,
fließt in diesen Trog und durch die Löcher 38 in die Dampfdüse 37. Der durch die
Düse 37 mit großer Geschwindigkeit strömende Dampf verflüchtigt so viel von der
Flüssigkeit, um damit den Dampf im wesentlichen zu sättigen. Hierdurch wird eine.
Kühlwirkung auf den Dampf hervorgebracht und dadurch der Kondensator wesentlich
entlastet.
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Im Kondensator ist unterhalb der Wasserröhren eine Sammelschale 4ö
angeordnet, welche die herabtropfende Kälteflüssigkeit auffängt und in den Trog
39 auf der Dampfeinströmdüse 37 abführt. Diese Sammelschale ist, wie Abb. i erkennen
läßt, so gestaltet, daß sie unten eine Fortsetzung der oberen Wand der Düse 37 unterhalb
der Kondemsatorröhren bildet. Wenn auch die in der Zeichnung dargestellte Ausbildung
des Verdampfers und Kondensators besonders geeignet erscheint, so sind doch auch
andere Durchbildungen im Rahmen der Erfindung möglich und brauchbar.
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Der Abscheider E besitzt ein Gehäuse 4i, dessen unterer Teil einen
Sammelraum für das verflüssigte Kältemittel bildet, in welchen die Umlaufpumpe F
für das Kältemittel zweckmäßig untergetaucht ist. Das Rohr 42, welches das verflüssigte
Kältemittel vom Kondensator der Pumpe F zuführen soll, gibt es zweckmäßig an einen
Behälter 43 ab, von dem es in den Pumpenbehälter abgezapft wird und das in der Mitte
des Abscheidergehäuses zwischen- dein Dampfeinlaß 44 und dem Dampfauslaß
45 angeordnet ist, durch den der Abscheider mit dem Verdampfer A und dem Verdichter
C verbunden ist.
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Unterhalb des Kondensators ist ein Behälter 46 vorgesehen, in welchen
das flüssige Kältemittel aus dem Kondensator heransinkt und an welchen sich das
Rückführungsrohr 42 anschließt, mit der Wirkung, daß eine Ansammlung des Flüssigkeit
im Kondensatorgehäuse vermieden ist. Der Flüssigkeitsspiegel im Behälter 46 kann
in irgendeiner geeigneten Weise, etwa mittels eines Schauglases 47, sichtbar gemacht
werden. Aus dem Behälter 43 im Abscheider wird das flüssige Kältemittel in den unteren
Sammelraum des Abscheidergehäuses durch ein schwimmerbetätigtes Ventil 48 (Abb.
4) abgelassen, das sich in einem vom Behälter 43 nach abwärts erstreckenden Rohr
49 bewegt, in dem eine Sitzfläche am Auslaß 50 im Boden des Behälters 43
_ zugeordnet ist. Die Ventilstange ist in dem Rohr geführt und an den einen Schwimmer
52 tragenden Hebelarm 5 i angelenkt. Dieser Schwimmer liegt in dem unten im Gehäuse
41 befindlichen flüssigen Kältemittel und wirkt zusammen mit dem Ventil 48 auf Gleichhaltung
des, Flüssigkeitsspiegels im Abscheidergehäuse hin, so daß die Saugöffnung der Pumpe
F immer untergetaucht ist. Für denselben Zweck könnte natürlich auch irgendeine
andere geeignete Vorrichtung angewendet werden.
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Die Pumpe F fördert das flüssige Kältemittel in den Verdampfer durch
das Rohr 16. Sie kann eine Schleuderpumpe oder irgendeine andere für die Förderung
der Flüssigkeit geeignete umlaufende Pumpe sein. Wenn es, wie gezeichnet, eine gewöhnliche
Schleuderpumpe ist, so empfiehlt es sich, irgendeine
Vorrichtung
zur Verhütung der Stöße im Pumpenauslaß, z. B. eine unstarr wirkende Hilfspumpe,
vorzusehen.
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Zur Entfernung aller etwa in das System eingedrungenen Luft dient
folgende Einrichtung Eine Pumpe 61 (Abb. 3) saugt aus dem Kondensator B, wo sich
die Luft ansammelt, diese zusammen mit einer geringen Menge Kühlmitteldampfess-
weg. Der Kühlmitteldampf wird hierauf kondensiert und in das System zurückgeführt,
während die Luft und alles Wasser, das aus der in der Luft befindlichen Feuchtigkeit
stammt, aus dem Kältemittel abgeschieden und entfernt wird, wie unten erläutert
werden soll. Die Pumpe 61 arbeitet in bekannter Weise mittels eines. umlaufenden
Flüssigkeitskolbens, für welchen zweckmäßig flüssiges Kältemittel benutzt ist. Diese
Pumpe ist vorteilhaft im Abscheidergehäuse angeordnet und ihr Läufer auf der Welle
57 der Flüssigkeitspumpe F befestigt. Diese Pumpe 61 möge weiterhin als Entlüfterpumpe
bezeichnet werden. Die Saugseite der Entlüftungspumpe ist mittels eines Rohres 62
mit dem inneren, die zweite Stufe des Kondensators B bildenden Kondensatorteil verbunden,
so daß sie dichten Kältemitteldampf zusammen mit aller darin enthaltenen Luft aus
dem Kondensator absaugt. Durch das Rohr 63 wird von der Pumpe das Dampfluft-Gemenge
in eine Abscheiderkammer 64 gefördert, die sich zweckmäßig oben im Abscheidergehäuse,
und zwar über dem Flüssigkeitsbehälter 43, befindet. Die Hauptflüssigkeitspumpe
F fördert durch ein Rohr 65: flÜssiges Kältemittel in das Saugrohr 62 der Entlüfterpumpe
(Abb. 5). Das Rohr 65 ist zweckmäßig im Abscheidergehäuse nach oben geführt und
steht durch einen Kanal66 im Gehäusedeckel mit dem Saugrohr 62 in Verbindung. In
diesem Kanal ist ein Stopfen oder Ventil 66d eingefügt mit kleinen Löchern, durch
welche die Flüssigkeit hindurchtritt und welche die zur Entlüfterpumpe gelangende
Flüssigkeitsmenge bestimmt. Dieser Stopfen kann weggenommen' und die Weite der darin
befindlichen Löcher nötigenfalls geändert werden, um die Menge der eingeführten
Flüssigkeit genau auf das erforderliche Maß' zu bringen und, nach Wiederanbringung
des Stopfens konstant zu halten. Diese Einrichtung hat den Vorteil gegenüber einstellbaren
Ventilen, daß die einmal als richtig erkannte Einstellung nicht mehr verstellt werden
kann.
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Die Entlüfterpumpe fördert Flüssigkeit und Dampfgemisch. durch das
mit Rückschlagventil 67 ausgestattete Rohr 63 in die Abscheiderkammer 64, in welcher
geeignete Prallplatten oder Scheidewände 68 und 69 derart angeordnet sind, daß die
Flüssigkeit gegen sie geschleudert und dadurch zum abtropfen in den unteren Raum
der Kammer und somit zur Abscheidung aus, dem Dampf-Luft-Gemisch gebracht wird.
Durch eine senkrechte Wand 70 ist die Kammer 64 in eine Einlaßkammer 71 und
eine Auslaßkammer 72 geschieden, die miteinander durch eine oder mehrere öffnungen
73 im unteren Teil der Wand 70 in Verbindung stehen. In der Auslaßkammer
72 befindet sich eine als' Wehr wirkende Wand 6o (Abb. 7), die sich vom Boden dieser
Kammer nicht so weit nach oben erstreckt als die Wand 70 und über welche
die Flüssigkeit strömen muß, um nach dem Auslaß 74 des Abscheiders zu gelangen.
Der Wassersammelraum des Abscheiders ist mit 75 bezeichnet. Er liegt bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel im mittleren Teil der Abscheiderkammer und ist von dem übrigen
Raum dieser Kammer durch eine Ringwand 76 geschieden, die wiederum ein Wehr bildet,
über welches das, abgeschiedene Wasser strömen muß, um in den Wassersammelraum 75
zu gelangen. Zier Überlaufrand 77 dieser Ringwand liegt etwas höher als der obere
Rand des Wehrs 73. 78 ist ein aus dem unteren Teil des Wassersammelraumes ins Freie
führendes Luft- oder Wasserauslaßrohr.
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Ist keine Luft in dem aus dem Kondensator B entnommenen Dampf, dann
wird nur flüssiges Kältemittel in die Abscheiderkammer gefördert, weil aller Dampf
kondensiert wird, da der Druck in der Abscheiderkammer gleich dem Atmosphärendrück
oder etwas höher ist und der Dampfdruck bei der Temperatur, in welcher das Kältemittel
in die Abscheiderkammer gelangt, etwa ioo bis 13o mm Quecksilbersäule absolut ist,
wenn beispielsweise Dichloraethylen verwendet wird. Ist indessen Luft vorhanden,
so wird nur der Dampfüberschuß auskondensiert werden, die verbleibende Luft aber
mit Dampf von der Temperatur und Spannung gesättigt bleiben, die nur einen verhältnismäßig
geringen Dampfgehalt in der Luft ergibt. Diese Luft wird durch das Rohr 78 aus dem
Wassersammelraum 75 ausgeblasen. Da diese Luft nur die durch undichte Stellen von
außen in das System gelangte Luft darstellt und bei einer Temperatur von 2 bis 4°
entweicht, so muß selbstverständlich die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit schon
im Auslaßrohr der Entlüfterpumpe kondensieren. Keine Kondensation findet dagegen
in dem Kühlsystem statt, weil der in dem System herrschende Unterdruck ausreichend
ist, um den Niederschlag von Feuchtigkeit selbst aus gesättigter Luft zu verhindern.
Dagegen wird die Feuchtigkeit dort, wo die Luft auf Atmosphärendruck kommt, bei
geringer Temperatur, wie in der Abscheiderkammer 64, in
höherem
Maße zur Kondensation gelangen, als dem normalen Taupunkt von z bis 4° entspricht.
Da das abgeschiedene Wasser leichter ist als das flüssige Kältemittel, schwimmt
es auf letzterem und wird über den Überlauf rand 77 des Wehrs 76 zum Abfließen
gebracht. Da das Wehr 6o einen konstanten Kältemittelspiegel aufrechterhält von
der Höhe dieses Wehrs, so enthält die Auslaßkammer 72, in welcher sich das Wehr
73 befindet, nur flüssiges Kältemittel, während die Einlaßkammer 7i flüssiges Kältemittel
mit darauf schwimmendem Wasser in solcher .Menge enthält, als sich darauf infolge
Kondensation ansammelt. Bei fortschreitender Ansammlung steigt es höher an, als
das Wehr 73 ist, zumal es leichter ist als das flüssige Kältemittel. Wenn es den
Überlaufrand des Wehres 76 erreicht hat, das, wie gesagt, die Höhe des Wehres 73
noch überragt, kommt das Wasser zum Überlauf über das Wehr 76 in die Kammer 75.
Das Luftauslaßrohr 78 erstreckt sich bis dicht über den Boden des Wassersammelraumes,
so daß jede übermäßige Ansammlung. von Wasser verhütet ist, insofern das Wasser
mit der Luft durch das Auslaßrohr ausgeblasen wird. Das Wasser kann im Wassersam-melraum
sich nicht über den unteren Rand des Auslaßrohres ansammeln.
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Das Saugrohr 62 der Entlüfterpumpe, in welchem sich der aus dem Kondensator
B entnommene Dampf mit der kalten Kälteflüssigkeit aus dem Rohr 65 mischt, bildet
einen weiteren Kondensator für den Dampf, wobei die Kondensation auf Kosten der
Kühlwirkung im System gefördert wird, und das Auslaßrohr 63 der Entlüfterpumpe bildet
einen weiteren Kondensator. Der Kühlmitteldampf, der somit nacheinander mehreren
Kondensatorwirkungen schon in der ersten und der zweiten Stufe des Kondensators
B unterworfen war, wird also weiter vor deni Eintritt in den Luft- und Wasserabscheiderraum
kondensiert. Infolge der Einführung des kalten flüssigen Kühlmittels wird der Dampf
im ganzen mindestens vier aufeinanderfolgenden Kondensationen unterworfen.
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Das verflüssigte Kältemittel gelangt aus dem Abscheider durch den
Auslaß 74 in den Hauptvorrat flüssigen Kältemittels zurück. Wie gezeichnet, ist
der Auslaß 74 so angeordnet, daß er die Flüssigkeit in den Hauptbehälter .f3 austreten
läßt. Er ist von einem schwimmerbetätigten Ventil 79 geregelt, so daß er
die Flüssigkeit entleert, wenn sie eine bestimmte Höhe in der Auslaßkammer 72 überschreitet.
Der Schwimmerhebel, an welchem das Ventil 79 angelenkt ist, ist mit 8i, der Schwimmer-
mit 82 bezeichnet. Dieses Schwimmerventil sorgt dafür, daß über die Auslaßöffnung
74 ständig sich Sperrflüssigkeit befindet, so daß es möglich ist, in der Abscheiderkammer
64 atmosphärischen Druck zu halten, während der Druck im Behälter 43 geringer ist
als Atmosphärendruck. Wenn es auch zweckmäßig is!-, den Abscheider sich in den Behälter
43 entl eren zu lassen, so könnte doch auch die Anordnung so getroffen werden, daß
die Entleerung unmittelbar in den Vorratsbehälter der Pumpe im Unterteil des Abscheidergehäuses
stattfindet. -Das flüssige Kältemittel fließt ununterbrochen in die Abscheiderkammer,
durch das Roher 63, insofern ständige Zuführung von flüssigem Kältemittel durch
die Röhren 65 und 62 erfolgt, um den Flüssigkeitskolben und -abschluß für die Entlüftungspumpe
zu bilden. Diese Flüssigkeit muß demnach ständig aus dem Abscheider wieder abgezapft
und in ihn zurückgeführt werden, wie oben erläutert.
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Das Wasser in dem Abscheider 6:f wird oberhalb des Gefrier punktes
dadurch erhalten, daß es sich oberhalb oder in der Nähe des Kältemittelbehälters
43 befindet, in welchem die vom Kondensator kommende warme Kältemittelflüssigkeit
einströmt. Die Temperatur dieser Flüssigkeit entspricht ungefähr der Atmosphärentemperatur.
Diese Wärme reicht aus, um die Abscheiderkammern ziemlich oberhalb der Gefriertemperatur
zu erhalten, obwohl sie im Abscheidergehäuse angeordnet und von Kältemitteldampf
von wesentlich niedriger Temperatur umspült werden. Die Verhütung eines Einfrierens
wird dadurch unterstützt, daß der obere Teil des Abscheiders der Temperatur der
ihn umgebenden Atmosphärenluft ausgesetzt ist. Da indessen der äußere Mantel der
Abscheiderkammer 64 der niedrigen Temperatur der Dämpfe im Abscheidergehäuse ausgesetzt
ist, so wird die in der Abscheiderkammer befindliche Kältemittelflüssigkeit daran
gehindert, sich auf eine unerwünschte Temperatur zu erwärmen und dabei eine übermäßige
Menge Kältemitteldampfes mit der Luft abzugeben. Die Temperatur des flüssigen Kühlmittels
in der Abscheiderkammer ist verhältnismäßig niedrig, etwa in der Nähe. von 2 bis
5°. Die Flüssigkeit im Flüssigkeitssammelraum 43 wird durch die sie umspülenden
Dämpfe von niedriger Temperatur erheblich gekühlt. Die Anordnung des Sammelraumes
43 in dem vom Verdampfer zum Kompressor sich bewegenden Kältemitteldampfstrom dient
so dem doppelten Zweck der Kühlung des flüssigen und der Überhitzung des dampfförmigen
Kältemittels und verhindert in vorteilhafter Weise das Mitreißen von Flüssigkeit.
Der Behälter 43 wirkt auch mechanisch in derselben Weise als Prallkörper
oder
Abscheider. Der Wassersammelraurn 75, der im wesentlichen mit Luft gefüllt ist,
dient als weiterer Wärmeschutz.
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Die Wirkung der beschriebenen Kühleinrichtung kann selbsttätig derart
geregelt werden, daß die im Verdampfer gekühlte Flüssigkeit eine im wesentlichen
konstante, vorher bestimmte Temperatur beibehält und das Einfrieren der Flüssigkeit
verhütet ist, beispielsweise durch Anwendung eines Thermostaten, welcher der Temperatur
im Kondensator ausgesetzt ist und den Zufluß des Kältemittels im Kondensator regelt.
Eine andere einfacheArt derRegelung ist in der Weise zu verwirklichen, daß der Zufluß
der Kältemittelflüssigkeit zum Verdampfer mittels eines Thermostaten ioo (Abb. i)
geregelt wird, der der Temperatur der zu kühlenden Flüssigkeit ausgesetzt ist und
ein Ventil ioi in dem das flüssige Kältemittel dem Verdampfer A zuführenden Rohr
16 steuert mittels Flüssigkeitdruckes in einem Verbindungsrohr io2 oder durch irgendeine
andere kraftschlüssige Verbindung. Das thermostatisch beeinflußte Ventil ioi ist
so eingerichtet, daß es von seiner Feder geschlossen wird, wenn die Temperatur der
zu kühlenden Flüssigkeit unter die vorbestimmte Grenze herabsinkt, dagegen sich.
mehr oder weniger öffnet, um den Zu-Ruß von flüssige Kältemittel zuzulassen, wenn
beim Steigen der Temperatur der zu kühlenden Flüssigkeit über die gewünschte Grenze
der Thermostat es beeinflußt. Diese Regelung ist erwünscht, weil bei Absperrung
des Kältemittels weitere Kühlwirkung aufhört, da kein Kühlmittel im Verdampfer ist.